chapter 53

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"Ist es wirklich schon 23 Uhr?", frage ich und schließe kurz die Augen. "Sag jetzt nicht du musst schon schlafen gehen!", sagt Ryan darauf und schnauft ins Handy. "Ich brauche meinen Schönheitsschlaf!", erkläre ich während ich meine Sachen für morgen herrichte. "Den hast du doch gar nicht nötig !" "Ryan ich brauche langsam eine Pause, auf die Dauer bist du ziemlich anstrengend." "Entschuldigung! Wenn dann bist ja wohl du anstrengend!", versucht er sich zu verteidigen. "Nein, ich bin einfach nur müde okay? Wir sehen uns dann eh morgen." "Du brichst mir gerade das Herz!", seufzt er ins Handy. Ich höre ihn schniefen. Als ob! "Ryan sag nicht dass du gerade ernsthaft heulst!" "Ich bin ein guter Schauspieler nicht wahr?" Von einer auf die andere Sekunde hat er wieder diesen amüsierten Unterton in der Stimme. Er scheint ziemlich stolz auf sich zu sein. "Bis morgen okay?", versuche ich mich so nett es geht von ihm zu verabschieden. "Na gut. Aber dafür darf ich dich morgen in der Früh abholen. Und ich möchte dich nach Hause bringen nach der Schule!" Er tut fast so, als wäre das das schlimmste Angebot, das ich je bekommen habe. "So lange ich nicht mit dem Bus fahren muss ist mir alles recht." "Ich liebe dich!", sagt er zur Verabschiedung. "Ich liebe dich auch." Wie oft haben wir das heute eigentlich schon zueinander gesagt? In diesen 4 Stunden haben wir über so viel Unterschiedliches geredet. Und das Schönste daran ist, dass wir noch ewig so weiter machen könnten.

Als ich meine Augen öffne, sehe ich meinen Vater direkt vor mir stehen. "Wenn ich du wäre, dann solltest du langsam aufstehen. Dein Freund ist schon da!" Oh mein Gott! Habe ich ernsthaft verschlafen? Und wann bin ich überhaupt eingeschlafen? "Äh okay. Ahm wenn er möchte kann er rauf kommen.. Ich bin nur kurz im Bad." Dad dreht sich um und macht sich auf den Weg nach unten Währenddessen setze ich mich auf. "Ach und Dad?", frage ich und stehe langsam auf. Er dreht sich zu mir um und sieht mich auffordernd an. "Bitte sprich ihn nicht auf Verhütungen an oder so." Er verzieht den Mund. "Bitte nicht!", ich schlage die Hände vor's Gesicht. Meine erste Beziehung ist dann auch vorbei. "Bitte schick ihn einfach herauf!", sage ich verzweifelt und gehe traumatisiert ins Bad. Na gut, jetzt hat er meinen Vater gleich so kennengelernt, wie er auch wirklich ist. Ich beeile mich im Bad und verzichte heute leider auf Schminke, weil wir sonst noch zu spät kommen. Als ich zurück in mein Zimmer komme, sehe ich Ryan auf meinem Bett sitzen während er in einem meiner Bücher blättert. "Hey", begrüße ich ihn mit kratziger Stimme und räuspere mich daraufhin. "Morgen!", grinst er mich an, legt das Buch weg und kommt auf mich zu. "Wie hast du geschlafen?", fragt er und küsst mich auf die Stirn. Solche kleinen Gesten machen meinen Morgen schon viel schöner. "Gut. Auch wenn ich mich nicht daran erinnern kann eingeschlafen zu sein", erkläre ich während ich meine Schlafsachen auf mein Bett lege und anschließend mein Bett mache. "Also ich habe dich irgendwann nur noch laut atmen gehört. Da musste ich dann nach 20 Minuten doch auflegen." "Ich bin am Telefon eingeschlafen?", frage ich und halte mir die Hand vor den Mund. Warum mache ich so etwas? "Ja und es war das schönste Geräusch zu dem man einschlafen kann. Also abgesehen von deiner Stimme. Und Gewitter!" "Danke danke. Aber wir sollten jetzt gehen!", fordere ich ihn auf, während ich meinen ziemlich leeren Rucksack schultere.


"Möchtest du gar nichts essen?", fragt meine Mutter als wir unten ankommen. "Dafür habe ich jetzt keine Zeit." "Wiedersehen Mrs Ember!", verabschiedet sich Ryan super höflich von meiner Mutter. Mein Vater ist nicht aufzufinden, aber das ist wahrscheinlich auch besser so. Als wir in seinem Auto sitzen sehe ich zu ihm und frage ihn, woher er überhaupt ihren Nachnamen weiß. "Denkst du etwa ich habe mich nicht mit ihr unterhalten, als ich davor gekommen bin?" Okay, da hat er recht. Er setzt sich seine Sonnenbrille auf und bei diesem Anblick falle ich jeden Moment in Ohnmacht. Ich meiner er ist immer schön aber ich denke ich habe eine Schwäche für Sonnenbrillen an ihm. "Die Sonnenbrille steht dir echt gut!", sage ich nachdem ich ein Foto von ihm gemacht habe. Auf dem Bild starrt er ernst auf die Straße vor ihm. "Hast du mir gerade ernsthaft ein Kompliment gemacht?", fragt er und schaut grinsend zu mir. Und noch ein Foto. Weil er mit einem Lächeln einfach noch so viel besser aussieht als ohnehin schon. "Sorry, wusste nicht dass das nur Jungs dürfen!", ich hebe entschuldigend meine Arme und sehe nach oben. "Das meinte ich doch gar nicht. Nur du hast mir noch nie Komplimente gemacht. Dankeschön." Zufrieden schaue ich aus dem Fenster und schaue mir anschließend das Bild von ihm an. Jetzt sterbe ich wirklich fast. Es ist ja schon fast unfair, dass er so viel Schönheit auf einmal bekommen hat. "Hör auf mich so anzustarren, das ist creepy!", warnt er mich ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen. "Du hast mich fast zwei Stunden lang angestarrt also beschwere dich nicht!" "Ich muss mich hier aber konzentrieren!", argumentiert er und sieht kurz zu mir. "Ich musste mich auch konzentrieren!" "Ja stimmt, habe ich total vergessen. Ist bestimmt super anstrengend einen Film zu schauen den man schon 100 mal gesehen hat!" Okay er hat recht. Aber das würde ich ihm nie so sagen, also schaue ich wieder aus dem Fenster. "Brauchst ja nicht gleich eingeschnappt sein!" Seine Hand greift nach meinen Haaren und er wickelt eine Strähne um seinen Finger. Ich habe gerade Angst, dass er mir die jeden Moment ausreißt. "Bin ich nicht. Aber es wäre mir sehr recht, wenn du deine Aufmerksamkeit der Straße widmest. Damit kann ich leben. Wirklich. Ich werde meine Eifersucht im Zaum halten." Sein wunderschönes Gelächter erfüllt das Auto und kurz darauf parken wir vor der Schule. Wie es aussieht sind wir nicht so spät, denn es sind noch sehr viele Schüler vor dem Gebäude.

Wie schon einmal legt Ryan den Arm um meine Schultern und drückt mir einen Kuss aufs Haar.

unexpected LoveWhere stories live. Discover now