In Hell's Kitchen

By sameharold

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"You are mine, little fat girl." - Harry. Unbeliebt, runtergemacht, abgewiesen, innerlich zerfetzt. Worte, di... More

P R O L O G
Kapitel 1
CHARAKTER
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
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Kapitel 26
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Kapitel 28
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Kapitel 30
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Kapitel 36
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Kapitel 40
Kapitel 41
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Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
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INFO
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
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Kapitel 59
CHARAKTER
INFO
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
CHARAKTER

Kapitel 45

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By sameharold

45

Angelique POV

Die schwachen Morgenstrahlen der Sonne ließen die Folie, in dem sein Zeugnis steckte, leicht funkeln. Ich fuhr mit meinem Daumen über die raue Oberfläche und dachte nach es ihm heute vorbei zubringen. Aber er hatte heute Geburtstag und würde sicher mit Freunden feiern gegangen sein.

Ich stieß einen Seufzer aus und hob meinen Blick zum Fenster. Obwohl Winter war und heilig Abend, war noch kein einziger Schneekristall vom Himmel gefallen, der die ganzen Tage schon so trüb und farblos aussah.

Ich sehnte mich so sehr nach diesem weißen Pulverzeug, den man doch zu einer steinharten Kugel formen konnte. Aber irgendwie hatte es Vorteile, dass alles so war wie jetzt. Ich wurde in der Schule sonst immer beschmissen und eingeseift. Einmal so schlimm, dass ich für einige Minuten meine Augen nicht mehr öffnen konnte.

Plötzlich piepste mein Handy und griff danach. Ich entsperrte und öffnete die SMS, die von Harry kam.

Frohe Weihnachten und hoffe, du bekommst viele tolle Geschenke.

Dein Harry xoxo

Ich zog meine Augenbrauen vor Verwirrung zusammen und musterte dieses xoxo.

Was bedeutete das?

Und dann verwendete er ein Wort, was ziemlich innig ging. Aber er war nicht meins und ich niemals seins, wenn er das denken sollte. Mein Daumen fuhr über die glatten Tasten meines Handys. Ich dachte darüber nach, die Nachricht zu löschen. Aber er war der Erste, der mir frohe Weihnachten wünschte. Vielleicht kam noch was von Louis, was ich nur bezweifeln konnte.

Ich legte mein Handy wieder weg und das Zeugnis tat ich auf mein Schreibtisch. Ich musste mich noch umziehen, obwohl ich so gerne in meinem kuscheligen Pyjama liegen bleiben würde. Selbst meine Mutter schlief noch.

War verständlich. Heute war ja mein erster Weihnachtsferientag und meine Mutter wollte ausschlafen.

Ich zwang mich auf meine Beine und lief zu meinem Schrank, wobei ich an den mannshohen Spiegel vorbei lief, der an der Wand hing.
Ich blieb stehen als ich meine Gestalt erblickte und betrachtete meinen misslungenen Körper.

Ich drehte mich zur Seite und drückte mein Oberteil eng an meinem Oberkörper. So schätzte ich ab, wieviel noch zu meiner Traumfigur fehlte und ob ich dicker geworden war. Ich seufzte als ich merkte, dass ich nie so eine elegante Figur kriegen würde wie Romina. Jeder bewunderte sie, auch ich bewunderte sie.

Selbst meine lockigen Haare sahen am Morgen aus, als hätte die Nacht ein Wirbelsturm in meinem Zimmer gewütet.

Ich ließ meine Pyjamahose fallen und zog das zu große Oberteil etwas tiefer. Meine Waden waren dick und wenn ich Beine dicht nebeneinander stellte, hatte ich keine schöne Beinlücke. Sowas war deprimierend. Ich stieg aus meiner Stoffhose und schob sie mit den Füßen beiseite.

Jetzt kam mein Oberteil dran, was ich zu meinem Unterteil schmiss.

Dieser Anblick war wie eine Qual, die man nicht vollenden konnte. Ich musste nunmal mit meinem Körper leben und damit klarkommen, dass mich nie ein Junge lieben wird.

Niemals!

Ich legte meine Hände auf meine kleinen Busen, die nicht größer waren als Orangen. Obwohl ich so fett war, hatte ich nicht mal eine ordentliche Oberweite. Selbst Romina hatte bestimmt Doppel D, aber sie war spindeldürr.

Wie funktionierte sowas?

Ich fühlte mich nicht wirklich fraulich. Schließlich achteten Männer immer nur auf Arsch und Titten und die meisten fühlten sich von großen Brüsten magisch angezogen. Beste Beispiel wie immer ist Romina, die aber immer ihren Ausschnitt so tief trug, dass bald ihre zwei Bälle Purzelbäume schlagen würden.

Wenigsten zeigte ich mein Lächeln und nicht meine Brüste.

Jungs mochten doch lieber ein schönes Lächeln anstatt ein bitchiges Auftreten, oder?

Ich war mir in den Sachen so unsicher und ließ meinen Blick tiefer gleiten. Ich hatte eine breite Hüfte, die ich über alles hasste. So wirkte ich gleich doppelt so schwer. Aber Romina hatte keine. Sie sah von vorn aus wie ein Brett und darauf standen die Typen doch sowieso nur.

Hopsa schickes Fahrgestell.

Ich drehte mich ein Stück zur Seite, damit ich meinen Hintern im Spiegel erkennen konnte. Ich hatte definitiv einen größeren Po als Romina. Das stand schon mal fest. Aber meiner war eklig. Ich mochte ihn gar nicht. Hingehen schien der Po von der Schulqueen trainiert und knackig.

Irgendwie machte ich nur Minuspunkte und sie erhaschte bei jedem Körperteil Pluspunkte.

Und dann waren da noch meine Beine. Ich stellte mich wieder gerade vor dem Spiegel und betrachtete meine fetten Beine.

Wer hatte die perfekte Beinlücke?

Richtig, Miss Schulqueen Romina.

Ich stieß einen traurigen Seufzer aus und ließ meinen Kopf bedrückt hängen. Ich wollte raus aus dieser Haut und endlich schön sein. Ich erinnerte mich daran, wie mich Harry geküsst hatte. Bestimmt hatte er sich seine Ex dabei vorhestellt.

Dieser Schmerz.

Ich presste meine Lippen aufeinander und presste meine Augen für einen kurzen Moment zusammen, um hoffnungslos die Tränen zurück zuhalten. Es klappte nicht.

Ich umklammerte meinen dicken Bauch selbst und zog meine Schultern hoch. Mir schien als hauchte jemand einen Kuss in den Nacken, aber es war nur eine kurze Vorstellung, wie der Lockenkopf mich wieder in die Liebeslust zog.

Nein!

Ich machte einen großen Schritt zu meinem Kleiderschrank und suchte mir irgendwelche Sachen heraus, die ich schnell anzog, um nicht mehr diesen Anblick ertragen zu müssen.

Ich kämmte anschließend meine widerspenstigen Locken, die ich zu einem Zopf zusammen flocht. Mir hingen dabei immer zwei zu kurze Strähnen heraus, die mein Gesicht etwas formten.

Schließlich griff ich das Zeugnis und mein altmodisches Handy, was ich in meiner vorderen Jeanstasche verschwinden ließ. Ich musste meine Mutter unbedingt anbetteln, dass sie mir ein neues kaufte. Jeder hatte so eins, welches keine Tasten mehr hatte. Deshalb ließ ich mein doofes Handy immer Zuhause liegen.

Unten an der Haustür schlüpfte ich in meine Schuhe und zog mir meine dicke Winterjacke drüber, wickelte mir einen Schal um Hals und setzte meine weinrote Bommelmütze auf. Meine Mutter schlief anscheinend noch, aber ich wäre sicherlich zurück, wenn sie Frühstück machen wird. Ich ließ noch den Schlüssel in meine Tasche verschwinden und machte mich dann mit schnellen Schritten auf den Weg zu Louis. Ich wusste noch brüchig, wo er wohnte. Aber ich traute mich nicht zu fragen, in welcher Straße genau.

Mein Blick klebte am Boden und ich wisch jeder Person aus, die mir entgegen kam. Ich biss fest auf meine Unterlippe, als sich wieder Harry in meine Gedanken mischte. Er hatte mich gestern einfach rausgeschmissen, aber gab mir einen Abschiedskuss, der genauso voller Gefühl schien, als der auf seinem Bett. Ich spürte immer noch seinen warmen Körper, den er langsam auf mich nieder gelassen hatte und seine Lippen, die so weich wie eine Feder waren. Mir sagte die eine Hälfte, dass ich mich von ihm fern halten sollte, doch die andere würde mich jetzt am Liebsten zu ihm schleifen. Insgeheim hoffte ich doch, dass aus uns ein Pärchen wird. Bei dem Gedanke konnte ich nicht anders als zu lächeln.

Immer näher kam ich ihm. Das Zeugnis hielt ich eingerollt in meiner Rechten und hob mein Blick, als mir der Weg bekannter vorkam. Hier sicherlich musste er irgendwon wohnen. Ganz sicher. Irgendwo hier. Ich blieb einen Moment stehen, weil etwas weiter von mir Personen aus einem Haus gingen. Zwei kleine Mädchen sprangen zu einem silbernen Wagen. Ihnen folgte eine Frau. Bestimmt die Mutter, die mir doch etwas bekannt vorkam.

Ich wartete kurz und steuerte dann das schlichte Haus an. Der Baum davor war ganz kahl und regte seine Äste zum Himmel. Wie einzelne Arme, die nach Schnee bettelten.

Ich näherte mich vorsichtig der Tür und musterte das Namenschild.

Tomlinson

stand drauf. Also war ich doch richtig. Ich fing wieder an zu lächeln, was mir aber schnell verging, denn in mir machte sich ein mulmiges Gefühl breit. Vielleicht machte mir Louis gar nicht auf oder würde mir sein Zeugnis aus der Hand reißen und mir die Tür vor die Nase zu knallen wie es gestern auch der Lockenkopf getan hatte. Aber ich musste es tun und mutiger muss ich auch werden.

Der Abstand zwischen meinem zittrigen Finger und der Klingel wurde immer kleiner, als ich schließlich das Haustürklingeln hörte.

Ich zog sofort meine Hand weg und schreckte zusammen, als es von innen polterte und man mir einige Sekunden später die Tür öffnete. Ich hob meinen Blick, der direkt in das eisige Blau von ihm Halt machte. Mir stockte für einen Moment der Atem.

Als er kein Wort rausbekam und mich nur stumm musterte, hielt ich ihm sein Zeugnis vor die Nase. Er nahm es an sich.

"Danke.", sagte er.

Ich nickte leicht und sank meinen Blick. Eigentlich hatte ich mir gerade mehr erhofft und richtete meine Mütze, bevor ich kehrt machte ich gehen wollte. War wohl eine schlechte Idee gewesen ihm es zu bringen. Nächstes Mal schicke ich Dinge lieber per Post. Dann bräuchte man meine Anwesenheit nicht mehr ertragen.

"Frohe Weihnachten."

Ich blieb stehen und blickte über meine Schulter zu ihm zurück. Er rollte nervös sein Zeugnis auf und wieder zusammen, als wolle er etwas sagen, aber würde es nicht schaffen. Ich nickte lächelnd.

"Willst du vielleicht kurz reinkommen? Ich meine, mir ist kalt und dir sicher auch?", fragte er schüchtern und lächelte etwas unbeholfen. Erst jetzt sah ich, dass er eine Boxershorts trug mit dicken pinken Wollsocken und einem gestrickten Pullover. Ich hielt meine Hand vor meinem Mund und Louis schien zu wissen, wieso ich es tat. Er blickte auf seine Füße.

"Die sind von meiner Schwester. Ich hab nämlich keine."

Er trat beiseite und machte für mich Platz, dass ich hinein konnte. Ich lief an ihn vorbei und zog mich aus. Die Schuhe stellte ich ordentlich beiseite und hing meine Jacke an einem Harken im Flur neben den anderen auf. Es war kuschelig warm hier drin und es roch nach frischgebackenden Plätzchen und ein bisschen nach Zimt.

Ich folgte Louis in das große Wohnzimmer, wo ein geschmückter Tannenbaum in einer Ecke stand. Es sah festlich aus und irgendwie fühlte ich mich wohl. Stimmt, meine Mutter hasste Tannenbäume und fand es albern soetwas zu machen. Deshalb lagen meine Geschenke immer auf meinem Bett. Wir waren sicher die einzigste Familie in der Stadt, die nie ihr Haus schmückte. Aber es war doch so schön, wenn es nach Keksen roch, wenn die Familie beisamen saß und Weihnachstlieder sang oder wenn man die bunten Lichter in den Fenstern anderer Leute sah. Irgendwann verfiel man diesen Rausch. Aber das Beste waren immer noch die Menschen, die in Panik verlieren, weil sie nicht wussten, was sie den anderen schenken sollten.

Wieso nicht einach mal ein Kuss?

Das war doch etwas vom Herzen und mit viel Liebe. Schließlich konnte man nicht alles mit Geld kaufen.

"Du kannst dir ruhig die Plätzchen nehmen. Meine Ma hat die extra gebacken, weil meine Schwestern das ganze jahr darauf warten.", sagte Louis und deutete auf eine Schale, die auf dem Tisch stand.

Ich wollte nur mal kosten.

Zögernd nahm ich mir einen, der wie ein Tannebaum aussah. Die Glasur war pink und bunte Streusel zierten den gebackenden Teig ein bisschen. So wirkte alles fröhlicher. Ich biss ab und fand es vom ersten Moment an total lecker.

"Und?" Louis lächelte mich an.

Ich zeigte meinen Daumen nach oben und nickte. Das Plätzchen war in Nu verzehrt und ich wollte am Liebsten gleich noch einen und noch einen. Seine Mutter machte die fabelhaft. Er lachte leise.

"Du kannst die ruhig essen. Dafür stehen sie hier.", sagte er und lief aus dem Wohnzimmer. Ich hörte ihn die Treppen hinauf laufen. Sicherlich war er auf dem Weg zu seinem Zimmer.

Ich bediente mich und nahm mir drei Plätzchen mit gelber Glasur, brauner und nochmal pinker. Das schmeckte so verdammt süß. Ich glaube, ich hatte mich gerade in das Gebäck verknallt. Doch fiel mein Blick wieder zum Weihnachtsbaum. Mich hielt nichts, nur die Neugier trieb mich dahin.

Ich blieb vor dem großen Baum stehen und betrachtete die zahlreichen Kugeln, in denen ich mein Spiegelbild wieder fand. Das Lametta funkelte in einem angenehmen Goldton und die Spitze ganz oben schien pulliert zu sein, denn das ganze Wohnzimmerte konnte man ekennen. Bestimmt hatte seine ganze Familie den Baum so hübsch geschmückt. Selbst der roch noch gut. Etwas nach Wald, aber es ging. Selbst kleine Figuren wie Schneemänner oder Rehe hingen am Bindfaden an den Spitzen der vielen Äste. Ich wünschte, sowas würde einmal bei uns Zuhause stehen.

Ich wollte auch mal meine Geschenke unter einem Tannenbaum hervor holen und das Geschenpapier voller Vorfreude zerreißen und dann stolz meinen Wunsch in den Händen halten. Ich stopfte mir einen weiteren Keks in den Mund und hob meinen Blick, der direkt in eine Kugel fiel, die vor meiner Nase hing.

Weinrot.

Ich erkannte mein Gesicht und mein etwas sprunghaftes Haar. Meine Locken schienen, als hätte ich es niemals gekämmt. Als ich genauer hinsah, erkannte ich eine Gestalt, die hinter mir zustehen schien. Ich drehte mich um und erblickte Louis, der sich eine Jogginghose drüber gezogen hatte und nun keine Mädchensocken mehr trug.

"Der Baum ist schön, oder?", fragte er und kam auf mich zu.

Ich nickte leicht und schob mir den dritten und letzten Keks in den Mund. Mehr solllte ich nicht essen, sonst sehe ich nach Weihnachten wie so eine Mozartkugel aus und dann hängen die mich an so einem Baum und bestaunen mich, wie hässlich und fett man doch werden kann.

"Ich war zu faul. Nur meine Schwestern und meine Ma haben den geschmückt."

Ich sah zu ihm rauf und konnte nicht verstehen, wieso man zu faul dazu sein sollte. Hätte ich die Möglichkeit, dann würde ich sofort einen Baum schmücken mit allem Schnickschnack was es an Weihnachtssachen so gibt.

"Und nochmal danke, dass du mir mein Zeugnis gebracht hast. Ist lieb von dir.", fing er leise an und strich sich dabei die Haare von der Stirn. Ich nickte leicht und entdeckte auf einem separaten Tisch einen großen Blumenstrauß, der in einer extravaganten Vase stand. Angelehnt eine Karte, wo

HAPPY BIRTHDAY

draufstand. Stimmt, Louis hatte heute Geburtstag und ich hätte es fast vergessen. Ich hatte nicht mal ein kleines Blümchen dabei oder etwas anderes.

Nur sein Zeugnis.

Ich lief zögernd zu diesem Tischchen und deutete auf die Karte, bevor ich erst auf mich zeigte, dann auf und und anschließend so tat, als würde ich seine Hand schütteln.

