Die Lage spitzt sich zu

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Verloren blickte sie hinaus in die Dunkelheit. Auf die weißen Planen, welche den Garten vor Kälte und Frost schützen sollten. Yuma pflegte ihn sorgfältig und mit größter Mühe. So wollte Yui nicht untätig sein und half ihm bei seinen Vorbereitungen. So saß sie in ihrem Zimmer und freute sich bereits, wenn die ersten Blüten des Frühlings wieder sprießen würden. Zwar hatte der Winter ebenfalls seine Vorzüge, doch an so grauen Tagen wie diesen, sehnte sie sich nach den warmen Strahlen der Sonne. Doch selbst der Gedanke an den Frühling konnte ihr keine erhellende Stimmung entlocken. Stattdessen saß Yui am Fenster gelehnt und starrte die mit Schnee bedeckte Landschaft an. "Was ist nur mit Mina~san los? Sie hat sich so verändert... Hab ich sie vielleicht verletzt?", sprach Yui ihre Gedanken laut aus und schloss ihre Augen. Sie hatte während der letzten Zeit viel über die Eve Geschichte nachgedacht und war sich inzwischen gar nicht mehr sicher, ob es die richtige Entscheidung war, bei den Mukami geblieben zu sein. Sie sehnte sich nach ihrem vertrauten Zimmer beim Sakamaki Anwesen. Und selbst die Brüder dort vermisste sie. Gerne würde sie ihnen einen Besuch abstatten. Ayato schien immer verärgert, wenn sie lange fort war. Dabei wollte Yui gerade ihn, nicht verletzen. Leider erlaubten es die Mukami nicht sie zu Besuchen, geschweige denn überhaupt alleine das Haus zu verlassen. Das Mädchen war also ganz auf sich alleine gestellt, das erkannte sie schnell. Mit Minas Hilfe konnte sie nicht rechnen, da sie wohl nach wie vor wütend auf Yui war.

Doch wie aufs Stichwort, klopfte es an Yuis Zimmertür. Sie war sichtlich verwundert, da sie es von den Mukami gewohnt war, gleich ins Zimmer gestampft zukommen. Jedoch blieb es ruhig und jemand wartete höflich ab, bis Yui neugierig die Tür einen Spalt öffnete. Als hätte sie jemand belauscht schickte ihr das Schicksal, so scheint es ihre Freundin Mina. "Yui~chan? Gott, ich bin ja so froh das es dir gut geht.", atmete Mina erleichtert aus und zog Yui mit Schwung aus dem Zimmer und in ihre Arme. "Wir müssen schnell von hier verschwinden, hörst du?! Du bist in großer Gefahr!", sprudelte es weiter aus ihrem Mund. Ohne auf Yuis Antwort zu warten, packte sie sie wieder am Arm und rannten los.

"Aber was ist denn passiert Mina~san?", wollte Yui wissen und keuchte nach jedem einzelnen Wort auf. Sie war bereits außer Puste und konnte nicht mehr lange rennen, doch Mina ging nicht auf ihre Frage ein. Stattdessen blieb sie am Flurende stehen und sah sich um. "So ein Mist, eine Sackgasse. Diese verdammten Blutsauger..!", fluchte sie genervt. Verwirrt und gleichzeitig besorgt sah Yui sie an. Sie wollte nun endlich wissen, was all die zu bedeuten hatte. Warum schien sie plötzlich in Gefahr zu sein? "Nun, wenn es so nicht geht, müssen wir das auf ne andere Weise klären. Auf eine Konfrontation mit diesen unreinen Bastarden habe ich nun wirklich keine Lust.", murmelte Mina und ein sicheres Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Yui schreckte etwas zurück, und ihr war so als würde sie ihre Freundin nicht wiedererkennen. Unsanft packte Mina Yui am Handgelenk und zog sie wieder an sich.

In der Sekunde, als Yui vor Schreck ihre Augen geschlossen hielt, durchzog sie ein kalter Schauer und in ihrem Kopf fing sich alles an zu drehen. Es drehte sich so stark, das sie ins schwanken geriet und auf ihren Knien landete. Als sich das Mädchen ihren Kopf festhielt und darauf hoffte, ihre Schmerzen würden versiegen, öffnete sie vorsichtig ihre Augen. Der Boden fühlte sich anderes an und die Farbe des Teppichstoffes schien ebenfalls verändert. Mit einem ungutem Gefühl erhob Yui weiter den Kopf und blickte verloren über ihre Umwelt. Diese war anders und doch sehr vertraut. "Wo sind wir?", fragte sie und blickte wieder hoch zu Mina. "Hm? Seit ihr Menschen denn immer so dumm, oder gehörst du zu einer besonderes einfältigen Art?! Wir sind wieder im Anwesen der Sakamaki Vampire, Schätzchen.", grinste sie hämisch und machte keinerlei Anstalten, Yui die Hand zu reichen um ihr auf zu helfen. Stattdessen stieß Yui sich vom Boden ab und hielt sich an der Wand. Ihre Knie fühlten sich weich an wie Pudding. Erst jetzt registrierte sie wirklich, wie ungerecht Mina sie beleidigt hatte. Sie schöpfte ihren Mut zusammen und versuchte, möglichst ernst zu klingen. "Ich bin nicht dumm. Und warum bzw wie hast du uns zum Sakamaki Anwesen gebracht?".

Mein Leben Unter Vampiren | Mina Shirohana | Diabolik Lovers FanfictionWhere stories live. Discover now