Kapitel 2

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Im Physikraum angekommen ging ich rinter in die letzte Reihe. Eigentlich saßen meine Freunde und ich immer recht weit vorne. Doch in den Naturwissenschaften zogen sie sich gerne nach hinten. Die einzige Ausnahme war Biologie. Nyle setzte sich neben mir und tatschte meinen Kopf, den ich frustrierend auf den Tisch gelegt hatte. Ich hätte viel lieber Mathe. Mathe war toll. Das verstand ich. Ich verstand aber nicht, wieso ich Physik nicht verstand. Das Fach langweilte mich einfach. Doch eigentlich war zwischen den beiden Fächern doch nicht so ein großer unterschied. Ok in Physik war es irgendwie logisch, so meinte John zumindest und ich hatte eine komische Logik.

Taki stubste mich an und ich sah auf. Verwundert sah ich auf das Gummibärchen, welches sie in der Hand hielt. Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen und ich nahm es dankend an. Zufrieden lehnte ich mich nach hinten. Frau Bauer betrat den Raum und schlug ihr Tasche auf den Tisch. Ich nahm schnell die kleine Süßigkeit in den Mund und packte aus. Noch wurden wir nicht von der Lehrerin beachtet, welche anfing ihre Unterlagen zu sortieren.

"Fehlt jemand?" Fragte sie eher nebensächlich.

"Nein." Kam es von einigen.

"Gut. Wir werden uns auf die Klausur für nächste Woche vorbereiten. Der Inhalt wird sich aus den letzten beiden Themen ergeben." Ein eher genervtes seufzen ging durch die Klasse.

"Meckert nicht rum. Hättet ihr in der ersten Arbeit einen besseren Durchschnitt, wurdet ihr von den Thema nicht mehr viel hören. Ich werde euch Aufgaben anschreiben. Alles was ihr nicht schafft ist Hausaufgabe. Ich werde später wiederkommen, ich muss noch was kopieren." Erklärte die Lehrerin.

Als sie die Lehrbuchaufgaben anschrieb, klappte ich es schon auf. Meine Laune war etwas gehoben. Die meisten Aufgaben waren Gleichungen. Nachdem sie drei Seiten aufgeschrieben hatte, kam noch eine ausgedachte Knobelaufgabe an die Tafel, für die die früher fertig waren. Ich wartete  mit den Anfangen. Ich wusste was kam. Suki und John drehten sich zu mir und Nyle um, Taki holte ihren Stuhl und setzte sich an die Kante. Ich räumte mein Zeug zur Seite und wir fingen leise an die Aufgaben zu lösen. Aber schon am Anfang stellten sich Fragen auf. Ich zeigte meinen Freunden, wie sie am besten zur Lösung kamen. Ich selbst kam eher weniger zu meinen Aufgaben.

Schlussendlich stand ich auf und half ein paar von meinen Klassenkameraden. Luna stand auf und fing an die Lösungen auf die Tafel zu schreiben. Sie war die schlechteste in Mathe und machte die meisten fehler. Wir waren uns sicher, dass Frau Bauer nicht auftauchen würde. Zumindest nicht vor den letzten fünf Minuten. Immer wenn es so eine Stunde gab, waren wir fast immer alleine. Ich half den besseren Schülern, bei ein paar Problemen und als Luna fertig war, nahm ich mein Zeug und machte es mir auf den Lehrertisch platz. Ich drehte mich zur Tafel um und sah es mir an. Es war fast frustrierend wie falsch es war. Und dabei war es nur die erste Aufgabe. Ich nahm die Kreide zur Hand und fing an zu erklären. Irgendwie war ich zur Nachhilfe in Mathe geworden und dadurch auch etwas in Physik, zumindest wenn es ums rechnen ging. Taki war so in englisch, und Nyle, welcher ein sehr guter zeichner war, half der Klasse gerne mal in Kunst, wenn sie nicht wussten wie sie was zeichcnen sollte. Es gab für jedes Fach mindestens einen Schüler, der den anderen helfen konnte. Es half dabei, dass die Klasse zusammenhielt und sogar unsere drei Schulschlampen wurden dadurch etwas indrigiert. Doch sonst waren sie eher die Außenseiter.

Ich erklärte ausführlich so gut es ging. Hannes, welcher unser eigentlich Physikgenie war, half etwas, inden er mit Theorie erklärte. Ich brauchte zehn Minuten, dann war ich fertig, auch was die Fragen der Klasse betraf. Wir beschlossen noch, dass wir die nächste Aufgabe zusammen machen würden. Ich stützte mich mit den Oberarmen auf den Tisch ab und laß mir die Aufgabe in Ruhe durch, wollte nichts übersehen und damit auch am besten irgendwelche peinlichen Situationen umgehen.

"Ok, wer sagt mir, was gegeben ist?" Fragte ich, nachdem ich mir meine Notizen gemacht hatte.

Die Klassse schien wieder zu verstehen, die Aufgabe lösten wir zügiger als gedacht. Ich packte mein Zeug zusammen und gesellte mich wieder zu meinen Freunden. Doch lange blieb ich nicht bei ihnen, eigentlich nur um meine Sachen hinzulegen und eine Binde zu holen. Ich sah zu Suki, welche nickte und schon verstanden hatte. Die Tür zu den Physikraum ließ sich nicht schließen, Die Lehrerin machte immer dieses Ding raus, sodass sie nicht zugehen konnte. Das hatte drei Gründe, sie vergaß gerne ihren Schlüssel, wollte nicht immer die Tür von innen öffnen, wenn jemand auf Toilette ging und somit verhinderte sie, dass wir Laut waren und die Aufmerksamkeit anderer Lehrer auf uns zogen. Doch wir wurden nicht umsonst als Streberklasse bezeichnet.

Auch wenn Frau Bauer eine recht mürrische Frau war, so war sie recht locker. wenn wir normalen Unterricht hatten, so konnten wir ohne ein Wort aufstehen, unser Handy auf den Lehrertisch ablegen und auf Toilette gehen. Wenn wir von der Toilette wiederkamen, nahmen wir einfach unser Handy wieder mit auf unseren Sitzplatz. Es sollte einfach nur verhindern, dass wir auf der Toilette wegen dem Handy länger brauchten. Das Prinzip war toll und es haben schon einige versucht, dieses bei denanderen Lehrern einzureden, doch bis auf einen Lehrer, bei den wir leider nicht hatten, hat niemand das Eingeführt. Wobei die Frage, ob man zur Toilette konnte mehr den Unterricht störte, als wenn die Klasse einheitlich Gesundheit sagte, wenn jemand nieste. Denn tatsächlich wollten die meisten, dass man es ignorierte, da es den Unterricht angeblich stört. Also wenn man mich fragt, so ist das sehr lachhaft.

Ich verließ den Raum und lehnte die Tür wieder an. Die Toilette lag in der Etage unter uns. Ich trat an die Treppe und zuckte zusammen, als ein plötzliche Lärm durch ds ganze Schulgebäude ging. Ich drückte mir die Hände auf die Ohren. Ich blieb kurz stehen, versuchte auszumachen, was das für ein Arlam war, als ich es erkannte, gefror mir das Blut in den Adern, mein Herz raste noch vor Schreck und ich wich einen Schritt nach hinten.

Amokalarm - In den Händen eines Mörders Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt