Kapitel 39

3.2K 105 0
                                    

Ich fühlte mich immer unwohler umso länger ich hier saß. Kyle hatte sich mit der Zeit näher zu mir gesetzt und einen Arm um mich gelegt. Ich schubste ihn nur nicht weg, da ich fror und er etwas Wärme spendete. Plötzlich wurde mir eine Bierflasche hingehalten, doch ich schütteltee den Kopf. Ich vertrug sehr wenig, eigentlich kaum was. Hier unter Fremden zu Alkohol zu greifen, mach ich nicht.

"Trink ruhig:" Meinte Kyle.

"Ich mag kein Bier. " Schüttelte ich mit der halben Wahrheit ab.

Kyle zuckte mit den Schultern, griff nach der Kühltruhe. Ich sah weiterhin ins Feuer, dessen Flammen einen fast hypnotisierenden Tanz aufführten. Plötzlich bekam ich einen Becher in die Hand gedrückt.

"Kein Bier, aber du trinkst ihn." Bestimmte der volltaattoowierte.

"Ich vertrag nicht viel. Ich möchte wirklich nichts trinken." Ich wollte ihn den Becher zurückgeben und tatsächlich nahm er ihn an.

Ich dachte, die Sache sei geregelt, doch ich wusste nicht, dass er die Karte zog. Mein Kinn wurde umgriffen und mein Kiefer leicht aufgedrücckt. Ich riss meine Augen leicht erschrocken auf und dann spürte ich die süße Flüssigkeit in meinen Mund. Ich wollte mich wegdrücken, doch es klappte nicht. Etwas lief an meinen Mundwinkel entlang. Als Kyle fertig war, drückte er meinen Kiefer zu und ich schluckte. Er leckte mir über den Mundwinkel und ließ mich dann los.

"Den einen Becher. Entweder auf die Art und Weise wie vorhin oder normal. Schüttelst du es weg, bekommst du einen neuen." Er zwinkerte mir zu.

"Kannst du mir wenigstens sagen, was für ein ekeliges Zeug das ist?" Wollte ich wissen.

"Rum-Cola." Ich konnte das leichte Lächeln au seinen Lippen sehen.

Die Sonne war schon lange untergegangen, das Feuer war das einzige, was uns Licht spendete. Ich verzog mein Gesicht leicht, durch den Geschmack hatte sich Gänsehaut auf meinen Armen ausgebreitet. Langsam fing ich an die Mischung zu trinken. Doch nach jeden Schluck bereute ich es, darauß getrunken zu haben. Deshalb wollte ich es schnell hinter mich bringen, was vielleicht nicht die beste Idee war. Nachdem die Hälfte des Bechers leer war, fing meine Blase an zu drücken.

"Hast du vielleicht Taschentücher? Ich muss mal auf Toilette." Fragte ich Kyle.

Dieser griff wortlos in seine Tasche und reichte mir eine Packung. Ich stellte den Becher vorsichtig ab und stand auf. Doch von den Alkohol, von den ich bis eben kaum was gespürt hatte, schien plötzlich alles zu wirken. Ich schwankte etwas und stützte mich an Kyles Schulter ab.

"Brauchst du Hilfe?" Wollte der volltattoowierte wissen.

"Wird schon." Murrte ich konzentriert.

Ich ging in den Wald. Für mich fühlte sich der Weg gerade an, hoffentlich war er das auch. Ich ging so weit, dass ich noch das Licht sehen konnte. Ich war schon manchmal betrunen oder angetrunken gewesen. Ja auch ich war in die Versuchung gekommen, zusammen mit meinen Freunden Alkohol zu trinken. Es gab genau zwei Arten, wie ich betrunken war. entweder ich redete die ganze Zeit und konnte nicht die Klappe halten oder ich redete kaum, war müde und kuschelte mich an alles. Anderes war inakzeptabel. Als ich auf den Rückweg war, merkte ich, wie unangenehm es war, Barfuß durch den Wald zu laufen, es war einfach nur ekelig. Ich ließ mich neben Kyle wieder auf die Decke fallen, setzte mich sogar freiwillig direkt neben ihn. Dann suchte ich nach meinen Becher, welchen ich aber nirgends fand. Hatte ich ihn mit zum pissen ge...oh Kyle hat ihn. Ich nahm den Becher entgegen und trank darauß. Doch irgendwas war anders. Hat er es verlängert? Ich sah Kyle prüfend an, doch dieser unterhielt sich seelenruhig mit Brandon. Ich trank also einfach weiter aus den Becher.

Und dann war er leer. Ich war an Kyle gelehnt, welcher seinen Armen um meine Schultern gelegt hatte. Ich war komplett dicht, hatte Probleme wach zu bleiben. Als ein frischer Windzug kam, verzog ich mein Gesicht und drückte mich näher an Kyle ran. Tatsächlich hatte ich nur den einen Becher getrunken, doch ich war mir sicher, dass er noch etwas Rum dazugemischt hat, wärend ich im Wald auf Toilette war. Der volltattoowierte schien meine Art zu genießen und auch irgendwie zu amüsieren.

"Na komm, gehen wir schlafen." Beführwortete der Mann.

Ich nickte verschlafen und löste mich von ihn. Ich stand mit seiner Hilfe auf und er nahm das Zeug. Ich wartete, bis er sich von den anderen verabschiedet hatte und taumelte mehr oder weniger zurück zu den Auto. Die Tühltruhe und die Picknickdecke wurden vorne untergebracht Ich öffnete den Kofferraum und ließ mich Wortwörtlich ins Auto fallen. Doch bevor ich schlafen ging, machte ich meine Füße sauber. Kyle kam hinterher und schloss den Kofferraum. Wir konnten uns logischerweise nicht normal in den Kofferraum legen, sondern mussten uns quer legen. Ich spürte, wie Kyle nach den Saum meines Pollovers griff.

"Nicht aus." Meckerte ich rum.

"Doch aus. Du kannst dich an mich kuscheln, dann wird dir schon nicht kalt." Er drückte seine Lippen kurz auf meinen Scheitel und zog mir dann den Pollover aus.

Ich wurde, bis auf die Unterhose von ihn ausgezogen. Durch meine Erfahrung in den letzten zwei Wochen, wo ich mich eigentlich fast nur ausziehen musste, wenn sich jemand an mich vergriff, bekam ich Tränen in die Augen. Kyle schmiss mein Zeug nach vorne und zog sich selbst dann bis auf die Boxershort aus. Da es nur eine Decke gab, mussten wir so oder so kuscheln. Ich legte mich hin und wartete, bis er fertig war. Dabei fielen mir die Augen schon fast zu. Durch den Alkohol war mir warm, aber frieren tat ich trotzdem. Schlussendlich war ich etwas darüber erleichtert, dass Kyle sich zu mir legte und die Decke über uns legte. Ich kuschelte mich an den Mörder ran, welcher seine musukösen, tattoowierten Arme um mich legte. Kurze Zeit später ging das Licht aus und nichts hinterte mich mehr am einschlafen mit nassen Wangen.

Amokalarm - In den Händen eines Mörders Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt