𝓓reiundachtzig

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𝓣aehyung

Jungkooks Stimme war einfach wunderschön und je länger er sang, desto mehr wollte ich mit meiner Bestrafung eigentlich aufhören. Es zerriss mein Herz, ihn traurig zu sehen und andererseits heilte es gerade wieder, wenn ich sein glückliches Lächeln um seine vollen Lippen sah.

Nachdem ich aufgehört hatte zu spielen, schloss auch er wieder seinen Mund und lächelte mich weiterhin mit schiefgelegtem Kopf an. Er war so unglaublich niedlich und weil er mich mit seinem Gesang tatsächlich ein wenig erweicht hatte, rutschte ich auf dem Hocker ein Stück zur Seite und klopfte neben mich.

"Setz dich, Baby", forderte ich ihn auf und mit einem verspielten Nicken kam er näher, sodass er sich schließlich neben mich setzte. "Kannst du spielen?"

Enttäuscht schob er seine Unterlippe vor und schüttelte den Kopf, dabei flogen seine schwarzen Haare kreuz und quer, weshalb ich nicht an mich halten konnte und mit meinen Fingern hindurch fuhr. "Soll Daddy es dir zeigen?"

"Ja, bitte Daddy." Seine Augen strahlten wieder richtig und dieses Funkeln hatte ich unglaublich vermisst. Niemals würde ich seinen Ausdruck von gestern vergessen, aber umso mehr freute es mich, ihn mit so etwas kleinem glücklich zu machen. Oder aber er spielte mir nur etwas vor, damit ich Gnade walten ließ, aber so etwas traute ich ihm nicht zu.

Ich forderte ihn dazu auf, seine Finger auf die Tasten zu legen und ein wenig zu spielen, doch kurz darauf hörte er schon wieder auf. "Das klingt schrecklich, wenn Kookie es macht", quengelte er und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust.

Ich lachte leise und rutschte näher an ihn heran, nahm eine seiner Hände und legte sie auf meine, damit er fühlen konnte, was und wie ich spielte. Minimal gaben seine Finger Druck auf meine ab, ich spürte sie sogar leicht zittern und als ich in sein Gesicht sah, sah ich, wie er sich angestrengt auf die Lippe biss.

Sofort hörte ich auf zu spielen und nahm meine Hand von dem Klavier, um meinen Daumen auf seine Unterlippe zu legen. Sanft strich ich darüber und streichelte mit meiner anderen Hand seine Wange, während ich sein Gesicht zu mir drehte. Automatisch lehnte Jungkook sich weiter vor und schloss bereits ein wenig die Augen und auch in mir sehnte sich alles danach, seine weichen Lippen endlich wieder zu küssen. Es kam mir so vor, als sei es Jahre her gewesen, doch es waren lediglich nur zwei Wochen.

Doch zu einem Kuss durfte ich es noch nicht kommen lassen, weshalb ich mich leicht zurücklehnte, was der Jüngere sofort mitbekam. Er versuchte, sich die Enttäuschung nicht zu sehr anmerken zu lassen, aber da das Funkeln in seinen Augen weniger wurde, wusste ich, wie er gerade empfand. Er fühlte sich von mir abgelehnt, doch ich wusste, dass er sich meiner Liebe sicher war. Andernfalls könnte ich nicht so hoch pokern und ihn ständig vor den Kopf stoßen.

Wortlos stand ich dann auf, diese Bewegung verfolgte der Jüngere mit großen Augen und wollte mir aus dem Wohnzimmer folgen, doch ich hielt ihn an der Schulter zurück. Abwartend sah er mich an, hatte keine Ahnung, was ich vorhatte, doch ich musste mich und meine Gefühle gerade beruhigen und das ging nicht, wenn er anwesend war.

"Daddy braucht jetzt seine Ruhe. Putz die Wohnung oder so, aber mein Büro ist tabu." Und mit diesen Worten wandte ich mich um und steuerte das Schlafzimmer an, wo ich mich hinter die geschlossene Tür lehnte, dabei verzweifelt versuchend, meine hektische Atmung zu regulieren und das Brennen in meinen Augen zu ignorieren, nachdem ich Jungkooks Herz beinahe zerbrechen gehört hatte.

𝐆𝐨𝐨𝐝 𝐨𝐫 𝐋𝐨𝐯𝐞?│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Where stories live. Discover now