Kapitel 36

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Elias saß mit seiner Beta und Liam in der Küche und unterhielt sich. Vincent packte gerade ein Teil seiner Sachen ein, da die drei heute wieder zurück in ihr Rudel fahren werden. Nach der Unterhaltung am Abend davor, ist Elias schnell aus dem Zimmer seines Gefährten verschwunden. Beide wussten nicht was sie sagen sollten und es wurde peinlich zwischen ihnen.

Der Alpha vertrieb den Gedanken daran aus seinem Kopf und hörte wieder den anderen zu, die nicht mitbekommen haben, dass Elias nicht zuhörte. Kurz hielten sie inne, als sich die Tür öffnete. Matteo kam rein und sah zu Elias. >>Mitkommen<<, sagte der Omega knapp. Überfordert sah der Alpha zu Liam, der ihn entschuldigend anlächelte. Er akzeptierte sein Schicksal und folgte Matteo, der ihn in einen anderen Raum führte. Er schloss die Tür hinter sich. Jetzt waren die beiden allein. Matteo betrachtete ihn mit einem Blick, den Elias nicht richtig definieren konnte. Einerseits lächelte er ihn an, andererseits wirkte es, als würde er ihn am liebsten umbringen. Elias hätte sich nie vorstellen können, dass ein Omega es schafft, ihn so zu verunsichern.

Als der Omega auf ihn zukam, wusste er nicht was er machen sollte. Matteo ist ein Omega und ein gutes Stück kleiner, als er selbst, aber seine Präsenz im Moment war selbst für den Alpha einschüchternd. Matteo blieb vor ihm stehen und legte seine Hände auf seine Schultern. Dabei hatte er immer noch dieses schelmisches Grinsen im Gesicht. Das der Omega seine Hände nur dort ablegte, um einen besseren Stand zu haben, während er sein Knie hochzog, verstand Elias erst, als es schon zu spät war. Matteos Knie traf zwischen seine Beine und ein starker Schmerz durchzog seinen Körper. >>Fuck<<, zischte Elias, während er sich zusammenkrümmte.

Während er schwer atmend versuchte den Schmerz zu verarbeiten, sah Matteo auf ihn herab. Der Alpha hatte sich so sehr nach vorne gebeugt, dass Matteo im Moment größer war als er. Zufrieden betrachtete der Omega Elias. Darauf hatte er lange gewartet. Er schnipste gegen den Schopf vor sich. >>Sei froh das Vincent dich braucht, sonst wäre das nur der Anfang gewesen. <<

>>Ich weiß das ich das verdient habe, aber wenn du das nochmal machst, trete ich zurück<<, Elias sah ihn mit zusammen gekniffenen Augen an, nachdem er sich wieder aufgerichtet hat. Ein unangenehmes Ziehen durchzog immer noch seine Körpermitte, aber es war wieder aushaltbar.

>>Dann hast du ein Problem mit Liam<<, erwiderte Matteo gelassen. Er war zwar körperlich schwächer als der Alpha, aber im Moment hatte er die besseren Voraussetzungen, um mit Elias zu diskutieren. Dieser sagte nichts dazu, da er wusste, dass der andere recht hatte.

>>Ich halte mich kurz: Du hast extrem viel Scheiße gebaut und in meinen Augen wirst du immer ein Arschloch bleiben, aber wenn du dich jetzt änderst, hast du noch die Chance, dein Leben mit deinem Mate zu verbringen. Mir ist es egal, was mit dir ist, aber leider braucht Vincent dich, um glücklich zu werden. Ich rate dir dich endlich zusammen zu reißen. Du musst dein Rudel und die Beziehung zwischen dir und deinen Mate auf die Reihe bringen. Ich kenn deinen Vater und bin mir sicher, ohne ihn wärst du nicht so verkorkst und  ein beschissener Alpha, aber das kann man nicht mehr ändern. << Auch wenn der Omega ihn mehr beleidigte als alles andere, wirkte er auf einmal viel mitfühlender.

>>Du kennst meinen Dad? <<, fragte Elias erstaunt.

>>Jap. Hab ihn vor ein paar Jahren auf einen Alpha-Treffen getroffen. Damals war ich noch nicht lange Luna und er war nicht gerade nett zu mir. Sehr unsympathischer Mann, selbst wenn man kein Omega ist. << Das Treffen mit Adrian, war das erste Mal, das Matteo wegen seinen Rang fertig gemacht wurde. Er ist einem Rudel aufgewachsen, in dem Omegas akzeptiert werden. Er hatte zwar auch seine Probleme wegen seinem Rang gehabt, aber davor wurde er noch nie deswegen beleidigt. Er war damals noch nicht so selbstbewusst, wie jetzt und es hatte ihn sehr getroffen. Zum Glück war Adrian einer der letzten Alphas, die Omegas hassten und die anderen waren auf Matteos Seite gestanden. Er konnte sich nicht vorstellen, wie es für Vincent gewesen sein muss, Jahre lang bei ihm zu Leben und keine Hilfe von den anderen Rudelmitgliedern zu bekommen. Für Matteo war es kein Wunder, das Elias ein Arschloch ist. Wenn man von so jemanden erzogen wird, kann man nur eins werden.

>>Oh, tut mir leid<<, Elias fand das Verhalten von seinem Vater unglaublich dumm, obwohl er selbst nicht anders zu Vincent gewesen ist.

>>Alles gut. Ist ja nicht so, als hättest du was dafürgekonnt. Im Moment ist es wichtiger, dass du und Vincent besser miteinander auskommt. Entweder schafft ihr das oder ihr werdet deswegen leiden. Ihr müsst beide euren Stolz mal vergessen. Es muss schließlich irgendeinen Grund geben, dass die Mondgöttin euch zu Gefährten gemacht hat. Hättest du ihn nicht markiert, hättet ihr vielleicht ohne den anderen leben können, aber jetzt gibt es keinen Weg zurück. << Zum ersten Mal hatte Elias das Gefühl, dass Matteo ihm helfen wollte und nicht nur versuchte ihn fertig zu machen.

>>Ich möchte das Vincent ein schönes Leben hat. Er hat es verdient. Zu lange hatte er seine Bedürfnisse zurückstellen müssen, nur wegen seinen Rang. Als er hier war, ging es ihm besser, aber richtig glücklich war er nie. Jetzt wird es Zeit dafür. << Das Elias dafür notwendig war, dass sein bester Freund glücklich wird, gefiel Matteo überhaupt nicht, aber damit musste er sich abfinden. 

Ich weiß, dass viele gerne sehen würden, wie Matteo ihn noch viel mehr fertig macht, aber ich glaube das reicht, um Elias in die richtige Richtung zu stupsen xD
Außerdem wollen wir ja, das der Alpha noch Kinder kriegen kann xD

Ich habe gestern einen Manhwa gelesen, mit einem sehr toxischen Hauptcharakter und ein Kommentar hat mich gekriegt : Toxic bitch I better see character development.
I'm still dying xD Jetzt weiß ich, wie ihr euch fühlt xD

Ein Alpha zum DavonlaufenWhere stories live. Discover now