Kapitel 40

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Am nächsten Morgen, wurde ich von Kyle geweckt, welcher schon dabei war zusammenzupacken. Scheinbar würde es früh losgehen, doch anders, als man vielleicht erwarten würde, so hatte ich keinen Kater. Ich war einfach nur noch müde, nicht richtig ausgeschlafen. Dorfregel Nummer drei, egal wie viel du getrunekn hast, wenn du wach wirst, bist du wieder nüchtern. Das hieß aber nicht unbedingt, dass man auch wach war. Ich zog mich an, stieg aus, nahm das Kopfkissen und die Decke mit. Kyle faltete die Matratze und machte sie mit irgendwelchen Gurten fest, damit sie sich nicht auseinanderklappen würde. Ich legte das Kissen und die Decke wieder in den Kofferraum, wärend Kyle die Rücksitze wieder hochklappte Ich nahm mir Taschentücher und verschwand im Wald damit. Was ich machte, war wohl klar.

Alle räumten auf, manche fuhren schon früher los. Kyle und ich waren nicht die letzten. Als ich wieder bei ihn war, setzte ich mich auf den Beifahrersitz und schnallte mich an, hauptsachen nicht in der Kälte sein. Ich wischte meine Füße etwas ab, da das Gras voll mit Tau und somit nass war. Kaum saß ich, reichte Kyle mir ein Brötchen und eine kalte Wiener. Ich nahm es entgegen und dann fuhren wir los. Der Amokläufer schien schon gegessen zu haben. Ich aß mein Frühstück still schweigend und schaute wo wir langfuhren, doch als wir nach gut einer halben Stunde aus den Wald rausfuhren und auch durch ein paar Dörfer fuhren, so musste ich sagen, dass ich keinen Plan hatte, wo wir waren. Aber gut, so viel kannte ich von England auch nicht und so ein Kaff würde ich mir bestimmt nicht merken.

"Wieso wart ihr dort?" Wollte ich wissen.

"Erinnerst du dich noch an unsere kleine Verfolgungsjagt?" Hinterfragte er.

"Ich denke nicht, dass ich das so schnell vergessen werde." Gab ich zu.

"Die Kerle dort sind die selben gewesen. Der Boss stand mir und meinen Kollegen im Weg, deshalb haben wir ihn beseitigt. Ok eigentlich standen er ihnen nur im Weg." Er zuckte mit den Schultern.

"Und wieso hattest du damit zu tun?"

"Hab seine Tochter flachgelegt. Nicht vergewaltigt, sie wollte es. Aber ich glaube, er fand es nicht so toll, dass ich mich mit 19 noch nicht binden wollte und sie verlassen hatte, nachdem sie schwanger war. Zumindest dachte Christopher, dass wir zusammen ware, eigentlich war sie nur ein guter fick für zwischendurch, wenn ich hier war und das wusste sie auch. Doch Daddys kleine Prinzessin kann es sich ja nicht leisten, wenn der Vater herrausfindet, dass man eigentlich eine Hure ist." Erklärte er.

"Also hatte er deswegen einen Groll gegen dich und wollte dich Tod sehen? Das ist krank." Stellte ich fest.

Daraufhin entkam ihn ein amüsierter Ton. Doch er sagte nichts weiter.

"Wusstest du, dass ich den Gang entlanggerannt bin?"

"Mehr oder weniger. Mein Gefühl hat mir gesagt, dass du es bist und siehe da. Ich hab mein Kitten wieder. Aber jetzt frage ich, wie hast du es aus deinen Raum geschafft. Ich kann mir denken, wo sie dich hatten, eigentlich kommt man da nicht so leicht raus."  Er sah kurz zu mir und dann wieder auf die Straße.

Kyle wirkte seit gestern viel entspannter als sonst. War dieser Christopher so eine große Last für ihn? Obwohl, wenn man weiß, da ist jemand der einen Tod sehen will und dafür auch was macht, ist es bestimmt eine große Last.

"Ich wurde rausgelassen. Aber ich verstehe immernoch nicht wieso." Gestand ich.

Kurz war es still, als würde er nachdenken.

"Damit ich gehe. Ich habe sie zuvor noch nie angegriffen, jetzt ist plötzlich seit zwei Wochen eine meiner Opfer bei ihnen und ich komme. Einer wird wohl gedacht haben, er wüsste was ich wollte und hatte vor die Opfer so gering wie möglich zu halten. Aber nimm es mir nicht übel, du warst mir scheiß egal. Wärst du nicht an diesen Raum vorbei, hätte ich dich nicht einmal gesucht."

"Nimm es mir nicht übel, aber ich finde es nicht schlimm, dass du dich scheinbar einen scheiß um mich juckst. Doch dafür scheinst du ganz froh zu sein, dass ich wieder da bin." Stächelte ich leicht.

"Jeder Mann ist froh, wenn er was zum ficken hat. Keine Sorge, lange wird es eh nicht mehr gehen." Meinte er.
     
Ich sah ihn verwirrt an, doch ich musste meine Frage gar nicht aussprechen, da beantwortete er sie mir.

"Sobald deine nächste Periode Anfängt werde ich dich beseitigen."

Ich sagte daraufhin nichts. Es wäre vielleicht eine Woche, vielleicht etwas mehr. Na das konnte ja was werden. Ich wusste nicht, ob ich wollte, dass meine Peride verspätet kommt, damit ich so lange wie möglich leben kann oder ob ich wollte, dass sie verfrüht kommt, dass ich endlich von dieser Hölle erlöst werde. Doch ich fühlte mich nicht bereit zu sterben. Die Fahrt ging noch sehr lange, gut fünf Stunden, erst dann hielten wir vor einen kleinen schicken und modern aussehenden Haus. Die ganze Zeit war es still geblieben. Viele Gedanken gingen mir durch den Kopf und ich bin ehrlich, ich bin immer wieder mal eingenickt.

Ich stieg zusammen mit Kyle aus, nahm den Rucksack und er nahm die Kühltruhe. Er schloss die Haustür auf und ließ mich rein. Im Haus roch es nach neuen Möbeln und ein paar Katons standen noch umher. Ich sah mich um, das Haus war sehr schön. Links neben der Haustür war eine Tür, welches in ein kleines Badezimmer mit Waschbecken und Toilette führte. Rechts führte eine Tür in ein sehr großes Arbeitszimmer, doch mehr wie ein Schreibtisch stand, von den Möbeln her, nicht drinne, der Rest musste noch aufgbaut werden, doch die Katons standen schon im Raum. Der Flur wurde hinten sozusagen geöffnet. Es befand sich dort das Wohnzimmer und Esszimmmer. Vor der schon aufgebauten Couch befand sich eine Treppe, welche nach oben führte. Ich sah um die Ecke. Die Küche war offen zu den Wohnzimmer und U-Förmig aufgebaut. In der Mitte befand sich eine Kücheninsel. Die Küche schien komplett fertig eingerichtet sein.

Bevor Kyle was sagen konnte ging ich ins Arbeitszimmer und suchte ein Regal raus. Die Haustür hatte er sowieso schon zugeschlossen. Leider musste ich mein etwas untypisches Hobby auflösen, denn ich baute aus irgendeinen Grund gerne Möbel zusammen.

Amokalarm - In den Händen eines Mörders Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt