𝐆𝐨𝐨𝐝 𝐨𝐫 𝐋𝐨𝐯𝐞?│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓

𝓢iebenundvierzig

𝓣aehyung

"Tae, du weißt, dass es notwendig ist, oder?"

Yoongi runzelte skeptisch die Stirn, denn nachdem er das zu mir gesagt hatte, reagierte ich beinahe nicht darauf. Mein Blick war weiterhin auf die Dokumente vor mir gerichtet, welche Routen und Pläne für den nächsten Waffenhandel beinhielten. Allerdings hieß das nicht, dass ich seine Worte nicht vernommen hätte, ganz im Gegenteil sogar, ich hatte sie mehr als gut verstanden.

Ich ging früher schon nicht gern auf Geschäftsreisen, wie ich sie trotz allem gerne nannte, jedoch war es manchmal einfach notwendig, dass ich mich auch außerhalb Südkoreas zeigte. Der Hauptknotenpunkt meiner Mafia war zwar hier, aber auch ich musste mich mal bei unseren internationalen Partnern repräsentieren.

Der Zeitpunkt könnte jedoch nicht schlechter sein, der Einbruch war erst kurze Zeit her und seitdem ließ ich Jungkook nur ungern aus meinen Augen. Er schätzte es zwar und dankte mir auch ein Stück weit meine Fürsorge, allerdings konnte auch er nicht verbergen, wie genervt er manchmal schon von meiner ständigen Anwesenheit war. Aktuell war es sogar schon so weit, dass ich ihn immer zu allem hinbrachte und auch wieder abholte und auch heute hatte ich wieder vor, ihn von der Arbeit abzuholen. Er konnte dagegen sagen, was er wollte, wenn ich schon nicht mehr zu seiner Sicherheit zuhause installieren durfte, dann wollte ich selbst so oft es ging ein Auge auf ihn haben.

"Tae, hörst du mir zu?", riss Yoongis Stimme mich aus meinen Gedanken und leicht blinzelnd legte ich die Dokumente weg und sah auf. "Natürlich, ich weiß, wie wichtig das ist Yoongi. Nur du verstehst auch sicher, dass ich Jungkook jetzt ungern allein zurücklasse."

"Sicher, aber du bist nur zwei Wochen fort. Diese kurze Zeit wirst du doch wohl schaffen, oder? Er könnte doch diesen Jimin bitten, auf ihn aufzupassen."

Bei dem Namen des besten Freundes Jungkooks hüstelte Yoongi einmal kurz und ließ mich deshalb verwirrt die Augenbrauen zusammenziehen, doch ich ignorierte das einfach. "Ja, vielleicht werde ich ihm das vorschlagen."

Natürlich gefiel mir der Gedanke nicht, Jungkook jemand anderem zu überlassen, allerdings hatte ich wohl keine andere Wahl. Während der Zeit würde ich wohl von Eifersucht zerfressen werden, denn wenn ich nur daran dachte, dass mein Freund seine Zeit mit einem anderen Mann verbrachte, ließ das meine Gefühle aufsprudeln. Bisher hatte ich nie gewusst, dass ich so eifersüchtig werden konnte, aber vor Jungkook hatte ich auch nie so eine intensive Liebe verspürt. Er hatte mich einfach verändert, egal auf welcher Ebene.

"Wohin geht es dieses Mal überhaupt?", fragte ich Yoongi dann und wechselte das Thema, weil ich erst einmal nicht mehr darüber nachdenken wollte. In zwei Stunden würde ich sowieso Feierabend machen und meinen Freund abholen, diese Zeit musste ich einfach noch schnell überbrücken.

"Nach China."

Genervt seufzte ich aus und lehnte mich in meinem Stuhl zurück, rieb dabei gestresst meine Schläfen. "Ich hasse es dort."

"Ich weiß", gab Yoongi trocken zurück. "Aber du hast keine Wahl. Einer unserer wichtigsten Partner hat dort seinen Hauptstandort."

Ich nickte lediglich und wurde stattdessen von meinem Handy abgelenkt, das aufgeleuchtet hatte. Vor einiger Zeit schrieb ich Jungkook die Uhrzeit, wann ich ihn abholen würde und das war wohl seine Antwort.

Mein Baby
Tae...Ich kann wirklich allein nach Hause gehen. Du musst mich nicht immer abholen.

Taehyung
Oh doch, das muss ich. Vielleicht nicht für immer, aber jetzt.

Mein Baby
Na gut. Ich erwarte dich dann.

Taehyung
Brav. (:
Ich liebe dich.

Mein Baby
Ich liebe dich auch.

Lächelnd legte ich mein Handy zur Seite und ignorierte Yoongis genervten Blick deshalb, übersah sogar das angedeutete Augenrollen. Er verstand nicht, wie ich mich wegen einer einzigen Person so verändern konnte, wobei ich es selbst nicht einmal verstand. Aber Tatsache war nun einmal, dass Jungkook mich regelmäßig zum Lächeln brachte, obwohl das vor einem Jahr noch ein seltener Umstand gewesen war.

"Du bist gruselig, wenn du so lächelst", sprach Yoongi dann wohl seine Gedanken auch direkt aus, was mich nur noch breiter lächeln ließ.

"Finde du mal so jemanden wie Jungkook, dann verstehst du, warum ich so lächeln muss."