Der Dieb wird vorgestellt

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Hey Leute,

wieder ein neuer Montag und wieder ein neues Kapitel (zumindest diesen Montag noch ^^°)
Ich hoffe, dass es euch gefällt und ihr Spaß beim Lesen habt.
Und noch einmal zur Erinnerung, alle Charaktere sind in dieser Story 6-7 Jahre älter, als im Manga/Anime.
Damit ist Finny 24/25, Maylene ca. 30, Bard etwa 36.

LG Juzo-chan

PS: Das Kapitel ist ein bisschen länger als üblich geworden. Ich habe einfach kein Ende gefunden beim Schreiben XD

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Kapitel 12: Der Dieb wird vorgestellt

Hockend sitze ich auf dem Dach gegenüber der Süßigkeitenfabrik, dessen Name ich schon wieder vergessen habe. Es war auf jeden Fall ein ziemlich langweiliger Name, wie ihn jeder vierte hier in England hat. Also nichts Besonderes, weshalb man es sich merken würde. Da es noch Nachmittag ist, sind noch ziemlich viele Leute in der Fabrik. Ich kann von meinem Standort aus sowohl in die Produktionshalle mit den Fließbändern und den Arbeitern, als auch in die Büros mit den Schreibtischen, Aktenschränken und Angestellten sehen. Nach den Aufzeichnungen des Butlers wird der gewöhnliche Betrieb auch nicht vor 19 Uhr enden, ebenso scheinen Überstunden mehrerer Leute, besonders der Büroangestellten keine Seltenheit zu sein. Der Direktor der Fabrik allerdings soll nach diesen Aufzeichnungen bereits 16 Uhr aus der Fabrik verschwinden und Feierabend machen. Er scheint allerdings auch nicht der Besitzer der Fabrik zu sein, sondern gelegentlich dessen Schwager.
>Ausführliche und gute Informationen. Das muss ich zugeben.<, denke ich mir, als ich noch einmal alles im Kopf durchgehen, was der Butler mir gegeben hat. Er macht seine Arbeit auf jeden Fall auch sehr genau oder der Earl hat einen anderen Angestellten, der dies tut. Ehrlich gesagt, bezweifle ich das aber. Mein Gefühl sagt mir, dass dies die Arbeit des Butlers ist. Zu diesem sollte ich wohl auch versuchen einiges an Informationen zu beschaffen. Grell würde mir bestimmt dabei helfen. Er scheint ja sehr vernarrt in den schwarz gekleideten Mann zu sein und redet auch sehr viel über ihn, sofern man ihn danach fragt – so viel habe ich bereits mitgekriegt. Außerdem würde ich Grell gerne wieder sehen. Er kann mir sicherlich auch in England helfen, immerhin ist das hier letztlich noch immer ein mir fremdes Land.
Durch das Signalhorn der Fabrik werde ich aus meinen Gedanken gerissen.
>17 Uhr.<, denke ich mir: >Jetzt gibt es eine kurze Pause für die Arbeiter und Angestellten. Etwa 10 Minuten. Der Direktor verschwindet sofort nach dieser Pause. Er lässt sich in der Zeit nur noch die heutigen Produktionspläne vorlegen.< Mit meinen Augen verfolge ich im Büro, wie einige der Menschen von ihren Arbeitsplätzen aufstehen und den Raum für kurze Zeit verlassen. Im abgetrennten Büro, das auch deutlich protziger ist, packt der Direktor bereits all seine Sachen zusammen, nimmt sich eine Zigarre aus einem Etui. Außer ihm befindet sich eine weitere Person im Büro, ein schlaksiger Mann in grauen Anzug und streng gescheiteltem Haar. Eine Brille, die das gesamte Aussehen noch für ein Klischee abrunden würde, fehlt allerdings. Steif steht er vor dem Direktor und erstattet ihm Bericht. Der Direktor nickt hin und wieder mal, scheint aber mit nur einem Ohr zuzuhören. Anschließend nimmt er seinem Gegenüber im grauen Anzug einige Seiten Papier ab und ordnet sie in einen Ordner ein, um diesen dann in einem Aktenschrank zu legen. Kurz darauf verlassen auch schon beide Männer das Büro.
>Dann kann ich ja gleich beginnen.<, denke ich mir, als sie beide die Treppe zum Ausgang betreten. Mein Blick geht noch einmal auf die Uhr im Großraumbüro. Es bleiben noch fünf Minuten, bis die Angestellten zurück an ihren Arbeitsplatz kehren. Vielleicht klingt es seltsam, aber ich warte diese fünf Minuten ab. Der Grund dafür ist ganz einfach: In fünf Minuten sitzen alle wieder an ihrem Arbeitsplatz und niemand läuft mehr durch das Büro. Ich muss also auf dem Weg nicht darauf achten, von niemanden gesehen zu werden. Das Büro des Direktors ist räumlich abgetrennt mit einer Wand und vor den Fenstern befinden sich Rollos. Solange ich also im Büro selbst keine auffälligen Geräusche verursache, wird es kein Problem sein. Solche Aufträge habe ich schon so oft erledigt, dass es schon an Routine grenzt. Der Einbruch beim Earl allerdings war da doch mal eine Abwechslung. Den musste ich deutlich besser vorbereiten und auch viel vorsichtiger ausführen. Er wäre ohne dem Butler auch glattgelaufen.
Knappe fünf Minuten später sitzt dann wieder jeder an seinem Schreibtisch. Auch in der Produktionshalle herrscht reges Treiben. Es sollte mich nun also keiner bemerken, wenn ich über das Dach in das Büro einsteige.
Ein leichtes Grinsen ziert nun meine Lippen, als ich mich langsam und vorsichtig am Rand des Daches bewege. Ich gehe einige Meter nach links und überprüfe noch einmal, dass mich auch wirklich niemand bemerkt hat. Sie alle arbeiten ruhig weiter. Es hat mich definitiv keiner bemerkt.

SchattendiebWhere stories live. Discover now