Kapitel 35

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Grace- Lewis Capaldi
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Dann machen wir uns tatsächlich auf den Weg in unsere Zimmer, wo ich und Sofiá nach kurzer Zeit auch schon einschlafen. Schließlich müssen wir für den Angriff morgen gut ausgeruht sein...
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Fernando

Schon früh wache ich auf. Der Angriff startet um 7:00 morgens, denn um diese Uhrzeit müssten sich alle Clubmitglieder in der Lagerhalle befinden. Das hat uns ein bisschen Recherche verraten. Zügig ziehe ich mir eine schwarze Anzugshose und ein schwarzes Hemd an. Dabei versuche ich möglichst leise zu sein, um meine Frau nicht zu wecken. Dies gelingt mir aber nicht so ganz, denn als ich das Ankleidezimmer verlassen möchte, steht Sofiá mit verschränkten Armen am Türrahmen. Schnell drücke ich ihr einen Kuss auf die Lippen, ehe ich frage: „Warum bist du denn schon so früh wach? Wir sind gleich weg, dann hast du ein bisschen Ruhe!". „Ich möchte mitkommen!", stellt sie klar. Auf gar keinen Fall! Dieses Schwein hat vor knapp 25 Jahren versucht ihr Freundin zu vergewaltigen und jetzt möchte sie ihm wieder gegenüber treten? Ohne mich! Das bringe ich ihr auch deutlich zum Ausdruck. „Aber Luisa und Cecilia dürfen auch mitkommen!", schmollt sie nun. Oh nein! Nicht dieser Blick! Schmunzelnd gehe ich zu ihr und blicke ich ihr direkt in die Augen, wobei ich dafür ein bisschen runter gucken muss. „Dann bin ich ja froh, dass ich nicht Markus oder Juan bin! Ich lasse dich ganz bestimmt nicht in eine Halle voll mit Pädophilen rennen." Dann drücke ich ihr einen Kuss auf die Nasenspitze und hebe sie hoch, um sie wieder auf das Bett zu setzen. Dass ihr das natürlich nicht sonderlich gefällt ist mir bewusst. Sofiá hatte schon immer ein deutliches Temperament, aber so liebe ich sie.

„Ich bleibe auch die ganze Zeit im Hintergrund! Versprochen! Ich mache keine Alleingänge oder ähnliches!", ruft sie, als ich mich aus dem Zimmer begeben möchte. Verdammt! Sie weiß was sie sagen muss, um mich zu überzeugen. Mit mir selbst kämpfend nehme ich meine Hand von der Türklinke und drehe mich wieder zu ihr. Brav wie ich sie auf das Bett hingesetzt habe, sitzt sie immer noch. „Du bleibst aber die ganze Zeit im Auto bis ich dich persönlich hole! in Ordnung?", frage ich scharf nach, obwohl ich alles andere mit der Idee einverstanden bin. „Versprochen!", quietscht sie, ehe sie auf mich zugestürmt kommt, einen Kuss gibt und ins Ankleidezimmer verschwindet. Kopfschüttelnd verlasse ich diesmal erfolgreich das Zimmer. Diese Frau bringt mich noch um den Verstand.

Kurze Zeit später komme ich an der Eingangshalle an. Dort stehen schon alle meine Söhne bereit. „Wir müssen noch auf eure Mutter warten! Sie wollte unbedingt mitkommen, weil Luisa und Cecilia auch mitkommen dürfen. Sie bleibt aber im Auto sitzen!", stelle ich klar, nachdem ich verwirrte Blicke erhalte, warum wir noch warten. Einverstanden nicken sie. Nach ein paar Sekunden taucht auch schon meine wunderbare, um den Verstand bringende Frau neben mir auf. „Wir können los!", grinst sie. Sie wird jetzt für die komplette nächste Woche stolz auf sich sein, dass sie es geschafft hat mich zu überreden. Blake hat gerade seine Hand an der Türklinke und wollte diese auch gerade herunterdrücken, als wir wieder einmal aufgehalten werden. „HALT!", ruft diesmal Matteo. Fragend gucken wir uns an. Was ist jetzt schon wieder? „Wer passt in der Zeit auf Amelia auf? Ich meine, wir sind alle weg.", fragend guckt er in die Runde. Nach und nach schellen die Blicke zu mir. Gute Frage... „Es ist gerade einmal 5:32 Uhr! Amelia müsste noch mindestens bis 8:00 Uhr schlafen. Der Angriff wird hoffentlich nicht länger als 30 Minuten dauern. Also müsste genug Zeit bleiben, um wieder hier zu sein bevor sie merkt, dass sie überhaupt alleine war! Trotzdem werde ich ihr Tom und Marc vor die Tür stellen, damit sie auf keine dummen Ideen kommt", erkläre ich. Damit hole ich mein Handy raus und schreibe den beiden den Plan. Es dauert keine Minute da kommt von beiden auch schon ein ‚verstanden' zurück. Nickend gebe ich Bescheid, dass alles abgeklärt ist. Darauf folgend kann Blake nun endlich ohne weitere Zwischenfälle die Tür öffnen und die Operation beginnt.

Amelia

Murrend reibe ich mir über die Augen und schaffe es nach ein paar Minuten auch endlich diese zu öffnen. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es erst 6:38 Uhr ist. Dass das Bett neben mir schon leer ist, beirrt mich nicht und ich schließe nochmal meine Augen. Also zumindest versuche ich es, gebe aber nach 5 Minuten auf. Man, warum kann ich nicht nochmal einschlafen? Schlecht gelaunt versuche ich mein Handy mit einer Hand zu ertasten. Das ich dadurch meine Lampe und mein Buch runter schmeiße, ignoriere ich einfach. Kurz bevor ich einen Wutausbruch erleide, kann ich es endlich greifen. Dass mich das Licht meines Handys fast erblindet, macht meine Laune auch nicht besser. Egal Amelia! Einmal tief ein- und ausatmen und lächeln. Gedacht, getan. Nachdem ich die Bildschirmhelligkeit passend eingestellt habe, kann ich auch schon zwei Nachrichten ausmachen. Meine beiden Freundinnen sind anscheinend auch schon wach. Ein Wunder, denn normalerweise kann man Sophie erst ab 9:00 Uhr oder später wecken, ohne dass man erschlagen wird. Sobald ich auf die Frage geantwortet habe, ob ich auch schon wach bin, erreicht mich auch schon ein Gruppenanruf.

„Ja?", frage ich müde nach. „Amelia, bist du auch alleine zuhause? Ich bin wach geworden ,als die Tür unten zugemacht wurde und bin dann auch die Suche nach meiner Familie gegangen. Alle sind weg! Hier sind zwar einige Bodyguards, aber nicht so viele, dass ein kleiner Ausflug unmöglich wäre. Sophie hat genau die selbe Situation und wäre auch nicht gegen einen kleinen Ausflug. Bist du auch dabei oder ist einer von deiner Familie noch da?", quasselt Lina auch schon los und ganz ehrlich: so schnell wie sie geredet hat, musste man sich echt konzentrieren. „Also ich bin ganz ehrlich: Ich liege noch im Bett und habe deshalb noch nicht nachgucken können, ob ich alleine bin. Wenn ich aber alleine bin, dann bin ich aber auf jeden Fall dabei! Schließlich sind wir im Urlaub und nicht im Gefängnis.", kichere ich zum Ende hin. „Okay, dann gucke mal nach und schreibe uns in 5 Minuten!"

Nachdem ich mein Einverständnis gegeben habe, lege ich auch schon auf und tapse ins Ankleidezimmer. Dort nehme ich mir eine Leggings und ein Top von mir und anschließend noch einen Pullover von Luciano. Denn Pullover habe ich mir irgendwann mal von ihm genommen. Ich habe von jedem meiner Brüder mindestens 2 Pullover, denn die sind so schön groß und extrem kuschelig. ‚Genug geschwärmt du hast Zeitdruck, Amelia!', ermahne ich mich selbst. Schnell ziehe ich mich um und gehe aus meinem Zimmer, als ich den Schreck meines Lebens bekomme.

Nur der Wille zähltМесто, где живут истории. Откройте их для себя