„Werden bei euch die schwarzen Punkte auch immer mehr?", fragt Sophie.

Murrend kommt sowohl von Lina, als auch von mir ein zustimmen. Zu mehr sind wir nicht im Stande. Von Minute zu Minute, von Meter zu Meter werden die schwarzen Punkte immer stärker und unsere Kraft immer weniger.

Plötzlich nehme ich von weiter weg viele Bewegungen wahr. Sie rufen auch irgendwelche Namen, allerdings verstehe ich nicht mehr welche. Alles fängt sich an zu drehen.

Mein Sichtfeld wird von den schwarzen Punkten übernommen und meine Beine sacken zusammen. Mehr weiß ich auch nicht, denn in diesen Moment verliere ich mein Bewusstsein.

Santiago

Seit über 48 Stunden ist mein kleiner Engel schon verschwunden. Auch Sophie und Lina wurden nicht gefunden. Wir vermuten, dass sie alle gemeinsam irgendwo sind, die Frage ist nur wo.

Mein kleiner Bruder hat sich bei uns allen auch schon entschuldigt und wir haben ihm auch schon verziehen, allerdings geht es ihm mit am schlechtesten aus unserer Familie. Er fühlt sich total schuldig und macht sich dauernd Vorwürfe. Verständlich.

Alle fünf Mafias laufen auf Hochtouren, aber es ist immer noch keine von den drein gesichtet worden. Es hat sich auch noch niemand wegen Lösegeld gemeldet, weshalb wir nicht denken, dass sie entführt worden sind. Sorgen machen wir uns trotzdem alle. Seit knapp zwei Tagen schläft kaum jemand. Das sieht man uns leider auch schon an. Dunkle Augenringe zitieren unser Gesicht.

Gerade sind wir alle zusammen bei der Lagerhalle von Markus. Linas Vater. Dort besprechen wir das weitere vorgehen. Die Videoüberwachungen der Stadt haben wir uns schon angesehen und nichts feststellen können. Auch die Suchmaßnahmen haben bisher noch nichts gebracht.

Gespannt schauen wir auf den Bildschirm, welcher sich vor uns erstreckt. Dort ist der komplette Aufbau der Stadt abgebildet.

„Also, den Osten hat meine Mafia schon komplett auf den Kopf gestellt. Juan, deine hat den Westen durchsucht oder?". Der Angesprochene nickt.

„Fernando, deine hat den Osten durchgecheckt. Es fehlt uns also nur noch der Norden." ,erklärt Markus strategisch.

„Da ist nur ein Wald! Ohne Schutz halten sie es da nicht so lange aus...", denkt nun mein Onkel laut.

„Wartet! Amelia hatte mich vor zwei Jahren einmal gefragt, ob ich für sie unauffällig Holzpaneele organisieren kann. Auf meine Frage, warum sie die braucht, musste ich ihr versprechen, dass ich es niemanden sage. Sie hat mir dann erzählt, dass sie angefangen haben in der Nähe von dem kleinen Teich, der am Waldrand liegt, eine Baumhaus zu bauen.", erzählt nun meine Tante.

„Da haben wir noch nicht gesucht......",murmelt nun Timo. Sophies Bruder.Die Augen von uns werden riesig und so schnell wie es geht, machen wir uns mit ein paar Männern von allen Mafias auf dem Weg zu dem benannten Ort.

Angekommen machen wir uns direkt auf den Weg zu diesem Teich, können da allerdings nichts erkennen.

„Also ich sehe hier nichts.....", spreche ich nun laut aus, während ich mich umsehe. Genau in dem Moment, wo das ausgesprochen habe, sehe ich weiter entfernt etwas langgehen. Um zu sehen was müsste ich aber näher ran.

„Wobei: Da ist etwas!", rufe ich nun und zeige mit meinem Finger in die Richtung. Alle Köpfe schellen sofort in die Richtung und tatsächlich: etwas sehr langsames bewegt sich Stück für Stück durch den Wald.

Vorsichtig gehen wir näher heran, bis wir irgendwann die Silhouetten von unseren drei kleinen Mädchen erkennen können. Sie sind in einem grauenhaften Zustand und sehen aus, als ob sie jeden Moment umkippen könnten.

Dies scheinen auch die anderen zu bemerken, denn sofort stürmen wir laut rufend zu meiner Schwester und ihren beiden Freundinnen. Kurz bevor wir ankommen, lässt die Kraft in Amelias Beinen nach und sie verliert das Bewusstsein. Auch die anderen beiden schwanken, können sich aber noch auf den Beinen halten, bis wir ankommen.

So schnell wie wir können überbrücken wir die letzten Metern. Meine Familie natürlich sofort zu meinem kleinen Zwerg.

„Ruf du schonmal Martin an! Sie muss sofort untersucht werden!", spricht mein Vater zu meiner Mutter. Diese zückt auch schon direkt ihr Handy und sagt Martin Bescheid. Martin ist unser Privatarzt und zugleich ein sehr guter Freund von uns.

Mein Dad hebt sie sofort in seine Arme und bringt sie ins Auto. Wir alle hinterher. Die Gesichtsausdrücke von uns allen spielen unser Gefühl wieder: Sorgen! Lina und Sophie werden inzwischen von ihren Familien versorgt.

So schnell wie es nur geht fahren wir zu unserem Anwesen, wo wir sobald das Auto hält alle rausspringen und mit Amelia in den Armen reinlaufen. In ihrem Zimmer angekommen steht auch schon Martin bereit. Um ihn herum: unzählige Medizinische Produkte. Vorsichtig legt mein Dad Amelia auf ihr Bett und tritt einen Schritt zurück, um Martin Platz zu machen. Besorgt schauen wir auf sie herab. Jetzt heißt es nur hoffen. Hoffen, dass alles wieder gut wird!

Nur der Wille zähltWhere stories live. Discover now