Kapitel 53

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"Wenn ich das nicht als letztes Mahl bekomme, bring ich dich um." Versprach ich und steckte mir noch einen Nacho in den Mund.

"Kannst du gerne versuchen, aber es freut mich, dass es dir schmeckt." Schmunzelte der Mann.

"Mach ich." Entschied ich und nickte.

Wir hatten uns auf die Couch gesetzt. Meine Beine lagen über seine und über unsere Beinen lag die Decke. Keine Ahnung welcher Film gerade lief. Kein Anime, auch nichts mit Horror. Ich hatte nicht wirklich aufgepasst, als Kyle sich einen Film ausgesucht hatte. Die Handlung verfolgte ich auch nicht wirklich.

Bis auf, dass bei den Nachos gerne mehr Käse hätte können, waren sie echt gut. Ich denke, ich bin nicht die einzige, der es schmecken würde. Meine Freunde würden es bestimmt lieben. Ich wurde bei den Gedanken an sie etwas traurig, weshalb ich ihn so schnell wie möglich zur Seite schob.

"Du missbrauchst mich heute ganz schön als Wärmekissen, ist dir das schon aufegfallen?" Stachelte der Mann.

"Ich kann nichts dafür, du hast dich ja selbst als Johns Ersatz gemeldet, auch wenn es dir nicht bewusst ist." Wehrte ich ab.

Kurz schien es so, als würde er nachdenken, wer John denn gewesen war und ob dieser in meiner Klasse war.

"John Werner, 16 Jahre, so ungefähr 1,55m groß. Meinst du ernsthaft den Winzling aus deiner Klase?"

Erschrocken sah ich zu den Amokläufer.

"Ähm ja. Woher weißt du wie groß der ist?" Wollte ich wissen.

"Ich informiere mich über die Klassen mit denen ich Kontakt hatte. Naja, solange sie noch leben."

"Das ist gruselig. Aber bezeichne ihn nicht als Winzling, sonst muss man ihn noch ein heißes Waschbecken zur Beruhigung einlassen!" Verteidigte ich meinen besten Freund.

Doch ich selbst konnte nicht wirklch ernst bleiben, auch wenn es etwas wehtat über miene Freunde zu reden, so wollte ich sie als was schönes und nicht als was trauriges in Erinnerung behalten. Kyle musste leicht lachen. Ich belächelte es leicht.

"Aber wirklich, ich verstehe nicht, wieso du mit so jemand befreundet bist."

"Die Körpergröße sagt nichts über den Charakter aus. Zudem ist er eine schöne Heizung, dass habe ich aber erst nach einen guten halben Jahr, nachdem wir uns angefreundet haben, gemerkt." Meinte ich schulterzuckend.

"Oder hat er ein tiefes dunkles Geheimnis, welches unsere Freundschaft ruinieren könnte." Ich wedelte gespielt erschrocken mit den Händen.

"Nicht wirklich. Er hat ein recht langweiliges normales Leben." Gab Kyle zu.

"Ok, Amokläufer, Mörder, Vergewaltiger und jetzt scheinbar auch noch Skalter. Gibt es noch was, was man der Liste hinzufügen muss?" Wollte ich wissen.

"Eigentlich nicht. Das ist alles." Belächelte er.

"Wie kannst du überhaupt mit dir im Reinen sein?" Wollte ich wissen.

"Mal überlegen." Er lehnte sich nach hinten.

Er schien nachzudenken, wie er es am besten formulieren soll. Ich wartete gedultig. Mit dem Essen waren wir schon fertig.

"Zum einen habe ich regelmäßigen Sex, kann mir welche, so wie dich über längere Zeit halten und es macht mir soger etwas Spaß, die Leute umzubringen. Nicht zu vergessen, dass ich meine sexuellen Fetische ausleben kann. Mir ist es egal, dass mich die Polizei sucht oder nie ein ruhiges Leben führe. Ich wollte nie ein langweiliges Büroleben, wo jeder Tag den anderen so stark ähnelt, dass man sein ganzes Leben fast als einen Tag erzählen könnte. Ich habe mich für das Leben in dieser Art und Weise entschieden, weil es zu mir passt. Mich interessiert das Leben der um mich herum nicht, mich interessiert nicht, ob der eine früher oder später stirbt, da wir alle sowieso mal sterben. Aber, jemanden den ich länger behalte, mache ich das Angebot, zumindet die letzten Tage es recht angenhem zu haben. Jedoch nur, wenn diese es verdient haben. Jedes leben auf dieser Erde ist ohne Bedeutung. Egal was du machst, wir enden alle gleich. Nur die Art und Weise unserer letzten Sekunden weichen voneinander ab. Wieso soll ich etwas bereuen, wenn das was ich tu eh nichts anderen führt wie das Leben?" Er hatt seine Augen geschlossen, doch nun öffnete er sie und sah mich an.

"Und was ist mit den Leuten, die noch Leben? Du nimmst ihnen Menschen, die ihnen vielleicht was bedeuten."

"Wenn wir sterben, sterben auch alle Gefühle, die wir irgendwann in unseren Leben gespürt haben."

Ich war still, sah nachdenklich nach draußen.

"Du klingst fast depressiv."

Daraufhin musste er lachen. doch ich konnte nicht lachen. Ich fand seine Einstellung, dass egal was wir im Leben tun würden und alles egal sei, irgendwie fand ich es traurig. Doch Kyle war keine traurige Seele. Er genoss das Leben, auf seine Art. Vielleicht hatte man ihn auch so erzogen oder er ist durch irgendwas traumatisiert, dass er so denkt. Andererseits könnte er auch ein normales Leben gehabt haben, bis er sich entschieden hat, so zu Leben und dies zu tun. Ich wusste es nicht und würde es auch niemals wissen können.

Als der Film vorbei war machten wir uns beide auf den Weg nach oben, das Wärmekissen ließ ich jedoch hier unten. Die Schmerzen waren weg und ich denke nicht, dass ich es noch brauchen würde. Zusammen machten wir uns bettfertig und legten uns hin. Ich schrumpfte in der Position des kleinen Löffels etwas zusammen. Kyle wärmte mich, hatte seine Hand auf meinen Unterleib gelegt um diesen, falls nötig, mit seiner Körperwärme zu wärmen. Ich schloss meine Augen und versuchte zu schlafen. Doch ich konnte nicht. Hellwach lag ich im Bett, konnte an Kyles ruhigen Atem schon erkennen, dass er schlief.

Aber ich konnte einfach nicht schlafen. Meine Brust zog sich Schmerzhaft zusammen. Anders wie unten konnte ich die Gedanken nicht zurückdrängen. Meine Augen brannten schon und dann ließ ich es zu. Ich ließ zu, dass die Tränen über meine Wangen rannten. Ich ließ zu, dass ich an meine Familie und an meine Freundesgruppe dachte. Ich weinte stumm, versuchte die Tränen zurückzuhalten, doch dies war nicht möglich. Kyle zog mich näher an sich ran. Doch ich wusste nicht, ob er wach geworden war oder es einfach schlafend tat. Es interessierte mich auch nicht wirklich. 

Amokalarm - In den Händen eines Mörders Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt