Kapitel 3

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Ich wollte wieder in den Klassenraum gehen, doch sah sah ich jemanden die Treppe hochlaufen.

"Elisa!" Hörte ich jemanden über den Arlam hinweg rufen.

Mit zittrigen Beinen ging ich zurück, wollte keine hektischen Bewegungen machen, wollte die Aufmerksamkeit nicht auf mich lenken, nur weil diese Person im Augenwinkel eine hektische Bewegung erkennen konnte. Doch dann landeten die Augen auf mir. Ich hielt inne. Um in den Physikraum zu kommen, gab es eine art kleinen Gang, welcher als Abzweig da war. ich stand auf der ecke zu diesen Gang. Und ich reagierte unlogisch, natürlich tat ich das. Ich wollte weg, in Sicherheit, doch diese gab es hier ja wohl nicht. Wir könnten sie Tür nicht richtig schließen, doch anstatt in den Flur durch Schulgebräude zu rennen, rannte ich ins Klassenzimmer und natürlich hetzet er die Treppen hoch. Zumindest vermutete ich, dass es ein er war. Die Körperstatur deutete auf einen Mann hin.

Ich schloss die Tür hinter mir so gut es ging und lehnte mich daran, doch es brachte nicht wirklich was. meine Klassenkameraden wussten nicht wirklich, was zu machen war. Seid leise und stellt nach Möglichkeit Tische vor die Tür, nicht zu vergessen, abschließen, hieß es immer. Leise? Kein Problem. Doch Tische vor die Tür stellen? Das ging nicht, die Tische waren mit Strom verbunden und man konnte sie nicht bewegen. Abschließen? Wie denn, wenn die Lehrerin, die den Schlüssel hatte, nicht da war? Die Klasse saß auf ihren Plätzen, einige hielten sich die Ohren zu und sahen zu mir.

Und dann war die Wucht im Rücken, welche mich zwang, nach vorne zu stolbern, ich hatte nicht mal die Möglichkeit, mich dagegenzustemmen. Ich landete auf den Boden und drehte mich sofort um. Mein Herz setzte für einen Moment aus, als ich den Lauf der Waffe entgegen sah, dovh dannach raste es, als wolle es aus meiner Brust springen.

"Setzte euch alle auf eure Plätze, ich will hier keine Grüppchen sehen, Hände auf die Tische!" Ertönte eine verzerrte, tiefe Stimme, sie war laut genug, dass man es über den Arlam nicht hörte.

Zuerst waren alle erschrocken, in einer Art starre. Doch nachdem er die Waffe entsicherte, war Bewegung zu hören. Die Grüppchen hatten sich gebildet um sich beim lernen zu helfen. Ich wagte es nicht, mich zu bewegen. Mein ganzer Körper zitterte. Nachdem alle saßen und ihre Hände auf den Tisch hatten, deutete er mit der Waffe, dass ich mich an den Lehrertisch setzten sollte. Der Amokarlam erlosch. Zitternd stand ich auf, wagte es nicht wirklich, mich schell zu bewegen oder ihn aus den Augen zu lassen oder eher gesagt, die Waffe. Ich sah auf meine Hände, welche ich auf den Tisch legte. Der Mann nahm sich das Klassenbuch und schlug die Namensliste auf.

"Ackermann, Elisa?" Rief der man meinen Namen, was mich zusammenzucken ließ.

"Mh?" Ich brachte kein Wort aus.

Der Mann sah kurz zu mir, nahm dann einen Kuli und hakte ab. Er ging die ganze Anwesenheitsliste durch, als er feststellte, dass niemand fehlte. Sah er uns noch einmal an, schien sich die Gesichter und Namen einprägen zu wollen. Das Buch wurde zugeschlagen. Ich spürte die Kälte, welches das Metall ausstrahlte.

"Wo ist die 6a?" Wollte er wissen.

Keiner wagte es irgendwas zu sagen. Ich hielt die Luft an, dachte nach. Ich hatte heute morgen noch einmla auf den Vertretungplan geschaut. Aber ich war mir nicht mehr sicher, ob diese Klasse dranstand oder nicht. Ich spürte, wie mir die Tränen hochkamen. Meine Augen wanderten zu Natascha, ihr kleiner Bruder war in dieser Klasse, doch ob sie wusste, wo er war, wusste ich nicht.

"Keiner?" Wollte der Mann wissen.

Man sah den Kampf in ihren Augen. Wir wussten nicht, was der Mann dort wollte. Wollte sie wirklich ihren Bruder in Gefahr bringen? Der Amokläufer bemerkte es und schoss plötzlich. Ich zuckte stark zusammen und es waren einige Schreie zu hören, davon die meisten aus Schreck. Nur einer dieser Schreie kam aus Schmerz. Ich sah geschockt auf die Hand, in welcher eine Kugel steckte. Das Blut war etwas gespritzt. Ich merkte, wie mir die Tränen über die Wangen liefen.

"Ich weiß es nicht!" Schrie das Mädchen vor Schmerz.

Doch der Mann nahm die Waffe nicht runter.

"108 oder 208." Wimmerte das Mädchen.

Der Mann entfernte seine Waffe. Ich spürte seine Hand im Nacken und ich wurde von den Stuhl gezerrt. Meine Hände schossen nach oben und ich wurde aus den Raum gezerrt. Ich versuchte mich gegen seinen Griff zu wehren, doch es brachte nichts, bis auf, dass er mehr zudrückte und mich in einer gekrümmten Haltung durch die Gänge zog. Er schien genau zu wissen, wo es langging.

"Sorg dafür, dass die Tür geöffnet wird." Forderte der Mann.

"Nein." Wiedersprach ich sofort.

Ich landete das zweite mal auf den Boden. Der Mann stellte seinen Fuß schmerzhaft auf meinen Bauch und lagerte sein Gewicht darauf, wodurch mir langsam die Luft herrausgedrückt wurde. Ich keuchte auf und versuchte hilflos und ohne jeglichen Erfolg seinen Fuß von mir runterzubekommen.

"Wie war das? Ich kann mir auch gerne jemand anderen aus deiner Klasse holen." Drohte der Mann und entsicherte seine Waffe erneut.

Ich schüttelte mit Tränen in den Augen dn Kopf.

"Nein, bitte." Meine Stimme war nicht mehr, bis auf ein atemloses Wimmern.

"Wirst du brav tun, was ich dir gesagt habe?"  Ich wusste nicht, dass er sein Geweicht noch mehr auf mich lagern konnte.

Ich nickte, sah nicht mehr richtig, alles war verschwommen. Als das Gewicht von mir ging, atmete ich tief ein. Doch mir blieb keine Zeit um Luft zu holen. Grob wurde ich wieder auf die Beine gezerrt und musste nun vorrauslaufen. Ich brauchte mich gar nicht nach hinten drehen um zu wissen, dass er hinter mir war. Der nähere Raum war die 208. Ich zögerte, mir war übel. Ich klopfte an die Tür, doch natürlich kam keine Antwort. Ich drückte die Klinke runter. Der Raum ließ sich öffnen. Der Amokläufer sah hinein und er war leer. Die 108 war der Raum darunter. Der Kloß in meinen Hals wurde immer größer und ich atmete tief ein und aus, wobei mein Atem zirrtrig war. 

Amokalarm - In den Händen eines Mörders Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt