Kapitel 9

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Während der Omega im Zug vor sich hindöste, war die Party von dem Alpha im vollen Gange.

>>Na, aufgeregt? <<, fragte Lynn Elias und strich ein paar Falten aus ihrem Kleid. Sie war gerade erst von der Patrouille zurück gekommen und hatte sich noch schnell umgezogen.
>>Total und du?<<, stellte der Alpha die Frage zurück und machte den Knopf an ihrem Kleid zu, an den Lynn alleine nicht hingekommen ist.
>>Ich auch, aber bestimmt nicht so sehr wie du. Wenn du Glück hast ist dein Gefährte in unserem Rudel und du wirst ihn oder sie heute finden.<<
>>Du meinst sie. Ich bin ein Alpha, ich muss Kinder bekommen können<<, meinte Elias und fuhr sich gestresst durch die braunen Haare. Er war verdammt gespannt wer seine Mate werden wird und ob er sie heute findet.

Die Beta verdrehte ihre Augen, aber sagte nichts mehr dazu. Nach ihrer Meinung sollte er nicht so voreingenommen sein, schließlich gab es auch Alphas die männliche Omegas als Gefährten bekamen. Sie wusste das es viele Rudel entfernt so ein Alphapaar gab, doch daran dachte Elias nartürlich nicht. Niemand im Rudel geht davon aus das ein Omega Luna werden könnte, obwohl es eine geringe Wahrscheinlichkeit dafür gab.
Ihre Gedanken schwiffen zu Vincent ab. Lynn war nicht sicher, ob es gut war, was sie getan hatte, aber als sie den Omega gesehen hatte bekam sie solches Mitleid mit ihm. Als er ihr komplett unterwürfiges Verhalten entgegengebracht hat, um sie zu besänftigen. Es war nicht nötig gewesen, sie würde ihm nie etwas antun, aber ihr hatte es gezeigt was für eine Angst er gehabt haben muss.
Die Beta hoffte Vincent würde an einen anderen Ort besser behandelt werden und ein schönes Leben haben.
Leider musste sie sich dafür gegen den Willen ihres Alphas setzten. Schon seit Jahren hatte er damit gerechnet das der Omega irgendwann abhauen wollen würde und jeden den Befehl gegeben ihn aufzuhalten, wenn er es versucht. Lynn war sich sicher, dass es das Richtige war, auch wenn sie sich nicht vorstellen möchte, was ihre Entscheidung auslösen wird.
Die Beta hatte schon seit langen gemerkt dass, das Rudel nicht mehr so stark ist, wie früher. Hass in einer Gemeinschaft von Rudeltieren schwächt den Zusammenhalt, aber gleichzeitig kann man sich mit Adrian am besten stellen, wenn man den Omega schlecht behandelt.
Daraus entstand eine Bevorzugung bestimmter Personen, die das Rudel im gesamten schwächt.
Leider hatte sich Elias sich den Idealen seines Vaters angepasst und seine Verhaltensweisen angenommen. Er war ihr bester Freund und sie würde eine Kugel für ihn abfangen, aber Lynn hieß es nicht gut, wie der Alpha mit dem Omega umging.

>>Alles gut? <<. Elias musterte sie prüfend.
>>Ja, ist nur die Aufregung<<, entgegnete sie und strich nervös eine ihrer dunklen Haarstähne hinter ihr Ohr.
>>Das wird schon. Wir müssen jetzt", meinte er und nickte zu seinen Vater, der auf die beiden wartete. Elias wird in ein paar Minuten achtzehn und der Alpha will noch ein paar Worte davor sagen.

Die Beta stellte sich neben Elias und seiner Mutter auf die kleine Bühne, während Adrian vortrat. Sofort wurde das Rudel leise und auch die Musik verstummte. Fröhlich klatsche der Alpha in die Hände und fing an zu sprechen.
Weder Elias noch seine Beta hörten dabei richtig zu, beide waren zu aufgeregt. Es war ein großer Moment für die beiden Wölfe. In wenigen Minuten werden sie offiziell ihr Ränge im Rudel erhalten und befähigt sein ein Rudel zu führen. Keiner von den beiden fühlte sich dafür schon bereit, da man ihnen nie beigebracht hatte, was sie dafür wissen müssen. Adrian wollte seinen Alpha-Titel noch nicht an seinen Sohn weitergeben, darum hatte er die beiden Wölfe nie unterrichtet oder Lektionen erteilt. Den beiden war das bewusst.

