Kapitel 23

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Am nächsten morgen, bekam ich zwei Tabletten, nach dem Frühstück. Ich fragte nicht wofür, hatte ich ja noch nie getan. Im laufe des Tages wechselte ich immer wieder mal die Binden, damit es nicht auffiel. Heute war es nur noch ein leichter Ausfluss, morgen war es auf jeden fall vorbei. Doch wenn ich weiter so tat, als hätte ich meine Periode, dann könnte ich das, was er vorhatte hinauszögern. Hoffentlich klappt das auch. Ich war nicht alleinen. Tatsächlich war Kyle die meiste zeit hier, was etwas komisch war. Doch zeitgleich war Gesellschaft was angenehmes. Wenn man ein paar Tage fast komplett Isolliert ist, so war es schön jemanden bei sich zu haben, auch wenn es leider Parker war. Doch der Tag verlief ohne Vorkommnisse wir redeten nicht viel. Er hatte mir einfach irgendein Buch in die Hand gedrückt. Nur war es auf englisch. Ich verstand eigentlich nichts und so war meine Motivation, es zu lesen.

Noch am Vorabend hatten wir alles zusammengepackt. Ich hatte bis auf die Waffen alles eingepackt, nur das, was wir am Morgen noch brauchen würden nicht. Bevor wir schlafen gingen, ging ich duschen und dieses mal hatte der volltattoowierte mir die Frischhaltefolie drumgewickelt. Vor dem Schlafen bekam ich noch eine Schmerztablette, damit ich auch durchschlafen konnte.

Der Morgen kam schneller als Gedacht. Kyle hatte mich geweckt, indem er einen seiner Hoddies auf mich warf, welchen ich anziehen sollte. Ich machte mich im Bad frisch, wärend er alles andere in die Reisetaschen tat und sie dann runterbrachte. Die Zahnbürste sollte ich dann einfach in den Müll werfen, was ich auch tat. der Amokläufer kam noch ein zweites mal hoch um mich runterzutragen. Ich hielt mich an ihn fest, mochte es noch immer nicht getragen zu werden, doch daran konnte ich wegen der Wunde nichts ändern. Draußen war es kalt, es Tröpfelte etwas. Gänsehaut hatte sich auf meinen Körper ausgebreitet. Kyle ließ michh vor der Beifahrertür runter und öffnete die Tür. Ich setzte mich rein, sah Brandon, welcher noch etwas mit Kyle zu besprechen schien.

Kurz war der Gedanke da, aus den Auto zu steigen und loszurennen. doch ich konnte nicht rennen und statt auszusteigen, schnallte ich mich einfach an. Ein anderes mal, ein anderes mal, wenn es sicherer war, dann könnte ich es probieren, doch nicht jetzt. Der volltattoowierte stieg ins Auto, als es anfing zu regnen. Kaum saß er, fuhren wir auch los. Wenige Minuten später regnete es in strömen. Der Scheibenwischer lief ohne Pause, da der Regen sofort wieder die Sicht verdeckte. Wege einer Baustelle mussten wir einen Umweg nehmen. Sodass aus einer Stunde, ein und eine halbe wurde. Umso näher wie seinen Eigenheim kamen, desso mehr wollte ich hier weg. Irgendwie bildete ich mir ein, dass sobald wir da waren, er mich vergewaltigen würde. Doch so war es nicht. Hoffe ich.

Ich hoffte, dass wir noch ewig brauchen würden, bis wir dort ankommen würden, doch die Zeit verging wie im Flug. Der Amokläufer parkte vor einem sehr modern wirkenden Einfamilienhaus. Mein Herz schlug schneller als es sollte. Wir stiegen beide aus. Kyle hob mich hoch und ging dann mit mir in den Armen zum Kofferraum. Wir beide waren innerhalb von Sekunden komplett nass. Ich hoffte, dass meine Haare nicht komplett durchnässt ware, doch so wie die Kaputze sich anfühlte war es so. Da Kyle die Hände vollhatte, schloss ich die Tür auf und wir beide betraten ein schön warmes Haus. Er hatte mir erzählt, dass er jemanden Durchputzen lassen hat, bevor wir hier her kamen, was erklärte, wieso man kein Staubkorn sah. Ich wurde auf einen Stuhl in der Küche runtergelassen und Kyle zog sofort seinen durchnässten Pollover aus, darunter trug er ein T-Shirt. Er setzte Teewasser an und deutete mir an, den Pollover auszuziehen, was ich tat. Meine Haare waren wirklich komplett durchnässt. Nachdem er die Sachen in die Wäsche gebracht hatte, kümmerte er sich weiter um den Tee, wärend dieser durchzog, sah er mich nachdenklich an.

"Wieso bist du Single?" Fragte er plötzlich.

Verdutzt sah ich den Mann an.

"Ich glaube, ich verstehe nicht." Meinte ich nur.

"Du bist nicht dumm, nicht hässlich, hast einen geilen Körper und bist gepflegt. Ich habe mir deine Klasse mal genauer angesehen und auch die älteren. Ein paar gutaussehende sind dabei, wieso schnappst du dir nicht einen Kerl und stillst deine Teenagergelüste?" Hakte er nach.

Ich war immernoch etwas verwirrt wegen der Frage. An sich würde ich ja sagen, dass niemand interesse an mir hat, was tatsächlich so war. Doch selbst wenn, würde ich ihn nicht an mich ranlassen, das lag an meiner Oma. Ich hatte nie die beste Bindung zu ihr. Lernen, darum ging es immer wenn ich bei ihr war. Ich habe nicht mit Freunden draußen gespielt, nein, wenn meine Oma da war oder ich bei ihr, war ich im Garten, hab Geschichte gelernt, sie hat die halbe Bibel in mich reingezwängt und das seit ich eigentlich denken kann. Ich war ungern bei ihr, hasste diese Frau. Erst als sie damit aufhörte, weil ich sie mal vollgeschrien hatte, besserte sich unser Verhältnis. Wobei ich drei Jahre kaum Kontakt mit ihr hatte, nur wenn irgendwelche Feiern waren, die man mit der Familie verbrachte. Mit 13 musste ich aber mal zu ihr und es war das erste mal, dass ich nichts lernen musste, wir haben uns einfach unterhalten, waren Eis essen und haben über Schule gesprochen. Sie und meine Mutter waren Miserabel in der Schule, hatten schlechte Noten und diesen ˋFehlerˋ hatte sie versucht bei mir wieder auszubügen. In den einen Jahr haben wir uns super verstanden, ich war unglücklich in meine erste große Liebe verliebt und dann versprach ich es ihr. Ich versprach ihr, sie  und meine Mutter in den dunklesten Schatten zu stellen, den es gab, was Schulnoten betraf. Ich lernte viel und hielt mich, als ich dann ein halbes Jahr später endlich über ihn hinweg war, von Jungs fern. Und das nur, damit sie mich nicht ablenkten.

"Ich habe jemanden versprochen, sie in schulischen Leistungen in den Schatten zu stellen, dafür brauche ich keine Ablenkungen." Erklärte ich kurz und zuckte mit meinen Schultern.

Kyle sah mich verwirrt an, aber akzeptierte die Antwort. Er reichte mit meinen Tee.

"Ich hab nie für die Schule gelernt, hab den halben Tag dort durchgeschlafen und trotzdem fast nur einsen geschrieben." Erzählte er.

"Du warst bestimmt so ein typischer Fuckboy." Schmunzelte ich.

"Nein, mit mir wollte nie jemand zu tun haben. Ich bin ehrlich, es beruht auf Gegenseitigkeit." Erzählte er.

Dann herschte Ruhe, wärend wir unseren Tee tranken. Als Kyle Milch hineingeschüttelt hatte, war ich verwirrt, doch nun verstand ich wieso, es schmeckte einfach gut. Danach trug er mich die Treppe hoch.

"Die Tür rechts neben der Treppe ist mein Arbeitszimmer, komm dahin, wenn deine Haare trocken sind." Forderte er und verschwand aus den Badezimmer. Ich ging als erstes auf Toilette und dann föhnte ich mir meine Haare trocken und kämmte sie durch.

Ich mochte es nicht, nasse Haare zu haben. Wärend des Badens oder Duschens war es noch ok, aber dannach wollte ich sie immer so schnell wie möglich trocken haben. wie befohlen machte ich mich dann langsam humpelnd auf den Weg in Kyles Arbeitszimmer. Die Tür war angelehnt. Es gab Regale mit Ordner, einen Schreitisch, welcher an der Wand stand und dahinter saß der Amokläufer. Als ich das Zimmer betrat, forderte der Mann mich auf, mich neben ihn hinzuknien, er sei bald fertig. Ich schloss nichts ahnend die Tür hinter mir und setzte mich neben ihn auf den Boden. Was er tat wusste ich nicht, ich hatte auch kein interesse es herrauszufinden. Es war einige Minuten ruhig, dann fuhr Kyle mit seinen Stuhl zurück und stand auf. Ich wollte mich schon aufrichten, doch der Amokläufer hockte sich zu mir runter. Plötzlich legte er seine Hand auf meine Mitte, was mich zusammenzucken ließ.

"Was dachtest du, wie lange du mir was vorspielen kannst?"
                                                                                               

Amokalarm - In den Händen eines Mörders Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt