Kapitel 6

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Der Amokläufer beobachtete jede meiner Bewegungen, wärend ich eher ängstlich seine beobachtete. Er zog sich seine Handschuhe aus und legte sie zu der Sturmhaube. Seine Hände und sein Hals waren tattoowiert. Doch das war nicht das einzige, wie sich herrausstellte. Er zog seine Jacke aus und seine tattoowierten Arme waren zu sehen. Er zog irgendwelche Kabel raus, welche wahrscheinlich für das verstellen der Stimme waren. Nachdem alles auf dem Tisch, beziehungsweise die Jacke über den Stuhl war, ging er um die Kücheninsel herrum.

Ich sah auf meinen Schoß und versuchte durchs horchen herrauszufinden, was er trieb. Doch den Geräuschen nach, machte er sich was zu trinken.

"Elisa, richtig?" Fragte er plötzlich, wodurch ich zusammenzuckte.

"Ja." Gab ich ihn recht.

"Wie alt bist du?" Wollte er wissen.

"16." Seit einer Woche.

"Bist du Jungfrau?" Er trat in mein Sichtfeld.

Ich antwortete darauf nicht. Es hatte ihn absolut nichts anzugehen, wie mein privates Sexualleben war. Der Mann nahm in aller seelenruhe einen Schluck von seinen Wasser. Er merkte, wie meine Augen an den Glas hafteten, sagte aber nichts dazu.

"Wenn ich dich was frage, hast du auch zu antworten. Ich gebe dir noch einen Versuch. Bist du Jungfrau?" Wiederholte er seine Frage und kam auf mich zu.

Ich wich etwas zurück, wobei das sitzend nicht ganz ging. Der Amokläufer spreizet meine Beine und stellte sich dazwischen. Ohne große Anstrengung zog er mich an sich ran. Ich wagte es nicht, in seine Augen zu sehen und sah deshalb einfach auf seine Brust.

"Ja." Sagte ich leise.

Der volltattoowierte hatte eine angsteinflößende Ausstrahlung.

"Geht doch. Schon mal einen Freund gehabt?" Wieso will er das wissen?

Ich schüttelte den Kopf und daraufhin flog mein Kopf zur Seite.

"Noch habe ich dir die Zunge noch nicht rausgeschnitten." Knurrte der Mann.

Seine Stimme war eine Mischung aus keine Ahnung was. Sie war tief und rau und zeitgleich sanft. Eigentlich nicht wirklich gut zu beschrieben.

"Ich hatte noch keinen Freund." Antwortete ich.

Meine Stimme zitterte leicht, ich war unsicher und ängstling. Ich wagte es nicht mal, die Träne wegzuwischen, welche über meine Wange lief. Der Mann trank wieder etwas. Mein Hals war trocken und kratzte leicht. Natürlich bemerkte er meinen Blick. Er hielt mir das Glas hin, doch ich sah es nur skeptisch an. Traute mich nicht, darauß zu trinken und obwohl er darauß trank, so traute ich ihn nicht. Nicht nach dem heute morgen.

"Da ist nichts drinne." Behauptete er. 

"Hast du schon mal behauptet." Erinnerte ich ihn.

Daraufhin nahm der Mann das Glas zurück und trank das bisschen was drinne war, dachte ich. Plötzlich wurde mein Kinn so gepackt, dass er meinen Kiefer auseinderdrücken konnte. Seine Lippen lagen mit einen mal auf meinen, da durch musste ich meinen Kopf leicht in den Nacken legen. Vorsichtig ließ der Amokläufer das Wasser in meinem Mund fließen. Meine Augen waren geweitet und ich versuchte von ihn wegzurutschen, doch er regierte schneller und sorgte dafür, dass ich nicht wegrutschen konnte. Etwas von den Wasser floss meinem Mundwinkel hinunter. Als alles gelaufen war, entfernte er sich und drückte meinen Kiefer zusammen.

Leider musste ich zugeben, dass das kühle Nass meinen Hals ganz gut tat und zeitgleich ekelte ich mich etwas. Mein Gesicht musste der Farbe einer Tomate ähneln. Noch immer war der Amokläufer mir recht Nahe. Mein Kiefer wurde losgelassen, als er gemerkt hatte, das ich geschluckt hatte. Ich wischte mir das Überflüssige vom Mundwinkel weg. Ohne Scham öffnete er meine Strickjacke. als ich versuchte, seine Hände wegzudrücken schlug er mit der flachen Hand auf meinen Oberschenkel. Auf den rechten. Ich schrie auf und wollte meine Hände schützend auf die Stelle legen, doch noch lag seine Hand dort. Er wartete, bis ich mich etwas beruhigt hatte und öffnete meine Strickjacke komplett. Ich machte nichts, blieb still, versuchte meine Tränen zurückzuhalten. Seine warme Hand fuhr über meine kalte Haut.

"So weich..." Er sah ganz verträumt aus.

"Wann hat deine Periode angefangen?" Wollte der Mann nun wissen.

"Gestern Abend." Ich widerstand der Versuchung, seine Hände wegzudrücken.

Daraufhin nickte nur der Mann und entfernte sich nun endlich von mir, was mich dazu motiverte, zumindest etwas erleichtert ausatmen zu können. Er fing an die Kabel oder eher gesagt, das Gerät zusammenzuräumen. Ich wagte nicht, mich zu bewegen, wusste nicht, ob mich meine Beine überhaupt halten könnten, wenn ich hier runter gehen würde.

"Wi-" Ich unterbrach mich selbst, wusste nicht, ob es schlau war etwas zu fragen.

"Frag." Forderte der Mann auf.

"Wieso hast du mich nicht gehen gelassen?" Ich hatte angst vor der Antwort, wenn ich überhaupt eine bekommen würde.                     
"Ich will doch auch meinen Spaß an der Sache haben." Meinte er nur.

Ich verstand es nicht wirklich. Vielleicht verstand ich es auch, aber dann wollte ich es nicht verstehen. Denn meine Gedanken waren nicht Jugendfrei und wenn das der Fall war, war ich wohl in einer Hölle angekommen. Obwohl, dass ich in einer war, war mir nach den Besuch in der Klasse aufgefallen.

"Du wirst mich also nicht gehen lassen?"

"Wenn ich dich nicht mehr brauche, dann beseitige ich dich." Widersprach er aber nur.

Mir wurde übel. Das war echt beschissen. Kann ich nicht normal leben, ohne in eine solche Situation zu kommen? Ich dachte an die Bilder von heute morgen zurück. Der Tag hatte so normal gestartet, wie konnte es so enden? Ich muss hier weg, bevor er auf die Idee kommt, mich in nächster Zeit umzubringen. Wobei er die Idee schon hat, nur ist der Zeitraum ja unbekannt. Als der Mann das Gerät ordentlich zusammengepackt hatte, kam er zu mir und hob mich hoch. Noch immer war mein rechtes Bein etwas taub.

"Darf ich auf Toilette?" Fragte ich.

Wo auch immer der Mann hinwollte, er wechselte die Richtung und brachte mich hier unten in ein kleines Badezimmer. Er setzte mich auf den Boden ab und mein Bein knickte ein. Ich hielt mich am Waschbecken fest. Zum Glück verließ der Amokläufer das Bad und ich konnte so gut es ging, alleine auf Toilette. Da ich keine Binden hatte, versuchte ich so gut es ging meine mit Toilettenpapier zu reinigen. Als ich fertig war, hatte ich einige Probleme mit den aufstehen. Doch ich schaffte es und spühlte, zog meinen Slip wieder hoch und wusch mir dann die Hände, wobei ich mich jedoch mit den Unterarmen abstützen musste. Als der Mann das Wasser vom Waschbecken hörte, kam er wieder ins Bad. Er stützte mich etwas und nachdem meine Hände trocken waren, hob er mich wieder hoch. Mir viel auf, dass das Haus recht sauber war. Ich hatte ehrlich gesagt, eher gedacht, dass so ein Mensch in Unordnung lebt.

Amokalarm - In den Händen eines Mörders Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt