Brüder sind selten eins

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"So, I have finally... witnessed your abilities with my own eyes. I always held on to the hope... that the one to kill me... would be you. I am satisfied."
(Beatrix Sakamaki)

Was war es, was die beiden Brüder miteinander verband? Das sie von der gleichen Mutter abstammten? Dem selben Mann ihr Leben und Existenz verdanken durften? Doch, als richtigen Vater konnte keiner der sechs Jungs Karlheinz sehen. Aber Reiji war anders. Er sah zu seinem Vater auf. All die Jahrhunderte, die der König aller Vampire bereits auf dem blutrotem Thron saß. Die Macht und Stärke, mit der er über die Unterwelt herrschte. Reiji wusste, wie grausam und kalt sein Vater war. Und keinerlei Gefühle oder Emotionen preisgab. Denn diese, waren mit Schwäche vergleichbar. Aus diesem Grund war es dem König überhaupt möglich, für Jahrhunderte über die Nacht zu herrschen. Und das, was Reiji respektierte und anerkannte, war Stärke. Sein Vater, schien das Ebenbild für Kraft und Überlegenheit zu sein. Von ihm allein wollte er anerkannt und geschätzt werden. Seine Mutter tat es ja nie. Für diese Frau gab es immer nur einen... Shu.

Als Erstgeborener wurde Shu seit seiner Kindheit ausgebildet und vorbereitet. Darauf, eines Tages den Platz als Hausherrn und Meister zu übernehmen. Und vielleicht auch eines Tages, den Platz seines Vaters. Reiji sollte sich allein als Diener seinem Bruder widmen. Auf dem zweiten Platz. Im Schatten über seinen Bruder wachen und seinen Befehlen gehorchen. So sehr bemühte sich Beatrix um ihren erstgeborenen Sohn. Reiji jedoch, schenkte sie keinerlei Aufmerksamkeit. Vernachlässigte ihn. Egal, wie viele Bücher er studierte... Egal, wie gehorsam und brav der Junge ihrer strengen Erziehung folgte... Seine Kindheit verbrachte Reiji lediglich damit, seinem großen Bruder hinterherzulaufen, alleine in seinem Zimmer zu versauern und von innen aus dem Fenster zu blicken, wo seine Mutter Shu jegliche mütterlichen Gesten und Fürsorge schenkte. Für Reiji blieb nichts übrig. Und dafür hasste er sie. Er hasste Shu und seine Mutter. Sein kleines, unschuldiges Kinderherz füllte sich schon früh mit Hass und Grausamkeit. Es erfror und vereinsamte.

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Der Mond schien hell und warf sein silber, glänzendes Licht. Hinab auf das dunkle und altehrwürdige Anwesen der Sakamakis. Seine Türme, die wie Stalagmiten in den Himmel ragten und dunkle Schatten über dem Hauptgebäude legten. Beide standen an beiden Enden der Villa. Etwas seitlich gelegen befanden sich noch zwei weitere Gebäude, die jedoch mit der Größe und Anmut des Hauptgebäudes wenig mithalten konnten. Des weiteren befand sich auf dem Grundstück ein großer See, der von einem Laubwald umgeben war. Inmitten dieser beeindruckenden Anlage lag der riesige Park, welche von eleganten Rosen gekrönt waren.

Reiji stand nachdenklich inmitten dieser und betrachtete seine Umwelt. Normalerweise hielt er wenig von dessen Schönheit. Immerhin verbrachte er schon sein gesamtes Leben hier und verlor schnell das Interesse. Jedoch verspürte er eine ungemeine Anziehung zur Nacht und dem Mond. So wie jeder andere Vampir genoss er die Stunden, in denen dieser in voller Pracht zu erblicken war. In diesen kurzen Momenten nahm er stets den Drang wahr, sich mit einem guten Buch und einer Tasse Tee draußen niederzulassen und den Augenblick auszukosten. Doch das erste mal, schoss ihm eine weitere Alternative durch den Kopf. Als Reiji tief in sich hineinging stellte er sich vor, mit Mina im Mondschein zu tanzen. Ihr Haar, welches perfekt mit dem Mondlicht harmonierte... Ihre Nähe und Wärme fühlen... Genau in einem solchem Moment von ihrem Blut trinken zu dürfen... Schon wieder konnte er diese Sehnsucht verspüren. Doch dafür hatte er momentan keine Zeit. Schließlich war er auf der Suche nach seinem Bruder Shu.

Mein Leben Unter Vampiren | Mina Shirohana | Diabolik Lovers FanfictionDove le storie prendono vita. Scoprilo ora