Kapitel 51

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Vincent saß auf der Coach im Wohnzimmer und las das Buch, welches ihm sein Gefährte geschenkt hat. Dieser stand gerade in der gegenüberliegenden Küche. Elias hatte Vincent verboten zu kochen oder auf den Welpen-Kindegarten aufzupassen, während die Wunde an seinem Bauch sich nicht wieder verschlossen hatte. Dem Omega wurde schnell verdammt langweilig, weshalb er von seinem Zimmer ins Wohnzimmer gewandert ist. Hier kamen wenigstens ab und an ein paar Werwölfe vorbei und er konnte Elias beobachten, der mit der Aufgabe zu kochen, etwas überfordert war. Diesen konnte er perfekt beobachten, da die beiden Räume miteinander verbunden sind. Es war lustig ihm dabei zuzuschauen, doch die Unfähigkeit seines Gefährten war erschreckend für ihn. Ein erwachsener Mann muss doch in der Lage sein, ein einfaches Gericht zu kochen. Das er für relativ viele Personen kochen musste, machte es etwas schwieriger, aber das er so aufgeschmissen ist, hatte Vincent nicht erwartet.

>>Soll ich dir helfen? <<, fragte Vincent, der sich das nicht mehr ansehen konnte.

Elias sah von seinem Laptop auf, auf dem er sich das Rezept zum gefüllt zehnten Mal durchlas. >>Geht schon. <<

>>So schaut es aber nicht aus. << Vincent stand trotzdem auf und ging zu seinem Gefährten. >>So schlimm ist die Verletzung nicht. Ich kann dir gerne helfen. <<

>>Es würde mir reichen, wenn du mir sagst, was ich machen muss <<, meinte Elias. Mit der Hilfe seines Gefährten schaffte es der Alpha für die Bewohner des Rudelhauses zu kochen. Er war sich bei so Dingen unsicher, wie groß er das Gemüse schneiden soll, oder wie er würzen soll. Vincent erklärte ihm auf was er achten musste und half ihm ein wenig. Als alles im Topf war gab Elias Vincent einen Löffel mit dem Essen zum Probieren.

>>Perfekt<<, sagte er, nachdem er gekostet hat und legte den Löffel in die Spüle. >>Deine Mom hat dir echt nichts von ihrem Kochkünsten vererbt. <<

>>Ich hab ihr nie beim kochen geholfen. Darauf hatte ich nie Lust und sie hat meine Hilfe ja auch nicht gebraucht. Du hast sie ja immer unterstützt <<, meinte der Alpha.

>>Trotzdem hätte sie dir die Grundlagen beibringen können. << Dagegen konnte Elias nichts einwenden. Während das Essen vor sich hin köchelte, machten es sich die beiden auf der Coach bequem.

>>Ich muss in ein paar Tagen auf eine Alpha-Konferenz wegen den Vorfall mit den verwilderten Wölfen <<, erzählte Elias seinen Gefährten. Seit dem Ereignis mit den Wölfen hatte Elias einen Haufen Stress. Nachdem er den Alphas der umliegenden Rudel über den Vorfall berichtet hat, wurde spontan ein Treffen organisiert. Das so etwas passiert ist, hat viel Besorgnis innerhalb der Rudel ausgelöst, weshalb jetzt so schnell gehandelt wird.

>>Dann kann ich ja wieder kochen. Bis dahin geht das schon wieder <<, meinte Vincent.

>>Du kannst auch gerne mitkommen<<, erwiderte sein Gefährte.

>>Warum? Ich bin kein Alpha oder Luna. <<

>>Ich bin ehrlich. Es ist nicht einfach der Alpha zu sein, dessen Gefährte von einem weggelaufen ist. Das hat sich in den letzten Jahren herumgesprochen und es würde mir ziemlich helfen, wenn du mitkommst. Es muss jetzt nicht so aussehen, als wäre wir ein glückliches Paar, aber wenn man sieht das du es neben mir aushältst, wäre das nicht schlecht. << Elias war bewusst, dass seine Begründung eigennützig ist. Trotzdem hoffte er das sein Gefährte zustimmte.

>>Kommen Liam und Matteo auch? <<, fragte Vincent, der nicht wirklich Lust darauf hat.

>>Nein, ihr Territorium ist zu weit weg. <<, antwortete der Alpha.

Genervt atmete Vincent aus. Am liebsten würde er nein sagen, doch irgendetwas in ihm drängte ihn mitzukommen. >>Na gut. << Verdammtes Gefährtenband.

Elias war ihm dankbar. Er hat bemerkt, dass sein Mate nicht so begeistert von der Idee war, weshalb er versucht das die nächsten Tage wieder gut zu machen. Dem Omega wurden alle Aufgaben von seinem Gefährten abgenommen und dieser bediente ihn von vorne bis hinten. Es waren Kleinigkeiten, wie ihm Tee zu machen, oder extra das zu kochen, was er sich wünschte. Elias versuchte ihn einfach glücklich zu machen. Außerdem durfte er sich noch ein paar Bücher beim Einkaufen aussuchen, da ihm der Lesestoff schnell ausgegangen ist, während er die meiste Zeit auf dem Sofa im Wohnzimmer lag. Außerdem verbutzte der Omega Süßigkeiten in Wert eines kleines Vermögens, doch Elias zählte das alles gerne für ihn.

Es war ungewohnt für den Omega so wenig zu tun. Jahrelang war er der Laufbursche für ein ganzes Rudel und als er bei Matteo gewohnt hatte, hat er immer viel im Haushalt geholfen, da er das Gefühl hatte sich dafür bedanken zu müssen, dass das Alphapaar geholfen hat. Jetzt einfach nur zu entspannen und nichts zu machen ist neu für ihn. Ihm tat das gut. Die Bisswunde des verwilderten Wolf schwächte ihn doch mehr, als er gedacht hat. Auch der Biss von Elias, der seit Wochen nicht heilte, zehrte an ihm. Durch seinen Rang regenerierte er so wie so nicht schnell und das sein Körper gegen seinen Wolf kämpfte, der verhinderte das die Markierung heilt, schwächte ihn zusätzlich. Der Omega hatte gar nicht bemerkt wie müde er in letzter Zeit war.
Dass die beiden Gefährten besser miteinander auskamen, tat seiner Psyche gut. Seine Gedanken ließen ihn in Ruhe und er konnte sich erholen, ohne zu oft seine momentane Situationen zu überdenken und sich Sorgen zu machen.

Dieses ruhige Leben war neu für ihn, deshalb genoss er es in vollen Zügen.

Elias wird langsam aber sicher zu einem Softie für Vincent 🥺
Wie findet ihr seine bisherige Charakterentwicklung?

Ein Alpha zum DavonlaufenTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon