Fußball Oneshots (BxB)

By xitsxlinax

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Eine Ansammlung an Oneshots, die überwiegend Drama, aber auch viel Romanze und Kitsch, versprechen. Wünsche k... More

>Intro<
Jadon Sancho x Reiss Nelson
>Wünsche<
Nadiem Amiri x Kevin Volland
Łukasz Piszczek x Mats Hummels
Neymar Jr x Marco Verratti
Sergio Ramos x Cristiano Ronaldo
Jadon Sancho x Julian Brandt
Mats Hummels x Mitchell Langerak
Achraf Hakimi x Mahmoud Dahoud
Erling Haaland x Julian Brandt
Philippe Coutinho x Roberto Firmino
Mats Hummels x Giovanni Reyna
Derby [BVB-Schalke]
Jadon Sancho x Giovanni Reyna
Erling Haaland x Giovanni Reyna
>Wünsche<
Sergio Ramos x Gerard Piqué
Jann-Fiete Arp x Leon Dajaku (MPreg)
Julian Brandt x Kai Havertz
Paulo Dybala x Cristiano Ronaldo
>Werbung<
Roman Bürki x Giovanni Reyna
Julian Brandt x Kai Havertz
Kai Havertz x Timo Werner
Mats Hummels x Marcel Schmelzer x Łukasz Piszczek
Aïmen Moueffek x Bilal Benkhedim
Mats Hummels x Giovanni Reyna
Julian Brandt x Erling Haaland
Kylian Mbappé x Antoine Griezmann
Łukasz Piszczek x Julian Brandt
Jack Grealish x Phil Foden (MPreg)
Neymar Jr x Philippe Coutinho
Antoine Griezmann x Lucas Hernández/Theo Hernández
Jack Grealish x Phil Foden
Timo Werner x Mason Mount
Kai Havertz x Mason Mount
Jadon Sancho x Jude Bellingham
Phil Foden x Jadon Sancho
Jack Grealish x Phil Foden
John Stones x Jordan Pickford
Leroy Sané x Jamal Musiala
Pedri x Gavi
Kai Havertz x Trent Alexander-Arnold
Pedri x Gavi
Jack Grealish x Phil Foden
Ben Chilwell x Jude Bellingham
Kai Havertz x Trent Alexander-Arnold
Pedri x Gavi & Nico x Eric
Devid Bouah x Riccardo Calafiori
Jude Bellingham x Giovanni Reyna
Trent Alexander-Arnold x Kostas Tsimikas
Cristiano Ronaldo x Alejandro Garnacho
Lionel Messi x Neymar Jr
Lisandro Martínez x Antony
Cristiano Ronaldo x Alejandro Garnacho
Pedri x Gavi
Trent Alexander-Arnold x Dominik Szoboszlai
Pedri x Gavi/Ferran [1/2]
Pedri x Gavi/Ferran [2/2]
João Félix x Gavi
Gavi x Fermín
Gavi x Vinícius Júnior
Leroy Sané x Jamal Musiala
Vinícius Júnior x Rodrygo [1/2]
Hakim Ziyech x Alejandro Garnacho
Marco Reus x Julian Brandt
Andrew Robertson x Trent Alexander-Arnold
Ansu Fati x Alejandro Balde
Rafael Leão x Moise Kean
Pedri x Gavi
Aurélien Tchouaméni x Jules Koundé
>Werbung<
Jadon Sancho x Julian Brandt
Eberechi Eze x Michael Olise
Jamal Musiala x Florian Wirtz
Julian Brandt x Karim Adeyemi

Vinícius Júnior x Rodrygo [2/2]

798 30 91
By xitsxlinax

Kann es sein, dass bei manchen der erste Teil dieser Geschichte nicht angezeigt wurde? Oder bestand einfach nicht so viel Interesse? Weil irgendwie hat der viel weniger Reads, als alle anderen Oneshots... 🙈

Jedenfalls, hier eine kleine Fortsetzung für dich, miraynextdoor 🤍

Anmerkung: Nehmen wir mal an, Real Madrid gewinnt die Champions League 23/24.

01.06.2024

Vinicius hatte nicht einmal die Schwelle zur Umkleidekabine passiert, da trommelten schon die lauten Bässe der Musikbox in seine Ohren. Normalerweise war er derjenige, der sich um die Stimmung nach gewonnen Spielen - vor allem nach einem solchen Spiel wie heute - kümmerte. Schon im Vorfeld erstellte er Playlists mit überwiegend spanischen und brasilianischen Partysongs, die seine Teamkollegen am Ende des Tages über sich ergehen lassen mussten. Bisher hatte sich nie jemand darüber beschwert gehabt - ganz im Gegenteil. Die meisten verdonnerten ihn regelrecht dazu. Jedoch waren es heute nicht Vinicius' Lieder, die in den Gängen des Wembley Stadions widerhallten, sondern irgendwelche lahmen Pop-Songs von dem Smartphone eines Mitspielers. Scheinbar störte dieser Umsturz aber keinem, denn sobald er die Tür öffnete, sprang ihm das Chaos förmlich entgegen.

Er erkannte David, Mili und Jude, die auf dem großen, zentralen Tisch tobten und tanzten, welcher ursprünglich als Ablage für Snacks und Trinkflaschen diente. Um diesen hüpften einige Jungs sowie Angehörige des Trainerstabs mit offenen Wasser- und Bierflaschen umher, wodurch der Boden von riesigen Pfützen übersät wurde.

Vinicius würde es zwar nur widerwillig zugeben, aber dieser Anblick vermieste ihm die Freude über den Sieg und die Euphorie, welche sich von Abpfiff des Spiels bis zum Ende der Zeremonie hinweggezogen hatte. Wie durch ein Fingerschnippen, war diese verpufft. Es war lächerlich, denn eigentlich gab es keinen Grund dafür.

Doch, es gab einen Grund für seinen plötzlichen Stimmungswandel.

Hätte sich Vinicius vor einem Jahr an dieser Stelle befunden, hätte er jetzt vermutlich ausgiebig mit seiner Mannschaft gefeiert. Er hätte gemeinsam mit Eduardo, Aurelien, Federico, Eder und Rodrygo seine restlichen Kollegen mit Karaoke-Gesängen und Bierduschen auf die Palme getrieben. Er hätte seine Social-Media-Kanäle mit Bildern und Videos zugemüllt und die Fans an ihrer Party teilhaben lassen. Er hätte, nachdem der Bus die Mannschaft zurück ins Hotel gefahren hätte, mit seinen Freunden den nächstbesten Club aufgesucht und die restliche Nacht in diesem verbracht. Er hätte jetzt keine schlechte Laune gehabt, keine Sorgen und kein schweres Herz in seiner Brust, welches mittlerweile nur noch halb so schnell schlug, wie vor einem dreiviertel Jahr.

All dies waren nur leere Vorstellungen. Es gab niemanden mehr, mit dem er sein Team ärgern konnte. Es gab niemanden mehr, mit dem er Gruppenfotos und Live-Videos teilen konnte. Es gab niemanden mehr, mit dem er feiern gehen und die Nacht verbringen konnte. Kein Eduardo. Kein Aurelien. Kein Federico. Kein Eder. Und schon gar kein Rodrygo.

Sie alle waren mittlerweile nicht viel mehr, als Mannschaftskameraden, mit denen er eine gute Leistung auf dem Spielfeld kreieren musste. Sie waren keine Freunde mehr. Vinicius hatte nie den wahren Grund für ihre Distanzierung erfahren dürfen, denn immer, wenn er mit Edu, Aurelien, Fede oder Mili abseits des Fußballs reden wollte, blockten sie ihn gnadenlos ab. Über Jude, welchen er noch vor wenigen Monaten als seinen besten Kumpel betitelt hätte, brauchte er gar nicht erst nachdenken. Der Engländer hatte Vinicius ab der Minute, als er aus der Toilettenkabine stolziert war und Vinicius allein gelassen hatte, höchstens mit abschätzigen Blicken gewürdigt.

Rodrygo hatte es Jude gleichgetan. Es war keine Überraschung gewesen, dass Rodrygo nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte und jeder seine eigenen Wege gehen musste. Vinicius hatte nichts anderes erwartet gehabt.

Denn Rodrygo liebte ihn nicht mehr. Wie auch? Nach all dem, was Vinicius ihm angetan hatte. Erst hatte er ihn wochenlang behandelt, als wäre er Luft gewesen, dann hatte er ihn mit Jude betrogen und als krönenden Abschluss hatte er ihn sitzen lassen, nachdem Rodrygo nichts weiter, als eine ehrliche Antwort von ihm haben wollte. Wie könnte Rodrygo ihn danach noch lieben? Während schlaflosen Nächten hatte er oft über diese Frage nachgedacht, wobei er immer auf denselben Entschluss gekommen war: Es war nicht möglich, dass Rodrygo noch etwas für ihn empfand.

Daran war aber niemand geringeres als Vinicius selbst schuld. Er ganz alleine trug die Verantwortung für seinen Fehler, der sich Tag für Tag tiefer in sein Gewissen bohrte. Er war schuld daran, dass seine Freunde ihn seither kaum noch beachteten. Er hatte es sich zuzuschreiben, dass Rodrygo ihn ignorierte und ihre Beziehung nichts weiter, als eine unvergessliche Erfahrung der Vergangenheit war.

Vinicius' Laune befand sich nun endgültig im Minusbereich. Er hasste es, über jene Nacht und die daraus resultierten Folgen nachzudenken, aber hatte er sich einmal in seine Gedankenwelt verirrt, fühlte er sich wie in einem Labyrinth gefangen, aus welchem es kaum einen Ausweg gab.

Meistens war der einzige Ausweg der Schlaf, der ihn, nach stundenlangem Wachliegen, übermannte. Heute war es eine leere Wasserflasche, die gegen seinen Kopf flog.

Zähneknirschend hielt er nach dem Übeltäter Ausschau. Seine Pupillen schwirrten von einer Ecke, in welcher sich zwei Physios um den erneut angeschlagenen Arda kümmerten, über die zelebrierende Gruppe aus seinen ehemaligen Freunden, bis zu der kleinen Traube aus älteren Spielern. Für einen Augenblick wanderten sie zurück zu der Freundesgruppe. Der Anblick dieser verursachte kleine Nadelstiche in Vinicius', ohnehin schon verwundetes, Herz. Jude, Edu, Mili... Aber kein Rodrygo. Wo war er?

Vinicius musste nicht lange nach seinem Landsmann suchen, denn dieser lehnte, nur wenige Meter von dem Schauplatz entfernt, an seinem Spind. Er trug eine weiße Cap sowie ein ebenfalls weißes Shirt mit der Aufschrift ,Campeones'. Um seine Hüfte hatte er die brasilianische Flagge gewickelt. Sein Kopf hing nach unten, während er motivationslos auf sein Handy starrte. Rodry wirkte niedergeschlagen und erschöpft. Es schien nicht so, als hätte er soeben die Champions League gewonnen.

Nachdenklich senkte Vinicius seinen Blick. Sollte er vielleicht zu ihm gehen? Nur was sollte er dann sagen? Vinicius war sich sicher, dass er der letzte war, den Rodrygo im Augenblick sehen wollte. Andererseits, wieso sollte er es nicht einfach wagen und all seine Bedenken - all die vergangenen Monate - für diesen Moment vergessen?

Es war besser etwas zu bereuen, das man getan hat, als etwas zu bereuen, das man nicht getan.

Mit diesem Gedanken erhob sich Vinicius und steuerte auf sein Ziel zu. Dort angekommen setzte er sich, so unauffällig wie möglich, neben Rodrygo. Dieser schien so in sein Handy vertieft, dass er Vinicius gar nicht wahrnahm.

,,Hey.", machte Vinicius auf sich aufmerksam, nachdem er sich kurz geräuspert hatte. Erschrocken blitzte Rodrygos Kopf in seine Richtung, woraufhin sich dessen Mimik sofort in pure Verblüffung transformierte.

,,Ähm... Hey?" Rodrys Stimme war leise und schwach, die Unsicherheit war für Vinicius nicht zu überhören. Gott, wie er Rodrygos zarte, schüchterne Stimme vermisst hatte.

Es war nicht so, dass sie in dem letzten dreiviertel Jahr kein Wort miteinander geredet hatten. Während Spielen und im Training hatten sie des Öfteren miteinander kommunizieren müssen, jedoch waren dies nur schroffe Konversationen gewesen.

,,Ähm, Glückwunsch zu deinem Tor... Du warst wirklich stark heute.", sagte Vinicius lächelnd und vergrub seine Hände in seinem Schoß. Er suchte kurz nach Rodrygos Augen, als sich diese aber trafen, blickte er zurück auf den Boden.

,,Danke... Und- Äh- Danke für deine Vorlage. Ohne dich würden wir vermutlich jetzt ohne Trophäe hier sitzen.", witzelte Rodry, erhielt daraufhin ein leichtes Schmunzeln von Vinicius.

Danach war es wieder still zwischen ihnen. In Vinicius' Hirn ratterten die Zahnräder. Er überlegte, was er denn sagen könnte, damit dieses Gespräch nicht jetzt schon ein Ende hatte. Zu seinem Glück, nahm ihm Rodrygo diese Aufgabe ab.

,,Gehst du eigentlich später mit in diese Bar?" Rodry schenkte ihm einen neugierigen Seitenblick, während er nervös sein Smartphone zwischen den Händen knetete.

Unwissend schaute Vinicius zu dem Jüngeren auf, dessen Pupillen sich nicht einigen konnten, welchen Punkt in Vinis Gesicht sie fokussierten sollten.

,,Welche Bar? Davon habe ich noch nichts gehört.", erklärte sich Vinicius, doch er wusste, er würde keinen einzigen Fuß in diese setzen. Die Erinnerungen an das letzte Mal hinderten ihn daran.

,,Keine Ahnung. Ich hab's von Jude erfahren, aber genaue Informationen konnte er mir auch nicht geben.", meinte Rodry.

,,Aha, okay. Und... Gehst du mit?", wollte Vinicius, vermutlich etwas zu überhastet, wissen.

Vinicius würde lügen, wenn er behauptete, es würde ihn nicht interessieren. Rodrygo war noch immer ein fester Bestandteil seines Lebens. Ja, er vermisste die Zeit mit ihm. Er vermisste die Gespräche, die Umarmungen, die Küsse und die gemeinsamen Nächte mit ihm. Er liebte Rodrygo. Seine Liebe zu dem Brasilianer war nie verflogen und bis das geschehen würde, würde es auch noch viele Jahrzehnte dauern.

Zu Vinicius' Erleichterung verneinte Rodrygo die Frage mit einem Kopfschütteln. Vini hätte nicht glücklicher sein können.

Da kam ihm eine Idee. Und bevor er länger über diese grübeln konnte, war sie schon über seine Lippen gestolpert.

,,Hättest du Lust, nachher, wenn wir wieder im Hotel sind, noch was zu machen? Vielleicht einen Film schauen oder so?" Hoffnungsvoll musterte er Rodry, welcher unsicher auf seiner Unterlippe kaute.

War Vinicius zu eifrig gewesen? Hätte er nicht doch lieber seine Klappe halten sollen? Er hasste sich für seinen vorlauten Mund. Rodrygo und er hatten es gerade erst geschafft, nach langer Zeit mal wieder ein normales Gespräch zu führen. Und was machte er? Er zerstörte es mit seiner optimistischen Art. Wie gerne er sich dafür selbst geohrfeigt hätte.

,,Ähm... Ja, können wir machen.", kam es schüchtern von Rodrygo.

Diese Aussage konnte Vinicius nicht anders, als mit einem enthusiastischen Lächeln erwidern. Sein Herz begann wild gegen seine Rippen zu hämmern und die Euphorie breitete sich, wie ein Lauffeuer, in seinem Körper aus. Niemals hätte er mit dieser Antwort gerechnet.

So fanden sich die zwei Fußballer, kurz nach Mitternacht, auf dem Bett in Vinicius' Hotelzimmer wieder. Vinicius lehnte mit dem Rücken an dem gepolsterten Betthaupt, während rechts von ihm Rodrygo im Schneidersitz hockte. Dabei berührte Rodrygos Knie den rechten Oberschenkel von Vinicius. Stören tat dies aber keinem von beiden.

Gebannt folgten sie der Serie, die Vinicius über sein IPad laufen ließ. Es war ausgerechnet ihre Lieblingsserie, welche sie, seitdem sie keine Abende mehr miteinander verbrachten, unterbrochen hatten.

Daher fühlte sich die Situation umso kurioser an. Denn würde Vinicius die damaligen Ereignisse nicht beachten, würde es sich wie ein ganz normaler Pärchenabend anfühlen. Als wäre nie etwas zwischen Rodrygo und ihm gewesen. Als hätte es nie diesen Vorfall im Nachtclub gegeben. Als wären all die darauffolgenden Wochen nur ein schlechter Traum gewesen und als wäre Jude nie präsent gewesen.

Je mehr sich Vinicius an diesen Gedanken festklammerte, desto mehr wurde er von der Gegenwart abgelenkt und auf einen Pfad gelockt, der sich fern von der Realität befand.

Hatte er sich die ganze Zeit vielleicht in einem Albtraum befunden, von dem er endlich aufwachte? Waren Rodrygo und er vielleicht doch noch in einer Beziehung und er hatte sich die vergangenen Monate bloß eingebildet? Liebte Rodrygo ihn vielleicht wirklich noch? Schließlich würde der junge Stürmer sonst nicht neben ihm sitzen, oder? Vinicius wollte es herausfinden. Er musste wissen, ob er die ganze Zeit nur geträumt hatte. Und dazu gab es nur eine Möglichkeit.

Vorsichtig, damit er Rodrygo nicht erschrak, platzierte Vinicius seine rechte Hand auf Rodrys Knie. Verwirrt lenkte dieser seinen Blick von dem Bildschirm ab, betrachtete Vini mit seinen dunkelbraunen Teddybäraugen, in welchen sich so viele Emotionen widerspiegelten.

Für eine geschlagene Minute verweilten sie in ihren Positionen, bevor Vinicius sich dazu entschied, den ersten Schritt zu machen. Er beugte sich vor, schloss die Augen und verband seine Lippen mit denen von Rodrygo. Als diese aufeinanderprallten, konnte sich Vini ein zufriedenes Seufzen nicht verkneifen. Er hatte ganz vergessen, wie weich Rodrygos Lippen waren und wie gut diese schmeckten. Wie hatte er das nur vergessen können? Es war egal, denn jetzt konnte er sie endlich wieder spüren.

Zunächst wirkte Rodrygo skeptisch und zurückhaltend. Doch ehe Vinicius darüber nachdenken konnte, ob er den Kuss nicht lieber abbrechen und sich für seine Aktion entschuldigen sollte, hatte sich Rodrygo schon auf ihn gestürzt. Rittlings hockte er auf Vinicius' Schoß, hatte seine Finger haltsuchend in die schwarzen Locken gekrallt und presste seinen Oberkörper sehnsüchtig gegen Vinis. Kein Blatt Papier hätte mehr zwischen sie gepasst.

Als der Kuss leidenschaftlicher und intimer wurde, wanderten Vinicius' Finger, welche vorher an Rodrys Hüfte geruht hatten, an den Saum des weißen Shirts. Ungeduldig zog er es dem Jüngeren über den Kopf, wobei sie für einige Sekunden ihren Zungenkuss aufgeben mussten. Diese Unterbrechung nutzte Rodrygo, um Vinis Oberteil ebenfalls zu entfernen.

Gierig betrachteten sich die beiden. Die gedimmten Nachttischlampen, offenbarten Vinicius jede einzelne Faser von Rodrygos Oberkörper. Hauchzart fuhr Vinicius über die nougatbraune Haut, unter welcher sich die harten Muskeln abzeichneten. Rodrygo beobachtete ihn dabei ausführlich.

Vinicius liebte diesen Anblick. Nie wieder wollte er diesen missen. Nie wieder wollte er Rodrygo gehen lassen.

,,Träume ich?", fragte Vinicius in die Stille hinein, stoppte in seinen Liebkosungen und blickte Rodrygo erwartungsvoll in die Augen. Dieser hatte allerdings leicht seine Brauen gekräuselt, war sichtlich irritiert von der Frage.

,,Was?", hauchte Rodry, ließ seine Hände in Vinis Nacken gleiten und verschränkte sie dort.

,,Träume ich?", wiederholte Vinicius, spürte Angst, die sich in seiner Magengrube breit machte.

Durch seine trübe Sicht, erkannte Vinicius, wie sich Rodrygo nach vorn lehnte und ihn erneut in einen Kuss zog. Dieser war etwas sanfter, als der Zungenkuss zuvor, jedoch löste sich Rodrygo fast sofort wieder.

,,Fühlt sich das wie ein Traum an?", wisperte Rodrygo, woraufhin Vinicius mit dem Kopf schüttelte. Er wollte noch etwas erwidern, doch sobald er seinen Mund geöffnet hatte, wurde sein Vorhaben von einem vollen Lippenpaar zunichte gemacht.

Das war der Moment, in dem Vinicius all seine Gedanken und Sorgen über Bord warf und sich der Situation einfach hingab.

Mit einer Handbewegung drehte Vinicius sie beide zur Seite. Bevor er aber bestimmend seine Arme neben Rodrygos Ohren abstützte, betätigte er den Aus-Knopf seines IPads.

Danach widmete er seine volle Aufmerksamkeit Rodrygo. Dieser blickte scheu zu ihm hinauf. Vinicius hatte es schon immer geliebt, den Kleineren um den Finger zu wickeln, und er wusste genau, dass es Rodrygo ebenfalls gefiel.

Doch für kleine Spielchen war jetzt keine Zeit. Vinicius wollte die intensive Nähe zu Rodrygo und dessen Atem an seiner Haut kitzeln spüren. Er wollte dessen Stöhnen und seinen Namen aus Rodrys Mund hören, was ihn so oft in weit entfernte Galaxien geschickt hatte.

Also löste er sich von Rodrygos Lippen, machte sich sogleich an der Schleife dessen Jogginghose zu schaffen. Keine fünf Sekunden später war Rodrygo diese, mitsamt seiner Boxershorts, los.

Dieses Bild trieb Vinicius Tränen in die Augen und ließ seinen Mund staubtrocken werden - er könnte es sich jeden Tag ansehen.

Rodrygos Lider waren fast geschlossen, dennoch konnte Vinicius die dunklen Augen, durch einen kleinen Spalt, funkeln sehen. Sein Mund stand leicht offen, seine Arme ruhten schlaff neben seinem Körper und sein Brustkorb hob und senkte sich regelmäßig. Ein Blick auf seine untere Körperhälfte verriet Vinicius, dass Rodrygo vollends von Erregung und Verlangen eingenommen wurde. Sein Glied war komplett hart, während sich an der Spitze Tropfen der Lust gesammelt hatten und seine angewinkelten Beine schon jetzt leicht zitterten. Das war zu viel für Vinicius.

Schnell entledigte sich Vinicius seine letzten Kleidungsstücke, bevor er mit seiner rechten Hand einige Male sein eigenes Glied pumpte und mit der anderen Hand Rodrygo anordnete, seine Beine weiter zu spreizen. Brav tat Rodrygo, wie ihm befohlen wurde.

Als Vinicius ebenfalls steinhart war und sich die Begierde in seinem Unterleib zuspitzte, positionierte er sich und drückte sich mit seiner vollen Länge in Rodrygo.

Ein lautes Wimmern entfuhr dem jungen Brasilianer. Seine Finger krallte er so stark in das Bettlaken, dass seine Knöchel weiß hervor traten.

Aber Vinicius wusste, dass Rodrygo es so wollte. Sie hatten schon damals jegliche Arten von Vorspielen gehasst. Wieso sollte es dann heute anders sein? Außerdem hatte Rodrygo immer gemeint, dass er ja nicht aus Glas sei und der Schmerz sowieso nur von kurzweiliger Dauer wäre.

Somit begann Vinicius, in einem angenehmen Rhythmus in Rodrygo zu stoßen. Behutsam streichelte er dabei über die Außenseite von Rodrygos Oberschenkeln, versuchte damit, seinem Ex-Freund den Schmerz erträglicher zu machen. Dieser schien sich allerdings schnell an Vinicius gewöhnt zu haben, denn bald vermischte sich das weinerliche Jaulen mit leisem Stöhnen.

Dies nahm Vinicius als Anlass, seine Bewegung zu intensivieren. Seine Hände stützte er wieder neben Rodrygo ab, so dass sie sich nun auf Augenhöhe begegneten. Rodrygo schlang seine Arme um Vinicius' Hals, zog dessen Kopf zu sich runter. Anschließend verwickelte er Vini in einen temperamentvollen Kuss.

Je stärker und tiefer Vinicius in Rodrygo stieß, desto näher rückte sein Höhepunkt. Er war nicht mehr weit von diesem entfernt, jedoch wollte er diesen noch einige Sekunden hinauszögern, zu sehr genoss er das Gefühl, von Rodrygo ummantelt zu werden.

An Rodrygos unregelmäßiger werdenden Atmung, merkte Vinicius, dass er ebenfalls an der Klippe zur Erlösung stand.

,,Deus... Vini- I-Ich...", stammelte Rodry zwischen Unmengen an Wimmern und Keuchen. Für Vinicius' Ohren war es die feinste Musik, die existierte. Er könnte diese jeden Tag hören.

,,Vini- Ich liebe dich... Ich liebe dich... Ich liebe dich-" Die Worte dämpften an Vinicius' Halsbeuge ab, dennoch konnte er diese glasklar verstehen. Nachdenken konnte er über diese allerdings nicht.

Während er seine Stirn an Rodrygos Schulter fallen ließ, vergrub dieser sein Gesicht tiefer an Vinicius' Hals. Schmerzhaft verankerte Rodrygo seine Fingernägel in Vinicius' glühende Haut und verbiss sich zusätzlich mit seinen Zähnen in dieser. Das sich ständig wiederholende „Vini" sowie die unzähligen Liebesgeständnisse waren damit nur noch unverständliches Nuscheln.

Und dann war es über Vinicius geschehen. Er ergoss sich, mit erfülltem Stöhnen und Rodrygos Namen auf den Lippen, in Rodrygo. Dem anderen widerfuhr es gleich. Mit ersticktem Stöhnen kam Rodrygo über seinem Bauch, während er seine zitternden Beine gegen Vinicius' Becken drückte und er erst wieder locker ließ, als der Orgasmus vollständig abgeklungen war.

Erschöpft sackte Vinicius auf Rodrygo, zog sich aus ihm und versteckte erneut seinen Kopf an Rodrygos Schulter. Sogleich wurde er enger an den Körper unter sich gedrückt.

Zunächst war es still zwischen ihnen. Jeder musste seine Atmung wiederfinden und sich von dem Geschehen erholen.

Vinicius spürte, wie der Nebel in seinem Kopf allmählich verschwand und er wieder klare Gedanken fassen konnte.

Es war kein Traum gewesen. Niemals würde ihm das in einem seiner Träume passieren. Es musste die Realität sein. 

Sanftes Wimmern veranlasste Vinicius dazu, sich ein Stück aus der Umarmung zu lösen und seinen Kopf zu heben. Als er in das Gesicht von Rodrygo sah, schnürte sich sein Herz schmerzvoll zusammen.

Tränen kullerten von Rodrygos Augenwinkeln über seine Schläfen, hinab auf das weiße Kissen. Seine Unterlippe bebte leicht und als er schluckte entfloh seiner Kehle ein unterdrücktes Schluchzen.

,,Rodry, hey... Ich bin da. Es ist alles gut...", redete Vinicius ruhig auf ihn ein, erzeugte damit aber nur, dass Rodrygo stärker weinte.

,,Hey, ich bin bei dir, okay? Hör auf zu weinen, bitte, querido...", bat Vini mit rauer, zittriger Stimme, wischte daraufhin mit seinem Daumen die Tränen weg, die jedoch unaufhaltsam weiterflossen.

,,Sshh...", versuchte er den Jungen zu beruhigen und hauchte zusätzlich liebevolle Küsschen auf dessen Lippen sowie Mundwinkel.

,,Bitte... Bitte verlass' mich nicht wieder... Ich kann das nicht nochmal. Die- Die letzten Monate waren die Hölle ohne dich... Ich dachte, du liebst mich nicht mehr. Bitte tu mir das nicht nochmal an.", flehte Rodrygo.

Bei diesen Worten begann Vinicius' Herz zu bluten. Er konnte es nicht ausstehen, Rodrygo so aufgelöst und verletzt zu sehen. Es hatte ihn schon immer wehgetan, doch jetzt war es um Welten schlimmer.

Er hatte nicht daran geglaubt, dass Rodrygo ihn noch liebte. Doch dass er dies nun wusste, ließ ihn hoffen. Hoffen, auf einen Neuanfang. Hoffen, auf eine gemeinsame Zukunft mit Rodrygo. Hoffen, dass der Schmerz der Vergangenheit eines Tages vorbei sein würde. 

,,Es tut mir so leid, was ich damals getan habe... Ich- Ich weiß, dass ich es vermutlich nie wieder gut machen kann und es noch lange dauern wird, bis du mir wieder voll vertrauen kannst... Aber ich werde dich nie wieder verlassen, okay? Nie wieder werde ich sowas tun. Nie wieder. Ich verspreche es dir.", beteuerte Vinicius, ohne jeglichen Anschein von Zweifel. Er meinte es exakt so, wie er es ausgesprochen hatte.

,,Wirklich...?", wollte sich Rodrygo vergewissern. Vinicius traute sich an einem zuversichtlichen Lächeln.

,,Ich verspreche es. Ich liebe dich, Rodrygo. Ich verspreche es dir...", meinte Vinicius leise, aber mit purer Ehrlichkeit in der Stimme.

Mit geschlossenen Augen, ließ er seine Stirn müde gegen Rodrygos sinken. Ihre Nasenspitzen schmiegten sich leicht aneinander, während der Atem des jeweils anderen an ihrer Haut kitzelte.

,,Ich liebe dich auch, Vini.", gestand ihm Rodrygo zum mindestens zwanzigsten Mal an diesem Abend, wobei sich Vinicius sicher war, dass dies nicht das letzte Mal sein würde.

~~~

Hoffe, dir/euch hat die (doch etwas längere) Fortsetzung gefallen! <3

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