Fußball Oneshots (BxB)

By xitsxlinax

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Eine Ansammlung an Oneshots, die überwiegend Drama, aber auch viel Romanze und Kitsch, versprechen. Wünsche k... More

>Intro<
Jadon Sancho x Reiss Nelson
>Wünsche<
Nadiem Amiri x Kevin Volland
Łukasz Piszczek x Mats Hummels
Neymar Jr x Marco Verratti
Sergio Ramos x Cristiano Ronaldo
Jadon Sancho x Julian Brandt
Mats Hummels x Mitchell Langerak
Achraf Hakimi x Mahmoud Dahoud
Erling Haaland x Julian Brandt
Philippe Coutinho x Roberto Firmino
Mats Hummels x Giovanni Reyna
Derby [BVB-Schalke]
Jadon Sancho x Giovanni Reyna
Erling Haaland x Giovanni Reyna
>Wünsche<
Sergio Ramos x Gerard Piqué
Jann-Fiete Arp x Leon Dajaku (MPreg)
Julian Brandt x Kai Havertz
Paulo Dybala x Cristiano Ronaldo
>Werbung<
Roman Bürki x Giovanni Reyna
Julian Brandt x Kai Havertz
Kai Havertz x Timo Werner
Mats Hummels x Marcel Schmelzer x Łukasz Piszczek
Aïmen Moueffek x Bilal Benkhedim
Mats Hummels x Giovanni Reyna
Julian Brandt x Erling Haaland
Kylian Mbappé x Antoine Griezmann
Łukasz Piszczek x Julian Brandt
Jack Grealish x Phil Foden (MPreg)
Neymar Jr x Philippe Coutinho
Antoine Griezmann x Lucas Hernández/Theo Hernández
Jack Grealish x Phil Foden
Timo Werner x Mason Mount
Kai Havertz x Mason Mount
Jadon Sancho x Jude Bellingham
Phil Foden x Jadon Sancho
Jack Grealish x Phil Foden
John Stones x Jordan Pickford
Leroy Sané x Jamal Musiala
Pedri x Gavi
Kai Havertz x Trent Alexander-Arnold
Pedri x Gavi
Jack Grealish x Phil Foden
Ben Chilwell x Jude Bellingham
Kai Havertz x Trent Alexander-Arnold
Pedri x Gavi & Nico x Eric
Devid Bouah x Riccardo Calafiori
Jude Bellingham x Giovanni Reyna
Trent Alexander-Arnold x Kostas Tsimikas
Cristiano Ronaldo x Alejandro Garnacho
Lionel Messi x Neymar Jr
Lisandro Martínez x Antony
Cristiano Ronaldo x Alejandro Garnacho
Pedri x Gavi
Trent Alexander-Arnold x Dominik Szoboszlai
Pedri x Gavi/Ferran [1/2]
Pedri x Gavi/Ferran [2/2]
João Félix x Gavi
Gavi x Fermín
Gavi x Vinícius Júnior
Leroy Sané x Jamal Musiala
Vinícius Júnior x Rodrygo [1/2]
Hakim Ziyech x Alejandro Garnacho
Marco Reus x Julian Brandt
Vinícius Júnior x Rodrygo [2/2]
Andrew Robertson x Trent Alexander-Arnold
Ansu Fati x Alejandro Balde
Rafael Leão x Moise Kean
Aurélien Tchouaméni x Jules Koundé
>Werbung<
Jadon Sancho x Julian Brandt
Eberechi Eze x Michael Olise
Jamal Musiala x Florian Wirtz
Julian Brandt x Karim Adeyemi

Pedri x Gavi

952 47 55
By xitsxlinax

20. November 2023

„Das kann nicht sein!"

Die Worte des Jungen waren vermutlich im gesamten Trainingszentrum des FC Barcelonas zu verstehen.

Mit Sicherheit waren sie das.

Und falls sie es nicht beim ersten Mal gewesen waren, dann definitiv beim zweiten Mal.

„Das kann nicht sein!"

Es war derselbe Satz. Nur diesmal um etliche Nuancen intensiver und tiefgreifender.

Dies lag nicht allein an dem herzzerreißenden Ton, der die Stimme des Betroffenen dominierte, sondern zusätzlich an dem folgenden Schluchzen. Es entwich seiner Kehle, als hätte es schon lange auf diesen Tag gewartet.

Als hätte es auf exakt diesen Moment hingearbeitet.

Als hätte er - der Betroffene, welcher, mit tränenüberströmtem Gesicht sowie hoffnungslosem Schluchzen, auf der Behandlungsliege kauerte - auf diesen Moment hingearbeitet.

Prinzipiell hatte er es.

Er hatte es gemusst und er hatte es gewollt.

Wochenlang hatte er jedes einzelne Spiel bestritten. Wochenlang hatte er von Beginn der ersten Minute bis tief in die Nachspielzeit sein Bestes gegeben. Und das nur, um am kommenden Spieltag erneut über neunzig Minuten lang sein Talent unter Beweis stellen zu können.

Und genau das hatte er auch getan. Er hatte in jeder Sekunde, die er auf dem Platz gestanden hatte, seinem Team geholfen. Er hatte sich mit riskanter Leidenschaft in jeden Zweikampf gestürzt, seinen Mitspielern, wann immer es nötig gewesen war, den Rücken gestärkt, nicht darauf bedacht, sich dafür eine gelbe Karte zu viel abzuholen. Er hatte seinem Team zu jedem Sieg verholfen, hatte, wenn eine Niederlage gedroht hatte, alles daran gesetzt, doch noch ein kräftezerrendes Remis einzufahren. Und falls all das Blut und all der Schweiß einmal nicht ausgereicht haben sollten, war er einer der wenigen gewesen, der die Mannschaft wieder ermutigt und aufgebaut hatte.

Nie hatte er auch nur ansatzweise einen zweifelnden Gedanken an seine Mannschaft verschwendet.

Er hatte immer an sie geglaubt.

Er hatte immer an seinen Verein - den großen FC Barcelona - geglaubt. An seine spanische Nationalmannschaft. An seine talentierten Teamkollegen. An sich selbst.

Immer.

Nun aber verblich dieser Glaube.

Innerhalb einer Sekunde wurde sein Glaube an die Mannschaft, an seine Mitspieler und vor allem an sich selbst zunichte gemacht.

Es klang vielleicht egoistisch, aber er war zurzeit einer der wichtigsten - wenn nicht sogar der wichtigste - Spieler der Katalanen.

Er war Dreh- und Angelpunkt des Teams - sowohl hier in Barcelona, als auch in seiner Nationalmannschaft.

Klar, er war noch jung und unerfahren, teilweise auch etwas zu dickköpfig und verspielt, aber dennoch ein Baustein, ohne welchem das komplette Teamgerüst wackeln würde.

Und genau das würde jetzt auf die Probe gestellt werden.

Denn er würde seiner Mannschaft fehlen.

Aber nicht nur drei oder vier Wochen.

Das wäre doch viel zu wenig für einen so jungen Spieler gewesen, der wöchentlich und über Monate hinweg an seine Grenzen gekommen war und Spitzenleistungen erzielt hatte.

Ja, es wäre beinahe lächerlich gewesen, wenn er nur ein paar Wochen hätte pausieren müssen.

Daher kam es so, wie es letztendlich hatte kommen müssen.

Ein halbes Jahr mussten seine Teamkollegen ohne seine Unterstützung überstehen.

Ein halbes Jahr musste er seine Leidenschaft aufgeben.

Keine täglichen Trainings, in denen er seinen Kopf frei bekommen konnte. Keine epischen Nächte unter den Flutlichtern der Stadien. Keine Euphorie und Ekstase, die während eines hitzigen Spiels durch seine Adern rauschten.

Kein Fußball.

Und das über ein verdammtes halbes Jahr. 

Diese Erkenntnis traf mit stahlharter Faust in sein, ohnehin schon verweintes und unschuldiges, Gesicht.

„Ich muss spielen!"

Es war ein letzter kläglicher Aufschrei, der in endlosen Schluchzen und Wimmern erstickte. Danach brach der Junge ergeben auf der Behandlungsliege zusammen.

Die Situation war aussichtslos.

Zwar versuchte jeder Arzt und jeder Betreuer, der sich in unmittelbarer Nähe des Leidtragenden befand, ihn mit hoffnungsvollem Geschwätz und schönen Worten zu beruhigen. Aber das letzte Fünkchen Hoffnung war längst versiegt. Und es hinterließ in dem zitternden und trägen Körper nichts anderes, als tiefe Schwermut.

Dabei hatten es doch alle geahnt, oder nicht?

Jeder Fußballfan, jeder Teamkollege, jedes Mitglied der spanischen Mannschaft, jedes Mitglied des FC Barcelonas, seine Familie, seine Freunde - sie alle hatten gewusst. Sie alle hatten geahnt, dass es keine harmlose Verletzung sein würde, die innerhalb weniger Wochen wieder behoben war.

Sie alle hatten die bittere Wahrheit verdrängen wollen und sich bis zu diesem Zeitpunkt an ihren letzten Hoffnungsschimmer geklammert.

Auch der Junge selbst hatte sich daran geklammert.

Doch genau diese Wahrheit, zu genau diesem Zeitpunkt, an genau diesem Ort hatten kommen müssen.

Kreuzbandriss.

Es war nur ein Wort. Manchmal aber, konnte ein Wort viel mehr Schaden anrichten, als man glaubte.

Denn es war nicht der physische Schmerz, der überwog. Wenn es nur dieser wäre, wäre die Lage für jeden einzelnen nur halb so schlimm gewesen.

Es war die Gewissheit, dass nichts mehr so sein würde, wie noch vor wenigen Stunden.

Es war der Gedanke daran, dass nach diesem halben Jahr, das Risiko auf dieselbe Verletzung bestehen blieb.

Es war die Angst davor, dass er niemals wieder auf dem Weltklasse Niveau spielen konnte, wie bisher.

Es war ein Schmerz, den niemand spüren konnte, außer der junge Spanier selbst. Aber es war ein Schmerz, der noch für lange Zeit schwer in seiner Brust sitzen und ihm all seine Positivität rauben würde.

Alle konnten den Schmerz sehen und hören, versuchten, diesen nachzuempfinden - natürlich vergeblich.

Niemand hatte auch nur im Ansatz eine Vorstellung davon, wie groß das Loch in seinem Herzen wirklich war.

Niemand.

Absolut niemand.

Nicht einmal sein fester Freund Pedri, welcher eigentlich seine zweite Hälfte war.

Gavis zweite Hälfte.

Pedri selbst hatte sich in seiner Karriere schon etlichen Verletzungen unterziehen müssen. Diese waren zwar auch nicht immer leicht und schmerzfrei gewesen, aber zu einem Kreuzbandriss kam es bei ihm bisher - Gott sei Dank - noch nicht.

Des Öfteren hatte er wegen der Vielzahl seiner Verletzungen, die aktuell kein Ende zu haben schienen, den Glauben an die Hoffnung und an sich selbst verloren. Irgendwie hatte er diesen Glauben aber immer wieder von selbst finden können.

Bei Pablo war es anders.

Es war die erste große Verletzung seiner noch so frischen Fußballer-Karriere. Und diese musste ausgerechnet die schwerwiegendste von allen sein. Eine vor der sich jeder Spieler fürchtete.

Viele Spieler sind während des Behandlungsprozesses an ihre körperlichen und mentalen Grenzen gekommen, sind verzweifelt und hatten den Kampf aufgeben wollen.

Einige hatten sich wieder finden können, waren sogar stärker, als jemals zuvor zurückgekehrt und hatten sich bis an die Weltspitze spielen können.

Andere hingegen waren seither nur noch ein Schatten ihrer Selbst. Sie hatten ihren Verein verlassen und ihren Traum - einer der legendärsten Spieler der Welt zu werden - aufgeben müssen.

Genau das war es, wovor Pedri Angst hatte.

Pablo gehörte aktuell zu den größten Talenten des europäischen Fußballs. Ja, manche behaupteten, er sei das größte Talent der Fußballwelt. Und andere wiederum prophezeiten sogar, dass er in ein paar Jahren der beste Spieler der Welt sein würde.

Pedri wusste, dass Pablo exakt diesen Ansprüchen und Erwartungen gerecht werden wollte. Er wollte einer der größten und besten aller Zeiten werden. Das war sein Traum. Sein Ziel.

Aber Pedri wusste auch, dass dieses Ziel - dieser Traum - schneller zu Ende sein konnte, als ein Wimpernschlag. Sei es durch eine falsche Aktion, nachlassende Leistung oder eben durch eine langwierige Verletzung.

All diese Faktoren konnten die märchenhafte Karriere eines Spielers zerstören. Und jetzt musste es ausgerechnet Pablo sein, der dies am eigenen Leibe spüren musste.

Wieso Pablo? Wieso sein Freund? Wieso er?

Pedri hätte geweint, wenn er gekonnt hätte. Eher gesagt hätte er es getan, wenn er es gewollt hätte, denn er wollte nicht weinen. Zumindest nicht jetzt. Er wollte für seinen Freund stark bleiben, für diesen die Hoffnung nicht aufgeben.

Aber es war schwer.

Besonders schwer, wenn sich Pablo direkt neben Pedri befand und sich tief in seinem Sitz abgeduckt hatte. Die Kapuze seines dunklen Pullovers hatte er weit in sein Gesicht gezogen, so weit, dass nur seine kleine, gerötete Nasenspitze hervorlugte. Seinen rechten Ellenbogen hatte er am Fenster angelehnt und seinen Kopf hatte er zur Unterstützung in seine Handfläche gelegt.

Ab und an entfloh ihm ein Wimmern oder ein kraftloses Schluchzen, welche die leise Musik übertrumpften.

Pedri war sich sicher, dass ihm diese Laute und dieses Bild, noch lange im Gedächtnis verankert blieben und ihm noch etliche schlaflose Nächte bescheren würden.

Cariño, wir sind da."

Pedri schaltete den Motor seines Wagens ab. Sein Blick glitt zu seiner rechten Seite und er betrachtete mit trauriger Miene seinen Freund, welcher momentan nichts weiter, als ein Häufchen Elend war.

Ein diskretes Nicken folgte.

Gott, Pedri hätte alles dafür getan, um Pablo mindestens die Hälfte seines Leides abzunehmen.

Leider war dies aber nicht möglich. Vielleicht wäre es möglich gewesen, wenn sich Pablo Pedri gegenüber geöffnet und ihm seine Gedanken und Gefühle anvertraut hätte. Aber diese waren aktuell viel zu frisch, um sie mit einem anderen Menschen zu teilen. Auch, wenn dieser Mensch Pedri gewesen wäre. Pablo würde erst einmal ein oder zwei Nächte schlafen müssen, um diesen Schock zu verarbeiten. Erst dann würde er den Zutritt zu seiner Gefühlswelt jemand anderem gewähren.

Langsam löste sich Pablo aus seiner verkrampften Haltung und schnallte sich ab.

Pedri folgte den tranceartigen Bewegungen. Währenddem schnürte sich sein Herz zusammen, fühlte sich an, als würde es von einem unsichtbaren Seil zerdrückt werden.

Hastig wandte er seinen Blick ab, blinzelte die aufkommenden Tränen weg, die seine Sicht leicht vernebelten. Er löste sich ebenfalls von seinem Gurt, stieg aus dem Auto und eilte um dieses, um Pablo zur Hand zu gehen.

„Geht's, cariño?", wollte Pedri brüchig wissen, als Pablo von seinem Sitz robbte und sich hilflos am Rahmen der Autotür festhielt.

Ein erneutes Nicken war die Antwort.

Innerlich seufzte Pedri.

Pablo richtete seinen Kopf träge zu Boden, sodass Pedri lediglich eine Träne erhaschte, die an Pablos Wange hinunter rutschte und an dessen Kinn hartnäckig hängen blieb.

Um ehrlich zu sein, war Pedri für den Moment zufrieden, nicht in die Augen seines Freundes blicken zu müssen. Nur zu gut konnte er sich die darin schimmernden Tränen und Emotionen vorstellen, die mit aller Macht versuchten, irgendwie an die Freiheit zu gelangen.

Durch den alleinigen Gedanken an Pablos wässrige, und vom vielen Weinen gerötete, Knopfaugen, zog sich das unsichtbare Seil um Pedris Herz noch ein Stück fester zusammen.

Normalerweise strahlten Pablos dunkelbraune Augen im warmen Licht der spanischen Sonne. Sie nahmen dann oft einen honiggelben Farbton an und wirkten, als würde die Sonne zwei der wunderschönsten Bernsteine reflektieren.

Es war ein Phänomen, welches er bisher nur bei Pablo wahrgenommen hatte.

Er liebte es, war fasziniert davon.

Natürlich liebte und faszinierte Pedri alles an Pablo. Darunter zählten besonders sein ungestümes Temperament, welches zwar die meisten Menschen als kindlich und respektlos wahrnahmen, aber Pedri keineswegs verurteilte.

Denn er fand es eher niedlich, anstatt kindlich oder gar respektlos.

Welche Seite viele Fans allerdings nicht sahen - oder besser gesagt, nicht sehen wollten - war die liebevolle und teilweise schüchterne Art von ihm. Diese kannten nur die wenigsten. Doch Pedri hatte das große Glück, sie täglich spüren zu dürfen und sich davon verführen zu lassen.

Diese Seite wurde auch jetzt bemerkbar. Vielleicht nicht so, wie sie an normalen Tagen zum Vorschein kam, dennoch war sie erkennbar.

Wortlos nahm Pablo die zwei Krücken entgegen, die Pedri bereits von der Rückbank geholt hatte. Pedri wartete geduldig, bis sich Pablo auf diese gestützt hatte und einige Meter vom Auto weghinkte, sodass Pedri die Tür schließen und das Fahrzeug verriegeln konnte.

„Brauchst du Hilfe, tesoro?", fragte Pedri fürsorglich, nachdem er die wenigen Schritte zu seinem Freund aufgeholt hatte.

Diesmal schüttelte Pablo mit dem Kopf.

Was hatte er auch anderes erwartet?

Pablo war diesbezüglich schon immer stur gewesen, hasste es, gegenüber seinen Mitmenschen schwach und zerbrechlich zu wirken.

Jedoch war es Pedri heute egal. Er legte vorsichtig eine Hand auf Pablos unteren Rücken, welche mehr als emotionale, statt körperliche, Stütze diente und geleitete ihn die Auffahrt seines Grundstücks hinauf.

An der Tür angekommen, fischte Pedri die Schlüssel aus seiner Hosentasche, die Pablo ihm zu Beginn ihrer Beziehung überreicht hatte, und gewährte somit erst Pablo, anschließend sich selbst, Einlass ins Hausinnere.

Ehe sich Pedri versah, stürzte sich eine brünette, etwas kleinere, Frau auf Pablo und zog ihn sofort in eine Umarmung.

Es war Pablos Mutter. Sie schien mindestens genauso aufgelöst wie ihr Sohn, hatte dicke, aufgequollene Augen und schien irgendwie älter, als bei der letzten Begegnung, die Pedri in Erinnerung hatte.

Eigentlich war Pedri immer derjenige gewesen, den sie zuerst begrüßte und in den Arm nahm. Heute lag ihr Fokus allerdings restlos auf Pablo, was für Pedri total verständlich war. Schließlich war diese Situation für alle schockierend und ungewohnt.

Ein wenig hilflos stand Pedri im Rahmen der Haustür. Während seine kalten Finger mit dem kleinen, silbernen „G", welches am Bund seines Schlüssels befestigt war, spielten, schielten seine Augen zu der schluchzenden Einheit aus Pablo und seiner Mutter.

Pedri wusste nicht genau, welches Schluchzen und welches Wimmern zu wem gehörte. Das einzige, das er wusste war, dass sein Herz bei diesen Tönen zu bluten begann.

Nein, er wusste es nicht, er spürte es. Er spürte es mit jeder weiteren Sekunde und mit jedem weiteren Tropfen Blut, welches sein Herz verlor.

Und es tat weh. Es tat höllisch weh.

So sehr, dass er am liebsten vor Schmerzen geschrien hätte.

Pablos Mutter schälte sich allmählich aus der Umarmung. Einen Arm hatte sie dennoch schützend um den Rücken ihres Jungen gelegt, woraufhin sie nun langsamen Schrittes aus dem kalten Eingangsbereich flohen.

Dann waren sie verschwunden.

Pedris Blick schweifte zu Pablos Vater, welcher, allem Anschein nach, die ganze Zeit neben ihnen gestanden hatte, aber Pedri ihn erst jetzt bemerkte.

Der Mann trug ein sanftes Lächeln auf den Lippen. Seine Augenlider hingen zwar erschöpft über seinen Pupillen und auch die leichten Falten an Augen sowie Wangen waren präsenter denn je, aber das Lächeln konnte es erstaunlich gut übermalen.

Daher versuchte sich Pedri auch an einem kleinen Schmunzeln, welches allerdings bei einem Versuch bleiben sollte, denn es endete in einer weinerlichen Grimasse.

„Möchtest du bleiben?", bot Pablos Vater dem gebürtigen Kanarier an, woraufhin dieser verneinend den Kopf schüttelte.

Unsicher senkte er seinen Blick, betrachtete das „G" in seiner Hand, welches mit winzigen Kristallsteinen verziert war.

Pedri konnte sich noch genau erinnern. Er hatte diesen Anhänger von Pablo, zu ihren ersten Jahrestag, geschenkt bekommen. Pablo besaß denselben Anhänger, nur, dass auf diesem kein „G" eingraviert war, sondern ein stolzes „P".

Nun musste Pedri doch schmunzeln.

Leider verblasste dieses Schmunzeln in der nächsten Sekunde wieder.

„Ich- Ich glaube, ich gehe erstmal nach Hause.", meinte Pedri mit rauer Stimme und hob leicht seinen Blick.

Pablos Vater machte einige Schritte in Pedris Richtung und als er vor ihm stoppte, zog er ihn in eine aufrichtige Umarmung.

Pedri erwiderte diese, schloss sogar für einen Moment seine Augen und atmete zitternd aus.

„Du weißt, dass hier auch dein Zuhause ist, ja?", wollte sich der ältere Mann vergewissern, während er Pedri sanft von sich drückte und prüfend musterte.

Pedri nickte.

Heiße Tränen schossen urplötzlich in seine Augen, woraufhin er beschämt den Kopf hängen ließ.

Woher kamen die Tränen auf einmal?

Er durfte nicht weinen. Zumindest noch nicht.

Doch das Verlangen, all die angestauten Emotionen endlich loszulassen, wurde von Sekunde zu Sekunde größer.

Eine Hand auf seiner Schulter ließ Pedri erschrocken nach oben schauen. Er versuchte, die Tränen unauffällig wegzublinzeln, aber er wusste, dass es sinnlos war. Pablos Vater hatte sie bereits gesichtet.

Aufmunternd drückte er Pedris Schulter, konnte somit ein minimales Lächeln von ihm erzwingen.

Dies stellte den Familienvater vorerst zufrieden und er ließ Pedris Schulter wieder los.

„Er braucht dich jetzt mehr denn je, Pedro."

Die Stimme des Mannes war ruhig, dennoch entging Pedri nicht die stumme Mahnung, die im Unterton mitschwamm.

Der Culer nickte ein weiteres Mal, bevor er auf dem Absatz kehrt machte und nach draußen eilte.

Er hörte die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Und noch ehe Pedri seinen Wagen erreicht hatte, fanden die heißen, angestauten Tränen endlich einen Weg aus seinen Augenwinkeln und flossen hemmungslos über sein Gesicht.

~

„Wie lange willst du eigentlich noch warten?"

Verdutzt hob Pedri seinen Kopf, blickte in die Augen von seinem besten Freund Ferran. Mit einem tiefen Seufzer plumpste dieser, unmittelbar neben Pedri, auf die Bank.

Sie hatten soeben die letzte Einheit des Trainings absolviert, wodurch sich die meisten, darunter auch Pedri und Ferran, in der Umkleidekabine befanden.

„Huh?", sprudelte es aus Pedri, während er aufhörte seine Schnürsenkel zu entfädeln und Ferran mit einem Blick voller Fragezeichen löcherte.

Ferran redete unaufhaltsam drauf los, zog sich währenddessen die schmutzigen Fußballschuhe von den Füßen.

„Na- wann willst du endlich mal zu ihm gehen und nachschauen, wie es ihm geht?"

In Pedris Hirn machte es endlich „klick".

Seit genau einer Woche herrschte zwischen Pedri und Gavi Funkstille.

Warum?

Keine Ahnung.

Pedri wusste selbst nicht, was der Grund dafür war. Sie hatten sich seit einer Woche weder gesehen noch miteinander geschrieben.

Seit einer Woche.

Es war nichts Ungewöhnliches oder Besorgniserregendes. Manchmal waren sie für mehr als nur eine Woche voneinander getrennt und mussten ohne die Anwesenheit des anderen auskommen. Sei es während der Sommerpause oder der Länderspielpause, wenn einer der beiden verletzt war. Es machte ihnen nichts aus für ein paar Tage Auszeit voneinander zu haben. Es gehörte zu ihrer Beziehung dazu.

Aber diesmal fühlte es sich irgendwie ungewöhnlich und besorgniserregend an.

Einfach falsch.

Pablo hatte sich vor einer Woche eine der schwersten Verletzungen des Fußballs zugezogen, war danach komplett außer sich gewesen, hatte geweint.

Und was machte Pedri?

Richtig, er schaffte es nicht mal, seinem Freund einen Besuch abzustatten oder diesem eine Nachricht zu verfassen.

Kein „Wie geht es dir?" oder „Soll ich vorbeikommen?" hatte er zustande gebracht. Pedri könnte sich dafür selbst ohrfeigen und verfluchen, sich ewig dafür selbst hassen.

Aber er hatte Angst. Angst vor Pablos Antwort. Angst davor, dass es ihm schlechter ging, als kurz nach der Diagnose. Angst davor, dass er Pedris Nachrichten ignorierte. Angst davor, dass er Pedri gar nicht sehen wollte. 

Und um diese Angst zu verdrängen, hatte er bisher keinen einzigen Versuch gewagt.

Ja, es war dumm.

Denn Pablo würde ihn immer bei sich willkommen heißen, egal, ob es ihm gut oder schlecht ging. Und Pablo würde ihn auch niemals ignorieren, viel zu sehr sehnte er sich nach Pedris Liebe und Aufmerksamkeit.

„Pedri?"

Es war Ferrans Stimme, die ihn zurück in die Gegenwart holte.

„Hm?", brummte Pedri, machte sich wieder daran, seine Schnürsenkel aufzubinden.

„Er vermisst dich."

Diese Worte taten mindestens genauso weh, wie all die vergangenen Tage. Wenn nicht sogar noch ein Stückchen mehr.

Jeder einzelne Buchstabe stach eigenständig in sein Herz, tiefer in die Wunde, die in den letzten Tagen größer und schmerzvoller geworden war.

Pedri antwortete auf Ferrans Aussage nicht. 

„Pedri, tu nicht so, als würde es nicht stimmen. Du weißt genau, dass es die Wahrheit ist."

Natürlich wusste er, dass es die Wahrheit war. Er war derjenige, der es am besten wusste.

Pablo vermisste Pedri und Pedri vermisste Pablo.

Es war ein Fakt, den jeder kannte, aber niemand aussprach. Nur irgendwann musste es ja jemand tun. Und wer wäre dieser Jemand, wenn es nicht Ferran gewesen wäre?

„Besuche ihn doch einfach. Er wird sich darüber freuen, glaub mir.", schlug Ferran vor.

Pedri ließ von seinen Schuhen ab. Sein Kopf schnellte in Ferrans Richtung, seine Stimme war mit einer Note von Frustration angehaucht.

„Was ist, wenn er mich gar nicht sehen möchte? Wenn er allein sein und selber mit der Situation zurechtkommen will? Er braucht nicht noch jemanden, der ihn ständig bemitleidet und Rund um die Uhr an der Backe klebt."

Ferran sah aus, als würde er jeden Moment aus allen Wolken fallen.

„Du verarschst mich, oder?"

Unbeirrt zuckte Pedri mit den Schultern, wollte aufstehen und die feuchten Fußballschuhe von seinen Füßen treten.

Aber eine eiserne Hand an seinem Handgelenk hielt ihn rechtzeitig davon ab.

„Jetzt hör mir mal zu. Du, Pedro González, bist genau derjenige, den Gavi jetzt braucht. Er braucht dich mehr, als jeden anderen Menschen. Also hör gefälligst auf, so einen Schwachsinn zu labern und sieh zu, dass du noch heute deinen Hintern vor seine Tür schwingst. Oder ich liefere dich eigenständig bei ihm ab, hast du mich verstanden?"

Während Ferrans Appell, hatte Pedri keine andere Wahl gehabt, als seinem Kumpel in die bedrohlichen Augen zu blicken. Sie waren dunkler als sonst und ein kleines Feuer loderte darin, welches sich jeden Augenblick zu einer Stichflamme hätte entwickeln können.

Daher blieb Pedri nichts anderes übrig, als mit einem kurzen Nicken Ferrans Drohung zuzustimmen.

Skeptisch wurde er von Ferran beäugt.

„Versprich es mir."

Pedri starrte Ferran tief in die Augen.

„Ich verspreche es dir."

Und dieses Versprechen sollte er auch bewahren.

Pünktlich um 18 Uhr stand Pedri, frisch geduscht und in einem bequemen Outfit, vor Pablos Haustür.

In seiner rechten Hand hielt er einen üppigen Strauß roter Rosen.

Ja, rote Rosen - sehr kitschig.

Aber Pedri hätte es nicht über sein Herz bringen können, ohne ein kleines Präsent bei seinem Freund aufzutauchen.

Und da er sich nicht hatte zurückhalten können, trug er in seiner linken Hand zusätzlich eine royalblaue Geschenktüte, deren Inhalt aus Pablos liebsten Süßigkeiten bestand.

Es befand sich wirklich alles darin, was das Herz des Andalusiers begehrte. Von Zartbitterschokolade, über saure Fruchtgummis, bis hin zu getrockneten Mangos war alles dabei.

Pedri konnte es kaum abwarten. Er fühlte sich beinahe, wie bei ihrem ersten Date, welches mittlerweile schon zwei Jahre her war.

Er hatte an genau diesem Fleck gestanden. Er hatte mit seiner rechten Hand ebenfalls einen Strauß roter Rosen umklammert. Er war nervös und unsicher gewesen, war ungeduldig auf seinen Fußspitzen hoch und runter gewippt.

Als er seinen Finger ausgestreckt hatte, um den Knopf der Klingel zu betätigen, hatte sein Herz so heftig gegen seine Rippen gepocht, dass es jeden Augenblick aus seiner Brust hätte springen können.

Wie jetzt auch.

Zwar hatte er mittlerweile einen eigenen Haustürschlüssel, da sich dieser aber in den Tiefen seiner Hosentasche befand, benutzte er heute den Knopf neben dem Namensschild „Gavira".

Pedri musste keine fünf Sekunden warten, da sah er schon, durch das milchtrübe Glas, die Umrisse einer Person. Wer diese Person war, konnte er allerdings noch nicht definieren.

War es Pablos Mutter? Sein Vater? Ein Freund von ihm? Oder vielleicht doch Pablo selbst?

Mit einem Ruck wurde die Tür aufgerissen.

Eine weibliche, euphorische Stimme drang in Pedris Ohren.

„Da bist du ja endlich!"

Sogleich wurde er am linken Arm gepackt und ins Hausinnere gezogen. Die Tür fiel scheppernd hinter ihm zu.

„Du hast echt lange auf dich warten lassen, weißt du das?", meinte Aurora, Pablos Schwester, vorwurfsvoll.

Sie ließ Pedri gar nicht zu Wort kommen.

„Egal- Zum Glück bist du jetzt da. Er jault uns schon seit einer Woche die Ohren damit voll, wie sehr er dich vermisst und auf eine Nachricht oder einen Besuch von dir hofft.", erklärte sie aufgeregt weiter.

Kurz atmete sie durch, beruhigte sich wieder und schenkte Pedri nun ein Lächeln.

„Komm erstmal an.", sagte sie. 

„Soll ich dir vielleicht etwas abnehmen?", meinte sie dann, doch befreite Pedri, ohne eine Antwort von ihm zu verlangen, sofort von dem Blumenstrauß und der Präsenttüte.

„Danke.", lächelte Pedri, zog sich die dicke Jacke vom Leib und deponierte seine Sneaker neben all die anderen Schuhe.

,,Wow, die sind wirklich wunderschön.", staunte Aurora, bewunderte das Rosenbündel von allen Seiten. „Er wird sich darüber freuen."

Mit breitem Grinsen überreichte sie Pedri die Sachen und deutete ihm mit einer Handgeste an, dass er ihr folgen sollte.

Der Weg führte beide zum Wohnzimmer. Pedri spürte währenddessen das Blut rasend schnell durch seine Adern rauschen.

Warum war er so nervös? Er war doch nicht das erste Mal hier. Merkwürdigerweise fühlte es sich aber genau so an. So, als würde er zum ersten Mal durch diese Räume laufen.

Was eine Woche alles anrichten konnte...

„Pablito, ich habe eine Überraschung für dich.", machte Aurora auf sich Aufmerksam, sobald sie die Schwelle zum Wohnzimmer passiert hatte.

Noch während sich Pedri einen kurzen Überblick verschaffte, wurde er mit einem liebevollen „Pedro, mein Junge!" in die Arme von Pablos Mutter genommen.

Sie presste ihm einen kurzen, aber aus tiefstem Herzen kommenden, Kuss auf die Wange und löste sich dann wieder von ihm.

Mit einem Ausdruck von Dankbarkeit und purer Freude, lächelte sie ihn an.

„Pepi?"

Alarmiert flogen Pedris Pupillen zur Couch.

Eigentlich mochte er diesen Spitznamen nicht. Aber wenn er über diese Lippen und aus diesem Mund stolperte, war er wie hypnotisiert.

Sein Körper war gegenüber dieser Stimme so empfindlich. Jedes einzelne Haar stellte sich senkrecht, sein Herz beschleunigte sich um doppelte Geschwindigkeit und sein Verstand lag komplett blank.

Seine Aufmerksamkeit galt nur noch dem brünetten Jungen, der seinen Kopf über die Lehne der Couch gestreckt hatte und ihn mit großen Augen anstarrte.

Schnurstracks eilte Pedri auf ihn zu. Es war, als würde dessen Aura Pedri magisch anziehen.

Mit jedem weiteren Zentimeter, den er in Richtung Sofa machte, wurde ihm der Zustand des Jungen stärker verdeutlicht. Und mit jeder weiteren Sekunde wurde ihm bewusst, wie sehr er seine Entscheidung - nicht schon viel eher hier erschienen zu sein - bereute.

Selten hatte er so viel Reue in sich getragen.

„Pablo, mi amor, es tut mir so leid..."

Pedri hatte nicht einmal sein Ziel erreicht, da liefen ihm schon dicke, runde Tränen über das Gesicht. Es war nicht allein die Reue in ihm, die diese Tränen auslöste. Viel mehr war es der Fakt, dass er endlich bei seinem Freund sein und sich ein eigenes Bild von ihm machen konnte. Er konnte endlich herausfinden, ob es Pablo gut oder schlecht ging.

Wobei sich dies als wenig problematisch darstellte, denn Pablo ging es sichtlich bescheiden.

Bescheiden war eigentlich eine Untertreibung. Miserabel und furchtbar trafen sein Erscheinungsbild wohl eher.

„Pedri-"

Ein trockenes Schluchzen entfloh Pablos Kehle. Er stützte sich, zwischen all den Kissen und Decken, auf und rutschte an die Kante der Couch. Schwach streckte er seine Arme in die Richtung des Älteren aus.

Pedri zögerte keine Sekunde, die Präsente auf dem Glastisch niederzulegen, und sich dann in die Arme seines Freundes zu werfen.

„I-Ich habe dich so vermisst-", wimmerte Pablo in Pedris Halsbeuge, hielt sich, wie ein Ertrinkender, an Pedris Nacken fest.

Mit mindestens derselben Intensität erwiderte Pedri diese Umarmung. Er drückte Pablo so stark an sich, dass es kein Wunder gewesen wäre, wenn er Pablos Rippen zerbrochen hätte. Natürlich wollte er das nicht, aber seine Emotionen hätten es zugelassen.

„Ich dich auch, mi vida... Ich dich auch...", murmelte Pedri in die Schulter des anderen, wodurch seine Tränen von Pablos dickem Hoodie aufgesaugt wurden.

„Ich dachte- Ich dachte, dass du... Dass du mich gar nicht mehr sehen möchtest-"

Wenn Pedris Herz nicht davor schon in tausenden von Scherben zertrümmert gewesen war, dann spätestens jetzt.

Was hatte er bloß angerichtet?

Gott, er war so ein schlechter Freund!

Pedri nahm vorsichtig seinen Kopf von Pablos Schulter, nur, um diesem eindringlich in seine wunderschönen braunen Augen zu schauen.

Da war dieses Phänomen wieder.

Durch die letzten orangefarbenen Strahlen der untergehenden Novembersonne und das Wasser in Pablos Augen, wirkte es, als würden zwei goldene Bernsteine von sanften Wellen überspült werden.

Er könnte stundenlang, tagelang, wochenlang in diese Augen starren und nie davon genug bekommen.

„Nein- Bitte... Bitte, sag sowas nie wieder. Ich weiß, ich hätte dich schon viel früher besuchen und nach dir sehen sollen. Und ich weiß, dass ich ein Idiot bin und nichts mein Verhalten entschuldigt, aber bitte sag sowas nie wieder, okay? Ich liebe dich, Pablo, ich liebe dich so sehr und das weißt du. Du bist alles für mich und daran wird sich niemals etwas ändern."

Zum Ende konnte sich Pedri ein zaghaftes Schmunzeln nicht verkneifen und er bemerkte, wie sogar an Pablos Mundwinkeln ein ehrliches Lächeln zupfte.

Beschämt senkte Pablo seinen Blick, wodurch die verklebten Wimpern dunkle Schatten auf seine Wangen warfen.

Pedri nahm stattdessen Pablos Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger, schob dieses ein Stück nach oben, sodass Pablo ihn wieder ansehen konnte.

„Ich liebe dich, Pablo. Hörst du? Ich liebe dich."

Sanft wischte Pedri die neuen Tränen, die unaufhörlich Pablos Augenwinkel verließen, beiseite.

„Ich weiß... Ich liebe dich auch. Es tut mir leid..."

Nur mühevoll konnte Pablo dem Blickkontakt standhalten, was an seinen unruhigen Pupillen deutlich zu erkennen war.

„Hey, es ist alles gut, mi amor.", meinte Pedri deshalb mit einem leisen Kichern, wollte Pablo all die Zweifel nehmen, die sich in ihm verbargen.

Als dies jedoch nichts brachte, platzierte er eine Hand in Pablos Nacken, die andere blieb an dessen Wange ruhen. Während sich Pedris Gesicht langsam Pablo seinem näherte, schloss er die Augen und fand letztendlich die warmen Lippen, nach denen er sich so sehr gesehnt hatte.

Sie schmeckten zwar etwas salzig und waren spröde, aber an dem Gefühl, welches diese Lippen in ihm auslösten, änderten sie nichts. Im Gegenteil. Denn als Pablo den Kuss zärtlich erwiderte, rückten all die Sorgen sowie plagenden Gedanken in den Hintergrund und verwandelten sich in ein massives, buntes Feuerwerk, welches er in seinem gesamten Körper spürte.

Vorsichtig ließen sich die beiden Fußballer in eine liegende Position fallen, lösten sich dabei keine Sekunde lang von den wohligen Lippen des jeweils anderen.

Dieser Kuss war das, was beide momentan am meisten brauchten. Dieser Kuss machte all die physischen und psychischen Schmerzen der letzten Tage, aber auch die, der noch bevorstehenden, ein Stück mehr erträglicher. Und keine Worte hätten jemals die Gefühle beschreiben können, die dieser Kuss in beiden auslöste.

~~~

Es war mal wieder etwas länger und dramatischer, aber ich hoffe, euch hat der Oneshot zu den beiden gefallen! ❤️

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