Meine Rundgänge

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Der restliche Tag verlief ohne weitere Zwischenfälle und es dauerte nicht lange bis wir alle zusammen in der Limousine versammelt, nach hause fuhren. Die Fahrt verlief so, wie man es sich schon denken könnte. Ich stritt mich mit Ayato darüber, wie er sich die Freiheit nahm Yui's ersten Schultag so durcheinander zu bringen. Als mir dann auch noch Reiji berichtete, wie er Ayato dabei erwischte Yui's Blut getrunken zu haben, wurde ich noch rasender und die anderen hatten größte Mühe mich davon abzuhalten Ayato's Visage zu polieren.

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Zurück im Anwesen...

Nachdenklich lag ich im meinem Bett und starrte auf die Decke hoch. Reiji hatte mich, kurz nachdem wir angekommen waren und jeder seines Weges gehen wollte, beiseite genommen und befohlen pünktlich in zwei Stunden bei ihm zum Tee vorbei zuschauen.
Nach wie vor war ich verunsichert, was auf mich zukommen sollte. Vor allem seit der Sache, was in der Lernstunde vorgefallen war.
Müde drehte ich mich zur Seite und dachte weiter nach.

"Reiji~sama wird mir eh nicht verraten was ich wissen will. Das einzige was ihm im Sinn steht, ist mir Befehle unterteilen und sich selbst als Chef aufspielen".

Ich wusste, wenn ich Antworten wollte blieb mir nichts anderes übrig, als auf eigene Faust danach zu suchen. Entschlossen stand ich vom Bett auf und zog mir meine normale Alltagskleidung an. Danach steuerte ich auf meinen kleinen Nachttisch zu und zog die oberste Schublade auf. Dort lagen ein paar Zettel, Stifte und zwei Schulbücher. Ich nahm die gesamte Schublade raus und entleerte den Inhalt auf meinem Bett. Zum Schluss bastelte ich den Boden raus und lüftete einen Zweiten Schubladenboden in dem ein Tagebuch versteckt war. Es war mein Tagebuch, mit allen möglichen Einträgen, Notizen über das Anwesen und sogar einigen Skizzen zum Grundstück. Alles Informationen, die ich innerhalb der letzten zwei Jahren gesammelt und dokumentiert hatte. Gut in meinem Geheimversteck gesichert, um von keinem der Brüder entdeckt zu werden. Ich stopfte das Tagebuch unter meinen Pulli und schlich aus meinem Zimmer.

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Auf meinen vergangenen Rundgängen durch die Villa, entdeckte ich schon einige Zimmer und Flure. Doch das Gebäude schien nie ein Ende zu nehmen.
Viel zu oft wurde ich auch von einigen der Brüder unterbrochen oder belästigt und konnte aus dem Grund nie meine Rundgänge so sorgfälltig beenden, wie ich es eigentlich wollte. So stapfte ich weiter die Gänge entlang und bog einige male ab, um in mögliche neue Korridore zu gelangen. Ab und zu lief ich auch an unerkennbaren Bildern und Standuhren vorbei, dessen Uhrzeit ich immer genau im Blick behielt.

"Noch eineinhalb Stunden bis zum Tee... Ja da bleibt mir noch etwas Zeit...".

Was genau ich eigentlich suchte? Nun, so genau wusste ich es selbst nicht. Vielleicht Fotos, Notizen oder irgendwelche anderen Hinweise, die auf die Anwesenheit oder früheren Besuch einer bestimmten Person hinauslaufen sollten. Doch selbst nach der langen Zeit war ich erfolglos und dachte schon öfters nach, ob meine Suche sinnlos war. An einem der Korridore bog ich nach links ab und gelang in eine Sackgasse.

"Verdammt, dabei dachte ich das wäre der richtige Weg!"

Enttäuscht stöhnte ich auf, drehte mich um und sah in meinen Aufschreiben nach.

"Eigentlich sollte doch der Weg  in den nächsten Gebäudeabschnitt führen... Hab ich mich verlaufen? Oder lag ich schon von Anfang an falsch?...Vielleicht sollte ich einfach aufgeben... Wohlmöglich war ER nie hier und das alles ist ein riesen Missverständnis...", dachte ich entmutigt nach. Doch schlug mir augenblicklich ins Gesicht um mich selbst wieder aufzurappeln. "Nein Mina! Jetzt reiß dich doch mal zusammen! Du hast schließlich noch nie aufgegeben und wirst es auch jetzt nicht tun!", schimpfte ich über mich selber, "Keine Sorge Vater, ich werde dich nicht enttäuschen!".

"Was soll denn dieses Geschwafel? Und was machst du überhaupt hier?", war plötzlich hinter mir zu hören. Ertappt stand ich steif da und dachte angestrengt nach einer Ausreden nach.

Als ich den dicken Kloß im Hals runterschluckte, drehte ich mich zu der wütenden Person um.

Mein Leben Unter Vampiren | Mina Shirohana | Diabolik Lovers FanfictionWhere stories live. Discover now