Kapitel 84

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This Is The Life- Amy MacDonald
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Absolut genervt blicke ich meinen Koffer an. Dieser liegt halb verschlossen in mitten meines Zimmers und wartet nur darauf endlich ganz geschlossen zu werden. Dafür muss ich aber einen meiner Brüder holen, denn ich kriege das so schnell nicht alleine hin. Nach kurzem überlegen wen ich frage will klopfe ich an Matteos Zimmertür und trete anschließend ein. Dort trifft mich erstmal der Schock!
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Amelia

„Hat hier eine Bombe eingeschlagen oder warum sieht es hier so aus?", frage ich geschockt während ich versuche die Tür weiter aufzukriegen. Momentan ist es nämlich nur möglich sie einen Spalt breit zu öffnen, sodass gerade einmal der Kopf durch passt. Allerdings ist es auch nur mit einem enormen Kraftaufwand möglich, weshalb mir nach ein paar Sekunden schon langsam die Kraft ausgeht. „Warte ich helfe dir!", ruft Matteo und eilt mir zu Hilfe. Dafür muss er von der hinteren Ecke wo er sich gerade befindet durch sein komplettes Zimmer laufen um zur Tür zu gelangen. Wie er es geschafft hat so ein Chaos zu veranstalten, wüsste ich gerne. Wirklich alle Sachen befinden außerhalb der Schränke und man kann nicht einmal mehr die Farbe des eigentlichen Bodens erkennen. Wahrscheinlich ist sein Ankleidezimmer nur noch halb gefüllt, denn wenn man diese Menge an Kleidung bedenkt, die hier in seinem Schlafzimmer verteilt ist, kann da nicht mehr viel übrig sein. Sobald er diesen kleinen Parcours durch sein Zimmer erledigt hat, schiebt er mit seinem Fuß die Gegenstände, die sich vor der Tür befinden zur Seite. Dann lässt sich die Tür ganz einfach ohne großen Kraftaufwand öffnen und ich kann eintreten. Sofort bin ich gute zehn Zentimeter größer. Man kann nämlich gar nicht woanders hintreten außer auf seine Sachen. „Alles gut? Ich bin nämlich gerade am packen", fragt mich Matteo als er mir wieder den Rücken zuwendet um wieder nach hinten zu laufen. „Ich wollte eigentlich fragen, ob du mir beim verschießen meines Koffers helfen könntest, aber ich glaube du benötigst meine Hilfe mehr als ich deine. Kannst du hier überhaupt noch irgendwas finden?", frage ich ihn. Dabei lasse ich meinen Blick durch sein Zimmer schweifen und kann wirklich keine Stelle ohne irgendwas was da eigentlich nicht hingehört finden. „Du musst mir nicht helfen! Ich finde hier noch alles, also keine Sorge!", erklärt er mir während er anfängt in seiner Ecke herumzuwühlen. „Wie kannst du hier denn alles finden? ich erkenne gerade einmal mit viel Mühe und Not dein Bett unter all dem Kram!". „Ich habe ein System!", antwortet er mir ohne zu zögern. „Was denn für eins? ich erkenne hier nämlich gar keins!", widerspreche ich mit zusammengezogenen Augenbrauen. „Das ist es eben! Mein System ist es, dass ich gar kein System habe!", erklärt er mir.  Dafür wendet er sogar seinen Blick von seinen deutlich überfüllten Koffer ab und blickt mich stattdessen an. „Das erklärt so einiges!", murmle ich. „Hast du jemals vor aufzuräumen?", frage ich weiter. „Aufräumen ist was für Anfänger. Wahre Profis schlagen die Schranktür so schnell zu, dass nichts mehr herausfallen kann!", erklärt er mir mit stolz geschwellter Brust. „Du hast echt einen an der Klatsche!",merke ich kopfschüttelnd aber mit einem sehr belustigten Unterton an. „Das kann ich nur zurückgeben!".

„Brauchst du irgendwie Hilfe? Es fühlt sich ein bisschen unverschämt an nur so daneben zu stehen!", biete ich ihm freundlich an. „Nein, danke! Ich bin jetzt fertig! In diesen Koffer habe ich nur die Kleinigkeiten herein getan. Der Rest befindet sich in den anderen drei Koffern, die aber noch in meinem Ankleidezimmer stehen!", lehnt er ab. „Du hast insgesamt vier Koffer?", frage ich ungläubig. „Ja, denn ich weiß schon wer in der ersten Nacht einen Hoodie von mir haben möchte, weil ihre anscheinend bei weitem nicht so bequem wie meine sind!". „Was kann ich denn dafür, dass deine so groß und flauschig sein?", antworte ich ihm entsetzt. Lachend schüttelt mein Bruder den Kopf und erhebt sich schließlich. „Lass uns nochmal kurz in die Küche gehen. Ich brauche jetzt dringend einen Kaffee, den meine Energiereserven sind in ihren letzten Zügen!", beschließt Matteo. „Kann ich dir deinen Kaffee machen?", frage ich ihn aufgeregt. ich liebe es Kaffee zu machen. Es ist zwar eigentlich nicht sonderlich spannend, aber trotzdem fasziniert es mich irgendwie. Schnulzend nickt mein Bruder den Kopf, weswegen ich ihm wie ein Känguru hüpfend folge.

„Wie hättest du denn gerne deinen Kaffee?", frage ich höflich nach ,als wir in der Küche angekommen sind. Dort befinden sich tatsächlich schon ein paar meiner Brüder und meine Eltern. „So wie ich bin!", antwortet er mir grinsend und möchte damit andeuten Zucker in seinem Kaffee zu bekommen. „Zitronen für die Säure finde ich leider gerade nicht!", gebe ich ihm mit einem traurigen Blick beschied. Ein bisschen ärgern hat noch nie geschadet. Sofort müssen unsere Brüder sich ein Lachen verkneifen und auch unsere Eltern amüsiert es prächtig. Einzig und allein Matteo starrt mich entsetzt an. Schnell fasst er sich allerdings wieder. „Dann eben wie mein Humor!". „Also gar keinen?", provoziere ich weiter. Nun können sich meine anderen Brüder das Lachen nicht mehr verkneifen und auch meine Eltern grinsen wie zwei Honigkuchenpferde. „Du bist fies!", stellt Matteo geschockt fest. „Und die beste Schwester der Welt!", ergänze ich. Damit ist bei ihm anscheinend Schluss. Mit schnellen Schritten kommt er auf mich zu und hält mich so schnell in einer Art Klammergriff, dass ich keine Chance mehr habe zu entkommen. Ohne Vorwarnung fängt er mich dann an zu kitzeln. „Ich höre erst auf, wenn du sagst: Matteo ist der absolut beste und süßeste Bruder mit dem besten Humor!", droht er mir. Ich antworte aber nicht, da ich voll und ganz mit Lachen beschäftigt bin. Erst nach gefühlten Ewigkeiten komme ich wieder zu Luft und spreche dann schnell die verlangten Worte aus. Zufrieden lässt mein Bruder von mir ab. „Geht doch! Warum nicht gleich so?", fragt er selbstgefällig. Entsetzt blicke ich ihn an. So ein Idiot aber auch!

„So Kinder! In einer halben Stunde wollen wir los! Wir müssen aber noch die Koffer einräumen, deshalb bringt die bitte mal runter!",beauftragt unsere Mutter uns. „Ich kriege!, fange ich an muss aber erstmal tief Luft holen „meinen Koffer aber nicht zu! Ich brauche Hilfe!", vervollständige ich meinen angefangen Satz. Durch das ganze kitzeln min ich noch vollkommen außer Atem. „Ich helfe dir!", bietet Blake an und hebt mich dabei vom Boden direkt in seine Arme. Ohne auf meine Antwort zu warten tritt er den Weg zu meinem Zimmer an und hilft mir meinen Koffer zu schließen. Netterweise trägt er ihn mir auch noch herunter. Unten erwarten uns auch schon die anderen. „Da seid ihr ja endlich! Nun fehlt nur noch Matteo!",erklärt unser Vater. „Ich bin hier!",ruft er während er mit jeweils einem Koffer in jeder Hand die Treppe heruntergeht. „Wofür brauchst du denn zwei Koffer? Wir sind nur zwei Wochen unterwegs?", fragt unser ältester Bruder ihn. „Ich habe keine zwei Koffer!", widerspricht Matteo. irritiert blicken wir alle auf seine zwei Koffer in seinen Händen. Ich fange aber schon an zu grinsen, weil ich genau weiß was jetzt kommt! „Ich habe insgesamt vier Koffer! Die anderen zwei stehen noch oben!", erklärt er zuende. Während den anderen fast die Augen aus dem Kopf fallen, lache ich so stark, dass ich mich an meinen jüngsten Bruder abstürzen muss um nicht auf den Boden zu fallen.

„Du nimmst ganz sicher keine vier Koffer mit!", stellt meine Mutter klar. „Aber...", weiter kommt Matteo nicht. „Nichts aber! Du gehst jetzt wieder nach oben und packst um!",fordert sie. Ein genervter Seufzer kommt über Matteos Lippen ,ehe er sich umdreht und mit beiden Koffer wieder nach oben geht. „Dass wird jetzt dauern!", erkläre ich während alle ihm nachgucken.

Nur der Wille zähltWhere stories live. Discover now