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Harry Edward Styles

Langsam schlenderte ich über die Promenaden, ohne wirklich ein Ziel vor mir zu haben. Ich genoss einfach nur das hier und jetzt, ließ mir die heißen Sonnenstrahlen auf die Haut scheinen und scannte durch die dunklen Gläser meiner Sonnenbrille meine Umgebung ab. Es wehte kaum Wind, und wenn man doch einen Windstoß spürte, war selbst dieser noch warm. Ich war die Hitze nicht gewohnt – In Holmes Chapel hätte es schon längst wieder geregnet – doch sie gefiel mir. Das einzige wirkliche Problem für mich war lediglich, dass ich nicht die passenden Anziehsachen dafür hatte. Genauer gesagt fehlten mir die kurzen Hosen. Ich hatte so gut wie nur schwarze, beinahe hautenge Jeans, die ganz und gar nicht vorteilhaft waren bei dieser Witterung, aber ich war noch nie wirklich der Typ gewesen, der sich selbst in kurzen Hosen mochte. Ich trug sie lediglich, wenn ich nicht anders drum herum kam, und in so einer Situation steckte ich nun.

Unzählige Menschen kamen mir auf meinem Weg entgegen und es verwunderte mich, wie wenige von ihnen nach echten Spaniern aussahen. Die meisten trug Reiserucksäcke, hatten ihre Blicke auf ihre Straßenkarten und Touristenführer gerichtet und ich meinte sogar einen Rentner gesehen zu haben, der weiße Socken in Sandalen trug.

Ohne es wirklich registriert zu haben hatte ich die Promenade verlassen, hatte mir meine Schuhe ausgezogen, die ich nun in meiner Hand hielt, und war auf das Meer zugegangen. Ich versuchte schnell die wenigen Schritte, bei denen der heiße, von der Sonne aufgeheizte Sand unter meinen nackten Füßen brannte, zu vollziehen, bis sich endlich das mehr oder weniger kühle, klare Wasser um meine Füße schmiegte.

„Styles?“, hörte ich auf einmal hinter mir eine Stimme und eine warme Hand legte sich auf meine Schulter.

„Alessandro.“, entgegnete ich meinem Gegenüber und entlockte Alessandro somit ein Lachen.

„Ich glaube, du bist der erste richtige Spanier, den ich hier am Strand sehe.“

„Das kann gut sein.“, nickte Alessandro zustimmend. „Ich bin auch nicht freiwillig an diesem am meisten von Touristen besiedeltem Strand.“

„Wieso bist du dann hier?“, fragte ich und er hielt ein paar Kärtchen, die er in der Hand hielt und die mir zuvor noch gar nicht aufgefallen waren, in die Luft.

Pension Valdéz, stand darauf und darauf die Information, dass es sich um eine Langzeitpension handelte und natürlich Alessandros Telefonnummer und seine Adresse.

„Ich mache Werbung.“, antwortete Alessandro und zog eine genervte Grimasse.

„Heißt das, ich bekomme neue Nachbarn?“

„Vielleicht. Hast du vielleicht Langeweile und Lust mir zu helfen? Der Job bringt mich noch um, besonders wenn die Touristen weder Spanisch noch Englisch können, aber trotzdem Infos von dir wissen möchten. Schrecklich, sage ich dir.“

Wieso sollte ich Alessandro helfen, wenn er mir schon sagte, dass der Job ätzend war? Ganz einfach, weil ich einfach keinen von Anfang an schlechten Eindruck machen wollte – schließlich wohnte ich bei ihm – deshalb nickte ich schließlich zur Antwort und nahm einen Stapel Visitenkarten, den Alessandro mir entgegenhielt, an und wir entfernten uns ein wenig voneinander.

Wir waren bereits ein paar Meter voneinander entfernt, als ich mich noch ein Mal zu ihm umdrehte und rief:

„Alessandro, was bekomme ich hierfür?“

Er zog grinsend die Augenbrauen in die Höhe, ehe er fragte:

„Was willst du denn?“

„Geld? Weniger Miete bezahlen müssen?“

Itchy FeetWhere stories live. Discover now