chapter 13

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Als wir bei der Schule ankommen, versuche ich so gut es geht Abstand zu Ryan einzuhalten. Es fällt mir zwar schwer, weil er dezent anhänglich ist aber ich gebe mein bestes ihn irgendwie loszuwerden. Nach mehreren misslungenen Versuchen kapituliere ich und verschwinde am Mädchenklo. Geschafft. Dort sehe ich mich in den Spiegel. Meine Haare sehen unmöglich aus und man merkt, dass ich mein Make-up viel zu schnell aufgetragen habe. Aber eigentlich ist mir das egal. Ändert doch auch nichts an meiner Einstellung den anderen gegenüber.
Als ich aus dem Mädchenklo trete schlage ich direkt die Richtung ein, in der meine Klasse liegt. Nur leider habe ich nicht damit gerechnet, dass Ryan vor der Tür auf mich wartet. "Du hättest ruhig weiter gehen können, wäre völlig okay gewesen!" "Hättest du wohl gern, was?" Ich sage nichts mehr. Ich möchte nicht. Als wir gemeinsam, und die Betonung liegt leider auf gemeinsam, die Klasse betreten, sieht Grace leider genau zu uns. Die reimt sich wahrscheinlich gerade die skurrilsten Sachen aus und das macht mich jetzt schon nervös. Ich möchte mich nicht rechtfertigen müssen. Noch dazu haben wir halt wirklich nichts zusammen gemacht. Außer im Auto gesessen aber das war ein Notfall!
Nachdem ich meinen Rucksack auf meinen Platz gelegt habe kommt Grace direkt zu mir. "Jetzt kannst du mir nicht mehr vormachen, dass da nichts wäre",dabei hebt sie die Augenbrauen, als würde sie auf eine Erklärung achten. "Seh ich genauso!",mischt sich plötzlich Ryan ein und ich könnte ihn schlagen. Würde ich auch gerne tun, wenn der Lehrer nicht gerade die Klasse betreten würde. Ich versuche während des Unterrichts das Ganze so gut es geht auszublenden, allerdings bekomme ich immer wieder Blicke von Ryan sowie Grace ab. Mitten in der Stunde wird die Tür geöffnet und die Schulsprecherin vom letzten Jahr tritt ein. Habe sie nur bei der Vorstellungsrunde letztes Jahr gesehen, dann nie wieder. "Entschuldigung für die Störung, könnte ich einen ihrer Schüler entführen?" Der Lehrer lacht leise obwohl ich das nichtmal ansatzweise lustig finde. "Bedien' dich!",entgegnet er und ich sehe, wie sie Ryan deutet, dass er zu ihr kommen soll. "Was wird das jetzt?",frage ich Grace ohne nachzudenken. Verdammt! Jetzt glaubt sie ja noch mehr dass ich Interesse an ihm habe. Dabei ist das überhaupt nicht der Fall! "Frag ihn doch." "Nein danke." Dann verschwinden die beiden und ich habe keine Ahnung wohin sie gehen oder geschweige denn was sie machen. Und das macht mich nervöser als es eigentlich sollte.
Als es zur Pause klingelt starte ich sofort auf den Flur hinaus, um zu sehen ob die beiden irgendwo sind. Warum mache ich das hier? Ich kann sie jedoch nicht sehen, also gehe ich zum Spind und verstaue meine Bücher darin. Immer wieder sehe ich auf und halte Ausschau nach Ryan's Haarschopf, den ich überall erkennen würde. Erst als ich kurz davor bin die Klasse wieder zu betreten kommt er mir entgegen. "Hast du mich vermisst?",fragt er und ich stoße einen kurzen, abgehakten Lacher aus. "Als ob!"
Als ich erst am späten Nachmittag nach  Hause komme, ist meine Mutter sowie mein Vater schon zu Hause. Das hasse ich am meisten. Nach der Schule möchte ich nunmal alleine sein und nicht umgeben von meinen Eltern sein. Daher verkrieche ich mich sofort in meinem Zimmer, höre Musik und lese mein Buch gegen 20 Uhr bekomme ich eine Nachricht. Es wundert mich nicht wirklich, dass sie von Ryan ist, denn er ist einer der wenigen Menschen der mir regelmäßig schreibt. Obwohl wenig auch übertrieben ist, einer der 3 Menschen. Oder vielleicht doch 4. »Möchtest du am Abend mit mir auf eine Party gehen?« Dabei dreht sich mir schonmal der Magen um. Ich hasse zu laute Musik, Menschen und tanzen. Also was soll jemand wie ich auf einer Party. Ich antworte kurz und knapp:»nein.«  Das brauche ich im Moment echt nicht. Lange überlege ich, ob ich vielleicht doch gehen sollte aber dann fällt mir wieder ein, dass ich einfach nicht der Typ für so etwas bin. Grace allerdings schon, das ist auch der Grund warum Ryan mir schreibt, dass sie auch kommen wird. Nur weil ich einen Menschen dort kenne soll ich kommen? Sie hat um die 1000 andere Freunde und da wird sie nicht genau mit mir, dem Partymuffel in Person, in der Ecke sitzen und allen anderen zusehen. Also verneine ich wieder und widme mich meinem Buch. Als ich beim nächsten mal auf mein Handy sehe, ist keine Nachricht da. Na gut. Ich gehe nach unten und hole mir ein Joghurt. "Madison, wir gehen nachher einen Sprung zu den Masons, möchtest du mitkommen?" "Nein danke!" Das sind Leute im Alter meiner Eltern. Warum um alles in der Welt sollte ich mitgehen wollen? Also verkrieche ich mich erneut in meinem Zimmer und nehme mein Buch zur Hand. Bis zirka 20 Uhr kann ich entspannt lesen. Dann klingelt es an der Tür und ich bin sofort genervt, weil meine Eltern ihren Schlüssel vergessen haben. Stellt euch vor ich wäre zu der Party gegangen! Dann könntet ihr jetzt nicht hinein. Okay, meine Gedanken beim Stiegen steigen sind nicht sehr gut aber was soll ich denn machen. Als ich die Tür aufreiße wollte ich gleich wieder zurück in mein Zimmer gehen. Nur dann sehe ich, dass da nicht meine Eltern stehen sondern Ryan. Mit einer Tüte und Filmen in der Hand. "Was machst du hier?",frage ich genervt und betrachte ihn prüfend. "Ich dachte mir wenn du nicht zur Party kommst, dann kommt die Party eben zu dir." "Eine Party besteht nicht nur aus 2 Leuten!",entgegne ich. "Diese schon." Und er tritt einfach ein und zieht seine Schuhe aus. Was soll das werden? "Klar, fühl dich wie zu Hause",schnauze ich ihn angefressen an, doch er grinst nur. Idiot. "Ich würde sagen wir beginnen mit dem ersten Film weil sonst wird das Essen kalt und daran wärst dann du Schuld." "Ryan verpiss dich einfach!" "Wo sind deine Gabeln?",fragt er von der Küche. Dieser Junge ist ein Wahnsinn. Aber nicht im Positiven Sinne.

unexpected LoveWhere stories live. Discover now