Der Dieb bei der Waldhexe

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Hey Leute,

hier ist das nächste Kapitel. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.

LG Juzo-chan

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Kapitel 50: Der Dieb bei der Waldhexe

>Was meinte er denn damit?<, frage ich mich im Stillen und bleibe einen Moment überlegend im Flur stehen. Ich werde aus diesem Bestatter wohl nie schlau. Aber ich bin mir sicher, dass er mehr weiß, als er zugibt zu wissen. Auch wenn ich keine Ahnung habe, was er wirklich weiß, so werde ich seinen Informationen gewiss nachgehen. Sollte es im alten Hauptquartier wirklich diese Akten über jedes Mitglied geben, dass muss ich wissen, was darin über mich steht. Ich muss wissen, woher ich komme und wieso ich diese Fähigkeiten habe. Auch wenn Albert immer für mich da war, schwirrten mir diese Fragen doch durch den Kopf, soweit ich mich zurückerinnern kann.
>Wohin will Sebastian eigentlich?<, frage ich mich innerlich, wenn ich mich recht entsinne, hat er es nicht erwähnt. Gerade deshalb habe ich auch keine Ahnung, was ich für diesen Ausflug brauche und was überflüssig wäre. Ich habe ja nicht einmal eine Ahnung, wohin es überhaupt gehen wird und wie lange es dauern wird, bis wir wieder zurück sind.
>Vielleicht sollte ich Sebastian einfach fragen?<, überlege ich kurz und mache mich dann auf die Suche nach dem Butler.
Zu meinem Glück muss ich nicht lange nach dem Butler suchen. Ich finde ihn in einem der Gästezimmer. Ihm gegenüberseht Maylene mit gesenkten Kopf. Die Situation ist nicht schwer zu erkennen, auch wenn niemand etwas sagt. Überall im Zimmer liegen Laken und Bezüge – nur auf dem Bett befindet sich keines von beiden. Die Kissen und die Decke des Bettes liegen auf dem Boden und die Vorhänge des Himmels liegen ebenfalls auf dem Boden. Während Maylene dort mit gesenkten Kopf steht, steht Sebastian ihr wohl mit strengem Blick gegenüber. Ich kann aber nicht sagen, ob sie sich schon eine Standpauke anhören durfte oder ob diese noch kommt.
„Maylene.", beginnt Sebastian scheinbar doch erst mit der Standpauke. Beim strengen Ton in der Stimme des Butlers zuckt das Dienstmädchen leicht zusammen.
„Wie oft habe ich dir bereits gesagt, dass du nicht zu viele Laken auf einmal tragen sollst?", fragt Sebastian dann nach. Scheinbar erwartet er keine wirkliche Antwort von Maylene, welche nur kleiner unter seinem strengen Blick wird.
„Es tut mir leid, Sebastian. Es wird sicher nicht noch einmal vorkommen.", kommt es kurz darauf hastig von dem Dienstmädchen.
„Das sagtest du die letzten Jahre bereits immer wieder.", erwidert der Butler streng. Kurz legt er seine behandschuhte Hand in sein Gesicht und seufzt auf. Er scheint dafür wirklich keinen Nerv mehr zu haben. Ich habe aber auch keine Ahnung, wie oft das schon vorkam, seit Sebastian an Ciels Seite ist. Aber Maylene hatte mal erwähnt, dass ihr immer wieder solche Missgeschicke passieren. Irgendwie kann ich ja verstehen, dass Sebastian davon mittlerweile genervt ist, wenn es immer wieder vorkommt und er das Chaos dann auch noch beseitigen darf.
„Es tut mir Leid, Sebastian. Dieses Mal war es wirklich das letzte Mal.", kommt es nur wieder hastig von Maylene. Noch einmal seufzt Sebastian auf, als er auf seine Taschenuhr schaut.
„Miss Sullivan wird in Kürze eintreffen. Richte ein anderes Gästezimmer für sie her. Erst wenn dieses hergerichtet ist, wirst du dieses Zimmer aufräumen. Ich erwarte, dass es zu keinen weiteren Zwischenfällen kommen wird.", weist Sebastian das Dienstmädchen an, ehe er sich umdreht und auf mich zukommt. Kurz bleibt er vor mir stehen und schaut mich einfach nur an.
„Lucia, was kann ich für dich tun?", fragt er dann wieder höflich wie immer mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen, so als wäre das Chaos in diesem Zimmer nicht vorhanden.
„Ich...", beginne ich etwas überrascht und stottere dadurch kurz: „Ich wollte dich fragen, ob ich auf irgendetwas achten muss, wenn wir nachher losmüssen. Also was geeignete Kleidung ist und so." Der Blick des Butlers geht an mir herunter, begutachtet einen Moment mein grünes Kleid, ehe er mir wieder ins Gesicht blickt.
„Dieses Kleid ist durchaus geeignet. Da es sich um keinen Auftrag des jungen Herrn handelt, sollte es zu keinen Zwischenfällen kommen.", sagt er dann. Verstehend nicke ich.
„Gut.", kommt es dann von Sebastian: „Wir brechen in einer halben Stunde auf. Warte am Gewächshaus auf mich." Mit diesen Worten verlässt er das Zimmer und geht anschließend den Flur entlang.

SchattendiebWhere stories live. Discover now