Kapitel 44

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Entsetzt betrachtete Vincent seine Stirn durch den Spiegel. Seitdem er aus der Pubertät raus war, hatte er keine Pickel mehr. Über die Nacht sind mehrere rote Stellen auf seiner Stirn und an seinem Kinn entstanden.
>>Verdammte Tabletten<<, murmelte der Omega. Als er während seiner Hitze zu viel der Medizin geschluckt hat, hat sein Körper eine große Menge Östrogen aufgenommen. Die ungewöhnlich hohe Menge an Hormonen hat seinen Hormonhaushalt durcheinandergebracht. Dadurch erinnerte ihn seine Haut an die Zeit, als er noch in der Pubertät war.
>>Nicht ausdrücken. Nicht ausdrücken<<, wiederholte er immer wieder das Mantra, welches ihn durch seine Teenager Jahre gebracht hatte. Vincent war sein Aussehen sehr wichtig und die blassen Pickelmale aus seiner Pubertät reichten ihn.
Er cremte sich noch schnell ein und verließ dann das Badezimmer. Umso länger er vor dem Spiegel steht, umso größer wird die Versuchung an den roten Stellen herumzudrücken, obwohl er wusste, dass es das nur schlimmer machte.

Um sich abzulenken, ging er zu Elias in sein Büro. Er musste den Alpha so wie so noch fragen, was jetzt der Plan wegen dem Welpen-Kindergarten ist.

Mittlerweile klopfte der Omega zwar noch an der Bürotür, aber ging, ohne auf eine Antwort zu warten durch diese. Er wusste das es Elias nicht störte. Dieser saß wie immer am Schreibtisch. Der Alpha sah von seinem Laptop auf und lächelte seinen Gefährten an. Als er die gerötete Haut des Omegas bemerkte, erinnerte ihm das an Vincent, wie er ihn von früher kannte. Als sein Gefährte noch zurückhalten und schüchtern war.

>>Hast du mit den Eltern geredet? <<, fragte Vincent und setzte sich auf die Armlehne einer der Stühle, die gegenüber des Tisch standen.

>>Habe ich. Du musst ab Montag auf drei Kinder aufpassen. <<

>>Drei? Das sind nicht gerade viel<<, erwiderte er.

>>Ich weiß. Und zwei davon sind Zwillinge<<, meinte Elias seufzend. In seinem Rudel gab es nicht viele Kinder in dem Alter und nicht alle Eltern konnte er überzeugen, dass sie ihre Kinder bei einem Omega lassen. Vincent hatte schon die Vermutung, dass es so laufen wird, aber nur zwei Elternpaar die eingestimmt haben, ist wirklich wenig. Trotzdem war der Alpha dankbar, das Vincent eingewilligt hatte. Jeder Euro, den er mehr hatte, machte es für ihn einfacher.

So kam es das ein paar Tage später drei Kinder vor Vincent standen und ihn neugierig musterten. Zwei Mädchen und ein Junge. Die Eltern hatten sie vor ein paar Minuten hier abgesetzt und jetzt waren sie allein.

Leicht überfordert kratzte sich Vincent am Kopf. Er hatte Erfahrung mit dem Welpen-Kindergarten und was man da besten mit den Kindern macht, aber er war selten bei Matteo damit allein und er kannte keinen der drei kleinen Wölfe vor sich.

>>Stimmt es das Elias dich markiert hat? <<, fragte plötzlich eines der Mädchen. Der Junge neben ihr, eindeutig ihr Zwillingsbruder, stieß ihr seinen Ellenbogen in die Seite und zischte: >> Papa hat gesagt, du sollst das nicht fragen. <<

>>Aua. Papa hat auch gesagt, du sollst mich nicht immer schlagen<<, entgegnete sie und schlug ihn zurück.

>>Hat er bestimmt nicht. Meine Eltern haben gesagt, dass ein Omega nicht Luna werden soll<<, warf das andere Mädchen ein, bevor Vincent etwas sagen konnte. Elias hatte ihm schon erzählt das der Vater der Zwillinge sofort eingewilligt hatte, als er ihn wegen den Welpen-Kindergarten gefragt hatte, während die Eltern des Mädchen nicht gerade begeistert waren. Der Alpha hat sie nur überreden können, mit dem Argument, das es ja die Aufgabe von einem Omega wäre, sich um so etwas zu kümmern, wenn es im Moment keine Luna gab. Elias hatte Vincent vorher gefragt, ob er das so sagen darf. Ihm ist nichts anderes eingefallen, wie er es sonst schaffen würde, sein Rudel zu überzeugen. Daher war Vincent schon klar, dass sie nicht gerade ein gutes Bild von ihm haben würde. Kinder übernehmen schnell die Denkweisen ihrer Eltern, was er ihr auch nicht übelnahm.

>>Er hat mich markiert, aber fangen wir doch lieber an, dass ihr euch vorstellt und wir so was dann später klären<<, meinte der Omega, um die Diskussion der Kinder zu unterbinden. Die drei sollten kurz sagen wie sie heißen und was ihre Hobbys sind. Vincent fand das zwar in seiner Schulzeit immer blöd, aber nur den Namen zu sagen, fand er langweilig. Die Zwillinge hießen Lea und Simon und das Mädchen Alina.

>>Habt ihr noch Fragen an mich? << Vincent hatte sich ebenfalls vorgestellt.

>>Wenn Elias dich markiert hat, bist du jetzt unsere Luna, oder? <<, fragte Lea mit großen Augen.

>>Nein. Ich bin nicht Luna. << Vincent verstand, warum sie das fragte, aber ihm war die Frage etwas unangenehm. So gut wie jeder Werwolf möchte gerne Alpha, Beta oder Luna sein. Das Vincent den Status nicht annehmen wollte, stieß bei den anderen auf Unverständnis.

Leas Bruder hielt sie davon ab weiter zu fragen, wofür Vincent Simon dankbar war. Es war nicht leicht zu erklären, warum er nicht die Rudelführung übernehmen wollte. Danach lief alles entspannt. Vincent hatte einen Haufen Sachen zum Basteln vorbereitet und als die drei darauf keine Lust mehr hatten, fingen sie zu dritt an irgendetwas zu spielen. Der Tag verlief insgesamt entspannt. Er kam super mit den Zwillingen klar. Mit Alina wurde der Omega nicht richtig warm, aber damit konnte er leben. Vincent konnte super mit Kindern, was ihm die Arbeit um einiges vereinfachte.

Am Mittag kochte der Omega für die Kinder Spagetti. Da er so wie so schon dabei war, machte er so viel, dass es auch für die Wachen und Elias reichte. Ein paar Stunden später wurden die Kinder wieder abgeholt.

Erschöpft ließ sich Vincent danach auf die Couch fallen. Er mochte Kinder, aber sie konnten auch verdammt anstrengend sein. 


In diesem Kapitel ist nicht wirklich viel passiert, aber die Beiden brachen auch mal etwas Ruhe xD

Ab Sonntag habe ich einen Monat Nachtschicht. Bin ja gespannt, ob ich durch die relativ ruhigen Schichten bei uns in der Nacht viel zum Schreiben komme, oder rein gar nichts hinbekomme xD

Ein Alpha zum DavonlaufenWhere stories live. Discover now