Fußball Oneshots (BxB)

By xitsxlinax

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Eine Ansammlung an Oneshots, die überwiegend Drama, aber auch viel Romanze und Kitsch, versprechen. Wünsche k... More

>Intro<
Jadon Sancho x Reiss Nelson
>Wünsche<
Nadiem Amiri x Kevin Volland
Łukasz Piszczek x Mats Hummels
Neymar Jr x Marco Verratti
Sergio Ramos x Cristiano Ronaldo
Jadon Sancho x Julian Brandt
Mats Hummels x Mitchell Langerak
Achraf Hakimi x Mahmoud Dahoud
Erling Haaland x Julian Brandt
Philippe Coutinho x Roberto Firmino
Mats Hummels x Giovanni Reyna
Derby [BVB-Schalke]
Jadon Sancho x Giovanni Reyna
Erling Haaland x Giovanni Reyna
>Wünsche<
Sergio Ramos x Gerard Piqué
Jann-Fiete Arp x Leon Dajaku (MPreg)
Julian Brandt x Kai Havertz
Paulo Dybala x Cristiano Ronaldo
>Werbung<
Roman Bürki x Giovanni Reyna
Julian Brandt x Kai Havertz
Kai Havertz x Timo Werner
Mats Hummels x Marcel Schmelzer x Łukasz Piszczek
Aïmen Moueffek x Bilal Benkhedim
Mats Hummels x Giovanni Reyna
Julian Brandt x Erling Haaland
Kylian Mbappé x Antoine Griezmann
Łukasz Piszczek x Julian Brandt
Jack Grealish x Phil Foden (MPreg)
Neymar Jr x Philippe Coutinho
Antoine Griezmann x Lucas Hernández/Theo Hernández
Jack Grealish x Phil Foden
Timo Werner x Mason Mount
Kai Havertz x Mason Mount
Jadon Sancho x Jude Bellingham
Phil Foden x Jadon Sancho
John Stones x Jordan Pickford
Leroy Sané x Jamal Musiala
Pedri x Gavi
Kai Havertz x Trent Alexander-Arnold
Pedri x Gavi
Jack Grealish x Phil Foden
Ben Chilwell x Jude Bellingham
Kai Havertz x Trent Alexander-Arnold
Pedri x Gavi & Nico x Eric
Devid Bouah x Riccardo Calafiori
Jude Bellingham x Giovanni Reyna
Trent Alexander-Arnold x Kostas Tsimikas
Cristiano Ronaldo x Alejandro Garnacho
Lionel Messi x Neymar Jr
Lisandro Martínez x Antony
Cristiano Ronaldo x Alejandro Garnacho
Pedri x Gavi
Trent Alexander-Arnold x Dominik Szoboszlai
Pedri x Gavi/Ferran [1/2]
Pedri x Gavi/Ferran [2/2]
João Félix x Gavi
Gavi x Fermín
Gavi x Vinícius Júnior
Leroy Sané x Jamal Musiala
Vinícius Júnior x Rodrygo [1/2]
Hakim Ziyech x Alejandro Garnacho
Marco Reus x Julian Brandt
Vinícius Júnior x Rodrygo [2/2]
Andrew Robertson x Trent Alexander-Arnold
Ansu Fati x Alejandro Balde
Rafael Leão x Moise Kean
Pedri x Gavi
Aurélien Tchouaméni x Jules Koundé
>Werbung<
Jadon Sancho x Julian Brandt
Eberechi Eze x Michael Olise
Jamal Musiala x Florian Wirtz
Julian Brandt x Karim Adeyemi

Jack Grealish x Phil Foden

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By xitsxlinax

(PoV Jack)

,,Honey? Könntest du die Wäsche im Bad zusammenlegen, bevor John und Kyle kommen? Ich schaffe das vermutlich nicht mehr.", rief ich durch das Apartment von Phil und mir, welches wir uns, kurz nach meinem Wechsel zu Manchester, gekauft hatten. Im Augenblick stand ich in der Küche und bereitete das Essen für heute Abend vor. Jedoch hatte ich nur noch knappe zwei Stunden und müsste mich in dieser Zeit noch duschen, im Wohnzimmer Staub wischen, Knabbereien aus dem Keller besorgen und nunmal das Abendessen anrichten. Daher stand ich momentan unter Hochspannung und hatte deswegen die Hoffnung auf Phil, der das ein oder andere für mich erledigen könnte. Doch dieser meldete sich nicht, geschweige denn ließ sich bei mir blicken. Genervt seufzte ich und legte den Löffel auf einen kleinen Teller. ,,Phil?!", machte ich mich nun lauter bemerkbar und tatsächlich hörte ich, wie Angesprochener die Treppenstufen nach unten galoppierte. ,,Was ist los?", fragte er und ließ seinen Blick über all die dampfenden Töpfe und Küchengeräte gleiten. Phil befand sich bereits in seiner frischen Kleidung, hatte allerdings sein Handy sowie seinen Autoschlüssel in den Händen. ,,Du bist schon fertig? Wohin willst du mit dem Autoschlüssel? Wir haben doch vereinbart, dass Kyle und John uns besuchen.", wollte ich perplex wissen. ,,Jack... Ich glaube, das wird doch nichts. Ich muss jetzt dringend los.", sagte Phil in Eile und verschwand sogleich im Flur, um in seine Schuhe zu springen und sich die Jacke überzuwerfen. Verdutzt war ich einige Sekunden lang am Boden kleben geblieben, doch raffte mich rechtzeitig zusammen. ,,Das kann jetzt nicht dein Ernst sein! Es steht doch schon seit einer Woche fest, dass die beiden zu uns kommen wollen! Du kannst nicht einfach gehen, außerdem hättest du mir eigentlich bei den Vorbereitungen helfen sollen!", belehrte ich meinen Freund, der hastig nach dem Wohnungsschlüssel, in einer kleinen Holzschale auf der Kommode, suchte. ,,Tut mir leid. Dann müssen wir das halt verschieben. Aber ich habe gerade wirklich keine Zeit mehr. Bis dann." ,,Phil! Hey, warte-" Er riss die Tür auf und schlug sie mit einem ohrenbetäubenden Knall hinter sich zu.

Was war das denn bitte gewesen? Nach wie vor verwirrt, schlürfte ich zurück in die Küche, wo ich gerade noch das Wasser für den Reis vor dem Überkochen retten konnte. Den Herd schaltete ich vorerst aus und lehnte mich anschließend, mit einem Glas Leitungswasser, an die Theke. Es war nicht so, dass es das erste Mal war, dass Phil plötzlich einen Termin hatte oder in Eile war. In den letzten fünf Wochen wurde dies allmählich zur Tradition, wobei ich nie wusste, wohin er so schnell verschwand. Nie bekam ich Auskunft darüber, wann er ging oder welche Uhrzeit er wieder zurück sein würde. Es machte mich mehr zu schaffen, als ich zugeben mochte. Aber wenn dein Partner ständig unangekündigt die Flucht suchte, machten sich irgendwann Sorgen breit - ob man es wollte oder nicht. Daher machte ich mir in den letzten Tagen ernsthafte Gedanken über Phil, denn es könnte alles sein. Vermutlich musste er nur zu seinen Eltern und ihnen dort helfen, aber vielleicht verbarg er mir auch Wichtigeres, wie dass er eine neue Beziehung gefunden hatte, in dieser glücklicher war, als mit mir und mich nicht mehr liebte. Wenn ich darüber intensiver nachdachte, bekam ich Bauchschmerzen und meine Atmung verlief flacher. Ich liebte Phil und ein Leben ohne ihn wäre für mich nur schwer vorstellbar, denn die Beziehung mit Phil war mit Abstand die beste, die ich jemals geführt hatte. Außerdem konnte er mir sagen, was ihm auf dem Herzen lag und wir hätten gemeinsam eine Lösung gefunden. Aber wenn er nicht reden wollte, wusste ich auch nicht, wie ich meinen Freund unterstützen konnte. Es war der Anfang eines komplizierten, nahezu unlösbarem, Rätsels. Ich wusste nicht, wo ich beginnen sollte, noch wie ich Phil endlich zum Sprechen anregen konnte oder wie ich ihm helfen sollte. Es war wie als würde man in einem riesigen Labyrinth stehen, welches weder Eingang noch Ausgang hatte. Es machte mich wahnsinnig.

Mein leeres Glas stellte ich auf die Arbeitsplatte und fixierte die Couch im Wohnzimmer, auf welche ich mich erschöpft niederließ. Seufzend schloss ich meine Augen und atmete einige Male tief durch. Trotz dessen, dass Phil nicht mehr da war und somit unser gemeinsamer Abend mit John und Kyle ins Wasser gefallen war, sagte ich den beiden nicht ab. Zwar hatte ich nun keine Lust mehr auf Essen kochen, aber dann musste halt der Lieferant seinen Herd anschmeißen. Nicht einmal fürs Duschen konnte ich mich motivieren. Aber ich brauchte eine Person, der ich meine Plagen anvertrauen konnte und welche Menschen würden sich dazu besser eignen, als meine zwei Teamkollegen. Sie waren schon seit etlichen Jahren in einer Beziehung, in der es ebenfalls ab und zu Kommunikationsprobleme gab, aber sie hatten bisher alles miteinander klären können und würden deswegen auch einen Rat für mich übrig haben. Nachdem ich den Ton meiner Klingel aufhellen hörte, hastete ich zur Wohnungstür, wo ich sofort den Türöffner betätigte. Da die Wohnung von Phil und mir in der letzten Etage lag, dauerte es einige Sekunden, bis meine Gäste oben waren. Doch bald sah ich John, der, mit Kyle im Schlepptau, um die letzte Ecke bog. ,,Diese Treppen machen mir immer wieder zu schaffen! Hätten die hier nicht einen Fahrstuhl einbauen können?", keuchte Kyle, woraufhin ich kurz auflachte. John zog mich währenddessen in eine begrüßende Umarmung. ,,Du bist Profisportler, Kyle. Für dich sollte sowas ein Katzensprung sein.", gluckste John. Als Kyle endlich angekommen war, schlug ich mit ihm ein, bevor er sich die Schuhe auszog. John war bereits nach drinnen marschiert und legte dort seine Jacke ab.

,,Wo ist Phil? Ist er noch nicht fertig?", erkundigte sich John, als er durch die Wohnung streifte. ,,Phil ist vorhin gegangen. Er musste plötzlich irgendwo hin, aber hatte mir nicht erzählen wollen, wo genau.", antwortete ich und konnte dabei meine Enttäuschung nicht verbergen. Langsam ließ ich mich neben John auf das Sofa fallen und bettete meine Hände in meinem Schoß, während meine Schultern träge nach unten hingen. Kyle machte in der Zwischenzeit eine Erkundungstour durch die Räume. ,,Wieso denn das? Ist alles gut zwischen euch?", fragte John nach und musterte mich mit einem forschenden Blick. Zerstreut zuckte ich mit den Schultern. ,,Eigentlich schon... Aber..." Ein lautes Klirren aus der Küche ließ sowohl John als auch mich aufschrecken. Unsere Köpfe schnellten sofort zur angrenzenden Küche, in welcher Kyle eine herunter gefallene Gabel vom Boden auflas. ,,Kyle, leg' das wieder zurück! Wir haben hier gerade ganz andere Probleme!", befahl John seinem Freund, der die Gabel dümmlich grinsend in der Hand hielt. ,,Ist schon okay, Walks.", meinte ich jedoch, woraufhin Kyle John einen triumphierenden Blick schenkte. Ich hatte kein Problem damit, wenn sich Kyle an den Töpfen bediente, denn Hunger hatte ich momentan sowieso nicht. ,,Aber?", griff John meinen unvollendeten Satz von eben auf und ignorierte Kyle wieder. ,,Aber er verschwindet in letzter Zeit immer häufiger und sagt mir nicht Bescheid, zu wem er geht oder wann er wieder kommt.", erklärte ich. Jetzt, wo ich offen darüber sprach, spürte ich, wie sich meine Kehle zuschnürte und sich mein Sichtfeld trübte. Es schien mich doch stärker zu belasten, als anfangs gedacht. Daher war ich froh darüber, dass John ein offenes Ohr hatte und sich mein Geschwafel anhörte.

,,Hast du ihn schonmal darauf angesprochen, Jack? Oder hat er vielleicht mal im Hintergrund erwähnt, welche Richtung es sein könnte?", fragte er nach, doch ich schüttelte den Kopf. ,,Er hält dicht. Egal, wie oft ich ihn darauf anspreche, er möchte nicht mit der Sprache rausrücken. Und allmählich weiß ich wirklich nicht mehr, was ich noch tun oder sagen soll. Es ist sogar schon so weit, dass ich mir Vorwürfe und ernste Sorgen mache, dabei möchte ich doch einfach nur Gewissheit.", klagte ich und merkte die Tränen in meinen Augen brennen. John legte einen Arm um meinen Rücken, wodurch ich meinen Kopf seitlich auf seine Schulter sinken ließ. Es tat gut, jemanden an seiner Seite zu wissen, der einem zuhörte. Dennoch versuchte ich mit all meiner Kraft die aufkommenden Tränen weg zu blinzeln, was mir nur mangelhaft gelang. ,,Wie wär's, wenn du ihn mal in einer ruhigen Minute darauf ansprichst? Erzähl ihm, dass du darunter leidest und du dir Sorgen um ihn machst. Aber du musst versuchen, dabei beherrscht zu bleiben und auf keinen Fall aggressiv werden oder ihn zwingen zu reden. Wenn er das eingesehen hat, wird er dich verstehen, glaub mir.", riet mir der Defensivspieler, ich bekam nur ein Nicken zustande. ,,Aber was ist, wenn er dann immer noch verschlossen vor mir ist?", fragte ich und hob meinen Kopf leicht von seiner Schulter. ,,Dann hast du definitiv etwas falsch gemacht.", kommentierte Kyle, der uns, mit einem Teller Reis und gebratenen Gemüse, von der Theke aus, beobachtete. John stöhnte frustriert auf. ,,Du bist uns keine große Hilfe, Kyle.", sagte er und beäugte Kyle's Teller kritisch. ,,Weiß ich doch. Deswegen überlasse ich dir die Rolle des Therapeuten, Johnny.", zwinkerte Kyle und grinste. John hatte es sichtlich nicht leicht mit ihm, aber zumindest lief ihre Beziehung einstimmig. Ich hingegen zweifelte an meiner zu Phil.

,,Du weißt genau, dass ich es nicht mag, wenn du diesen Namen in der Öffentlichkeit verwendest. Außerdem, warum isst du eigentlich schon wieder? Kein Wunder, dass du die Treppen nicht hoch kommst.", stichelte John und entlockte mir damit ein kleines Lachen, auch wenn mir im Moment gar nicht danach war. ,,Erstens, nur Jack ist anwesend, Johnny. Und zweitens, ich habe nunmal Hunger. Schmeckt übrigens super. Du hast toll gekocht, Jack." Den letzten Satz richtete Kyle an mich, was ich mit einem abwesenden Lächeln quittierte. ,,Dieser Mann bringt mich noch zur Weißglut...", flüsterte John kopfschüttelnd zu sich selbst und verdrehte seine Augen. ,,Sei froh, dass deiner wenigstens mit dir redet...", erwiderte ich tonlos und senkte abermals meinen Kopf. ,,Jack, mach dir keine Gedanken. Versuch einfach das umzusetzen, was ich dir vorhin gesagt habe. Aber lass den Kopf nicht hängen. Und falls es ja nicht funktioniert, sehen wir weiter und suchen nach einem anderen Weg zum Ziel, okay?", wollte John mich aufheitern. Er hatte ja recht. Aufgeben und den Kopf in den Sand stecken war falsch. Ich musste versuchen, mit Phil normal und erwachsen zu reden, um herauszufinden, was Sache war. Jedoch erwies sich dies ständig als schwierig, wenn er mir jedes Mal die kalte Schulter zeigte und meine Fragen an sich abprallen ließ. Dennoch, ich würde die Situation zeitnah mit ihm klären müssen. ,,Okay.", bestätigte ich ihm und erwiderte sein munteres Lächeln. ,,Gut. Ich bediene mich dann auch mal an deinem Essen." John sprang von dem Sofa auf und lief schnurstracks in die Küche. ,,Ist aber nicht ganz fertig geworden. Ich hatte es nicht mehr geschafft.", rief ich ihm hinterher. ,,Egal, wenn Kyle sagt, dass es schmeckt, dann wird er recht haben." John warf Kyle einen neckenden Blick zu, welcher unverständliches Gemurmel von sich gab und sich eine weitere Gabel Reis in den Mund schob.

Am nächsten Morgen war Phil noch immer nicht da. Zwar bin ich gestern, nachdem John und Kyle sich verabschiedet hatten, totmüde ins Bett gefallen und hatte kurz danach nur im Augenwinkel gesehen, wie Phils Nachttischlampe geleuchtet hatte, woraus ich schlussfolgerte, dass er hier geschlafen hatte. Aber nun war keine einzige Spur mehr von dem Jüngeren. Er musste relativ früh aufgestanden sein, denn als mein Wecker klingelte, war es erst sieben Uhr. Das lag jedoch daran, dass heute zwei Trainingseinheiten auf dem Plan standen und die erste bereits halb zehn beginnen würde. Jedoch würde ich schon früher zum Trainingsgelände fahren, da ich dort, gemeinsam mit meinen Kollegen, Frühstück essen würde. Somit betrat ich kurz vor acht Uhr das Gebäude, wo ich auf Kevin und Bernardo stieß und mit ihnen zum Essenssaal lief. ,,Du hast wohl deine bessere Hälfte zu Hause gelassen oder wie?", hakte Kevin nach, als wir uns einen freien Tisch aussuchten. ,,Keine Ahnung.", gab ich lediglich zurück, wodurch ich mir einen verdutzten Blick seitens ihm und Bernardo einfing. ,,Wie du hast keine Ahnung?", fragte der Belgier prompt, wie er eben war. ,,Ich möchte jetzt ungern darüber nachdenken.", erklärte ich, was die beiden mit einem Nicken hinnehmen mussten. Dennoch war ich ihnen dankbar, dass sie nicht tiefgründiger nachfragten. In der kompletten Zeit, in der wir unser Frühstück verspeisten, hatte ich die Hoffnung, dass sich Phil irgendwann einfinden würde, aber nichts der Gleichen geschah. Erst, nachdem sich die Mannschaft in zwei Gruppen geteilt hatte und ich meinen Platz im Kraftraum einnehmen wollte, erkannte ich die weiß-blonde Mähne von meinem Freund.

Er lag auf der Hantelbank und stemmte, mit sichtbar viel Mühe, die daran hängenden Gewichte nach oben. Die anderen starteten auf den Ergometern, womit ich normalerweise auch immer begann. Aber heute wartete ich, bis Phil auf der Hantelbank fertig war, da mein Drang zu wissen, warum er nicht beim Frühstück gewesen war, gestillt werden wollte. Es dauerte nichtmal eine Minute, da setzte sich Phil auf und wollte schon zum nächsten Gerät übergehen, aber ich stellte mich direkt in seinen Laufweg. Er stoppte und blickte erschöpft zu mir auf. ,,Wo warst du heute Morgen? Wieso warst du nicht beim Frühstück?", fiel ich sogleich mit der Tür ins Haus, womit ich ihn etwas überraschte. Denn es dauerte kurz, bis meine Worte bei ihm ankamen. ,,Ist nicht so wichtig, Jack." Dieser Satz hing mir mittlerweile aus den Ohren raus. Jeden Tag hörte ich nur ,,Ist nicht so wichtig." oder ,,Jetzt nicht." und ich spürte, dass jetzt der richtige Zeitpunkt war, um ihm meine Gedanken klarzustellen. ,,Doch, das ist es, Phil. Sag' mir endlich, wo du dich die letzten Wochen rumtreibst. Ich habe keine Lust mehr auf dein Versteckspiel und langsam mache ich mir Gedanken darüber, ob unsere Beziehung es überhaupt noch wert ist. Ich dachte, du liebst mich, aber wenn du jemand anders gefunden hast, kannst du mir das sagen. Denn ich denke, dass ich das Recht darauf habe zu erfahren, bei wem du deine Zeit verbringst. Selbst wenn du mich nicht mehr liebst oder dich trennen möchtest, würde ich gerne den Grund wissen. Damit kann ich zumindest besser leben, als mit Ungewissheit.", sprudelte es unaufhaltsam aus meinem Mund, während ich nicht gerade leise gesprochen hatte. Alle starrten in unsere Richtung, wobei sie ganz vergaßen, in ihre Pedalen zu treten. Meine Pupillen flogen zu John, welcher Kyle etwas zuflüsterte. Er hatte zwar gemeint, dass ich Phil in einer ruhigen Minute ansprechen sollte, aber nun gab es kein Zurück mehr. Weder Phil noch ich ließ mich von den neugierigen Mienen beirren. Es war wahrscheinlich nicht der beste Ort, persönliche Angelegenheiten zu klären, aber irgendwann und irgendwo musste dies geschehen. ,,Du würdest das nicht verstehen.", sagte Phil gequält und schien nun etwas angespannt. ,,Was würde ich nicht verstehen? Dass du mich nicht mehr liebst?", löcherte ich. ,,Nein... Jack, ich liebe dich noch genauso wie am ersten Tag und das letzte, was ich tun würde ist, mich von dir zu trennen." In Phils Augen blitzte Angst sowie Schuld auf, Tränen sammelten sich ebenfalls in diesen und seine Stimme wurde kratzig.

,,Was ist es dann, Phil?", wollte ich nachdrücklich wissen, klang jedoch nicht wütend. Er holte tief Luft. ,,Ich habe Angst, dass du dich von mir trennst, wenn ich es dir sage.", meinte er. Das Kopfkino in mir war automatisch eingeschaltet und malte sich die buntesten Szenarios aus. Was hatte Phil getan, dass er glaubte, ich würde mich von ihm trennen? ,,Was hast du getan?", hauchte ich, wobei auch ich mit den Tränen kämpfte. Ich hatte Angst, dass sich meine Vorstellungen bewahrheiteten und ich Phil verlieren würde. ,,Rebecca erwartet ein Baby. Und das Kind ist von mir, Jack. Ich werde erneut Vater und zwar von einem Mädchen. Becca ist im sechsten Monat und sie hatte mich vor knapp fünf Wochen angerufen, weil sie mir etwas sagen wollte und Hilfe braucht. Sie hatte mir das gestanden und ich habe keine Sekunde daran gezweifelt, für sie und unsere Tochter da zu sein. Aber ich wusste nicht, wie ich dir das sagen konnte, weil ich mir sicher war, dass dies das Ende von unserer Beziehung sein würde. Deswegen bin ich andauernd verschwunden, weil es ihr akut nicht gut ging und sie jemanden an ihrer Seite brauchte. Es tut mir leid, Jack. Ich wollte dich nie betrügen, aber Becca wollte unbedingt ein kleines Geschwisterchen für Ronnie. Es liegt nicht in ihrer Schuld, ich wollte sie nur unterstützen und ihr ihren Wunsch erfüllen." Noch nie lastete die Stille schwerer auf mir, als in diesem Augenblick. Phil würde Vater werden. Er hatte mit seiner Ex-Freundin geschlafen und das, obwohl wir in einer Beziehung waren. Er hatte mich betrogen. Hätte ich ihn nicht darauf angesprochen, hätte er es mir in zehn Jahren nicht gesagt. Ich war maßlos enttäuscht von ihm. Andererseits war es etwas Schönes, dass Phil eine Tochter bekommen würde. Er hatte des Öfteren davon geschwärmt, wie gerne er ein zweites Kind haben und wie glücklich ihn das machen würde. Jedoch hätte ich nie erwartet, dass er dazu seine Ex in Betracht zog.

Sprachlos verfolgten meine Augen seine Tränen, die während seines Geständnisses übergelaufen waren. Natürlich erhoffte er sich, dass ich etwas erwiderte, aber dazu musste ich mich erstmal sammeln. Inzwischen begann allgemeines Getuschel, dabei wurde mir die Situation allmählich unangenehm. Ich fühlte mich gezwungen, etwas zu sagen, zudem wurden Phil und ich von allen Seiten angegafft, weshalb ich ihn am Handgelenk packte und aus dem Raum schliff. Draußen im Korridor blieb ich stehen und musterte ihn. ,,Nenne mir einen guten Grund, warum ich noch mit dir zusammen sein sollte.", sagte ich kühl und ließ sein Handgelenk los. Phil konnte ein Aufschluchzen nicht verhindern, doch versuchte sich unter Kontrolle zu halten und wischte seine Tränen weg. Vereinzelt fanden sie dennoch ihren Weg über sein Gesicht. ,,Ich liebe dich, Jack, glaub mir, bitte. Wir lieben uns doch. Ich möchte nicht, dass unsere Beziehung deswegen endet...", weinte Phil. ,,Du hast mit deiner Ex-Freundin geschlafen, während du mit mir zusammen bist. Du hast mich betrogen und jetzt soll ich dir glauben, dass du mich liebst?", fragte ich und bemerkte, wie meine Stimme lauter wurde. Mir stieß das Gespräch mit John wieder in den Sinn, welcher gemeint hatte, dass ich bloß nicht meine Fassung verlieren sollte. Also atmete ich dreimal tief durch, um mich zu beruhigen. ,,Ich habe dir doch gesagt, ich wollte dich nie betrügen. Ich wollte Rebecca nur helfen..." ,,Und dazu hätte sie mit niemand anderem schlafen können?" Ein Schweigen folgte meiner Frage. Phil senkte seinen Kopf und schien deutlicher darüber nachzudenken. ,,Was würdest du tun, wenn du einen Kinderwunsch hast? Würdest du dir jemanden von der Straße suchen und dann mit jemandem ein Kind zeugen, der sich sowieso nicht darum schert wie es dir oder dem Baby geht? Sie hat es getan, weil sie sich auf mich verlassen kann und Vertrauen in mir hat. Weil sie auf mich zählen kann, wenn sie meine Unterstützung benötigt und ich für das Baby da sein werde. Ich bereue es nicht, was ich getan habe. Aber gehofft hatte ich trotzdem, dass du ein wenig Verständnis zeigst.", stellte Phil klar. ,,Ich muss darüber nachdenken...", murmelte ich und drehte meinem Freund den Rücken zu.

Ungeduldig stand ich mit einem Strauß Blumen, neben Phil, vor der großen dunkelgrauen Haustür. Phil hatte bereits die Klingel betätigt und nun warteten wir, bis uns endlich geöffnet wurde. Drei Monate waren vergangen, als er mir in einem ziemlich emotionalen Gespräch erzählt hatte, dass er Vater werden würde. Nachdem ich Phil stehen gelassen hatte, hatten wir uns jedoch am selben Abend wieder versöhnt und alles in Ruhe, ohne spitze Ohren der Mannschaft, besprochen. Danach war ich auch nicht mehr sauer auf ihn gewesen, sondern hatte mich sogar für ihn und Rebecca gefreut. Deswegen standen wir nun hier vor ihrer Haustür. Um sie und ihre neugeborene Tochter zu besuchen. Phil hatte die Kleine lediglich bei ihrer Geburt kurz halten dürfen, bevor sie vorerst unter medizinische Aufsicht gestellt wurde. Er hatte schon einiges über sie erzählt, dennoch war ich momentan aufgeregter als vor einem Champions League Spiel. ,,Sie wird dich lieben, glaub mir.", ermutigte mich Phil, welcher mir ein Lächeln schenkte. ,,Wer? Rebecca oder die Kleine?", fragte ich, während ich nervös auf meiner Unterlippe kaute. ,,Beide!", lachte er und im nächsten Moment ging die Tür auf. Eine abgehetzte junge Frau lächelte uns liebevoll an, auf ihrem Arm trug sie eine winzige Gestalt, die zu schlafen schien. Aus dem Inneren des Hauses hörte ich das Quiecken eines zweiten Kindes, vermutlich Ronnie. ,,Hey, ihr zwei.", sagte Rebecca und nahm zur Begrüßung erst Phil, anschließend mich, vorsichtig in den Arm. Sie hielt uns die Tür auf und meinte zu mir, dass ich mich wie zu Hause fühlen sollte.

,,Die Blumen sind echt schön, danke.", bestaunte sie mein mitgebrachtes Present. Phil und ich hatten es uns auf der Ecklounge in ihrem Garten bequem gemacht und schauten Ronnie dabei zu, wie er mit einem Ball auf ein Minitor schoss. ,,Er wird mal genauso ein weltklasse Fußballer wie du, Phil.", schmunzelte ich, Phil kicherte und ich sah ihn leicht erröten. ,,Du bist süß.", wisperte Phil und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Als Rebecca den Garten betrat, übergab sie ihre Tochter Phil, welcher sie behutsam auf den Arm nahm. Sanft wiegte er sie, damit sie nicht aufwachen würde und fuhr ihr zärtlich mit dem Finger über die Stupsnase. Dieser Anblick ließ mein Herz in meiner Brust zerschmelzen und trieb mir Tränen der Freude in die Augen. Er selbst hatte ein Lächeln auf den Lippen, welches sein Glück nicht besser beschreiben konnte. ,,Möchtest du sie auch mal nehmen, Jack?", fragte Phil hauchzart, woraufhin ich, mit schnellem Herzklopfen, nickte. Langsam übergab er mir das kleine Wesen, welches in meinen Armen noch winziger wirkte, als in Phil seinen. Die Kleine schlief nach wie vor seelenruhig, während sich ihr Rumpf regelmäßig auf und ab senkte. Ihre rechte Hand krallte sie in mein T-Shirt, während sie mit ihrer linken meinen Daumen fest umschloss. Ihre Wärme durchflutete mich mit Freude sowie Seligkeit und ich wollte, dass dieser Moment nie wieder endete. Eine Träne löste sich aus meinem Augenwinkel, die schnell über mein Gesicht rannte. Ich wischte diese hastig weg, aber Phil hatte es bemerkt. ,,Alles gut, Sweetheart?" Phil legte seine Handfläche auf meinen Oberschenkel und durchforstete mich mit sorgenvollem Blick. ,,Ja. Es ist nur... Sie ist so unfassbar lieb und niedlich.", bestätigte ich Phil und konnte kaum noch meine Augen von ihr lassen. Plötzlich kam Ronnie auf Phil zugesprungen, woraufhin er seinen Sohn auf den Schoß setzte. Zufrieden betrachtete ich die beiden, wie Ronnie Phil ein Gänseblümchen schenkte, welches Phil breit grinsend annahm und ihm daraufhin einen Kuss auf die Stirn hauchte. Als sich unsere Blicke trafen, spiegelte sich dort all die Liebe wider, die wir füreinander empfanden. ,,Ich liebe dich, Phil.", sagte ich und bevor sich unsere Lippen berühren konnten, erwiderte er: ,,Ich liebe dich auch, Jack".

~~~

Es ist vollbracht, ein weiterer Oneshot über die beiden.

Ich mag die zwei einfach zu sehr und kann deshalb nicht anders, als über sie was zu schreiben. :)

Hoffe, es hat euch gefallen. <3

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