Das Ende

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>>Du willst mich aus dem Rudel werfen? <<, fragte Adrian entsetzt.

Elias straffte sie Schultern und verstärkte den Griff um Adrians Handgelenk. >>Von Wollen ist hier nicht die Rede, aber ich kann so ein Verhalten in meinem Rudel nicht tolerieren. Wenn du meinen Gefährten als Luna akzeptieren kannst, dich nicht mehr in meine Rudelführung einmischt und vor allem keines der Rudelmitglieder mehr in Gefahr bringst, kannst du bleiben. <<

Seit diesem Elias seinem Vater dieses Ultimatum gestellt hat, sind mehrere Stunden vergangen. Mittlerweile ist es Abend geworden. Vincents saß auf dem Garagendach, auf das man durch das Fenster seines alten Zimmers kommt. Wegen dem kalten Temperaturen hatte der Omega unter seinen dicken Jacke mehrere Pullover an. Obwohl er schnell fror, hatte er heute das Bedürfnis sich hierher zu verziehen. Auf dem Dach konnte er den Trubel des Rudels entfliehen und in Ruhe in seinen Gedanken hängen. Genau das brauchte er heute.

Er sah von dem Dachziegel, den er die letzten Minuten angestarrt hatte auf, als sein Gefährte ebenfalls durch das Fenster kletterte. Dieser hatte aber nur einen dünnen Pullover an. Vincent lehnte sich sofort gegen ihn, nachdem Elias sich neben ihn gesetzt hatte. Sie saßen eine Weile schweigend nebeneinander.

>>Ist dein Dad weg? <<, fragte Vincent nach einiger Zeit.

Elias nickte. Adrian hatte sich entschieden das Rudel zu verlassen. Er wollte sich nicht an die Bedingungen halten, die Elias aufgestellt hatte.

Vincent fühlte sich schlecht. Es war nicht seine Schuld, dass Adrian das Rudel verlässt, doch ohne ihn wäre das alles nicht passiert. Es war zwar Elias, der seinen Vater zu dieser Entscheidung gezwungen hat, aber Vincent wusste, dass das nicht leicht für seinen Gefährten war. Elias hatte nie ein gutes Verhältnis zu seinem Vater. Trotzdem belastete ihn das Ereignis.

Elias legte seinen Arm um Vincent und drückte ihn gegen sich. Beide Gefährten brauchten im Moment die Nähe des anderen.

>>Ich bin mir sicher, dass seine Mom stolz auf dich wäre, wenn sie noch leben würde <<, brach Vincent ein weiters Mal die Stille. Elias hatte es sich nicht anmerken lassen, aber als Adrian seine verstorbene Frau erwähnt hatte und gegen seinen Sohn benutzt hat, hat es den jungen Alphas sehr getroffen. Nur Vincent hatte das wegen ihren Mateband gemerkt.

>>Obwohl ich meinen eigenen Vater aus meinem Rudel geworfen habe? << Elias klang deprimiert.

>>Vielleicht nicht im ersten Moment. Doch du hast das gemacht, weil du das beste für dein Rudel willst. Deine Mom war Luna und sie weiß wie viel Verantwortung die Rudelführung mit sich bringt. Da darf man nicht aus seinen Gefühlen heraus Entscheidungen treffen. Sie weiß das und er die Welpen in Gefahr gebracht. Sie würde das verstehen. <<

>>Danke <<, murmelte Elias und küsste ihn auf die Schläfe. Der Alpha kuschelte sich an seinen Gefährten. >>Hoffentlich schließt sich an ein anderes Rudel an. Ich will nicht das er zu einem verwilderten Wolf wird. <<

Elias nuschelte in Vincents Jacke. Doch dieser verstand ihn und meinte: >>Bestimmt. <<

Vincents fuhr durch die Haare seinen Gefährten. Nachdenklich sah er in die Ferne und beobachtete Wolken, die durch den kalten Wind schnell am Himmel entlangzogen.

Die letzten Tage waren für sie turbulent und wird vor allem Elias noch eigne Zeit beschäftigen, doch Vincent war froh es hinter sich zu haben. Er war sich sicher gewesen, dass Elias Vater irgendetwas geplant hatte. Um so mehr passiert ist, desto deutlicher wurde es. Jetzt, wo Adrian weg war, konnte er endlich mal aufhören sich Sorgen zu machen. Der normale Alltag kann wieder in das Rudel einziehen und genau das brauchte er. Elias genauso.

Sie hatten zwar schon ein Date und haben viel Zeit miteinander verbracht, aber durch Angriffe durch vermeintlich wilde Wölfe und den Geldproblemen des Rudels, ist ihre Beziehung immer auf der Strecke geblieben. Vincent wollte Mal einen ganzen Tag nur mit seinem Gefährten im Bett bleiben und entspannen oder spazieren gehen. Jetzt war er sich sicher, das endlich machen zu können.

Glücklich genoss er die von Eilas ausgehende Wärme. Manchmal war es für ihn immer noch surreal mit Elias so nah zu sein, obwohl sie jetzt schon mehrere Monate zusammen waren. Es gab Zeiten, wo er panische Angst vor dem Alpha hatte und Alles getan hat, um sich von ihm fernzuhalten. Sie beide haben Fehler in der Vergangenheit gemacht, die es unmöglich schienen ließen, dass sie eine Beziehung führen könnten. Trotzdem benutzte Elias ihn gerade als Ruhepol und ein wenig als Kuscheltier. Vincent hatte jahrelang gedacht, dass er Elias nicht vermisst. Erst jetzt wusste er, wie leer er sich ohne seinen Gefährten gefühlt hatte.

Er konnte ohne ihn leben, aber irgendwas hatte er ohne Elias vermisst, ohne zu wissen, was genau. Jetzt weiß er, was ihm gefehlt hat. Dieses Gefühl von Geborgenheit konnte ihn weder die Freundschaft zu Matteo geben noch seine vielen Bettgeschichten.

Vincent drückte sacht Elias Kinn nach oben, so dass dieser ihn ansehen musste.

>>Du weißt gar nicht, wie sehr ich dich liebe <<, sagte er mit einem sanften Lächeln.

>>Das muss ich gar nicht. Denn ich liebe dich immer ein Stückchen mehr<<, erwiderte Elias.

>>Schleimer. << Lachend legte Vincent seine Lippen auf die des Alphas.

Vincent wusste nicht was die Zukunft für ihn und seinen Gefährten bereithielt, doch das war egal. Im Moment war für ihn nur Elias wichtig, der ihn an sich zog und den Kuss erwiderte.


...es ist zu Ende. Ich kann es selbst noch gar nicht fassen.

Ich hätte nie gedacht, dass diese Geschichte so lange geht und so viele Leser für sich begeistert. Danke für die ganzen Reads, Likes und vor allem Kommentare. Ich habe mich immer gefreut, wenn jemand über die Kommentare mitgefibert hat. <3

Ich werde mir ein paar Wochen gönnen und mal nicht schreiben. Dann geht es mit einer kleine Sidestory über ihre erste Schwangerschaft weiter. Die Kapitel werden nicht so durchdacht und sind eigentlich nur da, weil ich Lust drauf hab und mich noch nicht von den beiden trennen kann. Und sind wir mal ehrlich: Wer hat den nicht Lust auf eine kleine Version von Vincent und Elias xD

Und vielleicht hören wir uns ja wieder, wenn ich dieses Buch zu einer gedruckten Version verwandelt habe. 

Ein Alpha zum DavonlaufenWhere stories live. Discover now