Kapitel 28

4.1K 110 36
                                    

Am nächsten Morgen wurde ich von Kyle geweckt. Er lag noch immernoch mit mir zusammen im Bett, doch da er recht lange geschlafen hatte, hatte er beschlossen mich zu wecken. Ich murrte was unverständliches ohne große Bedeutung. Der Mann wuschelte durch meine Haare und verknotete sie damit nur noch mehr. Ich atmete genervt aus, hätte ruhig weiter schlafen können. Als der volltattoowierte endlich aufstand und das Zimmer verließ, versuchte ich weiter zu schlafen. Doch darauß wurde nichts. Aus irgendeinen Grund war ich hellwach und das sorgte nicht gerade für beste Laune. Doch vielleicht lag es auch an den leichten Schmerz in meinen Bein, weshalb ich nicht mehr einschlafen konnte.

Ich richtete mich auf, Kyle hatte die Schlafzimmertür aufgelassen. War ich die einzige, die von sowas genervt war? Egal wo, eine Tür hatte entweder komplett offen zu sein, oder zu. Aber dieses halb offene, man das nervte mich einfach. Ich stand mit etwas wakeligen Beinen auf und humpelte ins Bad. Kyle war gerade dabei seine Haare zu machen. Ich verstand nicht wirklich, wieso er sie stylte, wenn er doch eh bei sich zu Hause war. Ich griff nach der Bürste und fing an vorsichtig meine Haare durchzukämmen. Es sah schon komisch aus. Ich in seinen T-Shirt, er oben ohne und in Jogginghose.

Nachdem meine Haare durch waren, setzte ich mich an den Badewannenrand. Kyle drückte mir eine Zanbürste in die Hand und desinfizierte seine Hände. Ich putzte mir die Zähne und sah ihn dabei zu, wie er den Verband wechselte. Mir viel auf, dass er irgendeine Flüssigkeit auf die Wunde tröpfelte. Ich vertraute ihn, was das anging. Denn immerhin hatte ich keine Ahnung davon und ich war mir sicher, dass er wollte, dass die Wunde heilte, damit er mich nicht durch die Gegend tragen musste. Doch würde es wirklich was bringen? Immerhin würde er mich töten, bevor die Wunde komplett abgeheilt war. Doch umso besser sie verheilt ist desso höher war die Wahrscheinlichkeit, dass eine Flucht gelingen würde. Denn wenn ich weiter so humpelte, würde ich kaum vorran kommen.  

Nachdem ich meine Zähne fertig geputzt hatte, stützte mich Kyle etwas, damit ich ohne Anstrengung zum Wasserhahn kam und ausspucken konnte. Ich spühlte meinen Mund noch mit Wasser aus und dannach setzte Kyle mich wieder am Badewannenrand ab. Er suchte etwas im Spiegelschrank. Ich konnte nicht sehen, wonach er griff, da sein Rücken mir die Sicht nahm. Er reichte mir zwei kleine Pillen, wobei die eine leicht rosa war. Doch ich dachte nicht nach und schluckte die beiden einfach ohne groß nachzudenken. An sich könnte Kyle mich mit Gift umbringen und ich würde es erst merken, wenn es zu spät war.

Kyle hatte mich beobachtet und hockte sich dann vor mich hin, sodass ich meine Beine um ihn legen konnte. Meine Hände fanden ihren Weg zu seinen Nacken und ich wurde hochgehoben. Es wurde langsam zur Gewohnheit getragen zu werden, was wohl dafür sorgte, dass ich kaum mehr Angst davor hatte. Treppen waren trotzdem nicht sehr angenehm. Als wir unten waren, setzte man mich auf der Arbeitsplatte, der Kücheninsel ab. Ich sah den Amokläufer dabei zu, wie er Eier aus den Kühlschrank holte. Zudem Bacon und zwei Äpfel. Wieso tut an Äpfel in den Kühlschrank? Wir taten unsere Äpfel nie in den Kühlschrank. Auch kannte ich niemaden der das Tat. Echt, der Kerl war einfach nur komisch.

