Der Dieb macht sich auf den Rückweg

175 9 0
                                    

Hey Leute,

hier ist das nächste Kapitel.
Dieses Mal wünsche ich euch ohne viele Worte viel Spaß beim Lesen.

LG Juzo-chan

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Kapitel 39: Der Dieb macht sich auf den Rückweg

Erleichterung durchströmt mich, als wir in einer guten Stube ankommen und aus diesem Raum heraus sind. In diesem Moment wird die Tür aufgestoßen.
„Keine Bewegung!", kommt es sofort im strengen Ton von einem Polizisten.
„Die besagten Subjekte befinden sich in diesem Raum dort.", sagt Sebastian: „Vier sind bewusstlos, ein weiterer nicht ganz bei Verstand. Eine von ihnen ist bedauerlicherweise umgekommen, als sie meine Wenigkeit versuchte zu attackieren." Kurz mustert der Polizist Sebastian streng, dann nickt er seine Männer in Richtung des Raumes. Diese gehen sofort eiligen Schrittes an uns vorbei.
„Mister Michaelis, nehme ich an?", fragt der Polizist noch einmal an Sebastian gewandt.
„Ganz recht.", antwortet dieser höflich, wie immer. Verstehend nickt der Mann.
„Ich werde nun ihre Aussage aufnehmen. Dann können Sie gehen. Bleiben Sie aber für weitere Befragungen in der Gegend.", erklärt der Polizist.
„Selbstverständlich.", antwortet Sebastian wieder: „Wir sind in dem Kloster untergekommen. Ist dies nah genug?"
„Natürlich.", sagt der Polizist.
Während Sebastian selbst stehen bleibt, hat er mich behutsam auf das Sofa abgesetzt und beantwortet die Fragen des Polizisten. Unterdessen führen die anderen Polizisten die Leute dieser Gruppe ab. Der Anführer murmelt dabei die ganze Zeit irgendetwas von Hölle, Fegefeuer und Teufeln vor sich hin. Als er Sebastian und mich sieht, beginnt er plötzlich hysterisch zu schreien.
„Da ist er! Das ist der Teufel, der uns das angetan hat. Und neben ihm ist diese verfluchte Hexe, diese Hure des Teufels!", schreit er plötzlich und versucht sich aus dem Griff der Polizisten zu befreien. Da die beiden Polizisten sichtbare Probleme haben, ihn ruhig zu halten, kommt ein dritter dazu. Schnell führen sie ihn aus dem Raum heraus. Seine Schreie sind noch eine Weile zu hören. Zum Schluss wird der Leichnam der Frau bedeckt mit einem Laken herausgetragen.
„Gut, das war dann alles.", sagt der Mann und lenkt die Aufmerksamkeit wieder auf sich: „Ich danke ihnen für ihre Kooperation." Er nickt Sebastian freundlich zu. Als er sich mir zuwendet und ebenfalls freundlich nicken möchte, errötet er plötzlich und blickt schnell zur Seite. Erst jetzt fällt mir wieder ein, dass ich nur ein Unterkleid und Sebastians Frack trage.
„Entschuldigen Sie, Miss. Ich vergaß.", stammelt er vor sich her: „Ich wünsche gute Besserung." Nach diesen Worten verschwindet er schnell wieder.

Gerade als wir die Stadt verlassen und erneut den Wald betreten, hält Sebastian an. Kurz schaue ich ihn verwundert an.
„Lässt du mich wieder herunter? Ich kann wirklich allein laufen.", versuche ich es noch einmal. Allerdings schüttelt Sebastian wieder nur den Kopf und macht keine Anstalten mich herunterzulassen. Stattdessen ist sein Blick starr nach vorne gewandt. Als ich seinem Blick folge, sehe ich eine Gestalt dort auf dem Pfad stehen. Es dauert einen Moment, dann kommt diese auf uns zu.
„Es wundert mich, zugegebener Maßen, sie noch einmal hier zu sehen, nachdem Ihre Leute aufgeflogen sind. Ich habe erwartet, dass Sie die Stadt schnellstmöglich verlassen, ehe es Sie ebenfalls erwischt.", kommt es monoton von Sebastian.
„Ich werde auch gleich aufbrechen.", entgegnet die Stimme, die mir bekannt vorkommt: „Allerdings habe ich vorher noch etwas zu sagen."
„Ich bin ganz Ohr.", entgegnet Sebastian nur.
„Du solltest dir diesen Sieg nicht zu Kopf steigen lassen, Teufel. Das in dieser Stadt war nur eine kleine Gruppe. Überall im Land versammeln sich Verächter der Hexerei. Sie sammeln sich zu Gruppen zusammen und jagen nach den Hexen, den Teufelsbuhlerinnen und werden jeder ihre gerechte Strafe zukommen lassen. Dieses Mal mag deine Hure entkommen sein, aber noch einmal wird sie es nicht schaffen.", redet diese Stimme weiter. Als die Gestalt einige Schritte in unsere Richtung macht, kann ich sie zunehmen erkennen. Leicht erschrocken blicke ich sie an.
„Du scheinst nicht damit gerechnet zu haben, dass ich ebenfalls dazugehöre.", kommt es leicht lachend von dem Mann. Es ist kein fröhliches Lachen, sondern ein irres. Ich kann nur kurz den Kopf schütteln vor Unglauben.
„Sei gewarnt, dass nächste Mal kann dir dein Meister auch nicht helfen. Ganz gleich, welchen Pakt ihr geschlossen habt.", sagt der Gebäckverkäufer mit einem höhnischen Unterton.
„Keine Sorge, er wird dich nicht noch einmal belästigen.", raunt mir Sebastian ins Ohr, sodass nur ich es hören kann. Leicht nicke ich, als ich ihm in die Augen blicke. Als ich wieder zu dem Mann schaue, ist er verschwunden.
„Wenn er auch dazugehört, sollten wir ihm hinterher!", bringe ich überrascht heraus und suche die Umgebung mit meinen Augen nach ihm ab. Er kann immerhin nicht einfach im Nichts verschwunden sein. Aber ich kann ihn nirgends sehen.
„Mach dir darüber keine Sorgen. Dafür habe ich bereits gesorgt.", sagt Sebastian ruhig, als er den Weg bereits wieder entlang geht.
„Du kannst dich auf mich verlassen, Basti!", kann ich eine nur zu bekannte Stimme über mir hören. Als ich meinen Blick hebe, sehe ich die Silhouette im Mondlicht, welche über unsere Köpfe springt. Im Schein des Mondlichtes kann ich einen Moment später das Rot erkennen. Ein Lächeln legt sich auf meine Lippen.
„Moment. Grell darf ihn doch nicht einfach etwas antun.", überlege ich dann aber laut. Ich erinnere mich noch genau daran, als Grell mir von der Strafe für die „Jack the Ripper"-Sache erzählt hat.
„Das wird er auch nicht. Er wird gelegentlich seine Seele einsammeln, nachdem Pluto ihm Rechenschaft gezogen hat.", antwortet Sebastian ungerührt.
„Pluto?", frage ich verwirrt nach. Doch Sebastian schüttelt nur lächelnd den Kopf und geht nicht weiter darauf ein.
>Wer ist Pluto?<, frage ich mich: >Oder muss ich mich fragen, was Pluto ist?<

SchattendiebWhere stories live. Discover now