Kapitel 32

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Ein kalter Windzug weckte mich. Ich zwinkerte einige male und versuchte dadurch wach zu werde. Der Knebel war mir entfernt wurden, doch noch immer waren meine Hände hinterm Rücken festgemacht. Ich sah zu den blondhaarigen Mann hoch, welcher mich wieder über seine Schulter warf. Mir wurde leicht übel. Doch ich sagte nichts. Ich ließ mich tragen. Lange blieb es nicht kalt, wir betraten recht zügig das Haus, der Boden war sauber. Ich wurde durch die Gänge getragen und langsam glaubte ich, mich bald übergeben zu müssen. Er klopfte an einer Tür und betrat dann das Büro, wie sich herrausstellte.

Der blondhaarige sagte etwas, was sich wie ein Lagebericht anhörte. Ich wurde runtergelassen und so gedreht, dass ich den ekelhaften Alten sehen konnte. Im weißen Anzug, mit Ringen an den Händen und einen fetten Bauch, der halb unter den Hemd herraushing saß er da und schien sich wie ein König zu fühlen. Meine Handschellen wurden entfernt und ich rieb mir unauffällig meine Hände.

"Zieh dich aus." Forderte der Mann hinterm Schreibtisch.

Wenn man nur leicht begleitet oder nackt war, so hatte man sich daran gewöhnt. Würde ich gerne sagen. Doch neue Personen hieß gleich, neue Verweigerung. Nur weil einer einen nackt gesehen hatte, hieß es nicht, dass es jeder durfte. Trotzdem griff ich nach kurzen Zögern nach den Pollover und zog ihn aus. Es war warm hier drin und trotzdem bekam ich sofort Gänsehaut. Der Blondi nahm mir die Pollover ab und stellte sich an die Wand. Der Fette machte eine kreisende Fingerbewegung und ich drehte mich widerwillig. Es wurde noch geredet, doch ich verstand nur die Hälfte, dann kam das Wort Keller irgendwann in Erwähnung.

Der Fette schien der Boss zu sein und nicht wirklich begeistert davon, dass Kyle fliehen konnte. Andererseits war er nicht so verärgert, als das er jemanden Töten könnte. Ich ließ die Beiden reden, entlasstete mein Bein immer wieder und dann schienen die beiden sich zu einigen. Der Mann reichte mir den Polloer zurück, welchen ich anzog und dann wurde ich hochgehoben. Jedoch nicht wie vorhin über die Schulter, sonder in Brautstil.

"Scheint als hätten wir eine neue Hure. Keine Sorge, klingt schlimmer, wie es ist." Meinte der Mann, als wir auf den Weg nach unten waren.

Ich blieb still, wollte nichts sagen. Von den Wort her konnte ich mehr verstehen, wie ich wollte. Umso weiter wir runtergingen, desso kälter wurde es, was mir missfiel. Mein Hass auf Kyle wurde größer, doch ich hatte andere Sorgen, wie zum Beispiel, dass ich jetzt hier war. Ich wurde in eine der Räume hier gebracht und auf den Bett abgesetzt.

"Die Regeln sind einfach. Wehr dich nicht, mach was man dir sagt und verletzte dich nicht selbst. Verständlich oder?" Er sah mich an, als würde er eine Antwort erwarten.

"Fick dich." Kam es stattdessen von mir.

Der Mann nickte und ich nutzte die Möglichkeit ihn genauer anzusehen. Er hatte einen Piercing an der Unterlippe, zudem trug er einen Undercut. Er hatte einen leicht erkennbaren Drei-Tage-Bart. Er schien muskollös, doch war nicht so breit wie Kyle gebaut.

"Klar. Noch fragen?" Wollte er wissen.

Ich blieb daraufhin still.

"Gut." Er ging zu der zweiten Tür hier im Raum und kam mit einen Verbandskoffer wieder.

"Weißt du, wie man Wunden verbindet?" Ich schüttelte den Kopf.

Daraufhin seufzte der Mann, machte meinen Verband ab und nahm einen frischen. Langsam fing er an mir zu erklären, wie er die Wunde richtig verbinden konnte, sodass sich der Verband auch nicht eindrehte. Nachdem er fertig war, musste ich es machen. Zwei mal, da es beim ersten mal zu locker war.

"Du wirst Salbe bekommen, damit es bessser und schneller heilt. Versuche es bitte nicht so oft zu belasten. Da drüben ist das Badezimmer. In der Komode findest du Unterwäsche, wenn davon nichts passen sollte, sag den Nächsten einfach bescheid. Muss dir nicht peinlich sein, wir haben ein paar mehr hier. Wenn du irgendwas anderes wie hygeneartickel brauchst, zöger nicht und frag ok? Essen gibt es drei mal an Tag. Da du das Zimmer hier nicht verlassen wirst, wird es dir reingebracht. Zum Mittag gibt es immer Warm. Je nachdem wie du dich benimmst, wird die Qualität des Essens sein." Erklärte er den Ablauf hier.

Ich fühlte mich immer unsicherer, Tränen brannten in meinen Augen.

"Wann kann ich nach Hause?" Fragte ich, woraufhin er lachte.

"Seit du bei Kyle bist, hast du kein Zuhause mehr. Find dich damit am besten ab. Den Pollover kannst du aber gerne behalten. Kann kalt hier unten werden." Er ging zur Tür.

Ich sagte nichts, sah ihn einfach hinterher. Er schloss die Tür ab. Kaum war er weg, ließ ich mich rückwärts auf das Bett fallen. Tränen rannten über meine Wangen, mein Hals war wie zugeschnürrt und ich schrie in meine Hände, würde am liebsten auf etwas einschlagen. Hauptsache ich könte es abbauen. Diesen Frust in mir rausschlagen.

Von einer Hölle, in der ich missbraucht werde, mit der Aussicht zu sterben, in die nächste. Diese schien ander nicht groß anders. Wohl das nächste Level. Einfach mehreren ekelhaften Männern zur Verfügung stehen.

In den Zimmer war nicht sehr viel. Nur das Recht große und auch zugegebenermaßen maßen gemütliche Bett, die Komode, ein Teppich, welcher Kontrast zu der Dunklen Einrichtung gab und eine Decke Lampe, welches helles, aber doch warmes Licht gab. Zudem waren zwei kleine Lüftungen zu sehen. Ich stand auf und ging ins Badezimmer. Eine kleine Dusche, eine Toilette und ein Waschbecken waren hier. Zudem war in der Ecke ein Handtuchalter und unter dem Waschbecken ein kleiner Schrank. Auf dem Rand stand ein Becher, Zahnbürste und Zahnpaste, daneben hing ein Waschlappen an einen Haken. Ich hockte mich vor den Schrank und öffnete ihn. Darin waren drei Rollen Toilettenpapier, eine Bürste, Haargummis, Reinigungsmittel und Binden, sowie Tampons. Ich hatte noch nie Tampons benutzt. Denke auch nicht, dass ich sie richtig einschieben würde. Ich schloss die Tür und ging auf Toilette. Als ich mir die Hände wusch, hörte ich, wie die Tür geöffnet wurde.

Amokalarm - In den Händen eines Mörders Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt