Kapitel 8

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I Kissed A Girl- Katy Perry
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»Wofür benötigt du eigentlich ein Kleid?«, fragt der jüngste meiner Brüder an mich gerichtet und bringt mich somit augenblicklich zum Schweigen.
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Amelia

Er und auch der Rest meiner Brüder werden nicht sonderlich begeistert sein, dass ich auf eine Mafia-Gala gehe! Wenn es um dieses Thema geht, kommt ihr Beschützerinstinkt sehr zur Geltung.

Theoretisch müsste ich mir keine Sorgen über ihre Reaktionen machen, da schließlich meine beiden Eltern zugestimmt haben und sie auch das Entscheidungsrecht haben. Meine Brüder können daran nichts ändern und müssen es so hinnehmen, wie es ist.

Mit dieser Feststellung und einem neu erworbenen Selbstbewusstsein, welches im Grunde nur gespielt ist und nicht in Wirklichkeit existiert, finde ich endlich meine Stimme wieder.

»Ich werde euch auf die Gala nächste Woche begleiten! Ist das nicht wunderbar!«, erkläre ich begeistert.

Dass meine Brüder es nicht sind, sieht man anhand ihrer fassungslosen Gesichtsausdrücke.

»WAS? Das ist viel zu gefährlich!«, schreit Leonardo mich an und schaut empört zu unseren Eltern. Diese sitzen ganz lässig auf dem Sofa und beobachten die Situation genau.

Mit so einer Reaktion habe ich gerechnet. Wenn ich jetzt auch zu schreien beginnen würde, dann würde die Situation gänzlich ausarten, weshalb ich das Gegenteil tue.

Tief atme ich einmal aus und anschließend wieder ein. Anschließend schaue ich ihm direkt in die Augen und zeige keinerlei Unsicherheit oder Wut.

»Unsere Eltern haben es mir aber erlaubt. Ich komme also mit! Wenn du ein Problem damit hast, dann beschwer dich bei ihnen, aber bei mir kannst du, wenn es um dieses Thema geht, nichts mehr erreichen«, erkläre ich.

»Ihr könnt sie doch nicht einfach mit lassen?«, mischt sich nun auch Valentino ein.

»Ich bin auch nicht sonderlich begeistert von der Idee, aber wir können sie nicht immer zu Hause lassen! Außerdem haben wir ein paar Bedingungen abgeklärt, damit auch wirklich nichts passiert«, erklärt mein Vater die Entscheidung.

»Also ich halte es für super, dass Amelia mitkommt!«, unterstützt Lina mich. Auch Sophie nickt zustimmend.

Auf meine beiden Freunde ist in so welchen Situationen immer Verlass, selbst wenn ihre Meinung bei dieser Entscheidung nicht sonderlich viel zählt.

»Ich komme aber mit! Schluss, aus, Punkt, Ende!«, bestimme ich einfach.

Teilweise habe ich wirklich das Gefühl, dass ich gar nicht zehn Jahre alt bin, sondern eigentlich 65 -Jahre alt und nur im Kostüm einer Zehnjährigen stecke.

»Was sind denn die Bedingungen?«, fragt Luciano, während er versucht möglichst ruhig zu klingen. In seinem Inneren ist er gerade aber alles andere als ruhig, das merkt man.

»Prinzessin, erkläre du doch einmal, was die Bedingungen sind«, übergibt mein Vater diese Aufgabe an mich.

»Das ist jetzt der Teil, den ich nicht so gut finde ...«, versuche ich mich herauszureden.

»Amelia ...«, ermahnt mich meine Mutter, mit einer hörbaren Drohung mitschwingend.

Wie sollte es auch anders kommen, wollen sie die ganzen Bedingungen aus meinem Mund hören, um überprüfen zu können, ob ich sie noch alle weiß.

»Ich bin ununterbrochen bei euch, bin permanent in eurer Reichweite, höre auf das, was ihr sagt ohne Widerrede, und zudem ich habe GPS Sender, welche in dem Schmuck, den ich tragen werde, an mir«, zähle ich auf und klinge dabei von Bedingung zu Bedingung immer weniger begeistert.

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