Ein kleines Lächeln hatte sich auf meine Lippe gelegt und ich schwang leicht, kaum merklich meine Beine. Der volltattoowierte ließ Butter in einer Pfanne schmelzen, wodurch ein leicht knisterndes Geräusch entstand. Ich sah ihn zu, wie er den Bacon briet, wobei ich von den Baco nicht so viel sah, doch das war egal. Das Spielen seiner Rückenmuskulatur war eh interessanter. Irgendwie schien das Tattoo diese Bewegungen sogar zu unterstützen und noch mehr hervorzheben. Faziniert beobachtete ich den Rücken. Irgendwie würde ich jetzt gernedarüberfahren. Doch er war zu weit weg. Schade.

Ich mag Tattoos. Da war der Körper nicht so langweilig. Doch manchmal verstad ich nicht, wieso man sich bestimmte Tattoos stechen ließ. Kyle zum Beispiel, hat voll viele Menschen auf seinen Armen tattoowiert. Seine Beine hatte ich nicht so oft gesehen, doch ich glaubte, auch da waren welche. Naja, ist ja auch egal. Ich werde mir leider keins stechen lassen können. Wobei, hätte ich denn überhaupt eine Idee? Eigentlich nicht und ich würde auch kein 0815 Tattoo haben wollen. Wieso sagen wir eigentlich 0815? Das war doch eine Waffe. Wenn man jemanden als 0815 bezeichnet, machte man kann nicht der Person ein Kompliment.

Kyle bewegte sich, doch ich sah immernoch auf die Stelle, wo er vorher gestandenn hatte. Ich war einfach komplett in Gedanken versunken. Irgendwie war mir alles um mich herum egal und ich war Glücklich. Kyle ging an mir vorbei. er hatte den Bacon gebraten, Spiegelei gemacht, für jeden jeweils einen Apfel in Schnitzchen geschnitten und jeden eine Scheibe Brot hingelegt. Er deckte in Ruhe den Tisch. Erst als er das zweite mal an diesen Morgen zum Kühlschrank ging, sah ich wieder zu ihn, zwinkerte ein paar mal, realisierte erst jetzt, dass er sich bewegt hatte. Oder hat er sich teleportiert?

"Worüber denkst du nach?" Fragte er plötzlich.

Nun war ich noch verwirrter. Woher wusste er, dass ich denke? Ich glaube er war ein Gedankenleser. Ich wurde von einen Schurken entführt. Wo ist mein Superheld?

"Vieles. Keine Ahnung." Ich versuchte klar zu denken, doch alles was mir in den Sinn kam ergab keinen Sinn.

"Oh, doch so offen." Er stellte sich vor mich, zwischen meine Beine.

Ich zuckte nur mit den Schultern und ließ mich von ihn an sich ranziehen. Ich sah zu ihn hoch, wobei meine Augen auf seinen Lippen hängen blieben. Gott, wieso sahen sie so weich aus? Mein Herz klopfte schneller als sonst, doch das merkte ich nicht. Ich merkte auch nicht, wie die Zeit verging und ich immernoch auf die wohlgeformten Lippen des Mannes schaute. Plötzlich näherte er sich und legte seine sanft auf meine. Ich musste leicht Lächeln. Mein Kopf war ein einziges Chaos. Die Gedanken kamen und gingen. Ich wusste nicht, wie ich es am besten beschreiben sollte. Doch das Krippeln in meinen Unterleib war ganz deutlich. Ich zog mich Näher an den Mann ran, welcher seine Hand an meine Mitte legte und leichten Druck auf den Kitzler ausübte.

Angst war alles, nur nicht vorhanden. Wieso genoss ich es? Was war das? Ich kann doch nicht ernsthaft so locker drauf sein. Kyle, was zur...

Ich erwiederte den Kuss, drückte eine Mitte willig gegen seine Hand. Ich spührte sein Lächeln und dann löste er sich und fing an meinen Hals zu küssen. Das Frühstück war komplett in Vergessenheit geraden. Wir beide hatte wohl ein anderes in Aussicht. Ein Stöhnen entkam mir, wusste nicht woher es kam.

"Was hast du mir da gegeben?" Brachte ich schweratmend raus.

Amokalarm - In den Händen eines Mörders Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt