Der Dieb in seinem ersten Arbeitstag

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Hey Leute,

hier ist nun das nächste Kapitel und damit gibt es nun erst einmal wieder planmäßig jeden Freitag ein Kapitel. Natürlich zählt dennoch, wenn ich schneller als gedachtt vorankomme, gibt es Extrakapitel am Montag. Aber das seht ihr dann immer montags, nun geht es mit einem Kapitel pro Woche weiter.

LG Juzo-chan

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Kapitel 13: Der Dieb in seinem ersten Arbeitstag

Ich liege schon seit einer Weile wach im Bett. Noch ist es dunkel draußen und das wird wohl auch noch eine Weile so bleiben. Ich sollte also noch etwas Zeit haben, bis ich mich für die Arbeit heute fertig machen muss. Gerade deswegen bin ich auch etwas nervös. Die anderen haben gestern Abend noch gesagt, dass Sebastian furchtbar streng sei. Er scheint keine Fehler zuzulassen. Es wird also heute wirklich kein einfacher Tag werden. Hoffentlich ist er nicht ganz so streng an meinem ersten Tag oder zeigt zumindest etwas Nachsicht. Von Maylene habe ich gestern auch erfahren, dass Sebastian sogar noch vor allen anderen mit der Arbeit beginnt. Er ist immer schon bei der Arbeit bei, wenn die anderen aufstehen. Allerdings kommt er selbst zum Frühstück nur sehr selten. Finny meinte, dass er ihn nur wenige Male etwas Essen gesehen hat. Es konnte auch keiner wirklich sagen, wann Sebastian isst. Aber irgendwann muss ja auch er mal etwas essen. Immerhin muss jeder Mensch mal etwas essen.
Irgendwann meldet sich dann doch meine Blase. Seufzend stehe ich also auf und schlage die Decke beiseite. Sofort kommt mir die kühle Luft entgegen. So früh Morgens ist es doch noch ziemlich kalt, obwohl der Frühling bereits begonnen hat. Bis zum Sommer aber wird es dennoch etwas mehr als 2 Monate dauern. Aber zumindest blühen die ersten Blumen schon und die Blätter an den Bäumen werden auch von Tag zu Tag größer und grüner. Ich habe den Frühling schon immer geliebt, es ist als würde die Welt wieder zum Leben erwachen.
Leise schließe ich die Tür hinter mir.
>Ich hoffe, ich habe Maylene jetzt nicht geweckt.<, denke ich mir, als ich wieder auf mein Bett zu gehe. Allerdings habe ich keine Lust mich wieder hinzulegen. Daher beschließe ich mich für den Tag fertig zu machen. Sebastian hat mir gestern Abend noch gesagt, dass ich einfach die Dienstmädchenuniform anziehen soll, bis ich eine genaue Aufgabe habe. Zwar bin ich kein Dienstmädchen und werde dessen Aufgaben auch nicht übernehmen müssen, aber zumindest habe ich so etwas zum Anziehen und passe zumindest optisch schon mal in das Bild der Dienerschaft des Earl Phantomhive. Allerdings kann ich die weiße Schürze weglassen. Das hat Sebastian gestern noch dazugesagt. Da ich diese nicht schmutzig machen kann, brauche ich sie auch nicht umzubinden. Wörtlich sagte er: „Bevor du sie noch beschmutzt, lass sie lieber weg." Sehr reizend vom ihm, nicht wahr? Als ich die Uniform trage, betrachte ich mich kurz im Spiegel. Der hohe Kragen liegt zwar dicht am Hals an, aber er fühlt sich nicht beengend an. Ehrlich gesagt, wundert mich das sogar ein bisschen. Aber es ist definitiv angenehmer so. Ich überlege kurz, was ich mit meinen Haaren machen soll. Sie sind zu kurz für einen Zopf, aber der Pony ist definitiv zu lang zum Arbeiten.
>Habe ich nicht einen Haarreif im Koffer?<, überlege ich kurz und suche im nächsten Moment auch schon im Koffer. Tatsächlich finde ich den Haarreif auch schnell. Er ist schwarz und recht breit. Es sollte also kein Problem sein, ihn zu der Uniform zu tragen. Immerhin soll ich auch die weiße Haube nicht aufsetzen, welche meinen Pony ansonsten hätte zurückhalten können. Je nachdem, was ich tragen soll, muss ich vielleicht auch nach einem neuen Haarreif schauen. Immerhin könnte der schwarze eventuell nicht dazu passen.
Als ich dann aber schließlich zufrieden mit mir bin, öffne ich leise die Tür meines Schlafzimmers und verlasse dieses leise. Auf leisen Sohlen gehe ich vorsichtig die Treppe herunter. Im Moment bin ich wirklich dankbar dafür, dass ich es geübt bin, lautlos durch die Gegend zu laufen. So muss ich mir weniger Sorgen machen, jemanden zu wecken.
Gerade als ich um die Ecke biege, welche mich zur Küche führen sollte, bleibe ich verwundert stehen. In der Küche brennt nicht. Auch einige Geräusche kann ich aus dieser hören.
>Ist er etwas wirklich schon bei der Arbeit?<, frage ich mich verwundert und trete leise näher heran. Nun hat mich die Neugier gepackt. Ich will wissen, ob es wirklich der Butler ist, welcher dort in der Küche etwas zubereitet. Vorsichtig gucke ich durch den Türspalt in die Küche hinein. Tatsächlich kann ich dort den schwarzhaarigen Mann erkennen. Er steht vor einer Arbeitsfläche und schneidet irgendetwas. Sein Jackett liegt ordentlich gefaltet über eine Stuhllehne und die Ärmel hat er sich hochgekrempelt. Sein Gesicht kann ich leider nicht sehen, da ich ihn nur seitlich von hinten sehe. Ich sehe mehr Rücken, als alles andere. Nur geradeso kann ich einen Blick auf einen hochgekrempelten Ärmel erhaschen. Es ist auch eigentlich nur eine Vermutung, dass er beide Ärmel hochgekrempelt hat, aber wieso sollte er nur einen hochgekrempelt und den anderen normal lassen?
„Komm ruhig in die Küche.", kann ich die Stimme des Butlers hören. Er dreht sich nicht einmal um, noch unterbricht er seine Arbeit.
>Wie konnte er mich bemerken? Ich habe doch darauf geachtet, keinen Laut zu machen.<, geht es mir durch den Kopf. Misstrauisch behalte ich ihm im Auge, als ich die Küche betrete. Allerdings macht er einfach mit seiner Arbeit weiter.
„Wie hast du mich bemerkt?", frage ich dann schließlich nach einigen Sekunden des Schweigens.
„Als Butler der Phantomhive sollte ich so etwas schon beherrschen.", kommt nur die Antwort. Allerdings ist das nicht die Antwort auf meine Frage. Kurz schaue ich seinen Rücken schweigend an und überlege, ob ich weiter nachhaken soll oder nicht. Ich habe immerhin schon bemerkt, dass er sehr oft meinen Fragen ausweicht.
„Wann bist du eigentlich aufgestanden, das du jetzt schon arbeitest?", frage ich stattdessen.
„Schon vor einer Weile.", antwortet Sebastian nur knapp: „Meine Aufgaben erfordern es, dass ich früher als die anderen beginne und später aufhören kann."
>Das ist doch eine Ausrede.<, denke ich mir nur, sage aber nichts weiter. Irgendetwas sagt mir, dass ich den Butler nicht weiter reizen sollte.

SchattendiebWhere stories live. Discover now