Willkommen bei den Mukami ?

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Vorsichtig schritt ich hinter den beiden Vampiren her und untersuchte dabei meine Umgebung. Denn in mir herrschte der Gedanke, das Yui irgendwo in einem der Zimmer festgehalten wurde. Sie wartete nur darauf, dass wir sie befreien würden. Genau dafür war ich hier. Nicht um einen lächerlichen Hierarchiestreit zwischen zwei Vampirklassen auszutragen. Die dunklen Dielenböden knarrten bei jedem Schritt und ich wurde das Gefühl nicht los beobachtet zu werden. Das Haus enthielt unzählige Treppen und Flure, welche wohl so manches Geheimnis mit sich brachten. Dennoch bemühte ich mich, unseren zurückgelegten Weg genau einzuprägen. Immerhin blieb mir keine andere Wahl, als eine schnelle Flucht zu planen falls die Situation eskalieren sollte. Hätte Reiji uns auch wegteleportieren können? Nun, diese Möglichkeit hätte ich ebenfalls in Betracht ziehen können. Doch zu diesem Zeitpunkt blieb ich zu verunsichert und mir war nicht bewusst, ob Vampire etwas anderes als sich selbst teleportieren konnten. Die beiden Vampire wechselten währenddessen kein Wort miteinander und Reiji schien wie ich, alles genau unter die Lupen nehmen zu wollen. Er hatte eben Recht. Wir betraten feindliches Gebiet.

Auf einmal spürte ich eine Präsenz und blieb abrupt stehen. Sofort schoss mir ein Gedanke in den Kopf. Yui. Ohne darüber nachzudenken bog ich den nächsten Flur entlang, woher ich die Präsenz vermutete. Also ich am Ende des Flures rechts abbiegen wollte erkannte ich viel zuspät eine Person, in welche ich blind dagegen lief. Unsanft landeten sowohl ich, als auch mein gegenüber auf den Boden. "Oh Verzeihung...", stöhnte ich auf und versuchte mich zu erheben. Mein Hinterteil schmerzte zwar, doch die Tatsache jemandem umgerannt zu haben, schien mir in den Moment peinlicher. Schnell reichte ich meine Hand, um ihm aufzuhelfen. Am Boden saß ein junger Mann mit strähnig, zerzaustem Haar. An seinem Nasenbein und jeweils an beiden Wangen erkannte man Narben. Er machte auf mich einen generell kränklichen Eindruck, da er ebenfalls sehr blass wirkte. "Bitte entschuldige. Ich wollte dich nicht verletzen.", bat ich erneut und hielt ihm weiterhin meine Hand. "Mich...verletzen....", murmelte er und sah verdutzt auf meine Hand.

"Sehr merkwürdiger Kerl. Der Kleidung nach zuurteil scheint er kein Angestellter zu sein. Also einer von den anderen Mukami? Bedrohlich wirkt er zwar nicht, aber bei einem Vampir kann man nie vorsichtig genug sein..."

Seine grauen Augen schielten nun zu mir hinüber. Er nickte mir nur zu und nahm dankend meine Hand. Schnell wollte ich diese wieder zu mir ziehen, doch der Vampir hielt sie weiterhin fest. "Ähm... Also ich bin Mina...", fing ich vorsichtig an, "Und ich bin mit einem anderen Vampir zu Besuch hier." Womöglich würde er mir nichts tun, wenn ich erwähnte einen anderen Vampir als Begleitung dabei zu haben. Doch stattdessen zog der Vampir ruckartig an meinem Handgelenk und leckte daran. Mit einer langsamen und gedehnten Sprache wandte er sich zu mir, "Du riechst gut...". Vollkommen perplex schaute ich ihn an, als er mir darauffolgend ein Lächeln schenkte. Er wirkte mir gegenüber nicht unfreundlich, wie sein Bruder Ruki. Doch hatte dieses Lächeln etwas, was mir einen eisigen Schauer über den Rücken jagte. Man konnte es mit einen Charakter aus einem beliebigen Horrorthriller vergleichen. Jemand der Schlechtes tat im glauben etwas Gutes zu tun. "Wen besucht ihr hier denn?", fragte er langsam und sah mich unschuldig an. "Meine Freundin Yui.", antwortete ich mit rasendem Herzen. Doch mein Gegenüber sah mich nur fragend an, als wüsste er nicht von wem ich sprach. "Yui Komori!", betonte ich erneut. "Blondes Haar, pinke Knopfaugen... Sehr zierlich und ängstlich?", erklärte ich genauer und mittlerweile ungeduldiger.

"Du weißt doch wen ich meine!! Es gibt nur ein anderes Mädchen außer mir hier und diese habt ihr gestern Abend hierher verschleppt !!"

"Oh jetzt verstehe ich...", fing er an und zauberte mir damit ein siegreiches Lächeln, "Du redest von Eve...".

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Auf einmal wurde es um mich herum schwarz. Als ich diesen Namen hörte blieb mein Herz für kurze Zeit stehen und mein Mund trocknete in sekundenschnelle aus. "Wa... was hast du gesagt?", stotterte ich und fing unbewusst an zu zittern. "Bitte sag das nochmal...". Der Vampir hielt weiterhin mein Handgelenk fest und sah mir tief in die Augen. "Eve?", wiederholte er langsam, wobei ich nicht einschätzen konnte, ob er es bewusst langsam aussprach oder für seine Verhältnisse normal.

Mein Leben Unter Vampiren | Mina Shirohana | Diabolik Lovers FanfictionWhere stories live. Discover now