Kapitel 79

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Torn- Ava Max
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„Ich kann das alles nicht mehr!", schluchzt sie. „Was kannst du nicht mehr?", frage ich weiter. „Ich bin zu nichts mehr zu gebrauchen! Ich kann weder schlafen noch kann ich essen und zudem habe ich vor jeder schnellen Bewegung Angst! Mach dass es aufhört! Mach dass es aufhört! Bitte, Valentino! Bitte mach, dass es aufhört",schreit sie laut stark weinend. „Pscht! Du bist nicht unbrauchbar! Ich brauche dich zum glücklich werden! Leonardo braucht dich zum glücklich werden! Matteo braucht dich zum glücklich werden! Wir alle brauchen dich! Hörst du?", mache ich ihr flüsternd deutlich. Einen lauten Schluchzer bekomme ich als Antwort!
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Valentino

Vorsichtig fahre ich mit meiner Hand weiterhin über ihren Rücken. Sobald ich keine Schluchzer mehr wahrnehme nähere ich mich mit meinem Mund ihrem Ohr und flüstere: „Wir haben dich unendlich dolle lieb, Baby! Vergiss das nie! Du kannst uns alles anvertrauen! Wir würden dich nie für irgendetwas verurteilen! Du bleibst für immer meine kleine Schwester und da ist es auch ganz egal, welche Flausen dir wieder einmal durch den Kopf gehen! Ich liebe dich so sehr! Selbst wenn viel Zeit vergeht, werde ich dich immer noch als mein Liebling betrachten. Du bist jemand auf den ich mich in schwierigen und glücklichen Situationen verlassen kann. So wie du immer für mich da bist werde ich immer für dich da sein. Ich werde dich auf all deinen Wegen, die du in der Zukunft gehen magst unterstützen und dir die Kraft geben, die du brauchst. Ich bin dein älterer Bruder und bin mit unseren anderen Brüdern der einzige, der dich ärgern darf. Ich werde dich vor jedem beschützen, der das gleiche versucht. Ich würde mein Leben aufgeben nur um deins zu retten. Ich danke dir dafür, dass du die Liebe erwiderst, welche ich dir schenke! Ich habe dich lieb, Amelia!". Anschließend gebe ich ihr noch einen kleines Kuss hinters Ohr, ehe ich mich ein bisschen von ihr entferne. Eine Antwort bekomme ich nicht, aber die habe ich auch nicht erwartet. Sie ist fest an mich gekuschelt eingeschlafen und murmelt ganz leise etwas. Schmunzelnd drücke ich ihr noch einen Kuss auf die Wange und streichle ihr die vereinzelten Haare aus dem Gesicht. Mit einem beruhigten Gefühl beobachte ich sie noch einen Moment. Eine spürbare Erleichterung macht sich in mir breit, dass sie endlich ihren so dringend benötigen Schlaf nachholt. Dann lege ich mich mit dem Kopf zurück ins Kissen und schlafe fest umschlungen mit meiner kleinen Schwester im Arm ein.

Wach werde ich, als ich vereinzelt leichte Bewegungen neben mir wahrnehme. Lächelnd öffne ich schon mit einer gewissen Vorahnung wer das ist meine Augen. Natürlich liege ich mit meiner Vermutung richtig. Amelia wacht gerade auf und öffnet noch ziemlich verschlafen ihr kleinen Äuglein. Sie braucht einen kleinen Moment, bis sie sich orientiert hat. Dann schaut sie vorsichtig nach oben und trifft dann direkt auf meinen Blick. Ein kleines Lächeln bildet sich auf ihren Lippen. Dieses versucht sie aber so schnell wie möglich zu verstecken, indem sie sich wieder fest an meine Brust kuschelt. Ein lautes Lachen entweicht aus meiner Kehle. Nichtsdestotrotz schlinge ich meinen Arm um sie und ziehe sie enger zu mir. Nun passt wirklich kein Blatt mehr zwischen uns. Eine Weile liegen wir noch so eng beisammen, ehe ich mich vorsichtig von ihr löse. Amelia hat inzwischen ihr Augen wieder geschlossen, schläft allerdings nicht. Das merkt man an ihrem unregelmäßigen Atem. Langsam steige ich aus dem Bett und laufe in mein Ankleidezimmer. Dort werfe ich mich in Schale und trete anschließend wieder in mein Schlafzimmer. Noch immer liegt sie wie eine kleine Raupe in ihrem Kokon im Bett was mir wieder ein Lachen entlockt. Breit grinsend trete ich an die Betthälfte, wo sie sich gerade befindet und beuge mich zu ihr herunter. „Aufstehen du kleine Schlafmütze! Ich weiß, dass du wach bist!",schmunzle ich und rüttle ein wenig an ihrer Schulter. Seufzend dreht sie sich weg und ignoriert mich. Das heimliche Lächeln entgeht mir aber keineswegs. Lachend umrunde ich mein Bett wieder und stehe nun erneut mit verschränkten Armen vor ihr. „Los raus aus den Federn! Wir haben heute noch was vor und dafür müsstest du deinen süßen Po aus meinen Bett schwingen und dich fertig machen!", erkläre ich. Nun regt sie sich, aber nicht um aufzustehen! Nein! Ganz dreist wechselt sie erneut ihre Bettseite und lässt ihre Augen geschlossen. Allmählich werde ich tatsächlich ein bisschen ungeduldiger, da wir bereits 10:30 haben und meine kleine Schwester immer noch nur im Schlafanzug bekleidet in meinem Bett liegt. Ich musste selbst zweimal auf die Uhr schauen,da ich nicht wusste, dass wir so lange schlafen können. Was das angeht sind wir nämlich richtige Frühaufsteher. „Du willst also nicht wissen, was du heute vor hast?", will ich wissen. Nun öffnet sie endlich ihr Augen und dreht sich zu mir. Fragend schaut sie mich an. „Du wirst es erst erfahren, wenn du unten bist und an deiner Stelle würde ich mich jetzt beeilen!", rate ich ihr. Augenrollend löst sie endlich die Decken von ihren Körper und steht auf. Mit verschränken Armen steht sie direkt vor mir und guckt mich grimmig an. Ich kann nicht anders, als bei diesen Anblick zu grinsen, denn sie geht mir gerade einmal bis zur Brust. Dementsprechend muss ich extrem weit runter gucken, nur um auf diesen kleinen Giftzwerg zu treffen! „ich hasse Überraschungen! Kannst du mir nicht einfach sagen, was heute auf mich zukommt?", fleht sie mich mit hervor geschobener Unterlippe an. Von ihrem kleinen wütenden Gesichtsausdruck ist nichts mehr vorhanden. Lachend schüttle ich den Kopf! „Nein! Du musst es selber herausfinden!". „Du bist fies!". „Ich habe dich auch lieb!, entgegne ich ihr schmunzelnd. Mit diesem Worten lasse ich sie in meinem Zimmer stehen und begebe mich in ihrs. Mit einem hübschen weißen Sommerkleid, welches lange genug ist gehe ich wieder in mein Zimmer, wo sie immer noch fassungslos steht.

Nach ein paar Minuten steht sie umgezogen und mit frisch gekämmten Haaren vor mir und wartet auf weitere Anweisungen. Da sie immer noch eine leichte Bleiche im Gesicht hat, habe ich ihr verboten sich zu bewegen. Grinsend lege ich eine Hand unter ihre Kniekehlen und die andere an ihren Rücken. Mit einer schnellen Bewegung reiße ich ihr den Boden unter den Füßen weg und sie fällt mit weit aufgerissenen Augen in meine Arme. Empört sieht sie mich an, muss aber auch leicht schmunzeln. Zusammen mit ihr begebe ich mich zu den anderen ins Esszimmer, welche schon in ein Gespräch verwickelt sind. Augenblicklich verstummen sie aber, als sie uns beide wahrnehmen. Mit meiner kleinen Schwester in den Armen setze ich mich an den Tisch und halte sie dabei fest auf meinem Schoß mit meinen Armen umschlungen. Sobald das Essen an den Tisch gebracht wird, versucht sie sich aus meinem Griff zu lösen und so viel Abstand wie möglich zu diesem einzunehmen. Besorgt beobachten wir sie dabei, werden jedoch durch ein Klingeln unterbrochen. Mit einem vielsagenden Blick erheben wir uns und nehmen eine verwirrte Amelia mit.

Sobald wir an der Tür angekommen sind erlasse ich sie aus meinen Armen, drücke sie allerdings mit dem Rücken direkt wieder fest an mich um ihr Sicherheit zu geben. Ich weiß nicht, wie sie mit ihrem Verhalten auf andere Personen reagiert, selbst wenn es ihre besten Freundinnen sind. Als die Tür aufgeht und ihre Lina und Sophie auftauchen rechne ich mit allem, aber nicht mit diesem...

Nur der Wille zähltWhere stories live. Discover now