Keiner Zuhause?

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Eine Woche später...

Seit ca. einer halben Stunde fuhren wir mit der Limousine. Es war Abend und der dunkle Wald, durch den wir fuhren, gab mir ein so vertrautes Gefühl, was wohl daran lag das ich jeden Baum an dem wir vorbeifuhren in und auswendig konnte. Es ging wieder Richtung Anwesen. Zurück zum Wohnsitz der Sakamaki Brüder. Mir viel ein wie ich damals, als ich frisch zu Ihnen zog, jeden einzelnen Baum genau eingeprägt hatte. Für den Fall, das ich aus dem fahrendem Auto springen und um mich im Wald zurecht zu finden wollte. Vielleicht auch nur um mich abzulenken, denn die Stimmung war schon damals zwischen den Brüdern schwierig. Und auf Streitereien, spitzen Bemerkungen oder Anmachsprüchen hatte ich damals, wie heute keine Lust. Und doch nach der langen Zeit konnte ich mich gut in dieses, nicht gerade leichtes Leben gewöhnen.

Als ich so aus dem Fenster sah viel mir plötzlich ein bestimmter Gedanke durch den Kopf... "Sagen Sie, ist eigentlich unser Gast, also die junge Dame, die einziehen sollte schon eingetroffen?" fragte ich den Chauffeur. "Oh ja Ma'am, sie ist gestern eingetroffen", antwortete mir dieser.

"Dann hab ich sie also doch verpasst... Schade.. Nun dann bin ich mal gespannt wie sie so drauf ist."

Den Rest der Fahrt dachte ich noch lange über Sie nach. Wie Sie wohl aussah? Ob sie mit der Situation im Haus gut zurecht kommen würde? Ob wir auch Freunde werden könnten? So viele Fragen die ich mir stellte und gar nicht mitbekam wie wir bereits die lange Einfahrt hoch zum Gemäuer fuhren.

"Also dann..."

Ich stieg aus dem Auto, wo mich ein kalter Luftzug begrüßte. Es war ein sehr windiger und kalter Herbstabend als ich vor dem altbekannten Anwesen stand, wo wenige Fenster erleuchtet waren. So stand ich also da und konnte nur an ein heißes Bad und mein vertrautes Zimmer mit dem weichem Bett denken. Glücklicherweise trug ich einen Mantel dessen Kragen gut nach oben zu schlagen war um mich vor dem Wind einigermaßen zu schützten. Schnell stieg ich mit meinem Koffer in der Hand die Treppen hinauf und klopfte an die Tür. Ich schätze aus reiner Gewohnheit, denn keiner der Brüder würde sich die Mühe machen mir die Türe aufzumachen. Wie so oft war diese nicht abgeschlossen und ich trat in die dunkle Halle meines Zuhauses ein.

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Wie beim ersten Mal als ich die Eingangshalle betrat, stockte mir der Atem. Der Kronleuchter und einige Kerzen, die an aufwendigen Halterungen befestigt waren, ließen die Halle in einem glamourösem Licht erstrahlen. Ich lief den schmalen Gang entlang, der verziert von hohen Säulen war, die dem Ganzen einen noch prunkvolleren Eindruck vermittelten. Als ich an sich zwei abzweigenden Gängen vorbei kam, stand ich vor der großen Haupttreppe. Die sollte in den nächsten Stock und zu noch weiteren Fluren und Zimmern führen.

"Hallooooo...ich bin wieder daaa!!" kündigte ich mich an. Einige Sekunden stand ich und wartete, doch es zeigte sich keine Reaktion und die Villa schien wie ausgestorben. "Was ist denn hier los, schlafen die alle?". Aber ich korrigierte mich.  "Hmm...Kann eigentlich nicht sein. Ist wohl kaum die Zeit dafür" . Ich sah noch kurz im Salon vorbei, ob vielleicht dort ein paar der Jungs waren, die nur keine Lust hatten mich zu Begrüßen. Jedoch war hier ebenfalls keine Spur von irgendwem."Sehr seltsam..." . Eine weile überlegte ich noch, wo sie sich um die Uhrzeit aufhalten könnten, doch kam zu dem Punkt dass das Haus eh viel zu groß war und nicht wirklich Lust hatte alles abzusuchen. Wenn sie schon nicht die Manieren besaßen mir wenigsten Hallo zu sagen konnte es mir auch egal sein. Etwas enttäuscht stieg ich die imposante Treppe hoch und begab mich auf dem Weg zu meinem Schlafzimmer. "Wie schade dabei hätte ich gerne die Neue gesehen...".

Mit meinem Koffer ging ich die langen Flure entlang, die wie ein Irrgarten zu sein schienen. Erinnerungen kamen hoch, wie ich damals das erste mal diese erforschte. Ich fühlte mich wie in einem Spuckhaus wo hinter jeder Ecke und in jedem Zimmer ein Monster auf mich wartete. Eigentlich war ich ja eingebrochen und hätte nicht im Traum gedacht, das wirklich hinter jeder Ecke Gefahr in Form von Vampiren auf mich lauerten. Hinterher gesehen ziemlich leichtsinnig in eine solche Villa einzubrechen. Doch würde ich ja sonst nicht hier stehen oder? Außerdem war es eine schwierige Zeit für mich und musste Antworten finden. Antworten, die ich bis zu dem Zeitpunkt noch nicht kannte.

Während ich so in Erinnerungen schwelgte nahm ich gar nicht Schritte wahr, die auf mich zu steuerten. Es waren schnelle Schritte, als wenn jemand vor etwas weglaufen würde. Ehe ich diese wahrnahm und nach ihrer Quelle ausschau halten konnte, rannte jemand von hinten in mich rein. Wir beide stürzten schließlich unsanft zu Boden.

Mein Leben Unter Vampiren | Mina Shirohana | Diabolik Lovers FanfictionΌπου ζουν οι ιστορίες. Ανακάλυψε τώρα