Die Macht des Vampirs

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Ehre und Macht verhärtet das Herz und in ihren Höhen leben in der Regel die unglücklichsten und unzufriedensten Menschen,
weil das Herz nie ruheloser und ungesättigter ist, als wenn es alles hat.

(Heinrich Hansjakob)

Vampire und Menschen...

Seit Beginn der Zeit existierten zwei Wesen die so Gegenteilig waren, das sie sich sowohl abstießen, als auch anzogen. Ein Gleichgewicht, welches in dieser Welt herrschte. Das Gute und das Böse. Das Licht und die Dunkelheit. Schwarz und Weiß. Doch so unterschiedlich sie auch waren, so hatten sie eine Gemeinsamkeit....

Die Zeit.

Ob Mensch oder Vampir, beide waren an der Zeit gebunden. Mal mehr, mal weniger. Die Zeit beherrschte das Leben und diese Welt. Wer also die Zeit beherrschte, so herrschte er über das Leben und diese Welt. Doch wer konnte dazu in der Lage sein, solch große Macht für sich zu beanspruchen? Weder Mensch, noch Vampir durfte dazu in der Lage sein. Denn solch eine Macht würde die Waage in ein Ungleichgewicht führen und somit für Chaos in dieser Welt sorgen. Wer also hütete die Zeit? Wer oder Was konnte sie bestimmen? Über das Leben jedes Wesens. Ob des Lichts oder Dunkelheit. Den Anfang und das Ende. War es Gott, der über sie entschied? Oder gab es einen Dritten im Bunde? Weder Mensch noch Vampir. Weder Licht noch Dunkelheit...

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"Tss, so ein Unsinn", fluchte Reiji. Er wusste, auf was sein Vater damals hinauswollte, als er noch jung war. Auf welche Art von Wesen. Diese waren zwar weder Licht noch Finsternis... Doch in Augen der Vampire abscheulich und unberechenbar. Selbst Menschen fürchteten sich vor ihnen. Genauso, wie sie sich vor Vampiren fürchteten. Reiji war froh, nie einem derartigen Wesen begegnet zu sein. Obwohl es auch seine Neugier weckte. Mit solch einer Macht geboren worden zu sein... In der Lage zu sein, seine Feinde gnadenlos vernichten zu können... Kein Wunder, das selbst der König aller Vampire diese Macht fürchtete. Allzugern würde Reiji seinem Vater zur Seite stehen. Ihn beraten. Von ihm anerkannt werden. Doch er hatte nicht das Recht dazu. Besser gesagt, nicht das Geburtsrecht. Denn er war NUR der Zweitgeborene.

Wütend verzog er das Gesicht und versucht den Gedanken abzuschütteln. Er musste sich ablenken. Und da fiel es ihm wieder ein. Es zeigte sich ein schelmisches Lächeln auf seinen Lippen und richtete seinen Blick hinüber Richtung seines Bettes. Dort wo Sie lag.

"Mina..."

Leise sprach er ihren Namen. Allein der Klang dessen, bereitete ihm eine Gänsehaut. Eine, voller Verlangen, Begierde, Hunger und Lust. Noch immer hatte er diesen Geschmack im Mund. Den ihres Blutes. Allein der Gedanke und die Erinnerung verführte ihn dazu, erneut in ihre samtige Porzellanhaut zu beißen. Diese Emotionen machten ihn verrückt. Noch nie zuvor hatte er ein derartiges Verlangen gespürt. Jedes seiner Vampirsinne erwachte und versuchten über seinen Verstand zu herrschen. Diesen klaren und rationalen Verstand. Genau durch ihn fühlte er sich seinen anderen Brüdern überlegen. Über diesen primitiven Vampiren, die allein ihren Blutdurst im Sinn hatten. Nie wollte Reiji sich auf ein derartiges Niveau begeben. Doch nun hatte SIE es geschafft. Und er wusste nicht einmal, wer sie genau war. Dazu war Reiji fest überzeugt. Vermutlich wusste sie es nicht einmal selbst. Warum er zur dieser Erkenntnis gekommen war? Ihr Blut hatte es ihm verraten. Und gleichzeitig hatte es noch mehr Fragen in den Raum geworfen. Denn wie konnte sich innerhalb weniger Monate ihr Blut so verändern, das es sich von einer solchen Geschmacksneutralität in ein derartiges Aroma entwickelte. Ein Geschmack, der wie flüssiges Gold zu sein schien. Es legte seinen kompletten Verstand lahm und löste das Gefühl in ihm aus, sie nie wieder loslassen zu wollen. Sie zu beanspruchen. Sie zu seinem zu machen.

Mein Leben Unter Vampiren | Mina Shirohana | Diabolik Lovers FanfictionWhere stories live. Discover now