Unerwünschte Gefühle

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Zurück im Anwesen...

"Dein Puls scheint enorm gestiegen zu sein. Außerdem ist deine Haut noch weitaus blasser, wie normalerweise. Du solltest dich also ausruhen, eher du uns noch komplett zusammenbrichst.", erklärte mir Reiji und stellte mir ein silbernes Tablett auf den Schoß ab. Sofort als wir zur Villa zurückkehrten, befahl mein 'selbsternannter Arzt' mich in meinen Gemächern zurückzuziehen. Ich konnte ihn gerade noch überzeugen, mir nicht beim umziehen zuzusehen. Stattdessen verschwand er für eine halbe Stunde und kehrte mit genanntem Tablett zurück. Darauf befanden sich allerlei Dinge. Zum Beispiel eine dampfende Schüssel mit Suppe, ein Glas mit einer roten Flüssigkeit und eines mit Wasser. Außerdem zwei Teetassen mit passender Teekanne. Daneben lag ein kleines, ordentlich zusammengefaltetes Tütchen. "Was ist das?", fragte ich vorsichtig und begutachtete diese neugierig. "Eine Mischung aus Eisen-und Vitaminpräparaten. Ich habe diese Probe selber zusammengestellt. Wenn du diese täglich einnimmst, sollte deine Anämie schnell auskuriert sein. Außerdem darfst du nicht vergessen, deine zwei bis drei Liter Flüssigkeit am Tag zutrinken. Daneben habe ich dir einen Saft aus roten Beeren und eine kräftige Gemüsesuppe bereit gestellt."

Mir fielen die Worte. Reiji stand vor mir, als wäre es das normalste der Welt. Doch ein derartig fürsorgliches Verhalten von ihm, war ich nicht gewohnt. Ihm schien es tatsächlich wichtig zu sein, das ich schnell wieder auf die Beine kam. Mir war bis zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht klar, das diese Seite an ihm existierte. Ich war wirklich gerührt. "Ich danke dir, Reiji~san.", lächelte ich ihn an und nahm einen großen Schluck vom roten Saft. Reiji schien sich daraufhin nicht mehr zu rühren und sah mich mit großen Augen an. Hatte ich das wirklich gesagt? Einen so aufrichtigen Dank, hatte ich ihm gegenüber noch nie ausgesprochen. Wie auch? Solch liebevolle Gesten, wurde mir schon seit langem nicht mehr zuteil worden. Und dann kamen diese ausgerechnet von Reiji. Bei dem Gedanken, so von ihm bemuttert zu werden, schlich sich eine leichte Röte in mein Gesicht. Reiji aber, stand weiterhin verdutzt neben meinem Bett und sah mich verunsichert an. Ich hatte den Eindruck, das ihm selber diese Art von Fürsorge neu war. Ausgerechnet er sorgte sich um einen anderen, als sich selber. War das überhaupt noch Reiji?

Ich fragte mich, was in seinem Kopf vor sich ging

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Ich fragte mich, was in seinem Kopf vor sich ging. Würde er mich am liebsten wieder ohrfeigen? Sagen, wie lächerlich es doch war, mich für so eine Kleinigkeit zu bedanken. Darüber sprechen, wie einfältig und dumm wir Menschen doch waren. Wahrscheinlich wollte er einfach verschwinden und niemals wieder ein Wort über seine sensible Seite verlieren. Und tatsächlich vollzog er sein bekanntes 'Tss' und machte sich gerade zum Gehen auf, als ich ihm am Ärmel packte und zum bleiben aufmunterte.

Dieser sah mich nur fragend an. Als Antwort befüllte ich einer der Teetassen und reichte sie mitsamt der Untertasse dem Vampiren. Die Atmosphäre veränderte sich schlagartig. Die zuvor peinliche Stille drehte sich in eine angenehme Ruhe. Die Stimmung lockerte sich auf und nach einer Weile schienen wir uns wieder um allgemeine Themen zu unterhalten. Als befanden sich nicht ein Vampir und seine menschliche Blutkonserve im Raum. Es schien eher die Szene zweier alter Freunde abzuspielen, welche gemeinsam bei einer Runde Tee plauderten. Für eine kurze Zeit schaffte es Reiji, das ich mich in seiner Nähe nicht unwohl fühlte.

Mein Leben Unter Vampiren | Mina Shirohana | Diabolik Lovers FanfictionOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz