Fußball Oneshots (BxB)

By xitsxlinax

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Eine Ansammlung an Oneshots, die überwiegend Drama, aber auch viel Romanze und Kitsch, versprechen. Wünsche k... More

>Intro<
Jadon Sancho x Reiss Nelson
>Wünsche<
Nadiem Amiri x Kevin Volland
Łukasz Piszczek x Mats Hummels
Neymar Jr x Marco Verratti
Sergio Ramos x Cristiano Ronaldo
Jadon Sancho x Julian Brandt
Mats Hummels x Mitchell Langerak
Achraf Hakimi x Mahmoud Dahoud
Erling Haaland x Julian Brandt
Philippe Coutinho x Roberto Firmino
Mats Hummels x Giovanni Reyna
Derby [BVB-Schalke]
Jadon Sancho x Giovanni Reyna
Erling Haaland x Giovanni Reyna
>Wünsche<
Sergio Ramos x Gerard Piqué
Jann-Fiete Arp x Leon Dajaku (MPreg)
Julian Brandt x Kai Havertz
Paulo Dybala x Cristiano Ronaldo
>Werbung<
Roman Bürki x Giovanni Reyna
Julian Brandt x Kai Havertz
Kai Havertz x Timo Werner
Mats Hummels x Marcel Schmelzer x Łukasz Piszczek
Aïmen Moueffek x Bilal Benkhedim
Mats Hummels x Giovanni Reyna
Julian Brandt x Erling Haaland
Kylian Mbappé x Antoine Griezmann
Łukasz Piszczek x Julian Brandt
Jack Grealish x Phil Foden (MPreg)
Neymar Jr x Philippe Coutinho
Antoine Griezmann x Lucas Hernández/Theo Hernández
Jack Grealish x Phil Foden
Timo Werner x Mason Mount
Kai Havertz x Mason Mount
Jadon Sancho x Jude Bellingham
Phil Foden x Jadon Sancho
Jack Grealish x Phil Foden
John Stones x Jordan Pickford
Leroy Sané x Jamal Musiala
Pedri x Gavi
Kai Havertz x Trent Alexander-Arnold
Pedri x Gavi
Jack Grealish x Phil Foden
Ben Chilwell x Jude Bellingham
Kai Havertz x Trent Alexander-Arnold
Pedri x Gavi & Nico x Eric
Devid Bouah x Riccardo Calafiori
Jude Bellingham x Giovanni Reyna
Cristiano Ronaldo x Alejandro Garnacho
Lionel Messi x Neymar Jr
Lisandro Martínez x Antony
Cristiano Ronaldo x Alejandro Garnacho
Pedri x Gavi
Trent Alexander-Arnold x Dominik Szoboszlai
Pedri x Gavi/Ferran [1/2]
Pedri x Gavi/Ferran [2/2]
João Félix x Gavi
Gavi x Fermín
Gavi x Vinícius Júnior
Leroy Sané x Jamal Musiala
Vinícius Júnior x Rodrygo [1/2]
Hakim Ziyech x Alejandro Garnacho
Marco Reus x Julian Brandt
Vinícius Júnior x Rodrygo [2/2]
Andrew Robertson x Trent Alexander-Arnold
Ansu Fati x Alejandro Balde
Rafael Leão x Moise Kean
Pedri x Gavi
Aurélien Tchouaméni x Jules Koundé
>Werbung<
Jadon Sancho x Julian Brandt
Eberechi Eze x Michael Olise
Jamal Musiala x Florian Wirtz
Julian Brandt x Karim Adeyemi
Marc Guiu x Héctor Fort
Eu Amo Você
Eberechi Eze x Michael Olise
Jude Bellingham x Trent Alexander-Arnold
Aurélien Tchouaméni x Eduardo Camavinga

Trent Alexander-Arnold x Kostas Tsimikas

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By xitsxlinax

(PoV Trent)

,,Du kriegst mich niemals, Trent!", rief Kostas über seine Schulter, während er, wie von einer Tarantel gestochen, vor mir wegrannte. Diese Unterstellung wollte ich sofort niederschlagen, indem ich dem Griechen hinterher sprintete. Dieser war bereits etliche Meter von mir entfernt, weshalb ich Schnelligkeit aufnahm und versuchte, ihn mit meinem ausgestreckten rechten Arm zu fangen. Kreuz und quer rannten wir über den Trainingsplatz, behinderten dabei einige unserer Teamkameraden, die uns augenverdrehend nachsahen. Jürgen hatte das Training vor knapp fünf Minuten als beendet erklärt, wodurch wir uns diesen kleinen Spaß erlauben konnten. ,,Warst du schon immer so langsam?!", neckte mich Kostas, obwohl er bemerkt hatte, dass ich einiges an Distanz aufgeholt hatte und nur noch drei Armweiten hinter ihm war. ,,Na, warte!" Angespornt durch seine Worte, legte ich einen Gang zu. Kurz bevor ich ihn endgültig eingeholt hatte, streckte ich meinen Arm aus und wollte nach ihm greifen. Doch in diesem Moment hatte ich die Rechnung ohne Kostas gemacht, denn er änderte abrupt seine Richtung und sprang nach links. Somit griff ich ins Leere. Laut hörte ich ihn kichern, was mir ebenfalls ein belustigtes Grinsen auf das Gesicht zauberte, aber sogleich wieder verblasste, da ich schließlich noch eine Mission zu erledigen hatte. ,,Du bist zu langsam, Trent! Gib auf!", schallte Kostas' Stimme über das Gelände, woraufhin er lachte. In meinem Stolz beleidigt, sprintete ich mit all meiner Kraft auf ihn zu, kam ihm näher. Als er erneut zum Wenden ansetzte, rutschte er mit einem Fuß auf dem Rasen weg. Er landete direkt in meiner Laufbahn, doch ich konnte mein Tempo noch rechtzeitig kontrollieren, wodurch ich eine schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Boden verhindern konnte. Dennoch stolperte ich über meine eigenen Füße und stürzte mit meinem ganzen Gewicht auf meinen Freund.

Sofort schnellte mein Kopf zu seinem Gesicht, um sicherzustellen, dass ich ihn nicht verletzt hatte. Aber als ich das breite Grinsen erkannte und sein bezauberndes Kichern wahrnahm, verschwanden die Sorgen genauso schnell, wie sie gekommen waren. Das Adrenalin schoss durch meine Adern und meine Atmung verlief flach, ebenso wie die von Kostas. Meine Lippen spiegelten sein köstliches Lächeln wider, wie meine Seele seine Glückseligkeit absorbierte. Ohne zu wissen, was ich tat, stützte ich meine Unterarme neben seinen Ohren ab und konnte nicht anders, als mich in seinen traumhaft schönen, braunen Augen zu verlieren. Wie gerne ich ihn jetzt küssen würde, seine warmen Lippen auf meinen spüren, meine Arme um seinen Körper schlingen, meine Fingerkuppen über jedes Stückchen seiner Haut fahren lassen. In Kostas' Blick sah ich exakt das selbe Verlangen, welches ich im Augenblick fühlte. Doch ich wusste, dass dies weder hier auf dem Platz noch in der Umkleidekabine umsetzbar war. Erst Zuhause, wenn wir uns sicher sein konnten, dass wir wirklich allein waren, konnten wir uns von den Zärtlichkeiten des jeweils anderen verführen lassen. Daher löste ich mich aus meiner Träumerei, blickte unsicher um uns und stieg schließlich von seiner Hüfte. Kostas wirkte urplötzlich etwas angeschlagen und bedrückt, dennoch nahm er leicht lächelnd meine rechte Hand entgegen, mit welcher ich ihm auf die Beine half.

,,Alles gut, Kostas?", hakte ich nach, als wir uns schweigend auf dem Weg zur Kabine gemacht und den Eingang zum Gebäude passiert hatten. ,,Ja, alles okay." Seine Mundwinkel zog er nach oben, als ich ihm einen seitlichen Blick zuwarf, jedoch fielen diese nach unten, sobald er seine Sicht wieder auf den Fußboden gerichtet hatte. ,,Hey", setzte ich an, hielt in meinem Gang inne und griff nach seinem Handgelenk. Kurz schaute ich mich um, stellte glücklicherweise fest, dass wir allein waren. ,,Du weißt, dass du mit mir reden kannst, wenn dich etwas belastet, ja?", fuhr ich fort, blickte dem Älteren tief in die Augen. Dieser nickte verstanden und wollte mir mit einem erneuten Lächeln verdeutlichen, dass ihm nichts auf dem Herzen lag. Sanft drückte ich seine Hand. ,,Möchtest du vielleicht noch mit zu mir kommen? Wir können uns Abendessen bestellen und einen Film schauen.", schlug ich vor, hoffte, dass ich meinen Freund damit aufmuntern konnte. ,,Gerne.", stimmte dieser zu, was mich ein wenig beruhigte. Wir setzten unseren Weg zur Kabine fort, jedoch nicht ohne, dass ich meine Hand aus Kostas seiner löste. Das Kribbeln und die Wärme, welche sich soeben noch in meinem Körper ausgebreitet hatten, klangen unmittelbar ab. Das einzige, was ich in diesem Moment brauchte, war die Nähe zu Kostas. Ich wollte nach Hause, mich an seine Brust kuscheln und seinem familiären Herzschlag lauschen.

In der Umkleide trödelte ich nicht lange, sondern entknotete schnellstmöglich meine Fußballschuhe und schlüpfte in meine bequemen Sneaker. Gerade als ich diese zubinden wollte, erhob sich eine Stimme neben mir. ,,Du, Trent? Was läuft da eigentlich zwischen euch beiden?" Andy's Tonlage war leise und unschuldig, dennoch hatte ich das Gefühl, er hätte mir eine Ohrfeige verpasst. Mir war genau bewusst, wen er mit „euch" meinte. Hitze stieg mir bis zu den Ohren und mein Magen verkrampfte sich schmerzvoll. Jedoch versuchte ich, gelassen zu bleiben und tat so, als wüsste ich nicht, wovon er sprach. ,,Zwischen wen?", fragte ich nach, während ich extra langsam meinen linken Schnürsenkel band. Doch je länger ich meinen Kopf gesenkt hielt, desto mehr fühlte er sich an, als würde er gleich explodieren. Hatte Andy Kostas und mich vorhin beobachtet? Hatten wir zu offensichtlich gehandelt? Hatte ich Kostas zu lange angestarrt? Verdammt, ich hätte es ahnen können. Andy seufzte auf. ,,Na, zwischen Kostas und dir. Ich will jetzt nichts Falsches behaupten, aber eure Blicke, eben nach dem Training, waren ziemlich vielversprechend." Fuck. Er hatte es also doch richtig interpretiert. Ich nahm meine Finger von der gebundenen Schleife und schloss für den Bruchteil einer Sekunde meine Augen. Danach setzte ich mich halbwegs aufrecht hin, ignorierte seinen bohrenden Blick, wobei ich meine feuchten Socken in meine Traingstasche stopfte.

,,Und?", fragte ich dümmlich nach, wollte seiner eigentlichen Frage aus dem Weg gehen. ,,Na ja, ihr habt förmlich in einer komplett anderen Welt geschwebt. Und da habe ich mich gefragt, ob da was zwischen euch beiden ist, von dem ich nicht Bescheid weiß." In diesem Moment bereute ich es, mit Andy befreundet zu sein. Er wollte immer, und ich meinte wirklich immer, auf dem neusten Stand sein und jedes noch so kleinste Detail wissen. Egal, wie privat oder intim diese Neuigkeiten waren, er nahm kein Blatt vor dem Mund, stellte Unmengen an Fragen und verplapperte sich nach wenigen Tagen in der Mannschaft, sodass es schon bald jeder wusste. Und genau das brachte mich momentan an meine Grenzen. Wenn er Wind bekam, dass ich mit Kostas eine inoffizielle Beziehung führte, würde ich mich keinen Schritt mehr vor meine Haustür trauen. Nicht, weil es mir peinlich war, mit Kostas zusammen zu sein - ich liebte den Griechen mehr, als ich jemals einen anderen Menschen geliebt hatte - sondern weil ich keine Lust hatte, nur wegen einer Beziehung, im Rampenlicht zu stehen. Ständig würden nervige Kommentare sowie Fragen kommen und wir hätten keine einzige Minute mehr für uns allein. Das wollte ich Kostas schlichtweg nicht antun.

,,Da ist nichts.", erwiderte ich prägnant, spürte, wie meine Stimme leicht zitterte, woraufhin ich mich kurz räusperte. ,,Ach, komm schon, Trent, du kannst es mir sagen. Ich bin dein bester Freund.", redete der Schotte lauter als zuvor, weshalb ich nervös meinen Blick durch die Kabine schweifen ließ. Zum Glück waren alle anderweitig beschäftigt und interessierten sich nicht für unsere kleine Debatte. ,,Da ist nichts, Robbo." Angesprochener lachte trocken auf. ,,Natürlich nicht." Plötzlich verwandelte sich die Nervosität in Zorn, wodurch ich aggressiv den Reißverschluss meiner Tasche zu zog. ,,Was zur Hölle verstehst du daran nicht, mh? Wenn ich dir sage, dass zwischen uns nichts läuft, dann läuft da auch nichts!" Wut brodelte in meinem Bauch, mein Kopf glühte weiterhin. Entrüstet starrte ich Andy an. Den letzten Satz schien wohl auch manch anderer aufgefasst zu haben, denn im Raum wurde es allmählich ruhiger. Hart schluckte ich, ängstlich verschafften sich meine Pupillen einen Überblick. Dabei trafen diese auf Kostas, welcher mit vielen Fragezeichen im Gesicht seine Trainingsklamotten in den Händen hielt. Ich wusste nicht, woher auf einmal diese Aggressionen herkamen, doch ich wusste, dass ich hier keine Sekunde länger bleiben konnte. Also warf ich mir meine Trainingstasche über die Schulter, nahm meine Jacke unter den Arm und hastete aus dem Raum. Dass Kostas ursprünglich mit zu mir kommen sollte, hatte ich komplett verdrängt. Erst, als ich in meinem Flur stand und die ungelesenen Nachrichten von ihm las, überrollte mich die Reue.

Aber auch die darauffolgenden Tage änderte sich an der angespannten Situation nichts. Mich plagten weiterhin die Schuldgefühle, denn seit diesem Vorfall hatte ich weder mit meinem besten Freund Andy noch mit Kostas ein Wort getauscht, geschweige denn geschrieben. Ich versuchte konstant einer Begegnung mit beiden aus dem Weg zu gehen, was mich mehr belastete, als anfangs gedacht. Diese zwei Menschen gehörten zu den wichtigsten in meinem Leben und ich Idiot ignorierte diese einfach? Ich wusste, dass, je länger ich ihnen fern blieb, sich die Situation lediglich verschlimmerte, aber ich fand keinen passenden Zeitpunkt, um mit einem der beiden zu reden. An Kostas' erschöpften und blutunterlaufenen Augen wurde mir täglich neu bewusst, dass er unter meiner Ignoranz litt. Auch ich zerbrach darunter, keine Frage. Jeden Abend heulte ich erneut mein Kissen voll, machte mir Gedanken darüber, wie ich die Situation wieder reparieren konnte, legte mir Sätze parat, die ich Kostas sagen könnte, nur um danach festzustellen, dass diese sowieso nichts ändern würden. Was hatte ich bloß getan? Wieso war ich nicht einfach erhlich zu Andy gewesen? Wäre ich einmal über meinen Schatten gesprungen und hätte nicht nur an mich selbst gedacht. Ich dämlicher Egoist!

Müde schnaufte ich, als ich den schrillen Ton meines Handyweckers hörte. Für einige Sekunden vergrub ich mein Gesicht tiefer in meinem Kopfkissen und hoffte, dass sich der Wecker von selbst abschaltete. Aber da er dies wohl in den nächsten Minuten nicht tun würde, stützte ich mich mit dem Ellenbogen auf der Matratze ab und stoppte anschließend den nervtötenden Alarm. Lustlos plumpste mein Kopf zurück in das Kissen. Meine Augenlider fielen von selbst zu und ich genoss die angenehme Stille in meinem Schlafzimmer. Ich hatte diese Nacht nicht mehr, als drei Stunden Schlaf gefunden und genau so fühlte ich mich auch. Zwar war ich gestern Abend kurz nach dreiundzwanzig Uhr ins Bett gegangen, da ich nach dem Training ziemlich marode gewesen war, jedoch hatte ich noch etliche Stunden meinen Gedanken nachgehangen. Plötzlich, es schienen vermutlich dreißig Minuten vergangen zu sein, riss ich meine Augen auf. Heute stand das Merseyside-Derby an. Hastig schnappte ich mir mein Smartphone, nur um danach festzustellen, dass ich noch eine Stunde Zeit zum Fertigmachen hatte. Um zehn musste ich am Trainingsgelände sein, da Jürgen uns letzte Informationen zum anstehenden Spiel mitteilen wollte. Schnell schlug ich die gemütliche Decke zurück und sprang aus meinem Bett. Meine Füße trugen mich automatisch in das angrenzende Badezimmer, in welchem ich zügig meine Zähne putzte und mir den Jogginganzug überwarf, welcher über der Kante der Badewanne kauerte. Auf Frühstück musste ich an diesem Morgen verzichten, allerdings hatte ich Glück, denn es würde, bevor wir zum Goodison Park fuhren, noch eine kleine Mahlzeit zur Stärkung geben. Gegen halb zehn verließ ich, mit einem Rucksack über der Schulter, das Haus.

Gerade rechtzeitig parkte ich meinen Wagen vor dem Gelände. Als ich mein Gepäck von der Hinterbank nehmen wollte, erkannte ich im Augenwinkel, wie ein weiteres Auto auf dem Parkplatz fuhr. Interessiert blickte ich in die Richtung und musste nicht lange überlegen, wer hinter dem Steuer saß. Es war Kostas. Ich war mir sicher, dass er mich ebenfalls gesichtet hatte, denn er parkte nur zwei Lücken entfernt von mir. Schnell blickte ich weg, lief eifrig zur Tür des Gebäudes, um eine Konfrontation mit dem Linksverteidiger zu umgehen. ,,Hey, Trent! Warte mal!", rief auf einmal jemand hinter mir. Für einen Moment hatte ich Angst gehabt, dass es Kostas gewesen war, doch als ich mich zu der Person umdrehte, begegnete ich Jordan. ,,Was ist?", fragte ich, während er einige Schritte auf mich zulief, bis er vor mir stoppte. ,,Ich bitte dich, dass du zu mir erhlich bist, okay?" Jordan hatte seine Stimme gesenkt, wirkte ziemlich ernst. Mit gekräuselter Stirn erwiderte ich: ,,Okay?", und verstärkte meinen Griff um den Rucksackgurt. ,,Was ist los mit dir? Du bist seit Anfang der Woche distanziert zu jedem. Vor allem gegenüber Andy und Kostas.", stellte der Mittelfeldspieler fest. Daraufhin schoss mir, wie bereits bei Andrew vor sechs Tagen, das Blut in den Kopf und mir wurde unangenehm warm. Verwundert begann ich zu lächeln. ,,Nichts ist los.", sagte ich, hatte Mühe, seinem Augenkontakt standzuhalten. Jordan seuftzte, wusste vermutlich, dass ich so antwortete. ,,Erzähl keinen Müll, Trent. Ich bin nicht blöd. Und als Kapitän muss ich wissen, wenn es Unruhen gibt, du weißt, dass sowas auch die Dynamik und Mentalität des Teams beeinflussen kann. Also, erzähl schon, ich werde dir für nichts den Kopf abreißen und rumposaunen werde ich auch nichts.", redete Jordan väterlich auf mich ein, woraufhin ich eine schlagartige Traurigkeit verspürte.

So gerne ich etwas geantwortet hätte - es kam keine einzige Silbe aus meinem Mund. Meine Gedanken überschlugen sich und jede Art von Sätzen schwirrte unvollendet in meinem Gehirn umher. ,,Trent" Fürsorglich legte Jordan seine Hand auf meinen Oberarm. ,,Du kannst mir vertrauen. Ich werde niemandem etwas erzählen." ,,Ich weiß." Meine Stimme war hauchdünn, nahezu ein Flüstern. ,,Also...", begann der Ältere, kam allerdings nicht weiter, da die Eingangstür aufgezogen wurde. Hart schluckte ich, Tränen sammelten sich in meinen Augen. Kostas musterte uns verwundert, während er wie angewurzelt stehen blieb. Erst jetzt bemerkte ich, dass er noch kränker aussah, als in den vergangenen Tagen. Seine Haut war blass geworden und seine Augen hingen müde in ihren Höhlen, unter welchen sich dunkle Schatten gebildet hatten. Auch seine Mundwinkel fielen schlaff nach unten und seine ganze Präsenz wirkte abwesend. Ich merkte, wie Jordan's Blick wieder zu mir wanderte. Doch bevor er ein Wort sagen konnte, wirbelte ich auf dem Absatz um und eilte den Korridor entlang, zur Cafeteria. Die Tränen versuchte ich währenddessen wegzublinzeln und schluckte den Kloß in meiner Kehle hinunter. Natürlich hatte mir Hendo bloß helfen und seinen Job als Kapitän erledigen wollen, aber was hätte ich schon sagen sollen? Er würde es sowieso nicht verstehen.

Als die Mannschaft zu Ende gespeist hatte, Jürgen war mit uns nebenbei ein letztes Mal die Taktik durchgegangen, mit welcher wir Everton hoffentlich besiegen würden, war es Zeit, sich zum Bus zu begeben. Die Fahrt dauerte nicht länger als eine halbe Stunde und nachdem wir am Stadion angekommen waren, zogen wir uns in der Umkleide zum Anschwitzen um. Die Aufwärmung absolvierte ich ausschließlich mit Harvey, wobei ich ständig verstohlene Blicke zu Kostas warf, der seine Übungen mit Diogo fabrizierte. Betrübt beobachtete ich ihn einige Sekunden, denn meistens bestritten wir die Partnerübungen miteinander. Ein Ball, der gegen mein Kinn donnerte, ließ mich erschrocken aufjapsen. Zornig funkelte ich Harvey an, dieser verrollte nur die Augen. Na, das konnten ja lustige neunzig Minuten werden, wenn ich nicht zwischendurch ausgewechselt werden würde. Sowohl Kostas, als auch ich musste die Zeit so neutral wie möglich über die Runden bringen, was sich in der Praxis allerdings als schwierig darstellte. Dadurch wurden wir letzten Endes beide in der 59. Minute vom Spielfeld genommen, woraufhin ich mich missmutig, mit einer Trinkflasche, auf die Reservebank fallen ließ.

Doch auch die restlichen Minuten geschah nichts, was beiden Teams zum Sieg verholfen hätte, weshalb die Partie in einem Remis endete. In der Kabine mussten wir uns zuerst den erbitterten Worten des Trainers unterwerfen, bevor der Großteil der Mannschaft in die Duschen strömte. Ich hingegen hockte eine Weile auf meinem Platz, bis ich die Ersten aus dem Duschraum tapsen sah. Nachdem ich mich bis auf meine Boxershorts entledigt hatte, verschwand ich endlich selbst, mit einem Handtuch sowie Shampoo, im Nebenraum. Dort befanden sich nur noch Diogo, Bobby und Kostas. Unauffällig stellte ich mich unter das warme Wasser, schloss die Augen und genoss die Wärme, welche meine Muskeln entspannen ließ. Tief atmete ich durch und stellte das Wasser wieder aus, um mir das Shampoo zu greifen. Dabei bemerkte ich, dass von Diogo sowie Bobby keine Spur mehr war und ich mit Kostas allein war. Auf einmal hatte ich das dringliche Gefühl, mich bei Kostas für all meine Taten zu entschuldigen. Zwar war ich mir unsicher, ob er mir überhaupt verzeihen würde, aber solch ein Selbstbewusstsein würde ich höchstwahrscheinlich kein weiteres Mal gewinnen. Somit stellte ich die Plastikflasche zurück auf die Ablage und schluckte, bevor ich mit langsamen Schritten zu ihm dackelte.

Meine Augen klebten ununterbrochen auf seinem Rücken, an welchem kleine Perlen auf die Fliesen tropften. Er trug lediglich eine schwarze Boxershorts, welche, wie eine zweite Haut, an ihm haftete. Kostas' Blick war zur Wand gerichtet, sein Kopf hatte er leicht gesenkt. Er hatte sich allem Anschein nach tief in seinen Gedanken verloren und registrierte kaum, was um ihn herum passierte. ,,K-Kostas?", fragte ich beinahe tonlos, da ich ihn nicht erschrecken wollte. Aber er hatte mich nicht gehört, weswegen ich abermals, diesmal lauter, seinen Namen sagte. Blitzschnell wirbelte er zu mir um, sah mich mit weit aufgerissenen Augen an. ,,Schon gut. Ich bin's nur.", versuchte ich ihn zu besänftigen und traute mir sogar ein zurückhaltendes Lächeln. Kostas hingegen drehte das Wasser ab und beäugte mich zynisch. ,,Verschwinde.", sagte er kühl, trat einen Schritt zurück, kam durch die Wand in seinem Rücken allerdings nicht weit. ,,Bitte, Kostas-" Tränen verschleierten mir die Sicht. ,,Ich sagte, du sollst verschwinden. Das konntest du die letzten Tage doch so gut.", schnitt er mir barsch das Wort ab, obwohl er ebenfalls mit den eigenen Tränen zu kämpfen hatte. ,,Nein, hör mir bitte zu...", flehte ich, woraufhin er verächtlich schnaubte. ,,Ach, jetzt soll ich dir plötzlich zuhören, obwohl du mich fast eine ganze verdammte Woche nicht einmal mit deinem Arsch angeschaut hast?! Was glaubst du, was ich bin? Irgendein Spielzeug? Ein Zeitvertreib?", wütete der Ältere. Seine Tränen fanden ihren Weg über seine knochigen Wangen und ich fühlte mich miserabler, als jemals zuvor. ,,Nein, nein... Ich wollte dich nie ignorieren, Kostas.", meinte ich reuevoll. Kostas schüttelte seinen Kopf, wollte im nächsten Augenblick wegtreten, aber ich konnte rechtzeitig nach seinem Handgelenk greifen. ,,Lass mich los.", wisperte er bedrohlich, um keine Aufmerksamkeit von draußen auf uns zu ziehen. Wieso musste er denn so stur sein? Er konnte sich doch zumindest anhören, was ich zusagen hatte.

,,Nein. Ich möchte, dass du mir zuhörst... Bitte." Meine Stimme klang fest, aber die salzigen Tränen kullerten vereinzelt aus meinen Augenwinkeln. ,,Wieso sollte ich?", hakte er skeptisch nach. ,,Weil du mich liebst. Und genauso gut weißt du, dass ich dich auch liebe." Er antwortete mir nicht, jedoch machte er auch keine Anstalten, sich aus meinem Griff zu lösen. Daher erhob ich meine Stimme erneut. ,,Wie schon gesagt, es lag nie in meiner Absicht, dich wie Luft zu behandeln. Allerdings wusste ich nicht, wie ich mit der Situation umgehen sollte, weil ich... Zu viel Angst gehabt hatte." ,,Was für eine Situation?" Verwirrt starrte er mich an, und ich fuhr fort. ,,Andy hatte am Sonntag, nach dem Training, gefragt, ob zwischen uns was läuft. Ich hatte seine Frage verneint, aber er wollte nicht locker lassen, wodurch wir uns in die Haare bekommen hatten. Ich wollte nicht, dass er von unserer Beziehung weiß, weil ich nicht möchte, dass die Jungs uns dann damit aufziehen. Ich weiß, es war dumm von mir, dir davon nichts zu erzählen und stattdessen Abstand zu halten, aber ich war so überfordert..." Ein schuldiges Wimmern verließ meinen Mund und ich ließ seine Hand los. Leise schniefte ich, ließ meinen Kopf betrübt hängen. Eine Hand an meiner Wange brachte mich zum Aufschluchzen.

,,Trent, sieh mich an... Du brauchst keine Angst haben. Ich denke nicht, dass einer der Jungs uns auslacht oder Witze über uns macht. Klar, auch ich habe meine Bedenken, aber ich möchte mich erhlich gesagt nicht mehr verstecken müssen, zumindest nicht vor unserer Mannschaft. Sie werden unsere Beziehung sicher gut aufnehmen und uns unterstützen, glaub mir." Zärtlich strich Kostas meine Tränen weg. Ein aufmunterndes Lächeln zierte seine Lippen, welches ich schwach erwiderte. Nun legte er seine zweite Hand an meine andere Wange und schaute mir aufrichtig in die Augen. Ich spürte, wie die Last von Sekunde zu Sekunde mehr von meinen Schultern fiel und sich der Knoten in meiner Brust löste. Meinen Freund wieder lachen zu sehen, war Balsam für meine Seele. Unmittelbar kam Kostas meinem Gesicht näher, stoppte, als sich unsere Nasenspitzen leicht berührten. ,,Darf ich?", hauchte er, woraufhin ich als Antwort nur ein Nicken zustande brachte. Instinktiv schloss ich meine Augen, als Kostas' weiche, warmen Lippen auf meine trafen. Wie in Zeitlupe bewegten sie sich gegeneinander. Dieser Kuss entfachte ein Feuerwerk von Gefühlen in meinem Magen und als Kostas seine Finger plötzlich über meinen nassen Oberkörper schweben ließ, glühte jede berührte Stelle auf. Während meine Hände in seinen Nacken wanderten, intensivierten wir den Kuss, indem wir unsere Zungen in den Mund des jeweils anderen gleiten ließen und ein stürmischer Kampf zwischen diesen ausbrach. Schlagartig pinnte mich Kostas an die kalten Fliesen, stützte seine Handflächen neben meinen Ohren ab und presste neckend sein Unterleib gegen meines. Unbeholfen stöhnte ich in den Kuss, was Kostas zum Grinsen brachte. Wie lange ich auf diesen Moment warten musste. Alles nur, weil ich zu egoistisch gewesen war.

Kostas' linke Hand fuhr langsam meinen Hals sowie meine Brust hinab, strich über meine Bauchmuskeln und hielt schließlich an dem Bund meiner Boxershorts inne. Seine Finger hakten sich in diese, woraufhin ich meinen Griff in seinen Haaren verstärkte. ,,Wie war das nochmal mit ,Zwischen uns läuft nichts'?" Perplex fuhren wir auseinander und gafften in die Richtung der Tür, wo ausgerechnet Andy stand. Scheinheilig grinste dieser. ,,Ich habe nichts gesehen, keine Sorge. Macht ruhig weiter, aber besser nicht allzu laut, denn in der Kabine sind noch welche.", teilte Robbo uns mit und verließ den Duschraum mit einem letzten Zwinkern. Außer Atem schaute ich meinem Kumpel nach, blickte anschließend wieder zu Kostas, welcher dreckig schmunzelte. ,,Hier oder Zuhause?", fragte er nach, was ich mit einem deutlichen ,,Hier" bestätigte. Keine Sekunde später hatte er seine geschwollenen Lippen ein weiteres Mal auf meine gedrückt.

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Ist dann doch etwas länger geworden, als ursprünglich gedacht.
Aber ich hoffe, dass es dem ein oder anderen gefallen hat, trotz dessen, dass ein eher ungewöhnliches Pair ist. :)❤️

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