Kapitel 63

4.7K 273 65
                                    

Vincent sah schon eine Weile den Film. Nach einiger Zeit plagte ihn ein beklemmendes Gefühl. Umso mehr Zeit verstrich, desto stärker wurde es. Es schmerzte nicht, aber fühlte sich an, wie wenn etwas sich um seine Brust gelegt hätte und ihm das Atmen erschwert. Er verstand nicht, wie er das wusste, aber Vincent war sich sicher das etwas nicht mit Elias stimmte.

Der Omega verließ das Bett und ging zu Elias Büro. Er klopfte einmal gegen das Holz und öffnete diese. Elias saß an seinen Schreibtisch. Seinen Kopf hatte er auf seiner Hand abgestützt, deren Finger sich krampfhaft in seine krallten.

>>Was ist los? <<, fragte Vincent direkt. Elias sah zu ihm auf und lächelte dann gequält.

>>Ich weiß es nicht. Seit ein paar Minuten kann ich mich nicht mehr konzentrieren und in meinen Kopf pocht es schmerzhaft <<

>>Das sind doch nur ganz normale Kopfschmerzen <<, entgegnete Vincent und fuhr durch Elias Haare, während er die verkrampften Finger aus diesen löste.

>>So fühlen sich Kopfschmerzen an? <<, fragte ihn Elias erstaunt.

>>Wie den sonst? <<, fragte Vincent verwirrt zurück.

>>Keine Ahnung. Das ist das erste Mal, dass ich so was habe <<, meinte der Alpha verunsichert.

Entsetzt sah ihn Vincent. Davon konnte er nur träumen. Ihn plagten viel zu oft Kopfschmerzen. >>Ein Alpha müsste man sein<<, murmelte er fassungslos. Ihre schnellen Heilungskräfte, verhinderten im normal Fall, dass sie solche Dinge, wie Kopfschmerzen haben. >>Und warum hast du jetzt welche zum ersten Mal? <<

>>Ich weiß es nicht. Was kann denn so was auslösen? <<

>>Stress, seelische Belastung, ein Wetterumschwung. << Vincent hatte oft Kopfschmerzen. Vor allem zu der Zeit, als er in Matteos Rudel aufgenommen wurde. Zuhauf hatte er sich Artikel zu dem Thema durchgelesen, um herauszufinden was dagegen hilft. >>Zu wenig getrunken oder schlechter Schlaf. << Er versuchte sich an alles zu erinnern, was er gelesen hatte. Dann viel ihm etwas ein, was es sein könnte. >>Zu viel Alkohol oder Nikotin können auch der Auslöser sein. Vielleicht ja auch, wenn man plötzlich weniger Nikotin aufnimmt. Wie viel hast du heute geraucht? <<

>>Noch gar nichts<<, beantwortete Elias die Frage. 

>>Nicht einmal mit deiner E-Zigarette? << Elias schüttelte den Kopf. Vincent war erstaunt. Das sein Mate es so ernst damit meint, hätte er nicht gedacht.

>>Ich hab gedacht du willst es dir langsam abgewöhnen. Deswegen hast du ja die E-Zigarette. << Vincent fuhr ihm behutsam durch die Haare. Elias drückte sich ein wenig gegen die Bewegung und schloss entspannt seine Augen. Wie bei dem Omega vor ein paar Monaten minderte die Berührung seines Gefährten ein wenig die Schmerzen an seiner Stirn.

>>Das war der Plan, aber ich will es so schnell es geht hinter mich bekommen. Ich kenn mich. Wenn ich es nicht richtig durchziehe, falle ich wieder in alte Verhaltensweisen und ich will nicht wieder rauchen. Dann bekomme ich keinen Kuss von dir, wenn ich zu sehr nach Tabak schmecke <<, murmelte der Alpha. Vincent musste lächeln, als er den Grund für das Verhalten seines Gefährten hörte.

Er küsste ihn sanft auf die Stirn. >> Du solltest aufhören zu arbeiten und dich hinlegen. Geh schon mal in dein Zimmer und ich hole dir was gegen die Schmerzen. << Vincent gab ihm noch einen Kuss, bevor er in die Küche ging und Schmerztabletten und ein Kältekompresse aus dem Kühlschrank holte. Als er in Elias Zimmer ging, lag dieser schon auf seinen Bett. Er setzte sich zu ihm und gab ihm die Tablette, die er mit Wasser herunterschluckte. Vincent lehnte sich gegen das Kopfteil des Betts und sein Gefährte legte sich hin. Sein Kopf lag auf Vincents Schoss. Dieser legte die Kompresse auf Elias Stirn und lächelte ihn sanft an.

>> Ist es jetzt besser? <<, fragte er, während er durch Elias Haare fuhr.

>>Ja, aber es tut immer noch weh. << Es war das erste Mal in dem Leben des Alphas, das dieser Kopfschmerzen hatte und es überforderte ihn. Er war froh, dass Vincent ihm half.

>>Es dauert ein bisschen, bis es war bringt. Versuch zu schlafen <<, Vincent beugte sich noch herunter und küsste ihn. Danach schloss Elias die Augen und versuchte einzuschlafen. Es dauerte einige Zeit bis das Pochen in seinem Kopf nachließ. Als die Schmerzen nachließen schlief der Alphas ein. Das letzte was er war nahm war der Geruch nach Zedernholz, der von seinem Gefährten aufging und wie dieser mit einer seiner Haarsträhnen spielte.

Am nächsten morgen wacht Elias zuerst auf. Die Schmerzen vom Vortag waren verschwunden und er füllte sich viel besser. Vincent neben ihm fing auch an sich zu bewegen.

>>Morgen<<, sagte Elias und gab dem Omega einen Kuss.

>>Morgen <<, erwiderte noch verschlafen und rieb sich über sein Gesicht.

Gähnend setzt sich Elias auf. Er streckte sich ausgiebig. Dabei spannte sich die Muskeln unter der Haut seines Rücken an. Vincent beobachtete ihn dabei. Er genoss den Anblick seines Mates ohne Oberteil. Selbst war der Omega ziemlich schmal und der breite Rücken von Elias war für ihn faszinierend.
Er streckte seine Hand aus und fuhr Elias durch die Haare. Leicht kratzte er über Elias Kopfhaut und fuhr dann mit der Hand zu seinem Nacken.
Der Alpha schloss genießerisch die Augen und konzentrierte sich auf die angenehme Berührung.
Mit den Fingerspitzen fuhr er Elias Rücken herunter. Dabei folgte er den Dehnungsstreifen auf der Haut des Alphas. Sie zogen sich an seinem oberen Rücken und seinen Seiten über die Haut. In der Pubertät ist er schnell gewachsen und das er durch die Alpha-Gene schnell Muskelmasse aufbaut hat, hatte es seiner Haut noch schwerer gehabt, sich schnell genug zu dehnen. Mit einem liebevollen Lächeln im Gesicht betrachtete Vincent die verblassten Narben, während er leicht über sie strich. Unter seinen Fingerspitzen spannte sich die Haut leicht an und die feinen Härchen auf ihr stellten sich auf.
Als er über den unteren Rücken seines Mates strich, machte dieser ein leichtes Hohlkreuz. Vincent verstand das Elias da wohl etwas kitzlig war und strich neckend immer wieder über diese Stelle.
>>Was wird das, wenn ich fragen darf? << Elias musste sich zusammenreißen, um nicht zu lachen. Sein Gefährte fuhr eindeutig zu oft über die empfindliche Haut, als das es aus Versehen sein könnte.
>>Ich betrachte nur meinen hübschen Mate<<, erwiderte Vincent und ließ seine Hand wieder nach oben wandern, als hätte er noch bemerkt, dass er Elias gekitzelt hat.
>>Warum siehst du dann meinen Rücken an und nicht mein wunderschönes Gesicht. << Elias drehte sich grinsend nach hinten.
>>Die hässlich Fratze will doch keiner sehen<<, meinte Vincent gespielt ernst. Er drückte den Kopf von seinem Mate wieder in die andere Richtung.
>>Mondgöttin, womit habe ich so einen liebevollen Mate verdient<<, fragte Elias übertreiben gestellt in Richtung Zimmerdecke. Ein festes Grinsen war auf seinem Gesicht in diesem Moment.
Vincent rappelte sich auf und kniete sich neben den sitzenden Elias. Er schlang seiner Arme um ihn und legte sein auf dessen Schulter ab. >>Wenn ich raten müsste, hast du in deinem vorherigen Leben mindestens drei Personen umgebracht oder hast ein Kriegsverbrechen begangen und mich deswegen verdient. <<
Elias legte seine Arme um seinen Gefährten. >>Ich glaube eher ich habe ein Heilmittel für eine schlimme Krankheit erfunden oder so etwas in der Art und du bist meine Belohnung für meine Taten<<, erwiderte Elias. Er lächelte Vincent sanft an und küsste ihn dann.

>>Du ekelhafter Schleimer<<, sagte Vincent, als sie sich wieder gelöst haben.

>>Nur dein Schleimer. <<

Okay, Elias ist schon eine ziemliche Mimose, aber ich glaube ich wäre auch komplett überfordert, wenn ich schon 21 wäre und dann das erste Mal Kopfschmerzen bekomme
Ich liebe diese neckende Liebe zwischen den beiden. Sie könne sich nicht einfach nur lieben. Sie müssen sich gegenseitig aufziehen währenddessen 😂

Ein Alpha zum DavonlaufenWhere stories live. Discover now