26.

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Der Wagen hielt vor dem Restaurant und Dimitri öffnete uns die Tür.
Ich stieg nach Raphaël aus und folgte ihm ins Gebäude. Sofort kam ein Ober herbei und verbeugte sich tief.
"Willkommen im Goldengar, eure Hoheit. Es ist uns eine Ehre." säuselte der ältere Mann.
Mich sah er nur kurz an und führte uns an einen Tisch für zwei.
Eine Kellnerin, Typ Magersüchtig und Hochnäsig, kam an unseren Tisch gewackelt und verbeugte sich.
"Ich bin Debrah. Ich werde sie heute bedienen." sagte sie sah dabei nur Raphaël an.
"Eine Flasche Chianti Classico. Dazu das Schmorgericht mit Pilzen für zwei." sagte er,dabei sah er sie kühl an. Sie lächelte und wackelte davon.
Als er mich wieder ansah lächelte er und der kühle Ausdruck war verschwunden.
"Ich hoffe du bist mit meiner Bestellung einverstanden."
"Ja, ich esse gerne Pilze und Schmorgerichte." sagte ich.
"Das ist gut."
Es waren noch nicht viele Gäste da, hin und wieder bemerkte ich neugierige Blicke,doch ich konzentrierte mich auf Raphaël.
"Bist du öfters hier?" fragte ich ihn.
"Selten,meist dann wenn Graf von de Faajn mich besucht. Er stammt aus den Niederlanden und lebt auf St. Barth. Seine Frau heisst Estelle Montague. Die Beiden wirst du irgendwann kennenlernen, sie sind ganz angenehm."
"Ich habe vorhin mit Rachel geredet,ich hoffe das war in Ordnung. Sie wird es für sich behalten."
"Wie hat sie den reagiert?"
"Sie war kurz Sprachlos, freut sich aber für mich."
"Ich denke es wäre ganz gut wenn ich deine Freunde demnächst einlade,damit ich sie kennenlerne."
"Sie würden sich freuen."
"Was ist mit deiner Familie?"
Da kam die Kellnerin mit dem Wein, wieder beachtete sie mich nicht. Sie stellte die Gläser hin und eine Karaffe mit dem Rotwein.
"Unser bester Jahrgang." säuselte sie.
Er nickte und bedeutete ihr zu gehen.
Als sie dann endlich weg war schenkte er uns ein.
"Ich habe keinen großen Kontakt zu ihnen. Es ist etwas kompliziert." sagte ich.
"Wirst du es mir erzählen?"
"Ja,aber nicht heute Abend."
"Gut. Probier den Wein."
Ich nahm einen kleinen Schluck und war begeistert. Er schmeckte nach Kirschen.
"Der ist gut."
"Einer meiner Lieblingsweine." sagte er.
Die Kellnerin kam und servierte uns das Essen.
Mittlerweile beachtete ich sie gar nicht mehr, ich widmete mich meinem Teller der köstlich duftete.
Während wir assen unterhielten wir uns über Kunstausstellungen.
Nächstes Wochenende war eine Kunstausstellung im Guggenheimmuseum dahin wollten wir gehen.
Nach dem Essen und dem Rotwein war ich satt und glücklich. Er hatte nur Augen für mich. Mittlerweile war es voll und viele Frauen sahen her,doch das interessierte ihn nicht.
"Entschuldige mich kurz." sagte ich und stand auf. Mit erhobenem Haupt ging ich durch die Reihen zur Toilette.
Ich ging in einer der Kabinen und erleichterte mich, da ging die Tür auf und zwei Frauen traten ein.
"Er lässt sich nur selten in der Öffentlichkeit blicken,dabei sieht er so gut aus. Aber wer ist dieses Mauerblümchen an seinem Tisch." lästerte sie.
"Zum Anbeissen. Vielleicht eine Bedienstete."
"Aber mit so jemanden geht man doch nicht essen." pikierte sie sich.
"Das stimmt. Dann ein Mitleids Date." lachte sie. Die andere stimmte ein.
"Man sieht ihr an das sie nicht zu ihm passt."
Ihre Schritte verieten mir das sie gingen.
Ich ging raus, wusch meine Hände und ging zum Tisch zurück.
Eigentlich sollte es mir egal was diese Frauen von mir dachten.
"Ist alles in Ordnung?" fragte er mich.
"Ja."
"Du wirkst aber nicht so. Ist irgendetwas vorgefallen?"
"Nicht wirklich. Ich habe nur, unfreiwillig ein Gespräch mit angehört. Getratsche das mir egal sein sollte."
Seine Miene verdüsterte sich kurz.
"Zwei Frauen haben sich über dich und mich unterhalten. Sie finden ich passe nicht zu dir." sagte ich.
Kurz flackerten seine Augen rot, aber er fasste sich und winkte der Kellnerin.
"Die Rechnung." sagte er kühl. Sie wirkte plötzlich ganz anders. Sie eilte zur Theke und kam schnell zurück.
Er bezahlte und wir standen auf. Er kam zu mir und nahm meine Hand.
Der Ober kam zu uns,verbeugte sich und sah ihn an.
"Ich hoffe es war alles zu ihrer Zufriedenheit."
"Das Essen war köstlich, nur beim Auswahl ihrer Gäste sollten Sie sorgfältiger sein." sagte er und führte mich zum Jaguar. Dimitri öffnete uns die Tür und wir stiegen ein.
Erst im Wagen schien er wieder entspannter.
"Es tut mir leid das du soetwas erleben musstest." sagte er und küsste meine Hand.
"Du kannst doch nichts dafür. Frauen lästern eben gerne." sagte ich.
Er griff um mich und zog mich auf seinen Schoss.

Der König Und Ich (Blutsbande 1) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt