Kapitel 45

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Applaus, Applaus- Sportfreunde Stiller
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„Das könnt ihr ja gerne machen, allerdings entführe ich Sweety solange, denn ich will jetzt kuscheln!", erklärt mein jüngster Bruder, während er auf mich zugeht. Bei mir angekommen entwirrt er mich aus meinen Decken und hebt mich in seine Arme. Stolz spaziert er dann an meinen restlichen Brüdern vorbei, welche ziemlich empört gucken. Kichernd vergrabe ich meinen Kopf in Leonardos Halsbeuge und es dauert nicht lange, dann bin ich wieder im Land der Träume.
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Amelia

Das nächste mal wache ich auf, als ich neben mir mehrere Bewegungen spüre. Ich weiß echt nicht was momentan mit mir los ist, allerdings bin ich immer noch so müde, dass ich nicht meine Augen öffnen kann. Weil ich aber trotzdem noch wissen will was sich neben mir bewegt, patsche ich mit meiner linken Hand die Bettseite ab, um hoffentlich die Ursache der Bewegungen zu finden. Es dauert nicht mal drei Sekunden, da weiß ich, dass es mein jüngster Bruder sein muss. Stimmt, er wollte ja mit mir kuscheln. Müde kann ich einfach nicht klar denken. Warum ich herausgefunden habe, dass es Leonardo sein muss? Ich habe anscheinend mit ein bisschen zu viel Kraft die Bettseite abgetastet, denn ich habe nicht wie gehofft einen Oberschenkel oder so getroffen, sondern genau dazwischen. Danach habe ich ein lautes Poltern gehört und danach mehrere kleine Hüpfer. Als ich dann auch noch sein schmerzhaftes Stöhnen höre, reiße ich meine Augen auf und sehe einen sich vor Schmerzen krümmenden Leonardo. Also diese Stelle, die er sich hält wollte ich nicht treffen, wirklich. Allerdings muss ich, als er wie ein Flamingo neben den Bett steht und sich seine Genitalien hält, anfangen zu lachen. Auch höre ich nicht auf, als er mir seinen Killerblick zuwirft. Normalerweise wäre ich dann sofort stillgeworden, aber in so einer einzigartigen Position in der er steht, kann man ihn wirklich nicht sonderlich ernst nehmen. „Man Amelia, ich wollte extra leise aus dem Bett steigen und habe versucht dich nicht zu wecken. Du dankst es mir, indem du mir voll zwischen die Beine schlägst, wieso?", jammert er. „Tut...Tu..Tut mir..mir..Le..id", bringe ich noch so während den Lachern raus. Durch die lauten Töne, die ich von mir gebe sind anscheinend die anderen neugierig geworden, was hier drin los ist, denn alle meine Brüder und mein Vater stehen plötzlich am Türrahmen. Das hält mich aber natürlich trotzdem nicht ab einfach weiter zu lachen. Immer verstörter blicken alle auf Leonardo, der sich mit schmerzverzerrtem Gesicht seine Genitalien hält und mich, wie ich fast vor lachen vom Bett falle.

„Was ist denn hier los?", fragt Luciano, welcher sich nur schwer sein Lachen zurückhalten kann. Auch die anderen versuchen es krampfhaft. „Man, ich wollte extra vorsichtig und leise aus dem Bett aufstehen und hatte es auch fast geschafft. Dann plötzlich sehe ich nur noch eine Handfläche anfliegen und im nächsten Moment landet diese mit voller Wucht zwischen meinen Beinen. Vor Schmerzen bin ich dann auch noch wortwörtlich aus dem Bett geflogen und Amelia lacht mich einfach aus. Das ist passiert", erklärt Leonardo immer noch unter leichten Schmerzen. Fassungslos starren alle uns an, ehe sie ihr Lachen nicht mehr zurückhalten können und nun auch lauthals beginnen zu lachen. Ich weine schon inzwischen vor lachen und es dauert nicht lange, da liegen die anderen auf dem Boden, während sie sich krampfhaft den Bauch halten. Anscheinend tut er vor lauter lachen schon weh. Aufhören tuen sie aber trotzdem nicht. Erst nach ein paar  Minuten haben sich alle anscheinend beruhigt und in der Zeit sind auch die Schmerzen bei Leonardo von meinem Schlag abgeklungen. Dieser steht inzwischen wieder auf beiden Beinen und hat wieder ein normales Gesicht. Also so halb, denn nun ist er derjenige, der und Fassungslos anschaut. „Man Amelia, warum hast du versucht mich zu kastrieren? Ich will noch Kinder kriegen und wenn du jetzt daran Schuld bist, dass ich jetzt Zeugungsunfähig bin, dann klaue ich mir irgendwann eins von dir. Aber seit wann hast du bitte so einen festen Schlag drauf? Mit wem hast du denn neben dir gerechnet?". „Tut mir leid, ich wollte nicht nicht kastrieren! Ich wollte lediglich ertasten was sich neben mit bewegt und weil ich zu müde war meine Augen aufzumachen, habe ich halt meine Hand genommen um es zu ertasten. Ich habe nur leider meine Kraft falsch eingeschätzt! tut mit leid! es kommt nie wieder vor, versprochen!", entschuldige ich mich bei meinen Bruder. Ein Grinsen bleibt trotzdem noch auf meinem Gesicht und das wird vermutlich auch noch ein paar Minuten oder sogar Stunden anhalten.

„Um Kinder zu kriegen braucht unser Bruder doch erst noch eine Freundin und bis er eine hat, wird es noch ein paar Jahre dauern. Bis dahin wird sich hoffentlich alles regeneriert haben! Kommst du trotzdem mit?", fragt Blake mit einem breiten Grinsen an Leonardo gerichtet. Der angesprochene nickt nur und kommt dann anschließend mit großen Schritten auf das Bett zu, auf welchem ich gerade liege. Mit jedem Schritt, welchen er auf mich zu geht, rutsche ich einen weiter zurück, bis ich irgendwann das Ende seines Bettes an meinem Rücken spüre. Mit einer flinken Bewegung schnappt er sich meine beider Fußgelenke und zieht mich mithilfe von diesen zu sich ran. Ich befürchte schon, dass er mich jetzt anschreien wird oder ähnliches, allerdings geschieht nichts der gleichen. Stattdessen spüre ich einen kleinen, aber doch länger anhalten Kuss auf meiner Stirn. Verwirrt öffne ich meine Augen, welche ich vor lauter Angst zugekniffen habe und blicke ihm direkt in die Augen. „Mach nichts dummes, während wir weg sind", warnt er mich leise allerdings mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Damit dreht er sich um und verschwindet mit den anderen, welche immer noch Kichern und Schmunzeln müssen aus seinem Zimmer. „Und da waren wir nur noch zwei!", sagt mein Dad lachend, während er auf mich zu kommt. Ich verstehe allerdings nur Bahnhof. Warum sind denn jetzt alle meine Brüder gegangen? Vermutlich um mir meinen verwirren Blick aus dem Gesicht zu zaubern, erklärt er mir: „Deine Brüder gehen in einen von unseren Clubs und machen sich einen schönen Abend und deine Mutter trifft sich mit Luisa und Cecilia wie du ja bereits weißt. Bleiben also nur noch wir zwei.". Wie konnte ich das denn vergessen? Das haben die mir doch, als sie wiedergekommen sind gesagt. „Stimmt, also steht unser Filmabend also noch?", frage ich ihn grinsend. „Alles was du willst ,Prinzessin!", beantwortet er mir meine Frage und schließt mich anschließend in seine Arme und hebt mich hoch. Meine Beine schlinge ich um seine Hüfte und mein Gesicht lege in zu seiner Halsbeuge hingedreht auf seine Schulter. „Aber nicht wieder einschlafen!", werde ich ermahnt, als sich meine Augenlider schon wieder schwerer anfühlen. „Keine Sorge! ich bleibe wach!", verspreche ich und es funktioniert tatsächlich. Vier ganze Filme sind schon von uns beiden geschaut worden, bevor sich meine Augen endgültig schließen und ich auf meinem Vater, welcher mir beruhigend über den Rücken streicht, einschlafe.

Durch das Geräusch mehrerer Fußstapfen werde ich aus meinen Traum geholt. Verschlafen öffne ich diesmal direkt meine Augen und nehme mal nicht meine Hand zur Hilfe. Als ich an diesen Vorfall von heute Mittag denke, muss ich direkt grinsen. „Du bist ja wach, Prinzessin!", stellt mein Vater erstaunt fest. Sofort schellen alle Blicke zu uns. Meine Brüder sind anscheinend alle wieder zurück und sind der Grund, weshalb ich wieder wach bin. Mit den Worten: „Diese Nacht schläft meine Maus bei mir!", stürmt Matteo auf mich zu und reißt mich schon fast aus den Armen meines Vaters, welcher alles nur lachend kommentiert. So kommt es, dass ich nun in seinem Bett auf ihn warte, weil er sich noch umzieht. Geduldig starre ich an die Decke und werde immer müder...Irgendwas stimmt mit mir nicht!

Nur der Wille zähltWhere stories live. Discover now