Der Dieb auf dem Weg

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Hey Leute,

Hier ist das Kapitel für diese Woche.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.
Bitte bedenkt beim Lesen aber bitte auf die Zeit, in der diese Story spielt. Nicht, dass ihr euch noch wundert oder etwas beim Lesen nicht als ungerecht und verständislos erachtet. Es ist auch nicht meine Meinung, aber um die Story authentischer zu gestalten, gebe ich mir Mühe zumindest etwas die Zeit zu berücksichtigen und demnach die Story zu gestalten. ; )

LG Juzo-chan

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Kapitel 83: Der Dieb auf dem Weg

Überrascht schaue ich auf den Haufen Tierfelle. Es ist mittlerweile kurz vor der Mittagszeit und Sebastian und Lady Midford sind für eine Pause von der Jagd zurückkehrt. Wobei ich mir sicher bin, dass beide diese Pause nicht brauchen. Sie sehen beiden noch ziemlich fit aus. Bei Sebastian wundert es mich zwar überhaupt nicht, aber auch dass Lady Midford nach mehreren Stunden auf der Jagd im Wald absolut nicht unkonzentriert wirkt und sich absolut gerade auf dem Pferd halten kann.
Obwohl wir uns in einem Wald befinden, bauen Finny und Bard einen Tisch auf, welcher dann von Maylene eingedeckt wird. Sebastian kehrt in seine Rolle als Butler zurück und berichtet, was es nun zum Essen geben wird, während Tanaka und Maylene jedem etwas zum Trinken eingießen. Sobald dann auch jeder einen Teller vor der Nase stehen hat, setzen sie sich ebenfalls und essen. Ausschließlich Sebastian bleibt stehen und bedient weiter. Obwohl der junge Herr ebenfalls nichts mehr essen muss, so hat es mir zumindest Sebastian mal erklärt, tut er es dennoch. Also ist Sebastian der Einzige hier, der tatsächlich sowieso nichts gegessen hätte.
Nach dem Essen warten Lady Midford und Sebastian eine weitere halbe Stunde, ehe die Jagd auch wieder weiter geht.
„Wie weit sind die beiden?", frage ich an Tanaka gerichtet. Obwohl Lord Midford und der junge Herr diese Aufgabe übernehmen, hat Tanaka dennoch einen Überblick über den Stand der Dinge.
„Lady Midford fehlten bisher zwei Punkte, Sebastian dahingegen nur noch einen.", erklärt Tanaka mit einem freundlichen Lächeln.
„Was fehlt Sebastian denn noch?", frage ich weiter nach. Kurz überlegt Tanaka.
„Ein Fuchs.", antwortet Tanaka schließlich.
„Ein Fuchs?", wiederhole ich sie Antwort mit fragendem Unterton. Für Sebastian wäre wohl keiner Hürde gewesen diese Liste innerhalb weniger Minuten abzuarbeiten. Allerdings hat Lady Midford als Regel aufgestellt, dass der Jäger das Pferd nicht verlassen darf. So muss Sebastian sich nun also an die Geschwindigkeit eines Pferdes halten, anstatt seine eigene zu nutzen. Außerdem kann ich sich dadurch nicht allzu frei durch den Wald bewegen. Für Menschen ist es sicherlich vom Vorteil auf einem Pferd zu sitzen, sofern sie dieses denn unter Kontrolle haben und tatsächlich reiten können, aber für Sebastian ist es eher ein Nachteil. Das wird wohl auch der einzige Grund sein, weshalb er noch nicht fertig ist. Es lässt sich nicht leugnen, dass dies ein kluger Zug von Lady Midford gewesen ist, welcher ihre Chancen gesteigert und Sebastians Chancen geschmälert hat. Wenn auch nur wenig für beide Seiten.
Überrascht schaue ich zum Waldrand, als ich etwas Weißes durch die Bäume hindurch sehen kann. Ich hatte tatsächlich schon ganz vergessen, dass Pluto hier auch noch irgendwo sein muss. Kurz nachdem ich sein Fell entdeckt habe, kommt er auch schon auf die Lichtung getrottet. Zum Glück behält er seine Hundeform bei. Es weiß zwar jeder der hier anwesenden, um seine wahre Identität, allerdings ändert das nichts an der Tatsache, dass er nach seiner Verwandlung keine Kleidung trägt. Ich bin mir zwar nicht ganz sicher, wie wer reagieren würde, aber dafür bin ich mir 100%-ig sicher, dass es nicht allzu gut für Pluto... oder dem Wald enden würde. Wer weiß, ob Pluto dann nicht anfangen würde Feuer zu speien.

Wie ich es erwartet habe, war Sebastian es, der seine Liste zuerst vervollständigen konnte und mit einem Fuchsfell aus dem Wald heraus kam. Als Sebastian herauskam, wurde Pluto in den Wald geschickt mit einer Nachricht an seinem Halsband, um Lady Midford Bescheid zu geben. Unterdessen beginnen Maylene, Finny und Bard damit alles wieder aufzuräumen und im Gepäck der Kutsche zu verfrachtet. Ich wollte ihnen dabei eigentlich helfen, aber wurde von Lady Elisabeth aufgehalten.
„Wir können unseren Ausflug nach London doch morgen nachholen. Ich könnte dir meine Lieblingsgeschäfte zeigen. Und wir könnten auch...", beginnt Lady Elisabeth fröhlich zu erzählen. Leichte Panik macht sich in mir breit. Ich war noch nie sonderlich für shoppen gehen zu haben... Zumal ich bisher dafür keine wirkliche Zeit hatte.
„Das klingt doch toll. Oder was meinst du, Lucia?", werde ich von Lady Elisabeth aus meinen Gedanken, eine Ausrede zu finden, gerissen. Mir würde vermutlich sowieso keine einfallen, die wirklich funktionieren könnte.
„Ja, das klingt toll.", antworte ich mit einem Lächeln ohne zu wissen, was ich gerade zugestimmt habe.
„Gut, dann werde ich später alles mit Ciel besprechen und wir fahren morgen nach London.", kommt es fröhlich von der Blondine. Sie scheint sie wirklich zu freuen. Ein leichtes Lächeln legt sich auf meine Lippen.
„Es ist alles verstaut!", kann ich Bard rufen hören. Tanaka nickt ihm verstehend zu, ehe sich der alte Butler uns zu wendet.
„Wenn Ihr in die Kutsche einsteigen würdet.", sagt er mit höflicher und freundlicher Stimme.
„Danke.", lächle ich Tanaka entgegen, als er mir aufhilft. Sir Edward tut das Gleiche bei seiner Schwester, welche sich natürlich auch bedankt.
Vor der Kutsche warte ich kurz bis Lady Elisabeth eingestiegen ist. In der Zeit setzen sich Finny und Bard neben Tanaka vorne auf den Führersitz. Kaum sitzt der blonde Koch auf dem Sitz, zückt er auch schon sein Feuerzeug und zündet sich eine Zigarette an. Dann steige ich selbst auch schon in die Kutsche ein, gefolgt von Maylene. Sir Edward, Lord Midford, der junge Herr, Lady Midford und Sebastian steigen auf ihre Pferde und reiten den Weg zurück.
„Dann steht euch jetzt wohl nichts mehr im Weg.", kommt es plötzlich fröhlich von Lady Elisabeth. Bis eben habe ich gedankenversunken aus dem Fenster die vorbeiziehende Landschaft beobachten. Verwundert schaue ich zu der jungen Adeligen. Kurz schauen wir uns gegenseitig an, dann seufzt Lady Elisabeth auf.
„Du hast überhaupt nicht zu gehört.", kommt es schließlich von ihr. Entschuldigend lächle ich sie an.
„Ich meinte, dass dir und Sebastian jetzt nichts mehr im Weg steht. Er hat Mutters Bedingung bestanden. Jetzt muss er nur noch die Verhandlungen mit Vater bestehen, aber das sollte für Sebastian kein Problem werden.", erklärt sie mit einem leichten Lächeln. Kurz schaue ich sie verwirrt an, dann verstehe ich aber. Die Verhandlungen für den Hochzeitsvertrag. An die habe ich überhaupt nicht mehr gedacht.
„Mach dir darüber keinen Kopf, Vater mag vielleicht streng wirken, aber er ist sehr vernünftig und gutherzig.", versucht Lady Elisabeth mich zu beruhigen, als ich kurz in meine Überlegungen versunken bin.
„Darüber habe ich mir keine Sorgen gemacht.", antworte ich mit einem Lächeln. Sofort erscheint auf ihrem Gesicht auch wieder ein Lächeln. Schweigend setzen wir die Fahrt fort.
Nach nur ein paar Minuten werde ich zunehmend müder. Jetzt merke ich die fehlenden Stunden Schlaf von heute früh... und vergangene Nacht. Erst gebe ich mir wirklich Mühe wach zu bleiben, dass aber muss ich schnell aufgeben. Schließlich fallen meine Augen zu und ich in die Traumwelt. Nur nebenbei bemerke ich noch, wie die Kutsche leicht schaukelt bei der holprigen Straße. Reisen mit Kutschen ist einfach unbequem.

SchattendiebOnde as histórias ganham vida. Descobre agora