Kapitel 34

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Das Essen war knapp gehalten. Je nach der Person hier wurde das Essen angepasst, wie ich im Laufe der Tage herrausfand. Ich sollte meine Figur behalten und dem entsprechend war das Essen, welches ich bekam. Ich glaube, ich bin jetzt schon vier Tage hier. In dieser Zeit hatte ich zwei weitere sexuelle Besuche, sonst war ich alleine, starrte die Wand an, schlief oder war Duschen.

Das Mittag stand unangerührt neben mir. Ich hatte gerade eben einen neuen Besuch, ich wusste nicht, wie ich es sonst nennen sollte. Ich richtete mich auf und sah den Mann zu, wie er sich anzog. Auf seinen Rücken war ein Löwenkopf tattoowiert. Es sah recht gut aus. Ich fragte mich etwas, wie man sowas stechen konnte. Doch herrausfinden würde ich es so oder so nicht. Ich griff nach den dunkelblauen BH und zog ihn an. Der Mann sah noch mal zu mir.

"Sei mal Lebensfroher. Deine Augen vermiesen einen echt die Stimmung."

Ich sah ihn kalt an. Irgendwie schaffte ich es abzuschalten. Keine Träne lief über meine Wangen, sobald jemand mit mir in diesen Raum war. Ein verächtliches Geräusch war zu hören und dann verließ der Mann den Raum. Kaum war die Tür zu, sackte alles und die heiße Flüssigkeit floss über meine Wange. Ich zog das Unterteil an und dann den Pollover von Parker. Ich roch an den Stoff, noch immer haftete sein Geruch daran. Eigentlich sollte ich es verachten, doch ich musste zugeben, dass es bei ihn besser war als hier. Vier Tage und ich fühlte mich, als wäre ich kurz vor dem Druchdrehen. Ich versuchte niemanden zu zeigen, wie schwach ich war. Ich ließ den Sex über mich ergehen, war froh, wenn niemand kam. Doch ich war mir sicher, dass das kein gutes Zeichen war. Denn ich wusste nicht, wann sie entschieden, ein Zimmer wieder frei zu machen.

Ich sah zu den mitlereilen kalten Essen. Doch Hunger hatte ich nicht mehr, ich glaube das war verständlich. Mit zittrigen Beinen stand ich auf. Jeden Morgen bekam ich die Pille, scheint als wäre man nicht so begeistert, wenn man schwanger werden würde. Ich ignorierte den Spiegel. Ich hatte nach meinen ersten Tag hier nicht mehr reingeschaut. Ich ging auf Toilette. Als ich mir gerade die Hände wusch, hörte ich die Tür gehen, das Essen würde bestimmt abgeholt werden.

Ich wischte meine Tränen weg und ging raus. Der Blondhaarige und es war auch bisher der einzige blondhaarige den ich hier gesehen hatte saß auf meinen Bett. Ich sah ihn an und er deutete, dass ich zu ihn kommen sollte. Ich ging zu ihn, war verwirrt, da er mein Mittag in der Hand hielt. Er zog mich neben sich auf das Bett und wollte mich fütter, doch ich wehrte ihn ab, hatte nun echt keinen Appetit.

"Iss gefälligst." Forderte der Mann.

"Wieso?" Wollte ich wissen.

"Wir geben dir essen, deshalb, sei dankbar, dass du überhaupt was bekommst."

Ich hatte die Diskussion über Dankbarkeit schon mit jemanden anderen geklärt. Ich hatte keine Lust wieder darüber zu reden. Ich nahm ihn das Essen aus der Hand und aß still. Der Mann blieb aber.

"Du bläst nicht." Meinte er plötzlich.

"Nein." Meinte ich unbeeindruckt.

"Mach es lieber."

"Wozu, damit mehr Bastarde hier runter kommen?" Zischte ich.

"Sei respektvoller." Forderte der Mann.

"Mach ich sobald ihr mich raus lasst." Erwiederte ich.

Er wusste, dass es nicht passieren würde.

"Du wirst noch über deine eigenen Beine fallen, wenn du so frech bist."

Daraufhin zuckte ich mit den Schultern. Meine Freude am Leben wurde mir in der letzten Zeit zunichte gemacht. Immer mehr und jetzt war ich hier und überlegte, ob ich mir mit Scherben die Pulsader aufschneiden sollte. Ich konnte einfach nicht mehr. Das eingesperrt sein, die Unwissenheit, wann wieder jemand kam, der meinen Körper benutzen wollte, das machte mich fast verrückt. Nicht zu vergessen war die Einsamkeit, dass Gefühl zu bekommen, dass nur der Körper nützlich war. Ich würde hier unten verrecken, das war mir bewusst geworden und es machte mich fertig. Ich wagte es kaum, mir meinen eigenen Körper anzusehen, weil ich ihn einfach nur noch ekelig fand.

"Kann man den Spiegel abhängen?" Fragte ich.

"Klar. Ich nehme ihn dann mit."

"Danke." Ich aß aus, mir war etwas übel, doch ich würde das Essen drin behalten.

Noch tiefer sinken und eine Esstörung bekommen, wollte ich nicht. Ich war mir auch sicher, dass sobald man es herrausfinden würde, dass ich zum Essen und drinne behalten gezwungen werden würde. Keine Ahnung wie, aber igrendwie  bestimmt.

"Mein Name ist Jay. Merk ihn dir am besten gleich. Ich mag es, wenn meine Partner ihn stöhnen." Er nahm mir das Essen ab und stellte es auf die Komode.

Ich war etwas enttäuscht von ihn, ließ es mir aber nichts anmerken. Doch bevor ich voreilige Schlüssel ziehen konnte, wartete ich. Erst als er sich auszog, zog ich den Pollover aus. Er ließ aber seine Hose an und kam auf mich zu, bevor ich meinen BH ausziehen konnte, schlug er meine Hände weg und beugte sich über mich, wobei er mich auf das Bett drückte.

"Ich mag es nicht, wenn jemand in meiner Abteilung einen schlechten Ruf hat." Raute er.

Seine was? Ich war kurz verwirrt, doch ich schaltete schnell wieder ab. Seine Hand fuhr über meinen Körper und er legte seine Lippen auf meine, was mich erschrocken zurückweichen ließ. Er öffnete selbst meinen BH und zog mich aus.

"Aber vielleicht gehörst du auch nur zu denjenigen, die in Stimmung kommen müssen." Seine Augen konnte ich nicht deuten.

Diese Gier und gleichzeitige kälte machte mir Angst. Es war der selbe Blick wie der von Kyle, wenn man sich wehrte.

Amokalarm - In den Händen eines Mörders Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt