Kapitel 43

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Someone Like You- Adele
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„Die beiden und ihre Eltern sind in Lagerhalle 6! ich treffe mich jetzt mit Markus und Juan dort und dann gucken wir mal, was mit ihnen passiert.", erkläre ich ruhig auch wenn ich das alles andere als bin. „Ich komme mit!", bestimmt Matteo. „Ich auch!", schließt sich Leonardo an. „Ich komme auch mit!", fügt Alejandro hinzu. So geht es weiter, bis alle meine Söhne bekannt gegeben habe, dass sie mitkommen wollen. Tief atme ich einmal aus und einmal ein, ehe ich zu sprechen beginne: „Ich kommt nur mit, wenn ihr euch zusammenreißt! ich habe keine Lust darauf mich um vier Leichen kümmern zu müssen!", stelle ich klar. „Keine Sorge, dass wäre viel zu harmlos für das was sie gemacht haben!", zischt Luciano. Ich schenke drauf meiner Frau nur einen bereuenden Blick zu, welchen sich mit einem Kichern und Schulterzucken erwidert. Na dann mal los...
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Fernando

Unten in unserer Tiefgarage angekommen, teilen wir uns auf ein paar unserer Autos auf und machen uns auf dem Weg zur Lagerhalle. Natürlich konnten es sich meine Söhne nicht verkneifen ein kleines Wettrennen zu machen, welches ich aber nur mit einem Schmunzeln kommentiere. Den Spaß lasse ich ihnen. Dadurch kommen wir auch tatsächlich ziemlich schnell an, weshalb ich nachdem ich den Motor ausstelle, aufsteige und die Tür mit einem deutlich hörbaren Knall zuschlage. Meine Söhne tuen es mir gleich und so treten wir alle zusammen durch die Hintertüren in die Lagerhalle, welche uns von zwei meiner Männer geöffnet wird. Direkt kommt einen eine leicht modrige und stickige Luft entgegen. Dies liegt daran, dass wir in der Nähe der Folterräume und Gefängniszellen sind. Wenn man durch die Vordertür hineingeht, kommt einem eine deutlich bessere und frischere Luft entgegen. Dort befinden sich nämlich ein paar Schlafräume meiner Mitglieder, ein paar Büros, eine Küche und das was man sonst noch so für ein schönes Leben braucht. Zu acht steigen wir die Treppe runter und gehen auf direktem Wege zu dem Raum, in dem sich die vierköpfige Familie befindet. Bereits von etwas Entfernung kann man schon ein paar Stimmen hören, sie aber auf dieser Entfernung zu Identifizieren ist fast unmöglich. Sobald meine Männer uns sehen, klopfen sie an der Tür, hinter der sich der Raum verbirgt und öffnen uns diese. Dort drinnen befinden sich nicht nur die beiden Eltern und die beiden Brüder, sondern auch Markus und Juan. Allerdings nicht alleine, denn neben den beiden stehen ebenfalls alle ihre Söhne. Mit verschränkten Armen stehen sie in einem Halbkreis um die vier Stühle, auf denen sich die Familie befindet. Während unsere Kinder diese mit ihren Blicken fast erdolchen und Todesangst einjagen, müssen wir Väter einmal auflachen.

„Ich dachte, dass wir uns nur zu dritt treffen wollten?", schmunzle ich. „Ja, aber ich hatte keine Chance alleine hier aufzukreuzen. Damit sie sich beruhigen, musste ich ihnen versprechen, dass sie mitkommen dürfen!", grinst Markus. „Bei mir war es genauso! Als sie mitbekommen haben, was passiert ist, waren sie nicht mehr zu stoppen! Wir sind mit 220km/h hier angekommen!", erklärt nun auch Juan grinsend. Stolz gucke ich meine Söhne an, welche von unseren Erzählungen aber anscheinend nichts mitbekommen haben. Noch immer starren sie ununterbrochen die beiden Täter an und das mit einem teuflischen Grinsen. Ich kann nicht aufhören zu sagen, wie unglaublich stolz und glücklich ich bin, dass sie sich so gut mit ihrer kleinen Schwester verstehen und sich so um sie kümmern. Ich muss sogar ehrlich zugeben, dass ich ziemliche Sorgen hatte, wie sie mit Amelia umgehen würden. Schließlich ist sie das einzige Mädchen in unserer Familie und ist somit ein leichteres Ziel, da sie schwächer ist. Wir haben zwar keine wirklich gefährlichen Feinde, aber trotzdem ist das Leben in einer Mafia gefährlicher, als mit einem ‚normaleren' Beruf. Dementsprechend war von vornherein klar, dass wir sie ziemlich beschützen müssen. Noch mehr, als meine Söhne. Weshalb ich schon insgeheim darauf gehofft habe, dass sich alle verstehen und aufeinander achtgeben. Das meine Söhne sie aber so sehr lieben und sie der Mittelpunkt in ihren Leben wird, hätte ich mir eigentlich nur erträumen können. Alle sieben beschützen sie mit allem was sie haben, was unheimlich schön anzusehen ist. Amelia ist für ihr Alter auch ziemlich kein und leider auch ziemlich dünn. Am letzteren arbeiten wir aber fleißig. Das Amelia so klein und dünn ist, stört meine Söhne aber nicht im geringsten. Eher im Gegenteil: so können sie Amelia jederzeit tragen, ohne das es irgendwann anstrengend wird. Das sie zu ihrer kleinen Schwester so liebevoll und fürsorglich sind, kann man aktuell kaum erkennen.

„Warum habt ihr das gemacht?", fragt Santiago die beiden jüngeren Jungs fassungslos. „Meine Söhne haben das gemacht, was richtig ist! Sie haben sich eine Frau gesucht und dann sogar noch direkt mit einer sehr guten Auswahl! Ich bin stolz auf euch Jungs!", erklärt der Vater, während er nur so vor Stolz platz. „Ich bin auch stolz auf euch beide!", meldet sich nun auch die Mutter zu Wort. „Ihr habt da wirklich drei tolle Fänge gemacht. Nur blöd, dass ihr nur zwei Heiraten könnt! Habt ihr euch schon für eine entschieden?", fragt sie an die Jungs gerichtet. Wir alle gucken die vier nur fassungslos an. Wir dachten, dass ihre Eltern vielleicht sauer sein würden, aber das sie Verständnis für die Taten zeigen würden, damit haben wir nun wirklich nicht gerechnet. „Ja, aber ich habe schon meine perfekte Frau gefunden. Sie hat ein echt hübsches Gesicht und dazu auch noch einen echt knackigen Arsch! ich habe nur den Namen vergessen... ich glaube sie heißt irgendwas mit A... Amelie?...nee... Anna?... auch nicht...Amelia? ja genau, Amelia heißt sie!", erklärt der jüngste mit einem verträumten Blick. Als der Name seiner kleinen Schwester fällt, reagiert mein ältester Sohn blitzschnell und schlägt ihm einmal ins Gesicht. Diese Reaktion kam so reflexartig von ihm, dass wir sie nicht verhindern können. Die Nase des kleinen fängt nach einem ‚Knack' auch direkt an zu bluten. Sauberer Schlag, aber leider nur zum falschen Zeitpunkt. Eigentlich schlagen wir keine Kinder, weshalb wir auch nur vorhatten mit ihnen zu reden. „Blake: NEIN!", stoppe ich ihn, bevor er nochmal zuschlagen kann. Einmal hat gereicht, auch wenn er mehr verdient hätte. „Unsere Töchter werden niemanden von ihren Söhnen heiraten!", spreche ich nun auch in einem scharfen Tonfall zu den Eltern der beiden. Diese gucken zwar verängstigt, zeigen allerdings keinerlei Einsicht. „Auch nicht schon morgen?", fragt der Vater mich. Mit eiskalten Gesicht blicke ich zu ihm und spreche ein kühles: „Nein!"„und wie wäre es mit nächster Woche? Ich müsste zwar noch in meinen Terminkalender gucken, aber ich denke, dass ich noch eine Hochzeit dazwischen schieben könnte?", erklärt die Mutter. Heilige Mutter Maria! Das wird anstrengend!

Amelia

„Und was machen wir jetzt solange?", frage ich an meine Mutter gerichtet. „Also ich wäre ja für Shoppen, allerdings geht das mit deiner Bettruhe schlecht! Zum Glück gibt es noch online Shopping!!", grinst sie bis über beide Ohren. Damit steckt sie mich an. Ich brauche zwar nichts mehr, allerdings schadet ein bisschen stöbern nie. Vorsichtig mache ich in meinem Bett ein bisschen platz, sodass meine Mutter sich zum mir legen kann. Dies macht sie auch direkt, stellt anschließend ihren Laptop auf ihren Schoß und drückt mir mein IPad in die Hand. Jetzt wird erstmal geshoppt!

Nur der Wille zähltWhere stories live. Discover now