Kapitel 55

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Hey, Soul Sister- Train
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Die anderen beiden Familien bleiben noch relativ lange, allerdings schlafe ich irgendwann auf dem Schoß meines Bruders ein und versinke in eine Welt voller pinker Einhörner und Regenbögen.
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Amelia

„Beeil dich mal sonst kommen wir nie los!", ruft mir mein Bruder vom Türrahmen aus zu. „Ja, aber wenn du mir früher Bescheid gesagt hättest, hätte ich jetzt nicht so einen Stress", herrsche ich Santiago an. Dieser kam nämlich vor knapp zwanzig Minuten in mein Zimmer und hat mich gefragt, ob ich Lust auf einen Ausflug nur mit uns beiden hätte. Natürlich war ich sofort dabei, allerdings musste ich noch meine Haare machen und mich umziehen. Er hat es sich jetzt auch noch zur Aufgabe gemacht mich dabei zu beobachten und zu stressen. Eigentlich haben wir beide soweit ich weiß nichts mehr vor, weshalb ich nicht verstehe, warum er mich jetzt hetzt. Es ist nämlich gerade erst kurz vor halb acht und deswegen noch nicht einmal Frühstückszeit. Ich habe aber auch keinen Hunger, weshalb mir die Idee für unseren Geschwisterausflug sogar sehr gelegen kommt, da wir dann zum Frühstück schon weg sind. „Wir können los!", verkündige ich, während ich aus meinem Ankleidezimmer heraustrete und mich Richtung Tür bewege. „Was hast du denn da drin gemacht? Ein Spiegelei gebraten? Denn ich wusste nicht, dass man fast fünfzehn Minuten braucht um sich umzuziehen. Vor allem wenn man im Endeffekt nur mit einer Cargohose und Hoddie rauskommt!", fragt er mich, während er mein Outfit kritisch beäugt. „Frauen brauchen halt ihre Zeit ,außerdem konnte ich mich nicht entscheiden und jetzt komm!", erkläre ich mich ,während ich ihn an der Hand aus meinem Zimmer ziehe bevor er noch irgendwas entdeckt, weshalb ich mich nochmal umziehen müsste oder wir noch länger da drin verweilen. Das kann er nämlich vergessen, denn meine Laune ist nicht mehr besonders gut und wird dadurch auch nicht sonderlich besser. „Wie hast du es denn geschafft die anderen zu überreden, dass wir ganz alleine ohne Sicherheitsmänner unterwegs sein dürfen?", frage ich erstaunt nach. Vielleicht könnte ich diesen Trick dann öfters anwenden, um einfach ein bisschen Zeit mit meinen liebsten zu verbringen ohne, dass man beobachtet wird. „Betriebsgeheimnis", lacht er nur, während er zu seinem Porsche schlendert und einsteigt. Fassungslos starre ich ihm hinterher. Ich werde es noch aus ihm rausbekommen da bin ich mir sicher. Anschließend folge ich ihm und steige auf der Beifahrer Seite ein.

„Warum machst du heute aus allem ein Geheimnis?", frage ich Santiago entrüstet. Er hat mir bisher weder verraten wie er die anderen überredet hat, noch wo wir überhaupt hinfahren. Jedes mal als ich gefragt habe bekam ich nur ein ‚Du wirst es schon noch erfahren!' zuhören. Auf meine Frage hin lacht er wieder nur und verrät mir natürlich immer noch nichts, weshalb ich nun aufgebe. „Also eine Sache kann ich dir schonmal verraten. Bevor wir zu unserem eigentlichen Ziel hinfahren machen wir noch kurz einen Zwischenstopp bei einem Café, denn wir haben eine längere Fahrt vor uns!",erklärt er mir. Fragend gucke ich ihn an, aber alleine schon an seinem Gesichtsausdruck kann man erkennen, dass er mir keine weiteren Informationen verraten wird. Deshalb frage ich gar nicht erst wieder nach. Ein paar Minuten später halten wir vor einem kleinen aber sehr schon gestalteten Café an. Von außen erkennt man verschiedene Blumen, welche um die Türrahmen gewickelt wurden. Auch die Fensterrahmen wurden in verschiedenen Farben gestrichen. Ich habe noch nie ein so schönes Café gesehen, weshalb ich erstmal fasziniert ein paar Meter vorher stehenbleibe und mir nochmal alles einpräge. Wenn ich später irgendwann mal ein Café oder so besitze, will ich es genau so gestalten lassen. Das steht schon einmal fest. „Ist schön oder? Ich gehe hier öfters hin und bin auch jedes mal fasziniert!",spricht Santiago. Dabei wendet er seinen Blick allerdings nicht eine Sekunde von dem kleinen Gebäude vor uns ab. Als wir das Gefühl haben, dass wir es genug bestaunt haben wobei es eigentlich gar nicht geht, gehen wir zusammen durch die goldverzierte Tür und treten ein. Der süße Duft, der einem entgegen kommt benebelt einen schon förmlich. Auch das Innere des Cafés ist unglaublich schön gestaltet und lässt einen schon fast in eine andere Welt eintauchen. An einem Tisch am Fenster nehmen wir Platz. „Das hier ist schon fast mein Stammplatz würde ich sagen!", lacht mein Bruder. Auch ich muss schmunzeln. „Warum hast du mir das Café nicht schon früher gezeigt?", frage ich ihn. „Ich weiß auch nicht. Dies ist mein persönlicher Ort zum runterkommen. Immer wenn ich gestresst war oder der Tag blöd gelaufen ist fahre ich hier hin. Hier kann man super abschalten und sich einfach mal über nichts Sorgen machen.", verrät er. Und jetzt wo er es sagt, sieht man es ihm auch an. Seine Körperhaltung ist nicht mehr so angsteinflößend und streng wie vorher, sondern eher entspannt und zufrieden. Sein Gesichtsausdruck ist auch von kalt und undurchschaubar zu einem freundlichen und glücklichen geworden. „Ich glaube ich werde dich hier jetzt öfters überreden mich mitzunehmen. Das wird auf jeden Fall nicht das letzte mal sein, dass ich hier hin gehe!", drohe ich mit einem Lächeln auf den Lippen. Dieser Ort ist wirklich besonders!

„Hallo, ich heiße sie herzlich willkommen im Café Glück! Haben sie sich schon entschieden was sie bestellen möchten oder brauchen sie noch ein bisschen Zeit zum überlegen?", fragt plötzlich eine freundliche Stimme von der Seite. Überrascht blicke ich mich um und erkenne eine absolute Weltschönheit neben unserem Tisch. Sie trägt das typische ‚Kellneroutfit', allerdings muss ich sagen, dass sie in diesem einfach unglaublich aussieht. Ihre voluminösen braunen Haare hat sie zu einem Dutt zusammengebunden. Einzig und alleine ein paar Strähnen fallen aus diesem heraus, was sie nur noch sympathischer aussehen lässt. Ihre Lippen bilden ein ehrliches Lächeln in welches man sich direkt verlieben kann. Von ihren Augen brauche ich gar nicht erst sprechen, denn diese kann man gar nicht beschreiben so schön sind sie. „Also ich bräuchte noch ein bisschen Zeit zum überlegen, allerdings wollte ich sagen, dass sie wunderschön sind. Ich habe selten jemand so schönes gesehen wie sie!", sage ich ihr mit einem genauso breiten Lächeln wie sie es in ihrem Gesicht ist. „Dankeschön! Och Gott bist du süß! Ich bin Chayana und wie heißt du?",fragt sie mich. „Ich heiße Amelia! Freut mich dich kennenzulernen!",lächle ich ihr entgegen. „Ein wunderschöner Name! Mich freut es auch sehr! Ich komme dann in ein paar Minuten nochmal wieder!", antwortet sie mir, wobei das Lächeln die ganze Zeit auf ihrem Gesicht bleibt. Einen kurzen Blick wirft sie noch zu meinem Bruder weshalb ihr Lächeln noch großer wird und ich meine in ihren Augen einen kleines Glitzern gesehen zu haben. Dann verschwindet sie und ich blicke zurück zu meinem Bruder.

Also spätestens jetzt glaube ich an die Liebe auf den ersten Blick, denn so wie die beiden sich angucken kann man nur sagen: da haben sich zwei gefunden!

Nur der Wille zähltTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon