Kapitel 68

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Vincent lehnte sich gegen seinen Gefährten, während er sich die Zähne putzte. Durch den Spiegel, der über den Waschbecken hängt, beobachtete er Elias. Dieser lächelte ihn mit seiner Zahnbürste im Mund an.

Sie klebten schon den ganzen Tag regelrecht zusammen. Weder Elias noch Vincent wollte irgendetwas ohne den anderen machen. Die meiste Zeit lagen sie nur in ihrem Bett und kuschelten. Lynn hatte sich bereit erklärt ihre Aufgaben zu übernehmen. Gefährten, die sich kurz vorher markiert haben, sind sowieso für nichts zu gebrauchen. Sie brauchen sehr viel Körperkontakt des anderen und turtelten nur miteinander herum. Das Einzige was sie später machen müssen, ist mit den Welpenkindergarten in den Wald zu gehen, dass die Beta sich um den Papierkram kümmern konnte.

Der Omega stellte die Zahnbürste wieder in den Becher. Danach fummelte er an dem Pflaster an seiner Halsbeuge herum, bis er eine der Ecken greifen konnte, um es abzuziehen. Eigentlich wollte er die Wunde wie normalerweise sauber machen und ein Neues Pflaster draufkleben, aber zu seiner Überraschung war die Wunde verheilt. Monate lang hat sich die Haut nicht geschlossen und von heute auf Morgen war sie verheilt. Das Vincent ihn am Anfang nicht als Gefährten akzeptiert hat, hat bewirkt, dass sein Wolf die Heilung von der Wunde verhindert hat.

Erstaunt fuhr er über die Narbe und musterte sie im Spiegel. Elias legte von hinten seine Arme um ihn. Er wollte die Markierungsnarbe küssen, aber Vincent drückte seinen Kopf davor weg.

>>Ich hab gestern geschwitzt und unter den Pflaster ist das ekelig<<, erklärte Vincent seinen schmollenden Gefährten.

>>Das ist mit egal<<, erwidert dieser und versuchte es ein weiteres Mal.

Vincent drückte ihn wieder weg und drehte sich zu ihm. >>Wie können duschen gehen, dann darfst du. <<

Elias willigte sofort ein. Zusammen gingen sie duschen. Sobald das Wasser an war und über die Halsbeuge von dem Omega geprasselt ist, zog Elias ihn an sich und fuhr mit seinen Daumen über die Markierung. >>Darauf habe ich lange gewartet<<, sagte er lächelnd. Als sie sich noch gegenseitig nicht ausstehen konnte, hatte der Alpha nicht das Verlangen die Markierung zu sehen. Doch seitdem sie sich nähergekommen sind, störte es ihn, dass man den Biss nicht sehen konnte. Gestaltenwandler sind sehr besitzergreifend, wenn es um ihren Mate geht und wollen jedem zeigen, dass dieser vergeben ist. Der Alpha küsste Vincent. Er löste sich wieder von ihm und fuhr mit seinen Lippen Vincents Hals herunter und küsste die empfindliche Haut der Markierung. Sein Gefährte schloss genießerisch die Augen und genoss die Zuneigung von Elias.

Nach der Dusche schaffte es Vincent sich doch mal ein paar Minuten von seinen Mate zu trennen, da er sich von Matteo verabschieden musste. Der Luna musste wieder zurück zu seinen Rudel und er vermisste auch Liam.

>>Pass auch dich <<, Matteo umarmte Vincent.

>>Mach ich doch immer. << Vincent erwidert glücklich die Umarmung.

>>Und petz mir alles, was Elias anstellt. Ich muss wissen, ob ich ihn wieder zwischen die Beine treten muss. <<

>>Wann hast du das gemacht? <<, fragte Vincent lachend.

>>Als ihr bei uns zu Besuch wart<<, erzählte der Omega stolz. >>Er hatte es auch verdient. <<

>>Er ist aber nicht mehr so schlimm<<, verteidigte Vincent seinen Gefährten.

>>Ich mag ihn trotzdem noch nicht<<, meinte Matteo schulterzuckend, >> aber solange er dich glücklich macht, ist das okay. << Der Omega konnte nicht vergessen, was sein bester Freund wegen Elias durchmachen musste. Nur weil er sah, wie gut er ihm jetzt tat, konnte er ihn gutes Gewissens bei den Alpha lassen. Er hatte in der Früh auch sofort bemerkt, dass sie sich markiert haben. Er war froh das Vincent seinen Gefährten endlich akzeptierte. Zu lange hat es ihn psychisch kaputt gemacht.

Der Alpha bekam sogar eine kurze Umarmung von dem Luna zur Verabschiedung, bevor er nach Hause fuhr.

Ein paar Stunden später lagen Vincent und Elias auf einer Wiese umringt von Bäumen und passten auf die Welpen auf, die in ihrer Wolfsform spielten. Der Omega durfte im Moment nicht allein mit den Welpen in den Wald. Heute war das egal, da Elias so wie so mitkam.

>>Wie viele Kinder willst du irgendwann mal? << Elias beobachtete die Welpen, bevor er zu seinen Gefährten sah.

>>Gar keine <<, antwortete der Omega. >>Ich mag Kinder und hätte auch gerne welche, aber nur wenn ich sie mit einer Frau habe. Ich will nicht schwanger werden. <<

>>Warum? <<, fragte Elias ein wenig enttäuscht nach.

>>Die Vorstellung das ich als Mann schwanger werde, ist für mich irgendwie komisch. So was sollte ist doch nicht normal <<, Vincent wusste, dass das keine richtige Begründung ist, aber er wusste nicht, wie er es sonst erklären soll.

>>Ich kann verstehen, wenn du das nicht willst, aber bist du dir sicher, dass das wirklich deine Meinung ist? Früher wurde dir von mir und auch vom Rest der Rudels eingeredet, dass alles was mit Omegas zu tun hat, schlecht ist. Das dein Rang als Mann schwanger werden kann, ist nun mal das, was ihn am meisten ausmacht<<, überlegte Elias.

>>Kann auch sein<<, meinte der Omega und sah ihn verunsichert an.

Elias rückte näher zu ihm und zog ihn an sich. >>Ist nicht schlimm, du hast genug Zeit dir das zu überlegen und wenn du keine Kinder willst, ist das auch okay. << Der Alpha meinte das ernst, auch wenn er wirklich gerne Kinder möchte. Das er als Rudelführer Kinder bekommen sollte, dass das Rudel weiter bestehen kann, spielte in seiner Meinung auch dazu.


Leute ich habe eine Frage an euch. Diese Geschichte wird bald enden, aber mir ist noch eine Idee für eine kurze Sidestory eingefallen, aber ich bin mir nicht so sicher ob ich die wirklich schreiben soll. Mein Gehirn möchte die beiden nicht einfach mal glücklich sein lassen und ist auf die Idee gekommen, über ihre erste Schwangerschaft zu schreiben, die nicht gut enden wird. Also soll das Kind ein Sternenkind werden. Ich hab da nur so meine Bedenken, da das doch ein sehr sensibles Thema sein kann. Ich habe schon angefangen ein wenig mich da rein zu lesen und ich muss dabei schon heulen.

Andererseits denke ich mir immer, auch über sensible Themen muss geredet werden, um es den Menschen näher zu bringen und leider gehen doch sehr viel Schwangerschaften nicht gut aus.

Ein Alpha zum DavonlaufenWhere stories live. Discover now