Die Beta schnaubte verächtlich, als sie den Alpha über seinen den Stolz erzählte, wenn er an sie und Elias dachte. Es war reine Heuchelei vor dem Rudel. Lynn hatte sich vorgenommen das sie, sobald sie und Elias wirklich das Rudel übernehmen, das alles ändern wird. Sie will das Rudel mit Güte und Barmherzigkeit führen und nicht mit Hass und dem streben nach ewiger Macht. In dem Rudel soll sich jeder wohlfühlen und nicht davon laufen, sobald ihm die Möglichkeit gegeben wird.
Dass sie Vincent heute erwischt hat, zeigte ihr das es so nicht weitergehen kann. Adrian hat seine Rede beendet und bat die junge Werwölfin zu ihm.
Lynn stellte sich neben ihn und er beglückwünschte sie zu ihrem neuen Rang. Im Gegensatz zu Elias wird sie heute keine große Veränderung spüren. Der Beta-Rang brachte im Gegensatz zu dem Alpha-Rang keine große körperliche Veränderung, aber sie war nun höher gestellt als Deltas und war der Stellvertreter ihres Alphas. Sie bedankte sich höflich und ging wieder zurück. Dabei lächelte sie Elias an, der jetzt an der Reihe war vorzutreten.
In weniger als einer Minute wird er achtzehn. Nervös sah er zu dem Rudel, welches ihm gespannt musterte. Sein Vater sprach noch einmal ein paar Worte, bevor das Rudel die letzten fünf Sekunden herunterzählte.
Mit jeder Sekunde schossen mehr Gedanken durch seinen Kopf: Werde ich ein guter Alpha? Wer wird meine Mate? Werde ich sie heute finden? Wird mich das Rudel akzeptieren?

Als das Rudel zu Ende gezählt hatte, sahen die Mitglieder erstaunt zu Elias. Seine Augen strahlten in dem für Alphas typischen Rot und seine Ausstrahlung wurde dominanter. Während vor allem die Kleineren interessiert seine Augen bestaunen, drehten ihm die Mädchen in seinem Alter ihre Schokoladenseite zu.
Für jede Wölfin wäre es eine Ehre Luna zu werden, außerdem war Elias ein sehr guter Fang, wen man kein Omega ist.

Sein Blick wanderte immer wieder über die hoffnungsvollen Gesichter der Mädchen, doch es war keine von ihnen. Trotzdem stieg ihm ein wundervoller Geruch nach Zedernholz in die Nase.
//Mate!//, ertönte die Stimme von Neo in seinen Kopf. Er roch seine Gefährtin.
>>Ist sie dabei?<<, fragte ihn sein Vater.
>>Nein, aber ich kann sie riechen.<< Elias sprang von der kleinen Erhöhung und lief dem wunderbaren Geruch hinterher. Im Zelt war er nur ganz schwach, doch im Rudelhaus, in das er gelaufen ist, war er überall zu riechen.
Elias fragte sich wer seine Mate war. Schließlich waren alle Rudelmitglieder auf seiner Feier und man hatte extra zwei männliche Deltas auf Patrouille geschickt.

Sein Wolf trieb ihm zu der Stelle, an der Geruch nach Zedernholz am stärksten war. Der Alpha stand vor der Tür des Omegas.
Er stockte. Nein! Das kann nicht sein. Elias öffnete die Tür und ein Schwall des wundervollen Geruchs kam ihm entgegen. Er sah sich in dem leer geräumten Raum um und es fiel ihm wie Schuppen von den Augen. Der Omega war sein Gefährte und er war weg!
>>FUCK<<, schrie er und schlug die Tür wieder zu.

Mal ein Kapitel ohne unseren Omega.
Jetzt weiß Elias endlich das er verkackt hat xD

Ein Alpha zum DavonlaufenUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum