Ein Alpha zum Davonlaufen

Türchen 22

Schnell zog sich Vincent seine Jacke an, nachdem er aus seinem Auto ausgestiegen ist. Während er sich och an die Außentemperatur gewöhnen musste, ging er durch das mit Efeu bewachsene Tor des Friedhofs. Er ging an den Reihen von Gräbern vorbei, bog um eine Ecke und sah seinen Gefährten, der wie er es vermutet hat, vor einem der Grabsteinen saß.

Wortlos ging er auf ihn zu und setzte sich neben ihn. Elias hatte seine Jacke ausgezogen und saß auf dieser. Still lehnte Vincent gegen seinen Gerührten. Sein Blick legte sich auf die goldene Schrift, die in den Grabstein eingraviert worden ist. Den Namen von Elias Mutter dort zu sehen, ließ ihn nach wie vor ein flaues Gefühl im Magen bekommen.

Elias war seit ein paar Stunden unauffindbar und hatte seinen Rudellink komplett blockiert. Nicht einmal Vincent hat mit ihm reden können. So verhält sich der Alpha nur, wenn es ihm nicht gut geht und ihn einiges durch den Kopf geht. Sein Gefährte gibt ihn dann immer ein wenig Zeit allein, in der er Elias Aufgaben erledigt und nach einiger Zeit sucht er seine Nähe. Meistens findet er ihn dann auf dem Friedhof.

Sie saßen einige Zeit so da und schwiegen. Bisher ist Elias nur gerade dagesessen, doch jetzt lehnte auch er sich gegen seinen Gefährten.

>>Danke<<, murmelte er und legte einen Arm um Vincent, um ihn an sich zu ziehen.

>>Nicht dafür<<, erwiderte Vincent und gab ihn einen Kuss auf die Nasenspitze, welcher Elias ein Lächeln entlockte. >>Ist was passiert, oder geht es dir heute einfach nicht gut? <<

>>Es ist nichts gewesen. Mir geht's heute einfach nicht so gut. << Elias zuckte niedergeschlagen mit den Schultern.

>>Das ist ganz normal. << Vincent gab Elias diese Mal einen richtigen Kuss.

Sie blieben noch eine Weile so sitzen, da Elias noch nicht gehen wollte.

>>Was glaubst du, würde sie sagen, wenn sie uns so sehen würde?<<, fragte Elias, während er den Namen seiner Mutter betrachtete.

>>Mhmm, ich glaube für sie wäre es ungewohnt einen Omega an deiner Seite zu sehen. Ich kann mir auch vorstellen, dass ich am Anfang ziemlich abfällige Kommentare abbekommen hätte, aber sie hätte sich daran gewöhnt und es akzeptiert, solange du dabei glücklich bist. Schließlich wollte auch sie, dass du mich zurückholst.<<

>>Es wäre schön, wenn sie noch da wäre und sehen könnte, dass ich jetzt glücklich bin. <<

Elias starrte gerade aus, trotzdem konnte Vincent sehen, dass er kurz davor war zu weinen. So schlimm wie heute, war es schon lange nicht mehr. Vincent lehnte sich wieder gegen ihn und sagte: >>Wäre es.<< Ihn jetzt versuchen aufzumuntern, würde nichts bringen. Vincent beschloss einfach für ihn da zu sein.