Kapitel 41

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Before He Cheats- Carrie Underwood
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Ich will mich gerade von den beiden lösen, als mich plötzlich ein furchtbarer Schmerz aus meiner Bauchgegend kommend durchfährt. Krampfhaft sacke ich bauchhaltend auf meine Knie. Meine Sicht verschwimmt und nur noch entfernt nehme ich wahr, wie alle durcheinander ‚bleib wach!', ‚Augen auf!' oder ‚halte durch' rufen. Jedoch kann ich nicht weiter gegen die Schmerzen ankämpfen und versinke in einem tiefen schwarzen Loch.
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Sofiá

Als die Tür geöffnet wurde und ich gesehen habe, was da da drinnen vor sich ging, war ich ziemlich geschockt! das bin ich auch immer noch, allerdings ist jetzt auch eine Ladung Erleichterung dabei. Glücklich das nichts schlimmeres passiert ist, halte ich meine Tochter in den Armen. Mein Mann tut es mir gleich. Ich bin mir sicher, dass auch er nicht mit dieser Situation gerechnet hat, auch wenn man es ihm nicht anmerken kann. Am liebsten würde ich meine Tochter gar nicht mehr loslassen und auch Fernando geht es so, allerdings möchten meine Söhne sie sicher auch noch einmal in die Arme schließen. Diese haben von dem Spektakel hier auch zum Glück nicht mitbekommen, sondern sitzen hoffentlich wie befohlen am Tisch. Denn wenn sie die Situation live miterlebt hätten, wäre alles bestimmt nicht so ruhig abgelaufen und mindestens einer der beiden Jungs hätte schon gebrochene Knochen. Ungestraft werden beide auch nicht davonkommen, allerdings muss die Strafe von den Eltern bestimmt werden. Wir werden nur ein ordentliches Wörtchen mitreden. Nach ein paar weiteren Sekunden entlassen wir beide Amelia aus unseren Armen. Zumindest hatten wir das vor, allerdings wird plötzlich der Druck an meinem Arm, an dem sie sich festhält stärker. Krampfhaft hält sie sich den Bauch und sinkt auf die Knie. Sofort knie ich mich zu ihr runter und spreche sie an, allerdings reagiert nicht mehr. Ihre Augenlider schließen sich immer mehr, bis sie schließlich ganz geschlossen sind und sie das Bewusstsein verliert.

Amelia

Die Schmerzen spüre ich nicht mehr. Ich spüre gar nichts mehr. Alles um mich herum ist schwarz und still. Irritiert gucke ich mich um und versuche zu schreien, allerdings verlässt kein Ton meinen Körper. Vorsichtig versuche ich aufzustehen, was mir auch tatsächlich ohne Probleme gelingt. Langsam gehe ich mit ausgestreckten Händen los um einen Aufprall gegen einen möglichen Gegenstand zu vermeiden, allerdings berühre ich keine einzige Sache mit meinen Fingerspitzen. Ich bin in einem schwarzen Loch gefangen. Ob es ein Loch ist? Ich weiß es nicht. Ein leises Rauschen ertönt plötzlich. Es wird immer und immer lauter, bis ich mir irgendwann die Ohren zuhalten muss. Selbst durch die zugehaltenen Ohren höre ich das Rauschen weiterhin mehr als deutlich. Von weitem erscheint nun auch ein Licht. Es ist nur ein kleiner weißer Punkt in der großen schwarzen Welt hier. Wo ich hier bin? Das wüsste ich auch gerne. Aber auch dieser Punkt wird immer größer. Vorsichtig gehe ich Schritt für Schritt zurück und versuche damit zu verhindern, eine weiße Stelle zu berühren. Aber selbst durch das Licht, welches die weiße Fläche bildet, kann ich nichts erkennen. Dann bleibt plötzlich die Größe der weißen Fläche gleich. Ich würde diese auf ungefähr 25 Quadratmeter schätzen, wobei das auch nur grob geschätzt ist, weil ich erstens: weiter weg stehe und sie somit nicht genau sehe und zweitens: habe ich keinen Vergleich. Skeptisch gucke ich die weiße Fläche an. Das Rauschen habe ich inzwischen vollständig ausblenden können. Vorsichtig trete ich einen Schritt nach dem anderen an das Unbekannte heran. Nun stehe ich knapp einen Schritt entfernt von der Grenze zwischen der schwarzen und der weißen Fläche. Nichts verändert sich. Mit Achtung knie ich mich hin und berühre mit den Fingerspitzen vorsichtig das weiße. Alles in meinem Sichtfeld wird plötzlich weiß und ich merke nur noch entfernt, dass ich mich bewege. Dann wird alles wieder schwarz.

Das nächste was ich spüre ich etwas weiches unter mir. Vorsichtig versuche ich mit meiner Hand zu erfühlen, worauf ich mich befinde. Ich befinde mich auf einer Matratze. „Amelia, hörst du mich? Versuch mal deine Augen aufzumachen, kleine!", nehme ich entfernt eine Stimme wahr. Zuordnen kann ich sie allerdings nicht. Trotzdem gehe ich dieser Forderung nach und versuche es. Nach ein paar Versuchen gelingt es mir tatsächlich und ich öffne vorsichtig meine Augen. Zuerst ist alles unscharf, es wird allerdings nach der Zeit und ein paar mal Blinzeln ,schärfer. Ich befinde mich in meinem Bett und neben mir steht meine komplette Familie inklusive Martin, unserem Privatarzt. „Willkommen zurück!", begrüßt er mich freundlich. Leicht muss ich lächeln. „Was ist passiert?", frage ich leise. Meine Stimme hört sich erstaunlich rau an und mein Hals ist ziemlich trocken. „Trink erstmal! Dann erzählen wir dir auch was passiert ist.", schmunzelt er. Ehe ich mich versehe wird mir auch schon ein Glas Wasser in die Hand gedrückt, was ich auch gierig austrinke. Die kühle Flüssigkeit läuft meinen trockenen Hals herunter und erweckt diesen wieder zum leben. Gleich schon viel besser. Dies scheint auch den anderen aufzufallen. „Du bist zusammengebrochen, Amelia!", beginnt Martin. „Du hast eine Lebensmittelvergiftung gehabt. Diese hat starke Bauchschmerzen ausgelöst, welche du zuerst durch das Adrenalin verdrängt hast. Du warst zum Glück nicht lange weg, nur so 2 Stunden. In der Zeit habe ich dir ein Gegenmittel und noch Schmerzmittel gegeben. Du hast nicht viel von dem schlechten Essen gegessen, allerdings war diese Menge für deinen untergewichtigen Körper schon zu viel. Die nächste Zeit darfst du erstmal nur Schonkost zu dir nehmen, damit sich dein Körper wieder vollständig regenerieren kann. Zudem hast du jetzt erstmal für ein paar Tage strikte Bettruhe. Das Gegenmittel sowie die Schmerzmittel sind nämlich auch nicht zu unterschätzen! besonders für einen gereizten Magen!", erklärt er zu Ende. Na, herzlichen Glückwunsch! Möchte jemand freiwillig tauschen? Mein Gesichtsausdruck sieht nicht sonderlich begeistert aus, weshalb die anderen sich ein Lachen verkneifen müssen. „Kann man diese Bettruhe nicht irgendwie gegen was anderes eintauschen? Irgendeine Tablette oder so?", schlage ich vor. Ich bin mir zwar bewusst, dass es eher unwahrscheinlich ist, aber ein Versuch ist es wert. „Da muss ich dich leider enttäuschen! tut mir leid!",entschuldigt unser Privatarzt sich. „Da führ leider kein Weg dran vorbei ,Prinzessin! Ich werde auch strengstens darauf achten, dass du die Bettruhe auch einhältst! Hier wird kein Schritt unbeaufsichtigt gemacht, verstanden?", fragt mein Dad mich drohend. Kurz versuche ich seinem strengen Blick stand zu halten, allerdings Fehlanzeige. Ich habe aber immerhin knappe 3 Sekunden ausgehalten und das ist neuer Rekord. Ergeben nicke ich.

„Ich gehe dann mal wieder! Ich hoffe dich in der nächsten Zeit nicht wieder bewusstlos oder verletzt wiederzusehen, Amelia!", predigt mir Martin. „Ich gebe mein bestes!", lache ich. Mal gucken wie lange ich ohne Verletzung oder Unfall schaffe. Zusammen mit meinen Eltern verlässt Martin mein Zimmer und nun bin ich mit all meinen sieben Brüdern in meinem Zimmer. Diese stehen in einem Halbkreis mit verschränkten Armen vor mir. Ich Blicke durchbohren förmlich meine Haut. Ich will gerade erfragen, ob sie nichts anderes zutun haben, als mich in meinem Bett zu beobachten, als mir Valentino plötzlich eine Frage stellt mit der ich nicht gerechnet habe. „Was ist im Waschraum des Restaurants passiert?". Mit großen Augen starre ich ihn an. Das alle nicht begeistert sein werde ist schon einmal vorprogrammiert...

Nur der Wille zähltWhere stories live. Discover now