Ich lächelte.

Er lächelte zurück.

"Du willst mir gratulieren?", fragte er und kam auf mich zu. Ich nahm schnell eine kleine Blume aus dem Strauß und hielt sie ihm hin.

Er nahm sie an und roch an der großen Blüte, bevor er mir direkt in die Augen sah.

"Danke, die riecht aber gut."

Ich konnte seinen Augen nie Stand halten und musste wegschauen, aber nickte leicht. Etwas anderes war mir nicht eingefallen.

"Süß."

Er streckte seine Arme nach mir aus, bevor ich merkte, wie er sie eng um meinen Körper schlang und ich an seine Brust gedrückt wurde. Wieder umspielte sein männlicher Geruch meine Nase. Genau der Selbe, wie damals in sein Kissen. Das werde ich niemals vergessen. Und er hatte das gerade süß genannt.

Ich konnte nicht anders als einfach darüber zu grinsen.

Gerade, als ich meine Arme auch um ihn tun wollte, löste er sich von mir und lief weg.

"Ich suche mal eine kleine Vase, wo ich sie reinstellen kann.", sagte er und kramte in der Küche rum.

Ich sah ihm hinterher und war über sein Verhalten überrascht. Die Blume war doch nur aus dem Strauß geklaut und er sah sie an, als hätte ich ihn die gekauft. Sowas freute mich.

Da kam er wieder zurück und stellte das Blümchen neben den Blumenstrauß.

"So.", sagte er und warf seinen Blick wieder zu mich herüber. Ich stand planlos dort und wusste nicht, was ich tun sollte.

Aber ich wusste nicht mal, wie alt er geworden ist.

"Endlich 18."

Konnte er etwas Gedanken lesen? Ich sah ihn ertappt an und versuchte zu lächeln.

"Und wann hast du Geburtstag? Ich hab nie gemerkt, dass dir jemand in der Schule gratuliert hatte.", gab er zu und schaute weg.

Ich wusste nicht, ob er es verstehen würde und hielt meine Hand hoch mit fünf Fingern.

"Fünf?", fragte er und schien verwirrt zu sein.

Ich seufzte leise und hatte schon im Voraus gewusst, dass er es nicht checken würde. Also nahm ich mein Schrotthandy und tippte die Zahlen

02.05.

ein. Ich hielt ihm den Display hin und er schaute drauf. Er nickte leicht.

"Ach sooooo! Bist also ein kleiner Maikäfer.", sagte er und fing an breit zu grinsen. Ich nickte sofort.

Ein fetter Maikäfer hätte es auch getan.

Ich ließ mein peinliches Handy wieder verschwinden und blickte mich dann weiter um, bevor ich zu einer Kommode lief, wo Bilder drauf standen. Damals hatte ich sie schon einmal angeschaut. Nur Louis war ziemlich aggressiv zu mir gewesen und wollte nicht, dass ich sie betrachtete.

"Was hat Harry mit dir gemacht?", fragte er.

Ich horchte auf und merkte, wie mein Mund von jetzt auf gleich trocken wurde.

"Hat er dich geschlagen?"

Ich sah über meine Schulter zurück zu Louis, dem sein Gesicht wieder so starr schien und seine Augen sich verschlossen.

So in etwa vielleicht?

"Hat er dich angefasst?", fragte er weiter und schien laut zu werden. Das machte mir Angst.

Ich drehte meinen Kopf wieder weg und schaute auf ein Foto, wo nur Louis drauf war.

Vielleicht einmal?

Ich war froh, dass ich in diesem Momenten wirklich nicht antworten konnte und knabberte ziemlich nervös auf meiner Unterlippe rum.

"Du kannst mir vertrauen, Angelique. Ich möchte dir nur helfen.", sagte er leise. Sein Gesichte tauchte hinter mir im Glas des Bildes auf. Mein Herz began schnell zu klopfen, als würde es gleich aus meiner Brust springen.

Helfen?

Wieso helfen?!

Er drehte mich an meiner Schulter zu sich rum. Unsere Blicke begegneten sich und sein Atem streifte leicht meine Nase, da er genauso dicht an mich stand, wie Harry gestern.

Sein Blick nahm er aus meinen Augen und ließ ihn tiefer wandern. Ich spürte, wie er auf meinen Mund schaute. Als hätte er solche Energie.

Er starrte auf meine Lippen.

"Hat er dich geküsst?"

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